Eigentlich müsste es mir gut gehen, dachte ich...

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Igelball
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Eigentlich müsste es mir gut gehen, dachte ich...

Beitrag Mi., 21.06.2023, 19:05

Hallo miteinander,

ich weiß grad nicht wohin mit mir, und bin auf dieses Forum gestoßen, grad brennts bei mir akut...

Ich habe seit langem wieder Panikattacken und Heulkrämpfe und weiß nicht wieso, es ist eigentlich nichts...

Ich bin vor 7 Monaten umgezogen, zusammen mit meinem Mitbewohner, die WG besteht seit 12 Jahren.

In der alten Wohnung gab es riesen Stress mit den Nachbarn, die über uns eingezogen sind.

Laute Musik in der Nacht, Türenschmeißen, nächtliches Bohren und Hämmern usw.

Wir haben versucht mit den Nachbarn zu reden, irgendwann auch den Vermieter eingeschaltet und weil wir uns irgendwann gar nicht mehr zu helfen wusssten, auch immer wieder die Polizei gerufen.

Alles wurde nur schlimmer, die Nachbarn hat es nicht interessiert, dass wir früh aufstehen müssen, der Vermieter hat uns nicht ernst genommen.

Unsere Nachbarn habe uns regelrecht terrorisiert, weil wir ihnen "Stress gemacht haben"
Die Musik wurde extra aufgedreht, täglich war Verwandschaft da, die dann in der Wohnung rumrannten, gestampft haben (also richtig gestampft) rumgesprungen sind. Das schlimmste war, als über nen langen Zeitraum, die Tür zum Hausflur immer wieder geöffnet und zugeschlagen wurde, dazu wurde gegröhlt und gejohlt "mach nochmal, aber richtig fest, jetzt" Wenn die Polizei endlich kam, war Totenstille, keiner hat was gemacht, wir bilden uns das ein.

Wir haben dann angefangen nach ner neuen Wohnung zu suchen,da es einfach keinen Sinn hatte, dort zu bleiben, wir konnten nicht mehr schlafen, ich habe meine Arbeit verloren, sogar mein Katze wurde krank. Ich habe während der ganzen Zeit einfach nur funktioniert, ich wollte nicht in der Wohnung sein, aber auch meine Katze nicht alleine lassen, gleichzeitig war ich immer wieder zu Wohnungsbesichtigungen oder am Telefon mit dem Vermieter.
Die WG und die Freundschaft hatte zwischendurch auch gelitten, da wir beide so unter Strom standen, dass wir uns oft gestritten haben, ich habe mir manchmal auch überlegt, wieder Medikamente zu nehmen, hatte aber Angst, dass ich dann nicht "funktioniere" Wir wollten uns auch schon getrennt etwas suchen, es gab jedoch nichts, was ich mir leisten konnte. Und die Katze wegzugeben, steht gar nicht erst zur Diskussion...

Die Wohnungssuche war alles andere als leicht, mit Katze, ich mit Rentenbezug, die Situation ging über ein Jahr bis wir endlich etwas gefunden haben.

Dann kam der Krieg in der Ukraine und ich musste ewig auf meine Genehmigung des Umzuges warten, das das Amt natürlich komplett am Limit war und kaum noch hinterher kam, ich konnte nicht mal jemanden erreichen um nachzufragen, wie lange es noch dauert. 1 1/2 Monate wusste ich nicht, woran ich bin, der neue Vermieter wolle irgendwann natürlich auch Bescheid wissen und so musste ich den Mietvertrag unterschreiben, ohne Zustimmung des Amtes. ::? Was heißt, ich bekomme nur die Kosten für die Unterkunft, den Rest musste mir mein Mitbewohner leihen und entsprechend habe ich jetzt Schulden.

Mit der neuen Wohnung waren wir auch erst mal beschäftigt: renovieren, einrichten, die Katze muss sich eingewöhnen, wie das halt so ist, also war ich ständig ausgelastet. Als ich fertig war, dachte ich, ich kann mich jetzt endlich ausruhen und neu anfangen...

