Suizidalität - von Psychologen aufgegeben
Suizidalität - von Psychologen aufgegeben
Einige Psychologen haben mich aufgegeben, weil sie denken, dass ich in Zukunft Suizid begehen werde und dass ich diesen nicht abwenden kann. Threads zum Thema Psychologen geben einen Patienten auf habe ich ein paar gefunden, aber die Sachlage bei Menschen von denen sie ausgehen, dass sie Suizid begehen scheint nochmal eine andere zu sein. Ich bin momentan in einer Klinik habe erzählt, dass ich nicht weiß wie ich meinen Suizid abwenden kann und dass mich schon 2 Psychologen (deswegen) aufgegeben haben.
Ich werde seitdem mit Blicken der Verachtung gestraft, musste mir auch schon dumme Kommentare anhören. Man wird als Patient zweiter Klasse behandelt. Die Psychologin in der Klinik hat mich folglich abgelehnt. Ich glaube Psychologen nutzen mehrere Tricks, um sich von solchen Patienten abzugrenzen. Wenn ein Patient Drogen genommen hat (was bei mir nicht der Fall ist) sagen sie durch Drogeneinnahme wirft man sein Leben weg. Weil man dadurch seine Gesundheit zerstört bzw zerstören kann. Man ist quasi selbst schuld am Suizid.
Bei mir begründen sie meine Situation damit: Es gibt soviel mehr Leid auf der Welt. Wir in Europa sind so privilegiert. (Sie nehmen an, dass ich wegen Armut und einer Bipolaren Störung Suizid begehe.) Auf der Welt haben soviele Menschen kaum zu essen und ich würde mich wegen relativer Armut umbringen. Und das Geschenk Leben nicht wertschätzen. Ich vermute sie finden die Tatsache, dass ich das Leben wegwerfe widerlich und schauen mich deswegen angewidert an. Aber ich weiß es nicht. Mich beschäftigt das.
Ich würde gerne von einem Psychologen / Arzt oder jmd mit Erfahrung wissen was in der Psychologie Ausbildung hier gelernt wird. Da ich es persönlich moralisch falsch finde wie man "hoffnungslose" Fälle wie meinen behandelt. Dass eine gewisse Abgrenzung sein muss verstehe ich. Aber Verachtung ist einfach deplatziert und völlig unangebracht.
Danke für die Aufmerksamkeit ^^
Ich werde seitdem mit Blicken der Verachtung gestraft, musste mir auch schon dumme Kommentare anhören. Man wird als Patient zweiter Klasse behandelt. Die Psychologin in der Klinik hat mich folglich abgelehnt. Ich glaube Psychologen nutzen mehrere Tricks, um sich von solchen Patienten abzugrenzen. Wenn ein Patient Drogen genommen hat (was bei mir nicht der Fall ist) sagen sie durch Drogeneinnahme wirft man sein Leben weg. Weil man dadurch seine Gesundheit zerstört bzw zerstören kann. Man ist quasi selbst schuld am Suizid.
Bei mir begründen sie meine Situation damit: Es gibt soviel mehr Leid auf der Welt. Wir in Europa sind so privilegiert. (Sie nehmen an, dass ich wegen Armut und einer Bipolaren Störung Suizid begehe.) Auf der Welt haben soviele Menschen kaum zu essen und ich würde mich wegen relativer Armut umbringen. Und das Geschenk Leben nicht wertschätzen. Ich vermute sie finden die Tatsache, dass ich das Leben wegwerfe widerlich und schauen mich deswegen angewidert an. Aber ich weiß es nicht. Mich beschäftigt das.
Ich würde gerne von einem Psychologen / Arzt oder jmd mit Erfahrung wissen was in der Psychologie Ausbildung hier gelernt wird. Da ich es persönlich moralisch falsch finde wie man "hoffnungslose" Fälle wie meinen behandelt. Dass eine gewisse Abgrenzung sein muss verstehe ich. Aber Verachtung ist einfach deplatziert und völlig unangebracht.
Danke für die Aufmerksamkeit ^^
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5059
Naja, wenn du nix ändern willst, können die auch nix machen. Du musst schon mit einem Arbeitsauftrag kommen, zum Beispiel, dass du die Suizidalität loswerden willst.
Ansonsten macht die Arbeit ja keinen Sinn.
Ich litt selbst unter chronischer Suizidalität, hatte aber nie wirklich einen Willen mich umzubringen, sondern die Not es zu tun und wollte Hilfe, um das abzuwenden.
Ansonsten macht die Arbeit ja keinen Sinn.
