Hallo,
ich (52 Jahre alt) hab mich hier angemeldet, weil ich mir arg Sorgen um meine Freundin (41 Jahre jung) mache.
Wir kennen uns jetzt schon 2,5 Jahre und verstehen uns echt super. Ich hab in all der Zeit mit ihr viele Höhen und Tiefen mitgemacht - bin an ihrer Seite gewesen - hab sie versucht zu begleiten.
Es fällt mir schwer zu beschreiben, was eigentlich los ist. Aber wir Beide sind uns sicher: wir/sie braucht Hilfe - und vor allem eine Diagnose. Bisher waren alle Versuche die Ursache(n) zu ergründen nicht aussagekräftig. Außer "es ist die Psyche" oder "Hier haben sie mal ein paar Medis - das hift" ist nichts rausgekommen, was uns hilfreich war.
Vor ein paar Wochen wollte sie sich schon in eine Psychatriesche Klinik selbsteinweisen lassen, weil es ihr so schlecht ging (wir vermuten es waren die Nebenwirkungen der Tabletten, die sie verschrieben bekommen hatte - sie reagiert nämlich sehr empfindlich auf alle Substanzen). Aber bei der Aufnahme wurde ihr gesagt, dass sie grad keinen Platz hätten und weil sie wohl nicht akut gefährdet sei, hat man sie wieder nach Hause geschickt.
Organisch scheint alles soweit wirklich ok zu sein. Sie hat in den letzten Monaten einen Haufen Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen Aber alle waren ohne einen nennenswerten Befund.
Seit ein Anfang dieser Woche geht es ihr total gut. Sie ist motiviert - will am liebsten alles, was die letzten Wochen liegengeblieben ist, an einem Tag nachholen - und sie ist auch wieder total fröhlich. Wir wollen dies auch nutzen um jetzt mal etwas "ungewöhnlich" an die Sache ranzugehen: wir haben jetzt uns eine Liste gemacht mit all den Punkten, die wie für relevant halten.
Das einzige was wir für "gesichert" abgeklärt wissen ist, dass sie vermutlich ADHS hat. Aber das erklärt für uns aber nicht warum sie so Phasen von völligerm Niedergeschlagen und Antriebslosikeit hat. Darum denken wir (es sind alles nur irgendwie Erklärungsversuche von uns, weil wir irgendwie nicht mehr weiter wissen - und mich nimmt das Thema sehr mit, weil mir meine Freundin total am Herzen liegt), das es evtl. "Depressionen", "PTBS" oder "Hochsensibel" sein könnte. Evtl. auch eine Mischung aus allem.
Wie gesagt: ich möchte ihr helfen - möchte mit ihr den Grund finden, warum es so Tage gibt, wo sie so total am leiden ist.
Darum die Bitte: stellt mir/uns die Fragen, die hilfreich sind, damit wir der Ursache auf den Grund gehen können. Auch wenn sich herausstellt, dass sich nichts ändert und wir damit leben werden, würde es uns helfen, wenn wir dem allen dann "einen Namen" geben könnten.
Vielen Dank für eure Hilfe
Wie kann ich meiner Freundin helfen
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Hallo,
Deine Freundin sollte sich einen niedergelassenen Psychiater oder Psychiaterin suchen und dort mal alles in Ruhe besprechen. Dann sollte es auch eine Diagnose geben und dann weiß sie, womit sie es zu tun hat. Ja, es ist schwierig einen Termin zu bekommen, aber nicht unmöglich. Wenn es auf dem üblichen Weg nicht klappt, dann vom Hausarzt eine Überweisung mit Dringlichkeit holen und bei der Terminservicestelle der KV einen Termin geben lassen. Dann sollte man innerhalb von 4 Wochen einen Termin haben. Nachteil: Man kann sich den Arzt/die Ärztin dann nicht aussuchen.
