Ist das eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?
Ist das eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?
Ich bin neu hier und möchte gerne Erfahrungen/Meinungen erfragen: - achtung länger!!!
Vor 7,5 Jahren wurde ich Vergewaltigt. Bis vor ca. 2 Monaten habe ich das ganze perfekt verdrängt. Dann kam Freitag Morgen wo ich dachte "IHN" gesehen zu haben und dann ging es los....
extreme Schlafstörungen (ich bin Nachts bis zu 4 Stunden in der Wohnung herumgelaufen)
extreme Müdigkeit auch wenn ich nicht viel zu tun hatte
Konzentrationsschwierigkeiten
Albträume
Niedergeschlagenheit
unausstehliche Stimmungsschwankungen
Interessenlosigkeit
Mein Freund hat mich nach 2 Wochen gebeten doch mal eine Therapeutin aufzusuchen und das habe ich auch getan. Leider ist unser Beziehung sehr durch mich belastet da meine "normalen" Probleme die ich sonst auch an den Tag gelegt habe ums 1000Fache jetzt verstärkt sind:
Eifersucht: ich sehe in jeder Kleinigkeit das er mich hintergehen könnte, auch dort wo absolut nichts ist, rede ich mir das ein
Unsicherheit: bin oft der Meinung er kann mich doch nicht lieben..es gibt extrem viel bessere als mich und ich bins nicht wert
Im anderen Augenblick bin ich mir absolut sicher das er mich liebt, 2 Min später sehe ich schon wieder im Kopf wie er mich hintergeht - dann werde ich sauer/traurig/verzweifelt. Bis jetzt konnte ich mich "Fast" immer mit Eifersuchtsszenen zurückhalten - aber mich zerfrisst das langsam innerlich.
Seit 5 Tagen nehme ich Fluoxetin für den Tag, Trittico für die Nacht und Temesta als Notfall???Medikament.
Natürlich mache ich auch eine Therapie, und meine Therapeutin hat mir letztens gesagt das es bei mir anscheinend Komplexer ist als nur die Diagnose PTBS die mir mein Psychiater gestellt hat.
Was ist nur los mit mir???
Wieso kann ich nicht glücklich sein???
Vor 7,5 Jahren wurde ich Vergewaltigt. Bis vor ca. 2 Monaten habe ich das ganze perfekt verdrängt. Dann kam Freitag Morgen wo ich dachte "IHN" gesehen zu haben und dann ging es los....
extreme Schlafstörungen (ich bin Nachts bis zu 4 Stunden in der Wohnung herumgelaufen)
extreme Müdigkeit auch wenn ich nicht viel zu tun hatte
Konzentrationsschwierigkeiten
Albträume
Niedergeschlagenheit
unausstehliche Stimmungsschwankungen
Interessenlosigkeit
Mein Freund hat mich nach 2 Wochen gebeten doch mal eine Therapeutin aufzusuchen und das habe ich auch getan. Leider ist unser Beziehung sehr durch mich belastet da meine "normalen" Probleme die ich sonst auch an den Tag gelegt habe ums 1000Fache jetzt verstärkt sind:
Eifersucht: ich sehe in jeder Kleinigkeit das er mich hintergehen könnte, auch dort wo absolut nichts ist, rede ich mir das ein
Unsicherheit: bin oft der Meinung er kann mich doch nicht lieben..es gibt extrem viel bessere als mich und ich bins nicht wert
Im anderen Augenblick bin ich mir absolut sicher das er mich liebt, 2 Min später sehe ich schon wieder im Kopf wie er mich hintergeht - dann werde ich sauer/traurig/verzweifelt. Bis jetzt konnte ich mich "Fast" immer mit Eifersuchtsszenen zurückhalten - aber mich zerfrisst das langsam innerlich.
Seit 5 Tagen nehme ich Fluoxetin für den Tag, Trittico für die Nacht und Temesta als Notfall???Medikament.
Natürlich mache ich auch eine Therapie, und meine Therapeutin hat mir letztens gesagt das es bei mir anscheinend Komplexer ist als nur die Diagnose PTBS die mir mein Psychiater gestellt hat.
Was ist nur los mit mir???
Wieso kann ich nicht glücklich sein???
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- sporadischer Gast
- , 53
- Beiträge: 18
Hallo Paktai
Als erstes einmal möchte ich Dich hier im Forum Willkommern heißen,
ich wünsche Dir das Du Dich hier im Forum wihlfühlen tust, und das Du Dich hier öfnen kannst.
Nun mal zu Deiner Frage,
Ist das eine Posttraumatische Belastungsstörung???
also mal gleich zu anfang, wir hier sind alle keine Therapeuten, wir können Dir nur mit Rat und tat zur seite stehen.
Dir ist etwas ganz schreckliches und schlimmer wiederfahren, und so richtig nachempfinden kann wohl nur die oder der jenige den ähnlich schlimme dinge wieder fahren sind.
Aber Du bist hier richtig.
Also das eas Dir vor 7,5 Jahren wieder fahren ist, hast Du sehr gut verdrängt, aber die Seele kann nicht vergessen, und die Seele kann auch nicht verdrängen, ich weis das nur zu gut aus eigener Erfahrung.
Nun ich denke schon das einiges dafür spricht das Du eine Posttraumatische Belasungsstörung hast.
Aber dieses kann Du Deine Therapeutin Dir sagen!!
Ich finde es sehr gur von Dir dass Du eine Therapie machst!!!!!!!!!!
Und ich möchte Dich wissen lassen das DU hier jeder zeit alles schreiben kannst und auch darfst was Dir in der Seele weh tut.
lg der kleine Stern
Als erstes einmal möchte ich Dich hier im Forum Willkommern heißen,
ich wünsche Dir das Du Dich hier im Forum wihlfühlen tust, und das Du Dich hier öfnen kannst.
Nun mal zu Deiner Frage,
Ist das eine Posttraumatische Belastungsstörung???
also mal gleich zu anfang, wir hier sind alle keine Therapeuten, wir können Dir nur mit Rat und tat zur seite stehen.
Dir ist etwas ganz schreckliches und schlimmer wiederfahren, und so richtig nachempfinden kann wohl nur die oder der jenige den ähnlich schlimme dinge wieder fahren sind.
Aber Du bist hier richtig.
Also das eas Dir vor 7,5 Jahren wieder fahren ist, hast Du sehr gut verdrängt, aber die Seele kann nicht vergessen, und die Seele kann auch nicht verdrängen, ich weis das nur zu gut aus eigener Erfahrung.
Nun ich denke schon das einiges dafür spricht das Du eine Posttraumatische Belasungsstörung hast.
Aber dieses kann Du Deine Therapeutin Dir sagen!!
Ich finde es sehr gur von Dir dass Du eine Therapie machst!!!!!!!!!!
