Diese unendliche Traurigkeit...

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Bärbel
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Diese unendliche Traurigkeit...

Beitrag Sa., 31.01.2009, 18:32

Hallo liebe Forum-Teilnehmer...

ich möchte Euch heute von meiner großen Traurigkeit erzählen...Es ist nicht so, dass ich insgesamt ein trauriger Mensch bin, eher im Gegenteil. Ich bin immer sehr fröhlich und liebe gute Stimmung. Aber die Welt um mich rum macht mich teilweise so traurig, dass ich es fast kaum ertragen kann...

Ich liebe die Natur und Tiere sehr und fast täglich sehe ich etwas, was mich so traurig macht. Der überfahrene Hase an der Straße, die Treibjagd über die Felder, der angekette Hund oder wie die Menschen mit der Natur umgehen...wo Müll hingeworfen wird, einfach so, wie die Felder mißbraucht werden und immer mehr Monokulturen entstehen, wo Bäume gefällt werden, weil sie im Weg stehen...
Und es gibt weiß Gott noch Schlimmeres, das sind nur die so alltäglichen Dinge...

Ich kann da überhaupt nicht mit umgehen und frage mich wie Menschen so sein können...Tiere umbringen oder quälen, Natur zerstören ohne nachzudenken...Ich bin sehr engagiert im Naturschutz keine Frage. Aber auch die Arbeit dort zeigt mir auf, wie traurig mich das alles macht. Auch wie Menschen untereinander umgehen. Diese kalte Umgebung, das Ellbogengestoße...Es macht mich fertig...

Da bemühe ich mich immer besonders freundlich zu sein, aufzuklären ohne zu bedrängen, aber ich ernte meist nur ein Schulterzucken. Bienen sterben aus? Na und? Wenn man wüßte was alles dahinter steckt, denke ich, dass man nicht mit den Schultern zucken würde, aber die meisten wollen es gar nicht hören...

Ich habe keinen Fernseher und lese keine Tageszeitung. Schon um mich nicht jeden Tag über irgend etwas aufzuregen...Es wird meist ja nur über das negative geschrieben, so selten über das Schöne....
Ich merke aber auch, dass mich dies abgrenzt von meinen Mitmenschen...dabei bin ich sonst eigentlich ganz normal...und eigentlich habe ich auch keine Kontaktschwierigkeiten. Aber ich werde schon immer ein wenig komisch angeschaut, wenn ich mich beklage, wie mit unserer Welt umgegangen wird...

Kennt ihr das auch? Und wie schützt ihr euch davor?

Danke und viele Grüße

Bärbel

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 19:00

Ich sehe es so daß sich ja nix zum Positiven verändert weil ich mich deshalb fertigmache.

Ist also verschwendete Energie, und im Gegenteil da es runterzieht lähmt es noch die Kräfte die man hat.

Ich hab da meinen ganz empfindlichen Punkt wo es um Folter und Völkermord geht. Wenn ich mir das vor Augen halte was zB hier um die Ecke im KZ Dachau genau passiert ist das als würde es mir jetzt gleich passieren und mich überkommt das Grauen.
Von daher gehe ich in solche Themen nicht weiter rein als ich ohne daß es mich packt ertragen kann. Ich kann da vorbeifahren ohne Problem, aber ich kann mich nicht mehr im Detail damit befassen.

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candle
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 19:02

Hallo Bärbel!

Ich kenne das nicht, aber bin ich zu diesem u. ä. Themen in meiner Therapie gefragt worden.

Wie lange gibt es denn diesen Zustand? Hast Du schon mal Therapie gemacht bzw. in Erwägung gezogen?

Gruß!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Gärtnerin
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 19:19

Ich kenne das sehr gut! Ich heule sogar bei Tierdokus, wenn der Löwe die Antilope reißt.

Wie ich damit umgehe? Teils verdrängen, teils trotzdem hinsehen, da etwas ändern, wo ich etwas ändern kann, und den ganzen großen Rest in mein abendliches Friedens-Gebet mit aufnehmen. Da kann ich all das Leid und all meine Hilflosigkeit an "Gott" (wer oder was das auch sein mag) abgeben, in der Hoffnung, dass es in etwas Gutes transformiert wird.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Bärbel
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 19:39

Hallo liebe Foren-Teilnehmer,

ich habe das schon seeehr lange, eigentlich seit ich denken kann. Es gibt aber immer Phasen wo ich mich besser davor schützen kann, aber dann auch wieder Phasen wo es mich förmlich umhaut.

Nein, eine Therapie habe ich deswegen nicht gemacht und auch nie dran gedacht. Was könnte das helfen? Wo würde man dabei ansetzen?