Zu Dir: Ja, wenn ein nahestehender Mensch krank ist und es ihm oder ihr nicht gutgeht, dann leidet man fast automatisch mit. Wichtig ist, dass du weiterhin gut für dich selbst sorgst. Und das kann (und sollte) auch so aussehen, dass du dir immer wieder vor Augen hältst, dass DU an der Situation nichts ändern kannst. Deine Freundin muss das tun, das kannst du ihr nicht abnehmen.
Deine Freundin sollte sich einen niedergelassenen Psychiater oder Psychiaterin suchen und dort mal alles in Ruhe besprechen. Dann sollte es auch eine Diagnose geben und dann weiß sie, womit sie es zu tun hat. Ja, es ist schwierig einen Termin zu bekommen, aber nicht unmöglich. Wenn es auf dem üblichen Weg nicht klappt, dann vom Hausarzt eine Überweisung mit Dringlichkeit holen und bei der Terminservicestelle der KV einen Termin geben lassen. Dann sollte man innerhalb von 4 Wochen einen Termin haben. Nachteil: Man kann sich den Arzt/die Ärztin dann nicht aussuchen.
Ich will jetzt nicht rumunken, aber: Wenn dieser Stimmungsumschwung anfängt, dir unheimlich zu werden, weil deine Freundin so energiegeladen ist, dass sie nicht mehr schläft oder völlig irrationale Entscheidungen trifft, die keinen Sinn ergeben, oder weil sie über-euphorisch ist und die Bodenhaftung verliert, dann holt euch bitte sofort (!) Hilfe.
Zu Dir: Ja, wenn ein nahestehender Mensch krank ist und es ihm oder ihr nicht gutgeht, dann leidet man fast automatisch mit. Wichtig ist, dass du weiterhin gut für dich selbst sorgst. Und das kann (und sollte) auch so aussehen, dass du dir immer wieder vor Augen hältst, dass DU an der Situation nichts ändern kannst. Deine Freundin muss das tun, das kannst du ihr nicht abnehmen.
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Ich stimme lisbeth da zu: sucht einen niedergelassenen Facharzt auf. Vielleicht gibt es ja auch in eurer erreichbaren Nähe eine psychiatrische Institutsambulanz (Ambulanz, die an eine Klinik angeschlossen ist) - die machen auch oft umfassendere Diagnostik.
Es hat keinen Sinn, irgendetwas zu spekulieren.
Falls ihr eine psychiatrische stationäre Einweisung überlegt: momentan aufgrund der Corona-Situation sind die Wartezeiten sicherlich länger und es ist schwieriger. Aber ihr seid ja nun auch schon länger mit dieser Problematik beschäftigt, da lohnt sich vielleicht auch das Warten. Auch in größeren psychiatrischen Kliniken gibt es für die offenen Stationen Wartelisten, auf die man sich setzen lassen kann.
Aber ich würde auch erst einmal den ambulanten Weg versuchen.
Es hat keinen Sinn, irgendetwas zu spekulieren.
Falls ihr eine psychiatrische stationäre Einweisung überlegt: momentan aufgrund der Corona-Situation sind die Wartezeiten sicherlich länger und es ist schwieriger. Aber ihr seid ja nun auch schon länger mit dieser Problematik beschäftigt, da lohnt sich vielleicht auch das Warten. Auch in größeren psychiatrischen Kliniken gibt es für die offenen Stationen Wartelisten, auf die man sich setzen lassen kann.
Aber ich würde auch erst einmal den ambulanten Weg versuchen.
Erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Das Thema "Psychiater" möchten wir gerne angehen. Kannst uns jemand noch ein paar Tipps geben, wie man einen passenden findet? Einen der auch Zeit hat? Einen, der nicht nur "hier nehmen sie die mal und es wird alles gut" macht?