Und ich möchte Dich wissen lassen das DU hier jeder zeit alles schreiben kannst und auch darfst was Dir in der Seele weh tut.
lg der kleine Stern
Manche Menschen können dier Tränen der anderen sehen ,
auch wenn diese nichts sagen.
auch wenn diese nichts sagen.
-
- sporadischer Gast
- , 50
- Beiträge: 10
Hallo Paktai,
ich bin auch noch recht neu hier im Forum und habe schon so viele Informationen bekommen. Ich wurde als Kind von 5 - 12 Jahren sexuell missbraucht. Ich weiß nicht, weis eine PTBS ist - werde mal googlen - ich kann Dir aber sagen, daß es während der Therapie auch mal noch schlimmer kommen kann. Ich habe immer wieder Aufs und Abs. Ich weine manchmal ohne ersichtlichen Grund, ich bin erschöpft, obwohl nicht so viel gearbeitet, ich bin unruhig und traue mich nicht hinzusetzen, ich bin wütend, und weiß gar nicht warum, ich ritze mich manchmal. Aber was ich gelernt habe, laß die Erinnerung zu und versuch für dich deinen Frieden zu finden. Du kannst es nicht rückgängig machen. Tu dir selber Gutes. So doof wie es klingt, tu Dinge, die dir gut tun, auch wenn es albern ist. Ich spreche mit meinem Teddy. Und nutz dieses Forum hier, dann wirst du sehen, daß es mehr solche Menschen gibt, denen es nicht gut geht. Und es gibt auch Hoffnung, durch die Berichte der anderen wieder Hoffnung zu schöpfen. Und - sprich unbedingt mit Deinem Partner, was in dir vorgeht, wie du dich fühlst. Wenn es sein muß, vergrößert Euren Abstand vorübergehend und telefoniert mehr. Ich bin vorübergehend zu Hause ausgezogen, weil ich mit meinem Mann und den Erinnerungen nicht mehr klar kam. Jede Umarmung hat mir wehgetan, obwohl er ja gar keine Schuld hat. Besprich das am Besten mit Deiner Therapeutin.
Ich wünsche Dir alles gute.
PS: In Tiefs rufe ich manchmal die Seelsorge an. Die hören zu und Du kannst alles loswerden.
Liebe Grüße
weiße Lilie
ich bin auch noch recht neu hier im Forum und habe schon so viele Informationen bekommen. Ich wurde als Kind von 5 - 12 Jahren sexuell missbraucht. Ich weiß nicht, weis eine PTBS ist - werde mal googlen - ich kann Dir aber sagen, daß es während der Therapie auch mal noch schlimmer kommen kann. Ich habe immer wieder Aufs und Abs. Ich weine manchmal ohne ersichtlichen Grund, ich bin erschöpft, obwohl nicht so viel gearbeitet, ich bin unruhig und traue mich nicht hinzusetzen, ich bin wütend, und weiß gar nicht warum, ich ritze mich manchmal. Aber was ich gelernt habe, laß die Erinnerung zu und versuch für dich deinen Frieden zu finden. Du kannst es nicht rückgängig machen. Tu dir selber Gutes. So doof wie es klingt, tu Dinge, die dir gut tun, auch wenn es albern ist. Ich spreche mit meinem Teddy. Und nutz dieses Forum hier, dann wirst du sehen, daß es mehr solche Menschen gibt, denen es nicht gut geht. Und es gibt auch Hoffnung, durch die Berichte der anderen wieder Hoffnung zu schöpfen. Und - sprich unbedingt mit Deinem Partner, was in dir vorgeht, wie du dich fühlst. Wenn es sein muß, vergrößert Euren Abstand vorübergehend und telefoniert mehr. Ich bin vorübergehend zu Hause ausgezogen, weil ich mit meinem Mann und den Erinnerungen nicht mehr klar kam. Jede Umarmung hat mir wehgetan, obwohl er ja gar keine Schuld hat. Besprich das am Besten mit Deiner Therapeutin.
Ich wünsche Dir alles gute.
PS: In Tiefs rufe ich manchmal die Seelsorge an. Die hören zu und Du kannst alles loswerden.
Liebe Grüße
weiße Lilie
Hallo Paktei,
ich möchte mich dem Willkommen und den Wünschen meiner Vorgängerinnen anschließen.
Als Mann habe ich da einen etwas anderen Bezug, und möchte gar nicht erst versuchen, nachzuvollziehen, was Du gerade durchmachst.
Aber vielleicht kann ich Deine Gedanken ein wenig ordnen:
Da hängt viel davon ab, wann und wie diese Probleme entstanden sind.
Falls Du das Gefühl hast, zwischen den Therapiesitzungen quasi in ein Loch zu fallen, aufgesogen zu werden oder so was - da kann eine psychologische Hotline helfen, Ballast abzuwerfen, Gedanken zu ordnen, Mut zu fassen.
Ich finde es extrem gut, daß Du Dich noch so gut unter Kontrolle hast, auf Deinen Partner Rücksicht zu nehmen! Für ihn ist das eine ganz schlimme Situation - denn da hast Du ihm etwas wesentliches verheimlicht, was jetzt empfindlich in sein Leben eingedrungen ist (Es ist einfach passiert - kein Vorwurf!) .
So richtig habe ich jetzt nicht verstanden, wieviel er schon von der Sache weiß, oder ob er das alles immer noch als pure Laune von Dir auffasst. Irgendwie müßtest Du ihm Deine Veränderung plausibel machen. Wenn er Dich verstehen kann, kann er auch die Situation mit tragen und Dir eine Stütze sein. Unter Umständen wäre es gut, wenn Du ihn auch noch dazu bringen könntest, sich psychologisch beraten zu lassen.
Das mit der Eifersucht legt sich vielleicht, sobald Du merkst, daß er wirklich zu Dir steht.
Das wünsche ich Dir von Herzen
LG
MrN
ich möchte mich dem Willkommen und den Wünschen meiner Vorgängerinnen anschließen.
Als Mann habe ich da einen etwas anderen Bezug, und möchte gar nicht erst versuchen, nachzuvollziehen, was Du gerade durchmachst.
Aber vielleicht kann ich Deine Gedanken ein wenig ordnen:
Das sieht mir tatsächlich nach einer PTBS aus, weil der direkte Bezug zum Ereignis bewußt ist.Paktai hat geschrieben: Bis vor ca. 2 Monaten habe ich das ganze perfekt verdrängt. Dann kam Freitag Morgen wo ich dachte "IHN" gesehen zu haben und dann ging es los....
Derartige Symptome findest Du häufig bei verschiedenen psychologischen Problemen.Paktai hat geschrieben: extreme Schlafstörungen (ich bin Nachts bis zu 4 Stunden in der Wohnung herumgelaufen)
extreme Müdigkeit auch wenn ich nicht viel zu tun hatte
Konzentrationsschwierigkeiten
Albträume
Niedergeschlagenheit
unausstehliche Stimmungsschwankungen
Interessenlosigkeit
War das vorher für Dich vielleicht auch schon ein Thema?! Das könnte sehr viel tiefer gehen.Paktai hat geschrieben: Was ist nur los mit mir???