Wenn bei Tierdokus ein Raubtier ein anderes Tier frißt kann ich damit besser umgehen, das ist der Lauf der Natur. Was mich beschäftigt ist diese fürchterliche Ungerechtigkeit ein Tier leiden zu lassen. Ich rege mich auch über unsere Landwirtschaft auf, Kühe die keine Weide mehr sehen und als Milchquelle ausgenutzt werden usw.

Andere Themen wie z.B. das KZ machen mich zwar auch betroffen, spielen aber nicht in meinem Leben...es ist eher die Vergangenheit. Mich beschäftigt die Gegenwart...

Aber ist es wirklich hilfreich die Augen zu verschließen und zu sagen, man könne sowieso nichts bewirken oder sollte man um jeden kleinsten Fitzel kämpfen? Es kommt mir vor, als wenn es mein ganz persönlicher Krieg ist, bei dem es niemals Frieden geben wird...

Danke für Eure Gedanken und Hilfe

Bärbel

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 19:42

hallo bärbel!

ich hoffe es stört dich nicht, ich möchte dir dazu bissl was schreiben, da ich dieses thema intensiv auch hatte ud gut kenne.
habe selbst eine ganze weile unter dieser von mir persönlich erschafften negativ-bewertung sehr gelitten!
mein innerer satz war, ich darf nicht mehr auch nur eine sekunde lang glücklich sein in dieser welt, denn es wäre hohn gegenüber alle dem was schlimmes in jeder einzelnen sekunde auf dieser welt passiert, und gegen alle jenen lebewesen die es wirklich schwer haben.
jede sekunde wird irgendwo entweder jemand verhungern, oder umgebracht, oder gequält, oder mißbraucht, oder vergewaltigt, oder tiere in bedrängnis gebracht, ausgentutzt, gezüchtet und wieder zum fraß vorgewofen, abgemolken bis zum tod oder schlecht behandelt uvm....
ein hundepuff in deutschland, wo die zum tode mißbrauchten hündinnen dann halbtot auf der mülltonne landen ist nur eines der bilder die ich nie wieder aus meinem kopf kriege. sah ich mal ne reportage darüber.

der ursprung dieser gedanken waren bei mir auch regelmäßige ungarn besuche. dort sah ich junge zigeunerkinder am straßenrand freien, ich sah pferde auf 3 m2 betonfläche tag ein, tag aus eingesperrt und nur zur ackerarbeit herasgeholt, dann ordentlich ausgepeitscht, angekettete hunde ohne fressen die total verstört um hilfe bellten und um sich bissen wenn man ihnen zu nahe kam uvm...

du kannst dir nicht vorstellen wie sehr mich das jedesmal (und ich war fast jedes wochenende in ungarn) nach unten gezogen hat. schrecklich. ich könnte heute noch weinen und tu es manchmal auch, weil ich habe dort mein pferd hinten gelassen, aus finanzieller not heraus. und ich hab mich nie wieder getraut runter zu fahren aus der angst heraus, dieses mein geliebtes pferd könnte jetzt vlt in so einer betonhütte stehen und bei bedarf kutschen ziehen. das hier ist einer meiner wundesten punkte in meinem leben, denn ich habe es verursacht. ich war zu feige, ich war zu ungeschickt geld aufzutreiben um dieses pferd nach österreich zu bringen, ich habe ihr, (meiner stute) versprochen für immer für sie zu sorgen und ich habe versagt. das quält mich heute noch obwohl es viele jahre her ist, kannst mir glauben...
es ist ein wahrlich unaufgearbeitetes kapitel in meinem leben.


ich wurde so depressiv wegen dieser sache die welt und ihre geschehnisse negativ zu bewerten, daß ich sogar alleine aus diesem grund heraus eine frau besuchte, die so eine art therapeutin war. weiß nicht mehr genau was sie war. zufällig war sie dort in unarn wo ich immer verweilte...

ihre kernaussage zu mir war, daß ich die welt beurteile, sie bewerte. denn die welt ist nicht gut oder schlecht, sie ist einfach!

nur ich selbst bewerte es negativ. bin zu tief drinn im leid der anderen und in meinem eigenen leid.

später, als ich mich noch mehr mit natur auseinandersetzte, sah ich ein, daß in der natur - aber jetzt mal abseits des menschen - sich auch ganz grausliches szenarien ereignen. wie zb. daß katzen ihre mäuse spielerisch töten, sie bei lebendigem leibe durch die luft schleudern bis sie alle knochen gebrochen haben und dann endlich irgendwann mal tot sind.
oder daß manche spinnen nach der paarung ihre männchen auffressen. oder daß delphine auch zum spaß töten, und nicht weil sie hungrig sind. oder daß manche raubkatze raubkatzenkinder töten wenn sie nicht von ihnen abstammen, oder daß vögel ihre schwächsten kleinen einfach aus dem nest werfen und sie sterben lassen, usw usf...
es gibt noch viele beispiele wo die natur "grausam" ist, wo der mensch unbeteiligt ist.