Ich litt selbst unter chronischer Suizidalität, hatte aber nie wirklich einen Willen mich umzubringen, sondern die Not es zu tun und wollte Hilfe, um das abzuwenden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich habe Ihnen in der Klinik gesagt, dass ich Wege suchen möchte wie es nicht auf einen Suizid hinausläuft. Ich aber Weiß momentan keinen und dass ich Hilfe bräuchte einen Ausweg zu finden, weil ich es alleine nicht schaffe. Da mich meine letzten beiden Psychologen aufgegeben haben, weil ich von meinem Arbeitgeber wegen den Depressionen gekündigt wurde, haben sie mich aufgegeben. Weil sie glauben ich kann mein Schicksal nicht abwenden egal wie sehr ich mich anstrenge. Und ich habe schon einiges versucht und möchte noch mehr ausprobieren. Medikamente, EKT etc. ich würde gerne neue Therapieformen ausprobieren, aber das wird schlecht funktionieren, wenn mich meine Psychologen aufgrund meiner Vorgeschichte ablehnen.
Wird man von Psychologen allgemein aufgegeben, wenn sie glauben, dass man irreversibel arbeitsunfähig ist?
Wird man von Psychologen allgemein aufgegeben, wenn sie glauben, dass man irreversibel arbeitsunfähig ist?
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5059
Ne, man wird nicht grundsätzlich aufgegeben. Man kennt ja jetzt nur deine Version und kann nur mutmaßen, warum die Psychologen (oder meinst du Psychotherapeuten?) aufgegeben haben.
Ich habe da - ehrlich gesagt - andere Erfahrungen gemacht.
Aber mir ist auch klar und bewusst, wie schwer diese Situation für das Gegenüber war, als ich dauerhaft suizidal war.
Ich würde aber sagen, dass du entweder wirklich großes Pech hattest, dass du gleich an mehrere Psycho-Experten geraten bist, die darauf nicht klarkamen oder sie deine Situation so einschätzten, dass du keine Hilfe willst.
Mein Rat: Suche dir eine/n neue/n Therapeuten/in und formuliere offen aus, dass du Hilfe willst.
Ich find's eigentlich schon fahrlässig, wenn Theras sagen, dass das Schicksal nicht abwendbar sei.
Ich habe da - ehrlich gesagt - andere Erfahrungen gemacht.
Aber mir ist auch klar und bewusst, wie schwer diese Situation für das Gegenüber war, als ich dauerhaft suizidal war.
Ich würde aber sagen, dass du entweder wirklich großes Pech hattest, dass du gleich an mehrere Psycho-Experten geraten bist, die darauf nicht klarkamen oder sie deine Situation so einschätzten, dass du keine Hilfe willst.
Mein Rat: Suche dir eine/n neue/n Therapeuten/in und formuliere offen aus, dass du Hilfe willst.
Ich find's eigentlich schon fahrlässig, wenn Theras sagen, dass das Schicksal nicht abwendbar sei.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3989
du sagst du bist momentan in einer Klinik. In einer psychiatrischen Klinik?
Dort wirst du doch offenbar behandelt?
Was sagen die verantwortlichen Ärzte, Psychiater etc. zu deinem Fall?
Geht es nicht eher darum dich erst einmal innerhalb der Klinik zu stabilisieren und dann weiter zu sehen?
Oder hast du das Gefühl man hat dich auch innerhalb der Klinik aufgegeben?
Dort wirst du doch offenbar behandelt?
Was sagen die verantwortlichen Ärzte, Psychiater etc. zu deinem Fall?
Geht es nicht eher darum dich erst einmal innerhalb der Klinik zu stabilisieren und dann weiter zu sehen?
Oder hast du das Gefühl man hat dich auch innerhalb der Klinik aufgegeben?
Ja, ich bin in einer psychiatrischen Klinik. Nachdem mich 2 Psychologen aufgegeben haben (Behandlungsabbruch) ging es mir schlechter. Meine Depressionen wurden stärker. Und ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen soll und wie ich vermeiden kann noch tiefer in eine Krise zu geraten.
Meine Psychologin lehnt Einzeltherapiegespräche mit mir ab, wahrscheinlich will sie keine zu enge Bindung abbauen.
Das schlimme ist teilweise die Verachtung, die mir entgegengebracht wird. Auch wenn es nur dieser angewiderte Blick ist. Manche Kommentare waren auch echt unangebracht. (Wollen Sie überhaupt arbeiten...). Das triggert etwas in mir. Diese Menschen kennen mich nicht. Meinen Fall nicht. Ich finde das eine Anmaßung.
Ich glaube schon das die Ärzte teilweise mitgenommen sind von meinem Schicksal, da mir einiges im Leben passiert ist. Ich finde es aber schreiend ungerecht abgewertet zu werden. Behandlung ablehnen ist eine Sache das tut weh, aber gebrandtmarkt zu werden ist einfach zuviel.
Meine Psychologin lehnt Einzeltherapiegespräche mit mir ab, wahrscheinlich will sie keine zu enge Bindung abbauen.
