Trotz Antidepressiva das Gefühl mich betäuben zu müssen

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HamburgerDeern
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Trotz Antidepressiva das Gefühl mich betäuben zu müssen

Beitrag Di., 11.11.2008, 12:05

Hilfe...ich habe Angst!!!
Seit März nehme ich Antidepressiva. Habe im letzten Jahr echt viel durch mit Traumatherapie,Strafanzeige,OEG,finanzielle Probleme, Erwerbsminderungsrente usw....

Irgendwie habe ich momentan das Gefühl so müde zu sein...und dann kämpfe ich auch immer wieder in der Beziehung obwohl sie normal ganz gut läuft, aber Männer verstehen halt einiges nicht! Aufgrund meines Traumas kann ich nicht so ticken,wie der Mann es gerne hätte...und da betrinke ich mich halt oft allein um lockerer zu sein! In meiner Familie sind irgendwie alle Alkoholiker..meine Mutter hat gerade nach 30Jahren wieder angefangen(habe aber keinen Kontakt zu ihr) und ich will nicht auch so enden. Da ich momentan auch extreme Schlafstörungen habe nehme ich des öfteren Schalftabletten...

bin in ambulanter Therapie...meine Therapeutin sagt,dass ist alles eine Frage der Selbstbeherrschung...ich will ja nicht allein trinken (kann schon mal 2-3 die Woche vor kommen und 1Fl.Wein ist da teilweise nix) ...habe auch ne neue stationäre Traumatherapie beantragt....wie komme ich da momentan allein raus...war doch schon immer eine Kämpfernatur

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 11.11.2008, 12:46

HamburgerDeern hat geschrieben: bin in ambulanter Therapie...meine Therapeutin sagt,dass ist alles eine Frage der Selbstbeherrschung...(
Ich glaube gerade mit deinem Traumahintergrund ist das nicht so einfach zu erklären... Eben zum Beispiel daß dein Mann dich nicht zu verstehen scheint und du da doch ettliche Baustellen am laufen hast.
Ich schätze du hast mit Selbstbeherrschung vieles in deinem Leben kompensiert was belastet und irgendwo ist dann Ende der Fahnenstange, weil Selbstbeherrschung frisst wahnsinnig Energie, ist etwas das für besondere Anforderungen, funktioniert aber NICHT wenn es zur Basis für so ziemlich alles im Leben und das allgemeine Funktionieren wird .
Für mich sieht das bei dir so aus als ob du die Sehnsucht hast einfach mal loszulassen, dich eben mal NICHT zusammenreissen zu müssen, nach Entspannung. Und dieses Bedürfnis ist absolut legitim . Aber leider lebst du das momentan über den Alkohol, weil das die einzige Möglichkeit das zu finden ist die dü überhaupt kennst. Ich schätze du wirst vieleicht diesen Drang zum Alk zu greifen verlieren wenn du das nicht zusammenreissen und lockerlassen auf andere Weise lernst. Zusammenreissen und noch mehr Selbstbeherrschung treibt da den Teufelskreis nur noch weiter.
Wenn du zum Alkohol keine Alternativen Strategien und Fähigkeiten hast schätze ich wird es kaum gehen vom Alk zu lassen.

Hast du mal überlegt es mit Entspannungstechniken zu versuchen? Hast du gute Freunde wo du mal abspannen kannst, hast du Hobbies die dir Befriedigung bringen? Hast du Freunde die dich verstehen?

Wie lief denn die Traumatherapie? Hat das Dinge aufgerissen die danach nicht geheilt sind?

Und wenn "Zusammenreissen" alles ist was deine Therapeutin da vorschlägt würde ich mir mal überlegen da jemand anders zu suchen... Wie läuft es denn sonst so in deiner momentanen Therapie?

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HamburgerDeern
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Beitrag Di., 11.11.2008, 13:03

da könntest Du recht haben...mit dem Alkohol versuche ich zu entfliehen...

Ich habe liebe Freunde..meine beste Freundin analysiert allerdings jedes bischen,was heißt es tut manchmal weh mit ihr zu reden...

Meine Therapie hat mir schon so einige Blickwinkel eröffnet...die letzte und auch 1te Traumatherapie war eher nicht so schön,da ich dass Gefühl hatte,wie ein verletztes Tier nach Hause geschickt zu werden und es ist doch alles "ach so gut"....
Habe meiner Therap. gesagt ich möchte gern noch mal eine machen,aber dann diesmal eine sehr gute Klinik,wo man auch richtig an dem Trauma arbeitet...!!
Ich habe etliche Entspannungstechniken mitgebracht,aber schaffe es momentan nich mich darauf zu konzentrieren.Träume viel und liege aber dementsprechend bis zu 4std wach,bis ich einschalfen kann und wache auch dann im std.Takt auf...deshalb nehme ich auch gerade noch Schlaftabletten...