aber es ist so. es ist wie es ist.

erst unser menschliches wertesystem bewertet dies als gut oder böse. und wir leiden dann auch darunter.

ich habe wieder gelernt dies alles etwas relativer zu betrachten und daß ich durchaus auch glücklich sein darf, auch wenn dinge passieren, die . . . sind.

vielleicht kannst du mit meinem text bissl was anfangen, würd mich freuen!

lieben gruß tdp

ps: übrigens, die traurigkeit die du dir über geschehnisse von außen holst, ist vor allem auch eine traurigkeit, die du in deinem inneren trägst. bei dir schlummert etwas und will an die oberfläche. es bahnt sich einen weg - derzeit kommen die gründe von außen, aber der ursprung liegt wo anders. es geht um dich.

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candle
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 19:58

Hallo Bärbel!

Du kannst ja was ändern! Engagierst Du Dich im Tierschutz?
Dann habe ich den Eindruck Du willst manche Menschen gewaltvoll zu Änderungen bewegen und scheinst enttäuscht, wenn es nicht fruchtet. Da müßtest Du bei Dir selber erstmal ansetzen.

Ich würde das beinahe als Depression aufassen, aber auf so lange Zeit?

Dass jeder etwas traurig findet, ist klar, aber nicht so, dass es einem die Lebensqualität nimmt.

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Bärbel
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:00

Hallo Tdp,

danke für Deinen ausführlichen Bericht. Sicher wird er mir viel beibringen!!! Das mit Deinem Pferd tut mir sehr leid, ich kann gut verstehen, dass es ein wunder Punkt in Deinem Leben ist! Ich habe auch solch wunde Punkte...aus dem Tierschutz heraus gewinnt man manchmal, aber man verliert auch immer wieder...es ist sehr schwer! So glücklich einem die geglückten Fälle machen, so traurig machen einen die mißglückten...Alles ist im Gleichgewicht...

Die Grausamkeiten in der Natur kann ich seltsamerweise besser wegstecken, als Grausamkeiten die durch Menschenhand entstehen. Ich dachte immer, der Mensch hat ein ethisch entsprechendes Bewußtsein...aber es gibt viele Menschen die dabei ein völlig anderes Bewußtsein haben...das Beispiel von dem Hundepuff z.B. ist so etwas was ich niemals verstehen könnte...

Vielleicht gehört es dazu, dass man um so etwas weint? Muss es vielleicht so Menschen geben wie uns, dass sich jemand Gedanken um die Schwächsten macht?

Viele Grüße

Bärbel

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:07

Vielleicht gehört es dazu, dass man um so etwas weint? Muss es vielleicht so Menschen geben wie uns, dass sich jemand Gedanken um die Schwächsten macht?
ja bärbel, leute wie dich, die nicht nur heulen sondern dagegen auch etwas tun, solche menschen muß und soll es geben!
leute wie mich, die NUR heulen, auf die kann man hinsichtlich dessen verzichten.

denn ich esse fleisch, ich habe mein pferd im stich gelassen, ich habe meine katze meinem vater überlassen der anstatt sie einzuschläfern einfach erschlagen hat, und ich bin nicht beim tierschutzverein. schuldig im sinne der anklage.

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Bärbel
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:09

Ja, candle, da hast Du recht. Man kann etwas machen und ich mache auch schon was. Aber ich weiß manchmal nicht, ob das so gut ist...Wie gesagt, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man und das verlieren macht einen sehr zu schaffen. Sicher fangen einen die gelungenen Aktivitäten ein wenig auf, aber es ist immer der Verlust der so stark wiegt...

Du hast sicher recht, ich möchte am liebsten die Menschen verändern und die ganze Welt retten...Natürlich weiß ich, dass ich das nicht kann...aber es ärgert mich schon ein wenig...

Ich setze an mich selbst natürlich auch sehr hohe Ansprüche...und sicher bin ich enttäuscht, wenn nicht alle mitziehen...Klar, das muss ich zugeben. Wobei ich meine Ansprüche gar nicht als zu hoch ansehe, aber für die meisten Menschen sind sie es wohl doch. Ich stelle nur auch immer wieder fest, dass alles sehr tief verwurzelt ist. Nimmt man die Landwirtschaft und schaut sich die Politik an, da hängt sehr viel zusammen. Und manche steigen ja auch um auf andere Bereiche, wie Biohöfe usw. Andere bauen dagegen eine Biogasanlage und schaffen Maismonokulturen. Hier spielt nur das Geld und das eigene Leben eine Rolle. Andere und die Natur sind egal. So was macht mich wahnsinnig! Dieser Egoismus...