Wieso kann ich nicht glücklich sein???
Da hängt viel davon ab, wann und wie diese Probleme entstanden sind.
Falls Du das Gefühl hast, zwischen den Therapiesitzungen quasi in ein Loch zu fallen, aufgesogen zu werden oder so was - da kann eine psychologische Hotline helfen, Ballast abzuwerfen, Gedanken zu ordnen, Mut zu fassen.
Ich finde es extrem gut, daß Du Dich noch so gut unter Kontrolle hast, auf Deinen Partner Rücksicht zu nehmen! Für ihn ist das eine ganz schlimme Situation - denn da hast Du ihm etwas wesentliches verheimlicht, was jetzt empfindlich in sein Leben eingedrungen ist (Es ist einfach passiert - kein Vorwurf!) .
So richtig habe ich jetzt nicht verstanden, wieviel er schon von der Sache weiß, oder ob er das alles immer noch als pure Laune von Dir auffasst. Irgendwie müßtest Du ihm Deine Veränderung plausibel machen. Wenn er Dich verstehen kann, kann er auch die Situation mit tragen und Dir eine Stütze sein. Unter Umständen wäre es gut, wenn Du ihn auch noch dazu bringen könntest, sich psychologisch beraten zu lassen.
Das mit der Eifersucht legt sich vielleicht, sobald Du merkst, daß er wirklich zu Dir steht.
Das wünsche ich Dir von Herzen
LG
MrN
Dein Problem, das dir Probleme macht,
ist nicht wirklich
dein Problem.
(frei nach Lao Zi)
ist nicht wirklich
dein Problem.
(frei nach Lao Zi)
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War mir nicht sicher, wo ich hineinschreiben soll, hoffe, der Admin verzeiht mir das.
Ich bin es nicht gewöhnt, über mich selbst zu reden/schreiben, eigentlich mache ich das nie. Ich fange mal querbeet an.
Wenn irgend etwas meinen Kopf berührt, zucke ich zusammen, von den Haarspitzen bis zu den Zehennägeln. Besonders hasse ich das in der U-Bahn bei den herabbaumelnden Gummi-Haltegriffen, da ich ziemlich groß bin und schwer ausweichen kann.
Ich habe Probleme mit Berührungen, schon ein Händeschütteln ist für mich anstrengend, auch bei langjährigen Bekannten.
Ich erschrecke leicht durch bewegte Objekte, Personen und vor allem Geräusche, wobei die Schreckhaftigkeit über die Jahre langsam zunimmt.
Ich bin immer auf der Hut, neige zur Überwachsamkeit. Ich bemerke jede Personenbewegung um mich herum, bin immer auf einen Angriff vorbereitet, wobei daß eher körperlich ausfällt, im Kopf weiß ich, daß mir nichts (mehr) passieren wird. Trotzdem weiß ich auch sofort nach Betreten eines Raumes, welche Gegenstände ich wie im Falle eines Angriffs als Waffe verwenden kann.
Manchmal aber sitze ich auch da und bin wie eingefroren, irgendwie "weg", schaue ins "Narrenkastl" - kommt eher in Anwesenheit von mir bekannten Menschen vor. Ich fühle und denke dann nichts, bin quasi auf "Standby". Die "Reaktivierung" dauert immer ein paar Sekunden.
Ich habe Angst vor Menschenmassen, schon die Anwesenheit von mehr als drei Personen löst beklemmende Gefühle aus, kann es aber mittlerweile gut überspielen. Jugendliche, vor allem Schüler, lösen in mir gemischte Angst/Wut-Gefühle aus (wurde jahrelang in der Schule gemobbt). Lachende Menschen sind mir äußerst suspekt. Mit fremden Menschen kann ich nur in der Arbeit umgehen. Ein richtiges Prvatleben habe ich seit gut zehn Jahren nicht mehr. Ich weiß auch oft nicht, über was ich mit Menschen reden soll außer über meine Arbeit.
Mit dem Schlafen ist es auch schon immer eine Katastrophe. Ich kann kaum Einschlafen, wache zwischendruch öfters auf, und am Ende bin ich so fertig, daß ich oft Termine verschlafe. Manchmal habe ich Phasen der Schlaflosigkeit und bleibe über mehrere Tage wach, dabei noch geistig leistungsfähig. Diese Phasen ziehen sich in der Regel über zwei, drei Monate.
Früher (vor ein, zwei Jahren) hatte ich starkes Herzklopfen, Magen/Darm-Probleme und sehr oft stressbedingte Migräne, ist aber zum Glück besser geworden. Allerdings macht sich die seelische Last nun körperlich durch Nacken- und besonders Rückenschmerzen bemerkbar. Sobald es mir zuviel wird, verreisse ich mir den Rücken auf schmerzhafte Weise.
Mein Doc meint, ich leide an einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung aufgrund meiner nicht allzu erbaulichen Jugend. Er hat mir erstmal Stablon und Lamictal verschrieben. Hilft etwas gegen den Stress und heitert meine Stimmung auf, ist aber nur eine Notlösung.
Bis jetzt bin ich immer nur ausschließlich medikamentös behandelt worden. Aber es wird langsam Zeit, daß sich etwas tut, sonst habe ich gar nichts mehr von meinem Leben. Wird Zeit, mal wieder mit der KK zu kämpfen.
Ich wende mich an dieses Forum, weil mich interessieren würde, welche Wege ich mit PTBS beschreiten könnte.
Danke schon mal im Voraus.
Ich bin es nicht gewöhnt, über mich selbst zu reden/schreiben, eigentlich mache ich das nie. Ich fange mal querbeet an.
Wenn irgend etwas meinen Kopf berührt, zucke ich zusammen, von den Haarspitzen bis zu den Zehennägeln. Besonders hasse ich das in der U-Bahn bei den herabbaumelnden Gummi-Haltegriffen, da ich ziemlich groß bin und schwer ausweichen kann.
Ich habe Probleme mit Berührungen, schon ein Händeschütteln ist für mich anstrengend, auch bei langjährigen Bekannten.
Ich erschrecke leicht durch bewegte Objekte, Personen und vor allem Geräusche, wobei die Schreckhaftigkeit über die Jahre langsam zunimmt.
Ich bin immer auf der Hut, neige zur Überwachsamkeit. Ich bemerke jede Personenbewegung um mich herum, bin immer auf einen Angriff vorbereitet, wobei daß eher körperlich ausfällt, im Kopf weiß ich, daß mir nichts (mehr) passieren wird. Trotzdem weiß ich auch sofort nach Betreten eines Raumes, welche Gegenstände ich wie im Falle eines Angriffs als Waffe verwenden kann.
