Erdrückende, unbegründete Gedankenzwänge

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Ines111
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Erdrückende, unbegründete Gedankenzwänge

Beitrag Mo., 13.08.2018, 18:47

Hallo liebe Forum-Nutzerinnen und Nutzer,

meine Situation in Worte zu fassen fällt mir äußerst schwer aber ich hoffe allein durch das niederschreiben etwas mehr Ruhe und ggf. Menschen zu finden, die ähnliche Gefühle und Erfahrungen haben.

Wenn ich mich selbst betrachte habe ich das Gefühl ausschließlich aus Fehlern zu bestehen, hier möchte ich nun aber ein Problem beschreiben, welches mich zur Zeit am stärksten einschränkt und belastet. Und zwar werde ich von nie endenden und kaum auszuhaltenden negativen Gedankenkreisen über vergangene Situationen gequält. Beispielsweise führe ich eine Unterhaltung, bei der ich mich währenddessen sehr positiv/ wohl fühle und grundsätzlich mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch gehe. Doch sobald die Situation auch nur eine Minute vergangen ist beginnen meine Gedanken auszuarten. Auf einmal habe ich das Gefühl ganz falsche und schreckliche Dinge gesagt zu haben, mich seltsam verhalten zu haben, ich male mir aus was die andere Person nun von mir denken mag, projiziere der anderen Person ganz klare Gedanken (obwohl ich mir gleichzeitig bewusst darüber bin, dass ICH mir diese ausdenke und mir nicht über deren Realität bewusst sein kann) leide unter Herzrasen und einer ekelhaften innerer Unruhe. In diesen Zustand steiger ich mich immer weiter hinein, hasse mich für mein Verhalten, kann einerseits zwar ganz rational erkennen, dass die Gedanken die ich mir gerade mache absolut unbegründet sind, andererseits gehen die Gedanken immer und immer weiter, ich möchte einfach nur dass sie aufhören! In diesen Momenten schlage ich mir bspw. gegen den Kopf und fange an meine Haut stark aufzukratzen, was jedoch keine Linderung verschafft! Das Schlimme daran ist, dass diese Gedanken nicht nach ein paar Stunden verfliegen, sondern meist für mehrere Tage oder gar Wochen anhalten. Ich muss immer wieder an dieses bestimmte Gespräch und mein Verhalten denken und verfalle dann wieder in Verzweiflung. Hinzukommt, dass es sich hierbei ja nie nur um ein Gespräch allein handelt, sondern täglich mehrere hinzukommen und sich meine innere Anspannung somit dauerhaft auf einem unerträglichen Höchstmaß befindet.

Ich weiß einfach nicht weshalb ich mir auf der einen Seite so bewusst darüber bin, dass meine Gedankengänge unbegründet sind, auf der anderen Seite den Gedankenfluss aber absolut nicht stoppen kann. Ich wünsche mir so sehr eine Linderung, habe aber Angst davor eine Psychotherapie zu beginnen, da ich sobald ich einer Person gegenüber sitze meine Probleme abtue und nicht mehr in Worte fassen kann.

Ich danke euch für euer offenes Ohr
Ines

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Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 13.08.2018, 19:38

Du musst Dir sowieso einen Termin für ein Erstgespräch ausmachen. Das geht auch per E-Mail. In dieser schilderst Du oberflächlich Dein Problem, auch, dass es Dir schwer fällt, darüber zu reden. Auf diese Weise kannst Du Dich quasi selbst überlisten.

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