Leider haben wir bisher kaum richtige Unterstützung durch den Hausarzt erhalten. Das liegt leider daran, das ihr eigentlicher HA grad gesundlich für einige Monate keine Sprechstunde macht. Und die Vertretung irgendwie die Notwendigkeit nicht sieht/erkennt. Darum war meine Freundin ja neulich auch bereit sich selbst einweisen zu wollen. Aber weil das KH nicht für den Wohnbereich "zuständig" ist, darum wurde ihr gesagt, das grad keine Plätze sind. (Das KH, das für ihren Wohnort "zuständig" ist, hat leider keinen guten Ruf - eine gute Freundin von ihr hat uns davon abgeraten)
Nein - so "unheimlich" ist es nicht. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass sie sonst ein sehr aktive Person ist, die schon weiß, was zu tun ist. Bisher hab ich noch nicht erlebt, dass sie ihre Bodenhaftung verloren hat. Aber sie ist halt verantwortungsbewusst. Ihr ist klar, dass in der Zeit, wo es ihr "schlecht" ging, vieles liegen geblieben ist. Und ein sie schämt sich dafür auch - obwohl ich schon oft gesagt habe, dass dafür kein Grund besteht. Aber wir werden das beachten und in solch einem Fall dann auch Maßnahmen ergreifen.lisbeth hat geschrieben: ↑Do., 10.02.2022, 07:19 Wenn dieser Stimmungsumschwung anfängt, dir unheimlich zu werden, weil deine Freundin so energiegeladen ist, dass sie nicht mehr schläft oder völlig irrationale Entscheidungen trifft, die keinen Sinn ergeben, oder weil sie über-euphorisch ist und die Bodenhaftung verliert, dann holt euch bitte sofort (!) Hilfe.
Das Thema "Psychiater" möchten wir gerne angehen. Kannst uns jemand noch ein paar Tipps geben, wie man einen passenden findet? Einen der auch Zeit hat? Einen, der nicht nur "hier nehmen sie die mal und es wird alles gut" macht?
Leider haben wir bisher kaum richtige Unterstützung durch den Hausarzt erhalten. Das liegt leider daran, das ihr eigentlicher HA grad gesundlich für einige Monate keine Sprechstunde macht. Und die Vertretung irgendwie die Notwendigkeit nicht sieht/erkennt. Darum war meine Freundin ja neulich auch bereit sich selbst einweisen zu wollen. Aber weil das KH nicht für den Wohnbereich "zuständig" ist, darum wurde ihr gesagt, das grad keine Plätze sind. (Das KH, das für ihren Wohnort "zuständig" ist, hat leider keinen guten Ruf - eine gute Freundin von ihr hat uns davon abgeraten)
Zuletzt geändert von Michilein am Do., 10.02.2022, 07:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich weiß nicht, ob Deine Freundin einen Psychologen braucht. Also ob es wirklich um Psychotherapie bereits geht. Erst mal scheint ja völlig unklar zu sein, was überhaupt los ist und welche Diagnosen vorliegen. Deshalb - wie gesagt - ich würde mir erst einmal einen Facharzt suchen (ein Facharzt für Psychiatrie hat Medizin studiert und weiß, wie man welche Diagnose diagnostiziert, ein Psychologe hat Psychologie studiert).
Wie lisbeth schon sagte: es gibt zur Terminvereinbarung eine Terminservicestelle der kassenärztlichen Vereinigung (lässt sich googeln), da kann man anrufen und erhält einen Facharzttermin (nicht direkt übermorgen, aber schon demnächst). dabei besteht keine Möglichkeit der Auswahl, aber man hat zumindest einen Termin. Oder ihr sucht selbst nach Fachärzten und ruft diese an und fragt nach einem Termin.
Es ist davon auszugehen, dass das etwas dauern wird. Oder - wie ich bereits oben schrieb: psychiatrische Institutsambulanz.
Es stimmt, in der Psychiatrie ist es so, dass nur das KH des Einzugsbereiches verpflichtet ist zur Aufnahme (aber auch nicht, wenn kein Notfall vorliegt), das ist leider so geregelt.