Manchmal aber sitze ich auch da und bin wie eingefroren, irgendwie "weg", schaue ins "Narrenkastl" - kommt eher in Anwesenheit von mir bekannten Menschen vor. Ich fühle und denke dann nichts, bin quasi auf "Standby". Die "Reaktivierung" dauert immer ein paar Sekunden.
Ich habe Angst vor Menschenmassen, schon die Anwesenheit von mehr als drei Personen löst beklemmende Gefühle aus, kann es aber mittlerweile gut überspielen. Jugendliche, vor allem Schüler, lösen in mir gemischte Angst/Wut-Gefühle aus (wurde jahrelang in der Schule gemobbt). Lachende Menschen sind mir äußerst suspekt. Mit fremden Menschen kann ich nur in der Arbeit umgehen. Ein richtiges Prvatleben habe ich seit gut zehn Jahren nicht mehr. Ich weiß auch oft nicht, über was ich mit Menschen reden soll außer über meine Arbeit.
Mit dem Schlafen ist es auch schon immer eine Katastrophe. Ich kann kaum Einschlafen, wache zwischendruch öfters auf, und am Ende bin ich so fertig, daß ich oft Termine verschlafe. Manchmal habe ich Phasen der Schlaflosigkeit und bleibe über mehrere Tage wach, dabei noch geistig leistungsfähig. Diese Phasen ziehen sich in der Regel über zwei, drei Monate.
Früher (vor ein, zwei Jahren) hatte ich starkes Herzklopfen, Magen/Darm-Probleme und sehr oft stressbedingte Migräne, ist aber zum Glück besser geworden. Allerdings macht sich die seelische Last nun körperlich durch Nacken- und besonders Rückenschmerzen bemerkbar. Sobald es mir zuviel wird, verreisse ich mir den Rücken auf schmerzhafte Weise.
Mein Doc meint, ich leide an einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung aufgrund meiner nicht allzu erbaulichen Jugend. Er hat mir erstmal Stablon und Lamictal verschrieben. Hilft etwas gegen den Stress und heitert meine Stimmung auf, ist aber nur eine Notlösung.
Bis jetzt bin ich immer nur ausschließlich medikamentös behandelt worden. Aber es wird langsam Zeit, daß sich etwas tut, sonst habe ich gar nichts mehr von meinem Leben. Wird Zeit, mal wieder mit der KK zu kämpfen.
Ich wende mich an dieses Forum, weil mich interessieren würde, welche Wege ich mit PTBS beschreiten könnte.
Danke schon mal im Voraus.
Hallo Eremit,
ich habe eine komplexe chronische PTBS und der einzig sinnvolle Weg ist eine Psychotherapie. Ich mache eine Verhaltenstherapie.
Man muss die Wurzeln (Traumata) finden, damit arbeiten, was sehr anstrengend ist und kann das alles mit viel Zeit und Geduld verarbeiten.
Hierfür solltest du dich auf die Suche nach einem für dich passenden Therapeuten machen, auch, wenn dafür vielleicht mehrere "Anläufe" nötig sind.
Es bringt dir auf jeden Fall Lebensqualität zurück. Ich bin auch immer noch auf dem Weg, schon eine ganze Zeit lang. Aber, ich merke, je mehr ich mich meinen Ängsten stelle desto mehr werde ICH Herr/Frau der Lage und nicht mehr meine Angst.
Liebe Grüße und herzlich willkommen im Forum,
Laura
ich habe eine komplexe chronische PTBS und der einzig sinnvolle Weg ist eine Psychotherapie. Ich mache eine Verhaltenstherapie.
Man muss die Wurzeln (Traumata) finden, damit arbeiten, was sehr anstrengend ist und kann das alles mit viel Zeit und Geduld verarbeiten.
Hierfür solltest du dich auf die Suche nach einem für dich passenden Therapeuten machen, auch, wenn dafür vielleicht mehrere "Anläufe" nötig sind.
Es bringt dir auf jeden Fall Lebensqualität zurück. Ich bin auch immer noch auf dem Weg, schon eine ganze Zeit lang. Aber, ich merke, je mehr ich mich meinen Ängsten stelle desto mehr werde ICH Herr/Frau der Lage und nicht mehr meine Angst.
Liebe Grüße und herzlich willkommen im Forum,
Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.
Rainer Maria Rilke
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.
Rainer Maria Rilke
Hallo Eremit,
würde Dir auch eine Therapie empfehlen. Ich mache eine tiefnpsyhologisch fundierte und kann Laura nur zustimmen, dass es ganz langsam besser wird. Es gibt auch spezielle Traumatherapien, die hätte mir aber nicht so viel gebracht, wie diese, weil es ein sehr sanfter Weg ist.
LG Clara
würde Dir auch eine Therapie empfehlen. Ich mache eine tiefnpsyhologisch fundierte und kann Laura nur zustimmen, dass es ganz langsam besser wird. Es gibt auch spezielle Traumatherapien, die hätte mir aber nicht so viel gebracht, wie diese, weil es ein sehr sanfter Weg ist.
LG Clara
Das Leben ist wie Salzwasser, je mehr man davon trinkt, je durstiger wird man.
Dagestanisches SprichwortHallo Eremit,
Dein Problem scheint mir etwas komplexer zu sein als PTBS. Gerade die sozialen Ängste und die Berührungsängste können auch andere, tiefere Gründe haben.
Das müßte sich aber im Rahmen einer Therapie abklären lassen.
Diesbezüglich möchte ich Dir jetzt auch keinen anderen Rat geben, als meine Vorgängerinnen.
Und dann hätte ich noch folgende Fragen:
Mit anderen Worten, hast Du eine Ausbildung?
Ich habe 1982 mit Judo angefangen und dann nach und nach alles der Reihe nach mal durchprobiert. Dadurch habe ich im Laufe der Jahre eine gewisse Coolness gewonnen.
Ich spähe zwar immer noch mein Umfeld aus, aber die Schreckhaftigkeit ist faktisch weg.
Bei mir passiert so etwas häufig bei monotonen Geräuschen, wie Motorengeräusch, Wind- oder Wasserrauschen, Stimmgewirr o.ä. Das war schon als Kind so.
Die Phasen der Schlaflosigkeit kenne ich auch. Die entstehen bei mir, wenn ich manisch werde.
Zum Glück nicht so häufig...
Was die Sachen angeht, die ich von mir her auch kenne:
Das ist u.U. keine PTBS, zumindest nicht primär.
Also lohnt es sich, da eingehend mal nachzufragen.
LG
MrN
Dein Problem scheint mir etwas komplexer zu sein als PTBS. Gerade die sozialen Ängste und die Berührungsängste können auch andere, tiefere Gründe haben.
Das müßte sich aber im Rahmen einer Therapie abklären lassen.
Diesbezüglich möchte ich Dir jetzt auch keinen anderen Rat geben, als meine Vorgängerinnen.