Ich war während dem ganzen Stress immer etwas "empfindlich" hatte oft Wutausbrüche, auch habe ich gemerkt, dass ich wegen Sachen "weine", die gar nichts mit mir zu tun haben, traurige Stellen in Filmen, wenn mir andere erzählt haben, dass sie etwas schlimmes erlebt haben...weinen kann man es auch nicht nennen...ein kurzer Kloß im Hals, bissl schniefen und das wars, ich habe aber gemerkt, dass mir vieles nahe geht...

Seit zwei Wochen hat mein Mitbewohner eine Freundin, und wie es halt so ist, wollen die Turteltäubchen natürlich zusammen sein.
Also ist er am Montag Abend zu ihr gefahren und ist seitdem dort.
Ich bin gerne für mich und hab mich auf die sturmfreie Bude gefreut, habe Pizza bestellt, lange gebadet meine Serie zu Ende geschaut und mein Dasein genossen.

Gestern Abend hatte ich ne kleine Panikattacke und schob es auf das aufziehende Gewitter, das macht mich immer etwas unruhig, als ich gestern in den Keller bin um Katzenfutter zu holen, hatte ich plötzlich ne Heulattacke. Danach gings besser. Gestern Nacht bin ich mehrmals aufgewacht, weil ich nicht atmen konnte und seitdem heul ich immer wieder und das Allein-Sein ist auf alles andere als toll, weil ich das Gefühl habe die Wände erdrücken mich, spazieren gehen klappt nicht, da bekomm ich Panikattacken.

Mein Hausarzt hat leider zu, ich denke schon daran, mir wieder Medis zu holen....

Ich versteh nicht, was los ist, so völlig aus dem Nichts... Werd ich irre? WAs kann das sein?

Danke fürs Lesen.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 21.06.2023, 19:37

Du hast sehr viel mitgemacht mit den lauten Nachbarn, wurdest terrorisiert, hast dich sicher absolut wütend und machtlos gefühlt.
Auch eine neue Wohnung zu suchen und ein Umzug sind belastend und stressig.
Jetzt fällt das von dir ab und die Gefühle nehmen sich Raum. Zudem ist der Mitbewohner nun viel weg und auch gedanklich sicherlich woanders. Das ist viel, das steckt man nicht so leicht weg.

Versuch dich soweit es geht zu beruhigen und geh zum Hausarzt sobald er wieder da ist.
Hast du therapeutische Hilfe?

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caduta
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Beiträge: 358

Beitrag Mi., 21.06.2023, 19:48

Ich könnte mir vorstellen, dass dich die neue Situation mit deinem Mitbewohner mitnimmt. Es könnte ja sein, dass er zu seiner Freundin zieht und das würde dich und dein Leben schon sehr betreffen?

Ist nur eine Vermutung, aber ich hatte mal eine solche Situation und hab mich ziemlich bescheiden gefühlt so als 'fünftes Rad am Wagen'.
caduta


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Igelball
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Beitrag Mi., 21.06.2023, 19:58

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 21.06.2023, 19:37 Hast du therapeutische Hilfe?
Therapeutische Hilfe habe ich aktuell nicht. ich habe lange eine Therapie gemacht wegen Angststörungen und Depressionen und auch Medikamente genommen. Zur Zeit habe ich weder das eine noch das andere und dachte es ist nicht notwendig.
caduta hat geschrieben: Mi., 21.06.2023, 19:48 Ich könnte mir vorstellen, dass dich die neue Situation mit deinem Mitbewohner mitnimmt. Es könnte ja sein, dass er zu seiner Freundin zieht und das würde dich und dein Leben schon sehr betreffen?
caduta

hm... früher oder später könnte sich die Frage natürlich stellen...

Mit seiner letzten Freudin gab es Probleme: & Monate lang dachte ich wir verstehen uns gut und sie ist ja nett, dann wollte sie mich plötzlich loswerden: hat sich in meinem Kühlschrankfach ausgebreitet, das Bad belagert, wenn ich mich für die Arbeit fertig machen musste und meinem Mitbewohner versucht weiszumachen, dass ich sie auseinanderbringen wolle... Vielleicht triggert mich das grad auch etwas...

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