Die Sonne macht mich depressiv

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Thread-EröffnerIn
Claudia
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Die Sonne macht mich depressiv

Beitrag Di., 17.03.2009, 08:16

Hi,
wer kennt das? Das Frühjahr kommt, die Sonne schient, man ist viel draußen an der frischen Luft und in der Sonne und man kommt richtig schlecht drauf, also so richtig, meine ich.
Also seit das Wetter besser geworden ist, habe ich echt Probleme mit meiner Stimmungslage. Die hängt dann nämlich im tiefsten Tief. Ich spüre so richtig das unterschwellige Einschleichen einer Todessehnsucht.
Wer kennt das von sich?
Ich dachte immer, wenn die Sonne kommt, kommt gute Laune, das ist doch so bei den meisten Menschen, oder?
Bei mir nicht Jedes Jahr das Gleiche

Claudia

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Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 41
Beiträge: 1162

Beitrag Di., 17.03.2009, 19:46

Ich kenne dieses Frühlingstief auch aus der Zeit, als ich noch depressiv war. Meine damalige Therapeutin hat gesagt, dass es vielen Menschen so geht. Irgendwie hinkt die Stimmung der erwachenden Natur zeitlich hinterher. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch eine körperliche Komponente hat (Stoffwechsel, Hormonhaushalt). Durch die Umstellung auf mehr Tageslicht und Wärme leiden ja viele Menschen unter Frühjahrsmüdigkeit, und wer von Natur aus ein etwas labiles Nervensystem hat, merkt es eben da. Vielleicht gesteht man sich bei Sonnenschein aber auch weniger zu, nicht so gut drauf zu sein, als im Winter bei Kälte, Dunkelheit und Nebelgrau. Man setzt sich selber unter den Druck, "nun müsste es mir eigentlich besonders gut gehen", und wenn das nicht der Fall ist, fühlt man sich doppelt schlecht.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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28yearslater
sporadischer Gast
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Beiträge: 9

Beitrag Mi., 18.03.2009, 03:48

Hallo,

das kenne ich auch.

Ich weiß z.B. nicht, was "Frühlingsgefühle" sind. Hatte ich nie. Kenne ich nicht.

Wenn im Sommer die Sonne am Himmel steht, gnadenlos brennt und nahezu alle Menschen aufblühen, an Seen liegen, in der Stadt bummeln, sitze ich nur noch zu Hause im abgedunkelten Zimmer.

Mit der warmen Jahreszeit verbinde ich nur: Unerträgliche Hitze (grenzt für mich an körperliche Qual!), unerträgliches geblendet sein, unerträglicher und nicht nachvollziehbarer Frohsinn.

Dagegen blühe ich jedes Jahr ein wenig auf, wenn ich die Vorhänge aufziehe und die erste dicke Schneeschicht des Jahres sehe. Dann geht es mir so richtig gut. Dann bin ich so richtig befreit und gehe raus spazieren, durch die Stadt laufen, mit einem großen Grinsen auf dem Gesicht.

Seltsame Welt.


P.S: Es gibt im Frühjahr und Sommer doch eins das ich richtig toll finde: Warme Nächte und Sommerregen. Hauptsache kein Licht oder unerträgliche Hitze.
Ihr glaubt ja garnicht, wie oft ich mich schon rechtfertigen musste, weil ich mit Freunden, Mitstudenten, Bekannten, u.s.w. nicht in "die Sonne" gehen wollte. *AAARGH*

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Grit_45
Helferlein
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Beiträge: 66

Beitrag Mi., 18.03.2009, 07:24

Hallo!

Hier meldet sich noch jemand, der Hitze & grelles Licht verabscheut (gehe bei Sonne nie ohne Sonnenbrille raus) und Kälte und Schnee mag. Allerdings finde ich meistens auch warme Herbst- und Frühlingstage mit ein bisschen Sonne schön.