Und dann hätte ich noch folgende Fragen:
Könntest Du denn im Fall des Falles ganz real mit einer Waffe umgehen?Eremit hat geschrieben: Ich bin immer auf der Hut, neige zur Überwachsamkeit. Ich bemerke jede Personenbewegung um mich herum, bin immer auf einen Angriff vorbereitet, wobei daß eher körperlich ausfällt, im Kopf weiß ich, daß mir nichts (mehr) passieren wird. Trotzdem weiß ich auch sofort nach Betreten eines Raumes, welche Gegenstände ich wie im Falle eines Angriffs als Waffe verwenden kann.
Mit anderen Worten, hast Du eine Ausbildung?
Ich habe 1982 mit Judo angefangen und dann nach und nach alles der Reihe nach mal durchprobiert. Dadurch habe ich im Laufe der Jahre eine gewisse Coolness gewonnen.
Ich spähe zwar immer noch mein Umfeld aus, aber die Schreckhaftigkeit ist faktisch weg.
Gibt es dafür konkrete Auslöser?Eremit hat geschrieben: Manchmal aber sitze ich auch da und bin wie eingefroren, irgendwie "weg", schaue ins "Narrenkastl" - kommt eher in Anwesenheit von mir bekannten Menschen vor. Ich fühle und denke dann nichts, bin quasi auf "Standby". Die "Reaktivierung" dauert immer ein paar Sekunden.
Bei mir passiert so etwas häufig bei monotonen Geräuschen, wie Motorengeräusch, Wind- oder Wasserrauschen, Stimmgewirr o.ä. Das war schon als Kind so.
Auch hier: Gibt es konkrete Anhaltspunkte, für einen Grund? Bestimmte Gedanken, Erinnerungen oder Träume vielleicht, oder läßt Dich das Tagesgeschehen nicht los, und Du mußt alles nochmal durchkauen?Eremit hat geschrieben: Mit dem Schlafen ist es auch schon immer eine Katastrophe.
...
Manchmal habe ich Phasen der Schlaflosigkeit und bleibe über mehrere Tage wach, dabei noch geistig leistungsfähig.
Die Phasen der Schlaflosigkeit kenne ich auch. Die entstehen bei mir, wenn ich manisch werde.
Zum Glück nicht so häufig...
Geht es hier nur um das Schul-Mobbing, oder hattest Du noch weitere (frühere) Probleme?Eremit hat geschrieben: Mein Doc meint, ich leide an einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung aufgrund meiner nicht allzu erbaulichen Jugend.
Was die Sachen angeht, die ich von mir her auch kenne:
Das ist u.U. keine PTBS, zumindest nicht primär.
Also lohnt es sich, da eingehend mal nachzufragen.
LG
MrN
Dein Problem, das dir Probleme macht,
ist nicht wirklich
dein Problem.
(frei nach Lao Zi)
ist nicht wirklich
dein Problem.
(frei nach Lao Zi)
Erstmal danke für Eure Antworten.
@Paktai:
Sorry, daß mein Beitrag hier so reingequetscht wurde. Wie immer hat der Admin Schuld. Für mich liest sich das auch recht komplex. Wahrscheinlich trifft das auch auf mich zu. Trittico kenne ich selbst, habe damit bis auf Verstopfung gute Erfahrungen damit gemacht, allerdings habe ich sie auch tagsüber genommen.
@Laura13:
Einen Großteil der Traumata kenne ich bereits, überhaupt plagt mich eher ein "zu gutes Gedächtnis", weswegen ich mich früher gerne mit Substanzen "abgeschalten" habe, um mich nicht erinnern zu müssen. Hinsichtlich Lebensqualität ist es so, daß viele (positive) Dinge für mich komplett neu sind, was auch nicht so leicht ist. Eigentlich fängt mein Leben erst an.
@MrN:
Diagnosen habe ich schon einige gesammelt: Depression, affektive bipolare Störung, Sozialphobie - kann mich nicht mal mehr an alle erinnern, jeder Doc hat da seine eigene Theorie. Mit PTBS kann ich mich aber schon mal deswegen anfreunden, weil die BELASTUNG vorrausgesetzt ist. Es ist einfach zum Auszucken, von Ärzten nicht ernst genommen zu werden, habe diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht.
Mit "Gegenständen" habe ich ausschließlich Alltagsgegenstände gemeint, wie z.B. Aschenbecher, Stühle, Bleistifte usw., keine wirklichen "Waffen". Wenn Du mit "Ausbildung" die Ausbildung an der Waffe (sei sie militärisch oder paramilitärisch) meinst, kann ich verneinen. Ich interessiere mich aber für Jiu-Jitsu und Iaido, denke, daß wäre für mich eine gute Sache, fasziniert mich schon seit Jahren, weil der geistige Aspekt dabei sehr wichtig ist.
Aus Auslöser für das "Wegtreten" konnte ich noch nichts genaues ausmachen. Es passiert eher öfter, wenn (außer mir) mehr als zwei Personen im selben Raum anwesend sind, außerdem in Redepausen bzw. nachdem ich etwas gesagt habe. Als hätte ich einen Wackelkontakt im Kopf. Eher selten passiert es, wenn ich komplett allein bin, dafür dann länger (zehn, fünfzehn Minuten). Zeitgefühl, Hören und Sehen verändern sich aber nicht. Nach "Reaktivierung" kann ich mich weiterhin an alles erinnern.
Was mir dabei auch einfällt ist, daß ich in Gesprächen manchmal komplette Sätze nicht verstehe (auch bei mir vertrauten Personen). Es hört sich dann an wie eine mir unbekannte Sprache oder Kauderwelsch, es sind immer ganze Sätze betroffen. Ich muß vier, fünfmal darum bitten, den Satz zu wiederholen, bis ich ihn (halbwegs) verstehe - oft verstehe ich ihn selbst dann nicht, was extrem peinlich sein kann. Mit der eigenen Artikulation habe ich aber keine Probleme.
Gründe für meine Schlafprobleme gibt es genügend. Ich mache mir (zu) viele Sorgen um meine Zukunft und meine Arbeit, in letzter Zeit grüble ich auch wieder vermehrt über mein "Privatleben" (wenn man es so nennen kann). Mit den Albträumen ist es in den letzten Jahren besser geworden, habe aber noch Flashbacks, vor allem in bestimmten sozialen Situationen (Streitgespräche, hitzige Diskussionen mit mehreren Personen).
Erlebt habe ich einige Dinge, von familiärer Seite ist mir auch früh eingeschenkt worden (physische und psychische Gewalt). Dann kamen die Probleme in der Schule, Arbeitslosigkeit, Drogen- und Alkoholkonsum, Suizidversuche, Obdachlosigkeit - das übliche Bündel eben. Seit fünf Jahren bin ich wieder sesshaft und seit zwei Jahren nehme ich nichts mehr (außer zwei, drei Joints im Jahr zu besonderen Anlässen). Hat auch irgendwie seinen Reiz verloren.