Viele Grüße

Bärbel

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candle
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:13

Bärbel könntest Du erklären WAS Du tust? Das Leid ändern oder was für Dich?
Was ist denn Dein Ziel?

candle
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:16

Liebe Tdp,

so musst Du nicht denken. Weißt Du, für viele Dinge wo man eingreift braucht man gaaanz viel Mut und Kraft! Das ist nicht einfach mal so getan...

Man kann sich im Leben für viele Dinge einen Vorwurf machen, weil man nichts getan hat oder zu wenig oder auch zu viel...Aber es nützt nichts, man kann es nur in Zukunft anders machen, wenn man es schafft...Und manchmal schafft man auch das nicht einmal...

Und auch das NUR weinen ist viel wert. Es zeigt, dass die Menschen sich Gedanken machen und es nicht einfach akzeptieren, sondern traurig sind, weil solche Dinge passieren. Lass uns zusammen weiter an die Ungerechtigkeit an die Tiere denken, auch das hilft schon!

Liebe Grüße

Bärbel

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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:25

Candle,

ich gehöre zu den Leuten, die sagen, geht nicht gibt das nicht...Ich habe sehr viele Tiere bei mir aufgenommen, denen es sehr schlecht ging. Ich habe Tiere gesund gepflegt, denen man keine Chance mehr gab...Das ist sicher mein größter Anteil...der mich auch wiederum sehr glücklich macht, denn dort konnte ich was tun...Aber ich mische mich auch ein, wenn mir etwas nicht passt, aber es ist soooo schwer. Das sind die Landwirte, die Jäger, die Biogasanlagenbetreuer. Ich bin im Nabu tätig und ich gebe Seminare, die aufklären .... im Tier- und im Naturschutz...Ich rette Frösche und baue Nistkästen...ich esse kein Fleisch und habe meine eigenen Hühner, die mir ihre Eier schenken...Ich habe einen eigenen Garten, der biomäßig betrieben wird...Wahrscheinlich kann ich noch vieles mehr aufzählen, aber für einen Eindruck reicht das vielleicht. Es ist alles in meinem Umfeld, aber ich bin auch Mitglied in einem weltweiten Naturschutz... auch was weiter entfernt ist, macht mich betroffen...

Aber jedesmal wenn ich helfen möchte, bei einem Tier z.B., dann sagen viele Bekannte und Freunde, tu es nicht, Du hast schon so viel am Hals. Es geht eben nicht...Oh, wie ich es hasse! Es geht eben doch immer noch was und wenn man einen Platz für ein armes Tier findet. Sicher würde ich das auch bei Kindern machen, aber seltsamerweise kommen zu mir immer nur die Tiere und nicht die Kinder. Vielleicht auch zum Glück...Helfen würde ich aber sicher immer...irgendwie geht es ja auch immer. Aber das sehen viele leider nicht so. Auch das enttäuscht mich sehr und macht traurig.

Viele Grüße

Bärbel

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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:30

Also willst Du die Wertschätzung von anderen? Die wirst Du kaum erlangen.

Ich weiß ja nicht wie kundig Du Dich auf anderer Seite machst, aber Biobauern und Co tun ja nun auch viel. Man kann aber eben nicht alles 100% machen, weil es auch kostenintensiv ist.

Und ich denke, der Mensch ist ein Fleischfresser. Aber wer eine andere Überzeugung fährt- auch gut. Leben und leben lassen. Vielleicht solltest Du das Dir und anderen zugestehen?

De Welt retten kann keiner, nur eben jeder in seinem kleinen Rahmen und Möglichkeiten und Wollen.

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Bärbel
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:47

Candle,

nein, die Wertschätzung anderer ist mir ehrlich gesagt wurscht...Nur was der einzelne tut ist mir nicht wurscht und macht mich betroffen.

Biolandwirte finde ich ja gut, und gegen Fleisch essen, da kann ich auch noch nicht einmal was gegen sagen, wenn man denn weiß woher das Fleisch kommt und das Tier es sonst gut hatte. Wobei Menschen kein Fleisch essen MÜSSTEN. Es geht eben auch ohne, aber wer es denn für sich verantworten kann, dann ist es ok...Nur sollte jeder, der Fleisch isst auch mal ein Tier aufziehen und dieses Tier schlachten. Ob er es dann auch noch mag? Die meisten essen doch nur das abgepackte aus dem Supermarkt. Am besten nicht wissen woher und wie es mal aussah und wie es gelitten hat...

Leben und leben lassen kann ich in anderen Beziehung sehr gut, ich akzeptiere viele Andersdenkende. Nur muss es auch ethisch vertretbar sein und DAS ist es oft nicht.

Ja, jeder sollte vor seiner Haustür aufräumen und kleine Schritte machen...aber selbst die scheinen manchmal zu groß...Und das ist schade! Und eben traurig...finde ich...

Liebe Grüße

Bärbel

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