Wie lisbeth schon sagte: es gibt zur Terminvereinbarung eine Terminservicestelle der kassenärztlichen Vereinigung (lässt sich googeln), da kann man anrufen und erhält einen Facharzttermin (nicht direkt übermorgen, aber schon demnächst). dabei besteht keine Möglichkeit der Auswahl, aber man hat zumindest einen Termin. Oder ihr sucht selbst nach Fachärzten und ruft diese an und fragt nach einem Termin.
Es ist davon auszugehen, dass das etwas dauern wird. Oder - wie ich bereits oben schrieb: psychiatrische Institutsambulanz.
Es stimmt, in der Psychiatrie ist es so, dass nur das KH des Einzugsbereiches verpflichtet ist zur Aufnahme (aber auch nicht, wenn kein Notfall vorliegt), das ist leider so geregelt.
@Gespensterkind: Entschuldigung - ich meinte natürlich "Psychiater", denn bei einer Psychologin ist meine Freundin schon. (Ich hab das entsprechend in meinem Post grad noch korrigiert).
Die Idee mit der Terminservicestelle werden wir uns bestimmt zu Nutze machen. Meine Freundin ist jetzt grad noch unterwegs, was erledigen. Aber wenn sie wieder zurück ist, werde ich ihr den Vorschlag machen. In der Zwischenzeit werde ich mir das schon mal ansehen.
Die Idee mit der Terminservicestelle werden wir uns bestimmt zu Nutze machen. Meine Freundin ist jetzt grad noch unterwegs, was erledigen. Aber wenn sie wieder zurück ist, werde ich ihr den Vorschlag machen. In der Zwischenzeit werde ich mir das schon mal ansehen.
Welche Rolle hat die Psychologin? Macht deine Freundin dort eine Therapie? Ist das eine approbierte Psychotherapeutin? (Psychologin ist nicht gleich Psychotherapeutin)
Was sagt die Psychologin dazu? Die sollte ja auch eine Diagnostik durchgeführt haben. Spricht deine Freundin dort offen darüber, wie es ihr geht? Sie kann da übrigens auch nachfragen, wie die Psychologin die Situation einschätzt.
Bleib du bitte bei dir selbst und bei deinen Bedürfnissen und mache die Anliegen deiner Freundin nicht zu deinen Themen. Das tut euch beiden nicht gut.
Was sagt die Psychologin dazu? Die sollte ja auch eine Diagnostik durchgeführt haben. Spricht deine Freundin dort offen darüber, wie es ihr geht? Sie kann da übrigens auch nachfragen, wie die Psychologin die Situation einschätzt.
Ähm. Deine Freundin ist eine erwachsene Frau und so wie du sie beschreibst, in Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte. Sie kann sich das doch alleine anschauen und dann entscheiden?
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Natürlich ist sie das. Und es geht hier nicht darum, sie zu bevormunden. Ich möchte halt auch meinen Teil dazubeitragen ihr zu helfen - möchte sie unterstützen. Ich mache auch nichts, was sie nicht ausdrücklich wünscht oder will, sondern nur mir ihrer Zustimmung.lisbeth hat geschrieben: ↑Do., 10.02.2022, 08:28 Ähm. Deine Freundin ist eine erwachsene Frau und so wie du sie beschreibst, in Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte. Sie kann sich das doch alleine anschauen und dann entscheiden?
Bleib du bitte bei dir selbst und bei deinen Bedürfnissen und mache die Anliegen deiner Freundin nicht zu deinen Themen. Das tut euch beiden nicht gut.
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Hm, bipolare Störung mit Wechsel Hypomanie und Depression? Weil Hypomanie könnte auch wie ADHS aussehen. Die Leute sind hpyeraktiv, sehr produktiv aber ohne in eine volle Manie abzurutschen mit völligem Realitätsverlust und komplett irrationalem Verhalten.
Da muss echt ein Psychiater ran! Schau mal bei Jameda nach einem gut beurteilten in deiner Nähe.
Da muss echt ein Psychiater ran! Schau mal bei Jameda nach einem gut beurteilten in deiner Nähe.
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