Habe ein bisschen recherchiert, werde meinen Doc mal auf Traumatherapien ansprechen, da gibt es recht verschiedene Ansätze. Sachen wie EMDR klingen schon sehr interessant. Mich selbst "therapiere" ich schon seit jeher mit künstlerischen Tätigkeiten (Malen/Zeichnen, Schreiben, Komponieren), war für mich oft der letzte Strohhalm...
LG
Der Eremit
@Paktai:
Sorry, daß mein Beitrag hier so reingequetscht wurde. Wie immer hat der Admin Schuld. Für mich liest sich das auch recht komplex. Wahrscheinlich trifft das auch auf mich zu. Trittico kenne ich selbst, habe damit bis auf Verstopfung gute Erfahrungen damit gemacht, allerdings habe ich sie auch tagsüber genommen.
@Laura13:
Einen Großteil der Traumata kenne ich bereits, überhaupt plagt mich eher ein "zu gutes Gedächtnis", weswegen ich mich früher gerne mit Substanzen "abgeschalten" habe, um mich nicht erinnern zu müssen. Hinsichtlich Lebensqualität ist es so, daß viele (positive) Dinge für mich komplett neu sind, was auch nicht so leicht ist. Eigentlich fängt mein Leben erst an.
@MrN:
Diagnosen habe ich schon einige gesammelt: Depression, affektive bipolare Störung, Sozialphobie - kann mich nicht mal mehr an alle erinnern, jeder Doc hat da seine eigene Theorie. Mit PTBS kann ich mich aber schon mal deswegen anfreunden, weil die BELASTUNG vorrausgesetzt ist. Es ist einfach zum Auszucken, von Ärzten nicht ernst genommen zu werden, habe diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht.
Mit "Gegenständen" habe ich ausschließlich Alltagsgegenstände gemeint, wie z.B. Aschenbecher, Stühle, Bleistifte usw., keine wirklichen "Waffen". Wenn Du mit "Ausbildung" die Ausbildung an der Waffe (sei sie militärisch oder paramilitärisch) meinst, kann ich verneinen. Ich interessiere mich aber für Jiu-Jitsu und Iaido, denke, daß wäre für mich eine gute Sache, fasziniert mich schon seit Jahren, weil der geistige Aspekt dabei sehr wichtig ist.
Aus Auslöser für das "Wegtreten" konnte ich noch nichts genaues ausmachen. Es passiert eher öfter, wenn (außer mir) mehr als zwei Personen im selben Raum anwesend sind, außerdem in Redepausen bzw. nachdem ich etwas gesagt habe. Als hätte ich einen Wackelkontakt im Kopf. Eher selten passiert es, wenn ich komplett allein bin, dafür dann länger (zehn, fünfzehn Minuten). Zeitgefühl, Hören und Sehen verändern sich aber nicht. Nach "Reaktivierung" kann ich mich weiterhin an alles erinnern.
Was mir dabei auch einfällt ist, daß ich in Gesprächen manchmal komplette Sätze nicht verstehe (auch bei mir vertrauten Personen). Es hört sich dann an wie eine mir unbekannte Sprache oder Kauderwelsch, es sind immer ganze Sätze betroffen. Ich muß vier, fünfmal darum bitten, den Satz zu wiederholen, bis ich ihn (halbwegs) verstehe - oft verstehe ich ihn selbst dann nicht, was extrem peinlich sein kann. Mit der eigenen Artikulation habe ich aber keine Probleme.
Gründe für meine Schlafprobleme gibt es genügend. Ich mache mir (zu) viele Sorgen um meine Zukunft und meine Arbeit, in letzter Zeit grüble ich auch wieder vermehrt über mein "Privatleben" (wenn man es so nennen kann). Mit den Albträumen ist es in den letzten Jahren besser geworden, habe aber noch Flashbacks, vor allem in bestimmten sozialen Situationen (Streitgespräche, hitzige Diskussionen mit mehreren Personen).
Erlebt habe ich einige Dinge, von familiärer Seite ist mir auch früh eingeschenkt worden (physische und psychische Gewalt). Dann kamen die Probleme in der Schule, Arbeitslosigkeit, Drogen- und Alkoholkonsum, Suizidversuche, Obdachlosigkeit - das übliche Bündel eben. Seit fünf Jahren bin ich wieder sesshaft und seit zwei Jahren nehme ich nichts mehr (außer zwei, drei Joints im Jahr zu besonderen Anlässen). Hat auch irgendwie seinen Reiz verloren.
Habe ein bisschen recherchiert, werde meinen Doc mal auf Traumatherapien ansprechen, da gibt es recht verschiedene Ansätze. Sachen wie EMDR klingen schon sehr interessant. Mich selbst "therapiere" ich schon seit jeher mit künstlerischen Tätigkeiten (Malen/Zeichnen, Schreiben, Komponieren), war für mich oft der letzte Strohhalm...
LG
Der Eremit
Hallo Eremit,
Deine Vorlieben passen gut zu Deinen Problemen.
Mit Jiu-Jitsu könntest Du Deine eigenen aggressiven Gedanken gut verarbeiten - Iaido wäre die direkte Antwort auf Deine Schreckhaftigkeit.
Bei mir wurde wegen meiner häufigen Absenzen schon einmal Narkolepsie (anfallsartig) vermutet.
Manchmal (bei unvollständigen oder sinnleeren Inhalten) bin ich mit der Informationsverarbeitung völlig überfordert, dann trete ich unvermittelt einfach weg.
Ich sehe da bei mir aber eher ein ständiges defizitäres Problem, bestimmte unscharfe, unklare Informationsinhalte zu verarbeiten.
Das betrifft vor allem meine eigenen Emotionen und Gefühle sowie fremde Ansichten und Absichten, die mir manchmal völlig unverständlich bleiben, manchmal nur auf Umwegen zugänglich sind.
Inzwischen kann ich mir das alles ganz gut erklären, wenn ich annehme, daß ich ein Asperger-Syndrom habe. Dafür gibt es hier auch einen Test, der mir Bestätigung gegeben hat.
Und wenn Du es bis hierher geschafft hast, und DAS hinter Dir gelassen,
dann hast Du meinen vollen
LG
MrN
Das alles sind Waffen, bei geeigneter Anwendung sogar recht ernst zu nehmende...Eremit hat geschrieben: Mit "Gegenständen" habe ich ausschließlich Alltagsgegenstände gemeint, wie z.B. Aschenbecher, Stühle, Bleistifte usw., keine wirklichen "Waffen". ... Ich interessiere mich aber für Jiu-Jitsu und Iaido, denke, daß wäre für mich eine gute Sache, fasziniert mich schon seit Jahren, weil der geistige Aspekt dabei sehr wichtig ist.
