Guten Abend zusammen,
seit meiner Kindheit habe ich Depressionen. Ich bin ziemlich abgestumpft und fühle wenig. Trotzdem merke ich, wie ich v.a. in diesem Jahr große therapeutische Fortschritte gemacht habe.
Aus meiner Sicht müsste ich die Depressionen zeitnah überwunden haben. Woran erkenne ich das? Stimmt es, dass man erst mal dauernd weinen muss?
Danke für eure Hilfe.
Ende der Depression
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Hallo Hasenmaus123
Ich bin zwar neu hier in diesem Forum, aber da ich seit vielen Jahren selbst Betroffen bin von Depressionen, gebe ich mal meinen Senf dazu. Also, auch auf die Gefahr hin, dass es dir nicht gefällt, aber eine Depression wird man nicht einfach so los. Nicht einmal nach Jahren.Deine Medikation kann/wird runter gefahren bzw. "ausgeschlichen" werden.
Ich kenne sehr viele "ehemalige" Depressive denen es nun besser geht. Trotzdem nehmen sie immer noch Medikamente. Wenn auch wesentlich weniger und nicht mehr so starke.
Ich hoffe trotzdem dir geholfen zu haben
LG
Ich bin zwar neu hier in diesem Forum, aber da ich seit vielen Jahren selbst Betroffen bin von Depressionen, gebe ich mal meinen Senf dazu. Also, auch auf die Gefahr hin, dass es dir nicht gefällt, aber eine Depression wird man nicht einfach so los. Nicht einmal nach Jahren.Deine Medikation kann/wird runter gefahren bzw. "ausgeschlichen" werden.
Ich kenne sehr viele "ehemalige" Depressive denen es nun besser geht. Trotzdem nehmen sie immer noch Medikamente. Wenn auch wesentlich weniger und nicht mehr so starke.
Ich hoffe trotzdem dir geholfen zu haben
LG
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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- Beiträge: 214
Danke für deine Einschätzung.
Was ich nicht geschrieben habe ist, dass ich nie Medikamente genommen habe, so dass nichts zum Runterfahren/Ausschleichen vorhanden ist.
Was ich nicht geschrieben habe ist, dass ich nie Medikamente genommen habe, so dass nichts zum Runterfahren/Ausschleichen vorhanden ist.
Ich bin so überhaupt kein Fan von diesen "kämpferischen" Methaphern, wo man physisiche und psychische Krankheiten "bekämpft" oder "überwindet".
Ich habe auch seit meiner Kindheit immer wieder depressive Phasen. Ich glaube nicht, dass das komplett aus meinem Leben verschwinden wird. Ich glaube, das ist etwas, das - aus welchen Gründen auch immer - zu meinem Leben und meinem Dasein dazugehört. Kann es mehr in den Hintergrund treten? Ich hoffe sehr. Kann ich lernen, damit so umzugehen, dass es mich nicht immer wieder komplett aus den Schuhen hauen muss? Davon gehe ich aus.
Dafür sind meiner Meinung nach Therapie und/oder Medikamente da: Die werden nix komplett "wegmachen" können. Aber ich kann mit Hilfe von Therapie meine Eigenheiten besser kennenlernen, die mich vielleicht anfälliger für Depressionen machen, als die Durchschnittsbevölkerung. Ich kann lernen, besser für mich und meine Bedürfnisse zu sorgen, so dass ich nicht so schnell in einen Strudel aus Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit gerate. Ich kann Frühwarnsymptome identifizieren und lernen, auf sie zu achten und frühzeitig zu reagieren, anstatt zu hoffen, dass sich das "von alleine" erledigt. Und Medikamente können als "Krücke" fungieren, wenn ich alleine nicht genug Stabilität mitbringe.
Woran du erkennst, dass es dir gut geht, das wirst du dich selbst fragen müssen, das ist für jede und jeden anders. Für die einen bedeutet es, dass sie wieder arbeiten gehen können, für die anderen heißt das, dass sie mehr Energie haben, um sich ihren "Extra-Aktivitäten" widmen zu können (Freunde, Sport, Hobbies), für manche zeigt sich "besser gehen" dadurch, dass sie sich wieder über alle möglichen Dinge freuen können, und ja, für manche kann es heißen, dass Gefühle wieder mehr wahrnehmbar sind, das kann dann auch bedeuten, dass man mehr weint als vorher, weil man in einer depressiven Phase oft auch nicht mehr viel fühlen kann.
Ich habe auch seit meiner Kindheit immer wieder depressive Phasen. Ich glaube nicht, dass das komplett aus meinem Leben verschwinden wird. Ich glaube, das ist etwas, das - aus welchen Gründen auch immer - zu meinem Leben und meinem Dasein dazugehört. Kann es mehr in den Hintergrund treten? Ich hoffe sehr. Kann ich lernen, damit so umzugehen, dass es mich nicht immer wieder komplett aus den Schuhen hauen muss? Davon gehe ich aus.
Dafür sind meiner Meinung nach Therapie und/oder Medikamente da: Die werden nix komplett "wegmachen" können. Aber ich kann mit Hilfe von Therapie meine Eigenheiten besser kennenlernen, die mich vielleicht anfälliger für Depressionen machen, als die Durchschnittsbevölkerung. Ich kann lernen, besser für mich und meine Bedürfnisse zu sorgen, so dass ich nicht so schnell in einen Strudel aus Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit gerate. Ich kann Frühwarnsymptome identifizieren und lernen, auf sie zu achten und frühzeitig zu reagieren, anstatt zu hoffen, dass sich das "von alleine" erledigt. Und Medikamente können als "Krücke" fungieren, wenn ich alleine nicht genug Stabilität mitbringe.
Mich würde interessieren, wie du auf diese Frage mit dem dauernd Weinen kommst?Hasenmaus123 hat geschrieben: ↑Sa., 12.06.2021, 21:05 Woran erkenne ich das? Stimmt es, dass man erst mal dauernd weinen muss?
Woran du erkennst, dass es dir gut geht, das wirst du dich selbst fragen müssen, das ist für jede und jeden anders. Für die einen bedeutet es, dass sie wieder arbeiten gehen können, für die anderen heißt das, dass sie mehr Energie haben, um sich ihren "Extra-Aktivitäten" widmen zu können (Freunde, Sport, Hobbies), für manche zeigt sich "besser gehen" dadurch, dass sie sich wieder über alle möglichen Dinge freuen können, und ja, für manche kann es heißen, dass Gefühle wieder mehr wahrnehmbar sind, das kann dann auch bedeuten, dass man mehr weint als vorher, weil man in einer depressiven Phase oft auch nicht mehr viel fühlen kann.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
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