Vielleicht stammen wir ja von Nordlichtern ab?
Gruß von Grit Bild

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Wölfin
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Beiträge: 182

Beitrag Mi., 18.03.2009, 07:40

Also mich macht der Frühling auch etwas traurig, aber nur weil ich ihn einfach nicht so genießen kann wie früher. Da kommen ein paar Erinnerungen hoch, wie ich mich früher im Frühling gefühlt habe, davon bin ich aber heute weit entfernt und das macht mich traurig.

Sonne mag ich übrigens auch nicht. Ich bin an der immer vorhandenen Sonnenbrille und im Sommer auch weißem Kopftuch oder Cap zu erkennen. Allerdings mag ich auch keine kalten Kellerlöcher. Am wohlsten fühle ich mich bei 23-25°C und gleichmäßigem Licht.

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Elfchen
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weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Mi., 18.03.2009, 20:05

Hallo

Kann es nicht sein, dass das Äusserliche einfach nicht mit dem Innerlichen übereinstimmt?

lg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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angsthase56
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Beiträge: 16

Beitrag Do., 19.03.2009, 17:49

mir ergeht es ähnlich, mir graut jetzt schon vor der hitze des sommers fühle mich dann einfach unwohl auch weil ich dick bin kann mich nicht so luftig kleiden wie andere leute. zum schwimmen gehe ich nicht weil ich mich schäme.am liebsten ist mir der frühling und der herbst mit sonnenschein und trotzdem kühler luft. ciao angsthase

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Alex303
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Beiträge: 157

Beitrag Fr., 20.03.2009, 00:33

@Elfchen:
In der Zeit, wo es mir besonders schlecht ging, fand ich den Frühling auch nicht so schön.
Das schöne Wetter wirkt dann wie Hohn auf einen.

Gerade für Leute, die reizbar sind, strahlen kalte Jahreszeiten auch eher Ruhe aus als die wärmeren Tage.
Die Natur ist ja dann auch "lauter".
Statt bestimmte Dinge zu tun, ist es manchmal effektiver, bestimmte Dinge sein zu lassen.

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Grit_45
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Beiträge: 66

Beitrag Fr., 20.03.2009, 13:29

Was mir die warme Jahreszeit auch verleidet, ist der Heuschnupfen, der im Frühjahr beginnt und bis Ende August immer mal wieder auftaucht.
Die Beschwerden sind lästiger bei Wärme und Sonne. Kennt ihr sowas in der Richtung?
Gruß von Grit Bild


Shigeru
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Beiträge: 686

Beitrag Fr., 20.03.2009, 14:00

Ich kenne das auch das ich depressiv werde im Sommer - grade im August geht es mir so das ich mich kaum noch bewgen kann weil mein Körper sich nur noch wie Blei anfühlt und ich brauche in der Zeit sehr viel Kafee um überhaupt ein Stück raus zu kommen. Ich hab eine sehr kühle Wohnung und das hilft mir aber ich schäme mich auch die Vorhänge zu zu lassen weil vor meinem Balkon die Wäscheleinen sind und die Nachbarn das mitbekommen
Sobald der Herbst sich ankündigt geht es mir besser und ich werde auch wieder unternehmunsfreudiger (nun das bin ich eh nicht mehr so ).
Selbst im Frühling ist es mir oft schon zu heiß in der Sonne.
Was ich allerdings auch sehr mag sind laue Sommernächte
Shigeru
"Besiegt ist nur ,wer aufgibt.
Alle andren sind siegreich."