Deine Vorlieben passen gut zu Deinen Problemen.
Mit Jiu-Jitsu könntest Du Deine eigenen aggressiven Gedanken gut verarbeiten - Iaido wäre die direkte Antwort auf Deine Schreckhaftigkeit.
Sind das bei den Gesprächen auch eher auch so ein anfallsartige Aussetzer, oder geht es da eher um Verständnisbereiche, die komplett ausgeblendet sind?Eremit hat geschrieben: Als hätte ich einen Wackelkontakt im Kopf.
...
Was mir dabei auch einfällt ist, daß ich in Gesprächen manchmal komplette Sätze nicht verstehe (auch bei mir vertrauten Personen).
Bei mir wurde wegen meiner häufigen Absenzen schon einmal Narkolepsie (anfallsartig) vermutet.
Manchmal (bei unvollständigen oder sinnleeren Inhalten) bin ich mit der Informationsverarbeitung völlig überfordert, dann trete ich unvermittelt einfach weg.
Ich sehe da bei mir aber eher ein ständiges defizitäres Problem, bestimmte unscharfe, unklare Informationsinhalte zu verarbeiten.
Das betrifft vor allem meine eigenen Emotionen und Gefühle sowie fremde Ansichten und Absichten, die mir manchmal völlig unverständlich bleiben, manchmal nur auf Umwegen zugänglich sind.
Inzwischen kann ich mir das alles ganz gut erklären, wenn ich annehme, daß ich ein Asperger-Syndrom habe. Dafür gibt es hier auch einen Test, der mir Bestätigung gegeben hat.
Ich hab bei Deinen Beiträgen vorher schon den Eindruck gehabt, daß da ein guter Packen an Lebenserfahrung dahinter steckt.Eremit hat geschrieben: Erlebt habe ich einige Dinge, von familiärer Seite ist mir auch früh eingeschenkt worden (physische und psychische Gewalt). Dann kamen die Probleme in der Schule, Arbeitslosigkeit, Drogen- und Alkoholkonsum, Suizidversuche, Obdachlosigkeit - das übliche Bündel eben.
Und wenn Du es bis hierher geschafft hast, und DAS hinter Dir gelassen,
dann hast Du meinen vollen
LG
MrN
Ja, klar sind das alles Waffen, aber eben im besonderen, doppelten Sinne: Ein Bleistift kann verletzen, indem er sticht oder schreibt. Davon ausgehend, könnte man sagen, daß ich gut an der Waffe ausgebildet worden bin und immer Waffen mit mir führe ...
Die Aussetzer betreffen scheinbar wirklich komplett banale Sätze ("Ich nehme den Müll gleich mit."/"Gestern hat es ziemlich geregnet."/"Soll ich die Schuhe anlassen?"/"Den Teppich finde ich schön."). Davor und danach verläuft das Gespräch normal (abgesehen davon, daß die Leute oft glauben, ich hätte einen Hörsturz). Ich erkenne die Satzstruktur und kann Wortanfang und -ende isolieren, ansonsten ist mir der Satz völlig unverständlich, ich kann nicht einmal phonetische Gemeinsamkeiten bei Wörtern ausmachen. Als wäre es eben ein Satz in einer mir unbekannten Sprache.
Die Ärzte meinen, daß bei einer Hirnläsion noch mehr Symptome auftreten würden, z.B. weitere Sprachstörungen und Bewegungsauffälligkeiten. Nervenkrankheiten und ähnliche physische Ursachen konnten bislang keine gefunden werden. Ich hatte aber vor mehr als zehn Jahren aufgrund eines missglückten Selbstmordversuchs (springen aus großer Höhe) eine Schädelfraktur mit Schädel-Hirn-Trauma zweiten Grades, vielleicht ist da etwas "hängengeblieben", quasi als "Denkzettel"...
Bei Asperger muß ich lachen. Habe ich auch schon dran gedacht (Bei jedem Screening erreiche ich ca. 3/4 der Punkteanzahl). Allerdings ist das bei mir eher unwahrscheinlich. Toxischer Stress klingt da eher logisch, nach besonders ruhigen und erholsamen Phasen geht es mir ja besser...
Danke für die Blumen. Lebenserfahrung im negativen Sinne ja, sehr viel positive Dinge sind mir aber noch komplett unbekannt. Wie auch immer, es tut gut, mich hier mitteilen zu können.
LG
Der Eremit
Die Aussetzer betreffen scheinbar wirklich komplett banale Sätze ("Ich nehme den Müll gleich mit."/"Gestern hat es ziemlich geregnet."/"Soll ich die Schuhe anlassen?"/"Den Teppich finde ich schön."). Davor und danach verläuft das Gespräch normal (abgesehen davon, daß die Leute oft glauben, ich hätte einen Hörsturz). Ich erkenne die Satzstruktur und kann Wortanfang und -ende isolieren, ansonsten ist mir der Satz völlig unverständlich, ich kann nicht einmal phonetische Gemeinsamkeiten bei Wörtern ausmachen. Als wäre es eben ein Satz in einer mir unbekannten Sprache.
Die Ärzte meinen, daß bei einer Hirnläsion noch mehr Symptome auftreten würden, z.B. weitere Sprachstörungen und Bewegungsauffälligkeiten. Nervenkrankheiten und ähnliche physische Ursachen konnten bislang keine gefunden werden. Ich hatte aber vor mehr als zehn Jahren aufgrund eines missglückten Selbstmordversuchs (springen aus großer Höhe) eine Schädelfraktur mit Schädel-Hirn-Trauma zweiten Grades, vielleicht ist da etwas "hängengeblieben", quasi als "Denkzettel"...
Bei Asperger muß ich lachen. Habe ich auch schon dran gedacht (Bei jedem Screening erreiche ich ca. 3/4 der Punkteanzahl). Allerdings ist das bei mir eher unwahrscheinlich. Toxischer Stress klingt da eher logisch, nach besonders ruhigen und erholsamen Phasen geht es mir ja besser...
Danke für die Blumen. Lebenserfahrung im negativen Sinne ja, sehr viel positive Dinge sind mir aber noch komplett unbekannt. Wie auch immer, es tut gut, mich hier mitteilen zu können.
LG
Der Eremit
Genau, schreiben kannst Du.Eremit hat geschrieben: Ja, klar sind das alles Waffen, aber eben im besonderen, doppelten Sinne: Ein Bleistift kann verletzen, indem er sticht oder schreibt. Davon ausgehend, könnte man sagen, daß ich gut an der Waffe ausgebildet worden bin und immer Waffen mit mir führe ...
Klingt plausibel, das tut mir leid.Eremit hat geschrieben: Ich hatte aber vor mehr als zehn Jahren aufgrund eines missglückten Selbstmordversuchs (springen aus großer Höhe) eine Schädelfraktur mit Schädel-Hirn-Trauma zweiten Grades, vielleicht ist da etwas "hängengeblieben", quasi als "Denkzettel"...