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GoodHope
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Beitrag Di., 11.11.2008, 13:05

wie meine vorsprecherin schon schrieb, kann alkohol auch manchmal entspannend wirken. deswegen trinkst du wahrscheinlich um dem inneren Druck zu entkommen. Ich habe dasselbe durch wie du, allerdings mag unser trauma ein anderes sein.
ich nehme auch medikamente und meine das sie mir nur bedingt helfen und ich mich auch lieber anders betäuben müßte. aber da ich weiß, das alkohol noch ne sucht mehr ist, laß ich die finger davon. alkohol macht nur noch mehr Probleme und löst die deine nicht.
kannst du nicht schon früher in die Klinik gehen? wenn es dir doch so schlecht geht, ist es ratsam schon früher in eine Klinik zu gehen.
Mir hat die klinik nicht so viel geholfen, aber es ist immer das, was derjenige daraus macht.
Ich hoffe du merkst irgendwann, das Alkohol dir nicht viel bringt außer noch mehr Schäden.
um dem Kummer zu entkommen, mußt du alleine das akzeptieren was passiert ist. du mußt dadurch, und damit alleine fertig werden. eine therapie kann auch nur bedingt helfen. alleine klarkommen mußt du damit. Ich hoffe, das ich dich trotzdem ermuntern kann, indem ich dir sage, du stehst nicht alleine da. ich habe ähnliches mitgemacht, was anzeige und pipapo betrifft....deswegen kenne ich deinen Kummer nur allzugut.

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HamburgerDeern
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Beitrag Di., 11.11.2008, 13:12

danke Black Hope,

der Antrag ist für die med.Reha noch nicht genehmigt...

Ich habe ja Hobbies wie z.B malen,basteln,walken gehen aber momentan merke ich,dass ich zeitgleich privat mehrere Baustellen habe und mich überhaupt nicht auf eine Sache konzentrieren kann bzw. mir der Antrieb fehlt...wie hast Du bzw. Ihr Euch da raus gekriegt?

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 11.11.2008, 13:52

HamburgerDeern hat geschrieben:danke Black Hope,

der Antrag ist für die med.Reha noch nicht genehmigt...
ich würde dir raten eine Klinik deiner Wahl mit Krankenkassenbetten zu suchen und es über eine Krankenhauseinweisung zu machen. Vorteil auch daß da die Verlängerung wenn nötig unbürokratisch und alleine nach Notwendigkeit stattfindet im Gegensatz zur Reha und daß du die Klinik selbst auswählen kannst.
Vieleicht gibt es da sogar in Deiner Nähe was gutes.. Ich würde dir raten mal in Borderline Foren nach Feedback zu den diversen Kliniken die für dich in Frage kommen zu suchen, dort gibt es viele Leute mit Traumahintergrund die Klinikerfahrung haben und da gerne weiterhelfen welche Kliniken gut erlebt wurden. Wenn du willst kann ich dir per PN ein paar gute Foren nennen, Verlinkung von Foren wird hier nicht so arg geschätzt...

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 11.11.2008, 13:57

HamburgerDeern hat geschrieben:wie hast Du bzw. Ihr Euch da raus gekriegt?
Also ich kann nicht sagen ich bin da raus, aber im Moment ist es im ertragbaren Rahmen. Ich bin religiös, Buddhistin. Ich bete, also meist garnicht so formal, sondern eher in Form einer Art "Hinwendung". Und das hilft tatsächlich. Wenn keine Person aus Fleisch und Blut da ist die mich versteht, wo ich mich zugehörig fühlen kann, wo ich Liebe erleben kann, wo ich "abhängen" kann und sein wie ich bin, wo ich auch meine Emotionen abladen kann, dann gibt es da... tja.. schwer zu erklären. Aber es funktioniert wirklich!

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GoodHope
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Beitrag Di., 11.11.2008, 19:17

also richtig "rausgeschafft" habe ich es auch nicht. Ich bin immer noch mit Medis am hantieren, und versuche mich selbst aufzuraffen indem ich unter Leute gehe. aber von alkohol lasse ich partourt die Finger.
wenn ich wirklich down bin, höre ich laut Musik und singe dann mit. klingt vielleicht doof, aber es hilft wirklich.
meinen Frust habe ich bis heute noch nicht draußen, bin aber am lernen zu akzeptieren was passiert ist. ich sag mir immer: es ist passiert, das muß ich nun so hinnehmen, anders geht es wohl nicht. dann fängst du an zu lernen, das du damit umgehen kannst. sehr schwierig, ohne therapie nicht machbar. Momentan habe ich nur einen Psychiater was das ganze erschwert, da ich keine Therapie habe. aber ich versuche auch selbst darauszukommen, denn ein Psychologe ist auch kein Wunderheiler, und kann dir nur raten was du machen sollst.
aber denke an dich, und überlege dir was dir guttun würde, damit du dich besser fühlst.

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