Paulo Coehelo

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Schneekugel
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Beiträge: 1065

Beitrag Fr., 20.03.2009, 14:39

Also rein temperaturbedingt hab ich mit dem Wärmer werden überhaupt kein Problem, ganz im Gegenteil, umso wärmer umso besser. Ich freu mich auch über die längerbleibende Sonne usw... aber trotzdem erwisch ich mich leider öfter mal wieder beim Grübeln usw... Grund weiss ich nicht, der Winter kann meiner Meinung nach abgeschafft werden, Klimaanlagen auch und etwas in der Frühlingssonne zu spazieren hebt definitiv meine Laune, trotzdem ist im Frühling irgendwie der Wurm drin wenn ich mich nicht beschäftige. :(

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Thread-EröffnerIn
Claudia
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Beiträge: 25

Beitrag Fr., 20.03.2009, 14:57

Hallo nochmal,
ich glaube die meisten haben mich nicht richtig verstanden. Ich mag die Sonne, die Wärme, den Frühling auch den Sommer ,wenn er nciht zu heiß ist und ich liebe den Winter.
ABER kaum kommt es zum Wandel von Winter auf Frühling, also die Sonne ist stärker vermehrt da, dann falle ich ein "Loch", obwohl ich wie gesagt gerne außen bin und die Sonne liebe. Es ergreift mich eine Todessehnsucht, die unterschwellig versucht immer wieder an die Oberfläche zu kriechen und das ist so ewig anstrengend, diese unten zu halten Je mehr Sonne ich tanke, umso schwieriger wird das Leben für mich...wisst ihr nun was ich meine...
Claudia

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Rezna
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Beiträge: 1722

Beitrag Fr., 20.03.2009, 15:52

Mir geht es so. Ich liebe den Frühling an sich. Ich bin zwar kein Sonnenfreak, aber bei schönem Wetter geh tes mir definitiv besser. Also "eigentlich" mag ich es, wenn die Sonne scheint. Aber, wenn im Frühling die ersten schönen Tage sind, könnte ich draufgehen vor Lähmung, Traurigkeit.... Ich weiß nicht wieso, denn ich freue mich an sich wieder auf die langen Tage und die schöne Zeit des Jahres. Die ersten schönen Wochendenden des Jahres aber verkrieche ich mich zu Hause wie ein verwundetes Tier. Es zieht mich unglaublich runter. Irgendwann geht es dann wieder. Und... mich überrascht das eigentlich jedes Jahr wieder. Eben weil es mir eigentlich bei schönem Wetter gut geht - sonst.
Vielleicht ist es wirklich eine art Überforderung. Dieser Impuls "raus gehen MÜSSEN" weil es ja endlich schön ist, der ein gewisser Zwang ist dem man sich widersetzen will, der überfordert? Nur eine Idee, wirklich wissen tu ich es auch nicht. Ich versuchs halt "durchzudrücken". Das geht wenigstens vorbei.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Alex303
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Beiträge: 157

Beitrag Sa., 21.03.2009, 01:04

Arta hat geschrieben:Vielleicht ist es wirklich eine art Überforderung. Dieser Impuls "raus gehen MÜSSEN" weil es ja endlich schön ist, der ein gewisser Zwang ist dem man sich widersetzen will, der überfordert? Nur eine Idee, wirklich wissen tu ich es auch nicht. Ich versuchs halt "durchzudrücken". Das geht wenigstens vorbei.
Da könnte etwas dran sein.
Der Körper ist vielleicht noch diese Ruhe gewöhnt.
Statt bestimmte Dinge zu tun, ist es manchmal effektiver, bestimmte Dinge sein zu lassen.

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Lukas86
Helferlein
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männlich/male, 28
Beiträge: 57

Beitrag Sa., 28.03.2009, 11:02

Hallo,

Ich persönlich habe/hatte Depression und Sozialphobie. Das mit der Sonne ist sicher problematisch. Noch gefährlicher sind deine Todesgedanken - UNBEDINGT HILFE SUCHEN !!!!!!!!!!!!

142 kostenlose 24h anonyme Hilfshotline oder auch http://www.psyonline.at/ mit sehr vielen Hilfestellungen.
Mein Psychiater sagte mir, dass es eben schwieriger ist im Frühjahr als im Herbst, weil man eben denkt ... "Warum gehts mir jetzt nicht besser, alle blühen auf nur nicht ich wo der Sommer nun kommt ???" und das zieht sehr runter.

Lg Lukas

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