Ich war vor knapp 10 Jahren mal drauf und dran zu springen.
Ich habe mich der Situation ca. 1 Stunde ausgesetzt, mir den Vorgang in allen Farben, mit allen Konsequenzen ausgemalt. Dann kam mir in den Kopf, daß ich damit doch nur meine Familie bestrafe und mich selbst aus meiner Verantwortung stehle. Und die wirklich Schuldigen würden ungestraft davon kommen!
Also entschloss ich mich zu kämpfen...
Es war ein Kampf gegen Windmühlen. Ich habe mich wacker geschlagen, doch im letzten Jahr erschien mir das alles so sinnlos - und da war dieser Drang wieder da. Seitdem bin ich draußen aus dem Job. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, da nochmal wieder einzusteigen.
Ja, soviele Punkte bekomme ich auch zusammen. Ich brauche auch lange einsame Rückzugsphasen, um mich besser zu fühlen.Eremit hat geschrieben: Bei Asperger muß ich lachen. Habe ich auch schon dran gedacht (Bei jedem Screening erreiche ich ca. 3/4 der Punkteanzahl). Allerdings ist das bei mir eher unwahrscheinlich. Toxischer Stress klingt da eher logisch, nach besonders ruhigen und erholsamen Phasen geht es mir ja besser...
Es gibt da bei mir eine Schlüsselszene im Kleinkindalter, die ist mir vor fünf Jahren während (aber nicht bei) der Therapie bewußt geworden. Jedenfalls läßt sich das Geschehen von damals nicht einfach verarbeiten, abhaken und dann vergessen, sondern seitdem drängt sich die Sache immer wieder nach vorn. Mit Asperger kann ich mir da am Besten einen Reim drauf machen...
Allerdings gibt es auch Sachen, die nicht in das Bild passen. Ich habe eigentlich keinerlei Schwierigkeiten, zwischen den Zeilen zu lesen oder Situationen (einschließlich der Mimik und Gestik von Gesprächspartnern) zu deuten. Das kann aber eine Art Kompensation sein. In unbekanntem Kontext bin ich doch sehr schnell verunsichert und beim aktuellen Screening mußte ich feststellen, daß mir wesentliche Grundbegriffe des Daseins einfach fehlen:
So kann ich zwar wirtschaftliche Zusammenhänge überaus präzise durchdenken und einschätzen, aber ich kann das Ergebnis gefühlsmäßig nicht auf mich beziehen und mich auch nicht durch den Gedanken an die zu erwartenden Einnahmen motivieren. Ich habe auch nie ein echtes Zugehörigkeitsgefühl entwickelt. Es gibt nur so eine kindlich naive Zuneigung oder Ablehnung für einzelne Bezugspersonen. Vertrauen und Vertrautheit kann ich auch nicht unterscheiden. usw.
Wie dem auch sei, Deine Beiträge wirken auf mich durchdacht und tiefgründig. Schön, daß Du da bist.Eremit hat geschrieben: Lebenserfahrung im negativen Sinne ja, sehr viel positive Dinge sind mir aber noch komplett unbekannt. Wie auch immer, es tut gut, mich hier mitteilen zu können.
LG
MrN
@MrN:
Weiß eigentlich Deine Partnerin bzw. Deine Familie von Deinen Selbstmordgedanken, und wenn ja, wie reagiert sie darauf?
Es mag eine wirklich heftige Frage sein, aber: Welches Gefühl überwiegt mehr für Deine Familie? Die Liebe oder die Pflicht?
Die Schuldigen kommen NIE ungestraft davon. Ich bin immer wieder erstaunt, wie kreativ das Universum darin sein kann, seine "Bewohner" zu betrafen, aber auch zu belohnen. Jeder bekommt, was er verdient - scheint quasi ein physikalisches Grundgesetz zu sein.
Ich habe bis vor einigen Jahren auch keinen emotionalen Bezug zu (m)einem Erfolg herstellen können, so groß er auch war - weil ich nie für MICH gearbeitet habe, sondern ausschließlich für die Anderen.
Entsprechend sah es mit der Motivation aus. Solche Symptome würde ich jetzt nicht so stark bewerten und sie einer speziellen Störung zuschreiben, weil sie öfters vorkommt. Eine handfeste Depression reicht da schon vollkommen.
Solange Du nicht positiv auf Asperger getestet wurdest, sind solche Dinge sowieso Mutmaßungen. Laß Dich testen, dann hast Du Gewissheit. Missbrauche aber ein positives Ergebnis nicht. Es wäre leicht, dem Autismus die Schuld für so viele Dinge zuzuschieben. Aber Autismus allein ist kein Garant für das persönliche Unglück und eine äußerst unzureichende Erklärung für die Bosheit der Menschen.
Wir sollten aber diese Dinge vielleicht in einem anderen Thread weiter ausführen, denn wir schreiben mehr und mehr am Thread-Titel vorbei.
LG
Der Eremit
Weiß eigentlich Deine Partnerin bzw. Deine Familie von Deinen Selbstmordgedanken, und wenn ja, wie reagiert sie darauf?
Es mag eine wirklich heftige Frage sein, aber: Welches Gefühl überwiegt mehr für Deine Familie? Die Liebe oder die Pflicht?
Die Schuldigen kommen NIE ungestraft davon. Ich bin immer wieder erstaunt, wie kreativ das Universum darin sein kann, seine "Bewohner" zu betrafen, aber auch zu belohnen. Jeder bekommt, was er verdient - scheint quasi ein physikalisches Grundgesetz zu sein.
Ich habe bis vor einigen Jahren auch keinen emotionalen Bezug zu (m)einem Erfolg herstellen können, so groß er auch war - weil ich nie für MICH gearbeitet habe, sondern ausschließlich für die Anderen.
Entsprechend sah es mit der Motivation aus. Solche Symptome würde ich jetzt nicht so stark bewerten und sie einer speziellen Störung zuschreiben, weil sie öfters vorkommt. Eine handfeste Depression reicht da schon vollkommen.
Solange Du nicht positiv auf Asperger getestet wurdest, sind solche Dinge sowieso Mutmaßungen. Laß Dich testen, dann hast Du Gewissheit. Missbrauche aber ein positives Ergebnis nicht. Es wäre leicht, dem Autismus die Schuld für so viele Dinge zuzuschieben. Aber Autismus allein ist kein Garant für das persönliche Unglück und eine äußerst unzureichende Erklärung für die Bosheit der Menschen.
Wir sollten aber diese Dinge vielleicht in einem anderen Thread weiter ausführen, denn wir schreiben mehr und mehr am Thread-Titel vorbei.
LG
Der Eremit
Ich denke ich kenne das alles auch ganz gut. Auch mit Verdacht auf Asperger.
Thx! Erklärt mir jetzt einiges.
candle
Now I know how the bunny runs!
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