Das schlimme ist teilweise die Verachtung, die mir entgegengebracht wird. Auch wenn es nur dieser angewiderte Blick ist. Manche Kommentare waren auch echt unangebracht. (Wollen Sie überhaupt arbeiten...). Das triggert etwas in mir. Diese Menschen kennen mich nicht. Meinen Fall nicht. Ich finde das eine Anmaßung.
Ich glaube schon das die Ärzte teilweise mitgenommen sind von meinem Schicksal, da mir einiges im Leben passiert ist. Ich finde es aber schreiend ungerecht abgewertet zu werden. Behandlung ablehnen ist eine Sache das tut weh, aber gebrandtmarkt zu werden ist einfach zuviel.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 39
- Beiträge: 4650
Hmmm, den Satz "Wollen Sie überhaupt arbeiten...", finde ich nicht unüblich. Kann es sein, dass du dazu neigst, etwas in andere reinzulegen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir alle verächtlich gegenübertreten.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Das erinnert mich an eine Studie, bei der rauskam, dass Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung sehr oft in Gesichtern Ekel oder Verachtung erkennen, obwohl objektiv keine vorhanden ist. Es kann sogar so sein, dass die Leute ein freundliches Gesicht zeigen, und dennoch wird es als Ekel oder Verachtung interpretiert.
Ich weiß jetzt leider nicht mehr, wo ich das gelesen hatte.
Aber vielleicht ist es bei dir auch so, dass du die Gesichtsausdrücke negativer interpretierst, als sie sind. Vielleicht sprichst du die Leute mal ganz direkt darauf an?
Kann sein, dass ich etwas sensibel bin bei diesem Thema. In dem Kontext war der Satz allerdings gemeint mit sind sie sich zu bequem fürs arbeiten?
Die Pfleger sind alle okay zu mir, die Ergotherapeutin auch. Es sind vor allem die Psychologen, denen ich das vorwerfe. Und einer Psychiaterin. Ansonsten verhalten sich alle sehr korrekt mir gegenüber. Es ist nicht jede Psychiaterin es gab auch sehr gute. Aber dieses Phänomen erlebe ich vor allem bei Psychologen und deswegen interessierte es mich was genau einem da beigebracht wird in der Ausbildung.
Die Pfleger sind alle okay zu mir, die Ergotherapeutin auch. Es sind vor allem die Psychologen, denen ich das vorwerfe. Und einer Psychiaterin. Ansonsten verhalten sich alle sehr korrekt mir gegenüber. Es ist nicht jede Psychiaterin es gab auch sehr gute. Aber dieses Phänomen erlebe ich vor allem bei Psychologen und deswegen interessierte es mich was genau einem da beigebracht wird in der Ausbildung.
-
- Forums-Insider
- , 38
- Beiträge: 178
Na ja, auch Therapeuten sind Menschen und wenn die mit Suizid konfrontiert werden dann kann ich mir schon vorstellen, dass einige verächtlich reagieren.
Hat vllt. was mir Selbstschutz zu tun.
Ein Suizid lässt niemanden kalt und Ohnmacht sowie Hilflosigkeit fühlt auch niemand gerne. Wenn sie also glauben du seist ein 'hoffnungsloser Fall' finde ich die Reaktion nachvollziehbar.
Hat vllt. was mir Selbstschutz zu tun.
Ein Suizid lässt niemanden kalt und Ohnmacht sowie Hilflosigkeit fühlt auch niemand gerne. Wenn sie also glauben du seist ein 'hoffnungsloser Fall' finde ich die Reaktion nachvollziehbar.
Ich vermute, dass es nicht um die Ausbildung sondern um die Aufgabe der Psychologen geht.
Deren Job ist es, mit die zusammen, herausfinden, was bei dir los ist und die zur helfen konstruktivere Verhaltensweisen zu finden. Irgendwie scheint in der Kommunikation zwischen dir und den Therapeuten schief zu gehen.
Wenn dir dass immer wieder geschieht, würde ich schon über den Geisterfahrereffekt nachdenken..(wenn einem hunderte Geisterfahrer entgegenkommen, kann es sein, dass man selbst auf der falschen Spur ist).
Solange dir nicht klar ist, warum du abgewiesen bzw. als nicht therapierbar eingestuft wirst, ist es natürlich schwer etwas darn zu ändern. Vielleicht ist es ein Weg nachzufragen, warum du z.B. keine Einzelgespräche bekommst.
Also wirklich offen nachfragen im Stil von: ich habe den Eindruck, dass ich von ihnen eher abgelehnt werde, ist das so und wenn ja, liegt es an mir bzw. an meinem Verhalten?
Allgemein ist es nicht so, dass suizidale Patienten aus der Therapie gekickt werden. Meine Therapeutin hat jahrelang meine chronische Suizidalität (inkl. suizidale Krisen und Suizidversuche) mitgetragen. Sie ist da relativ abgeklärt, einerseits akzeptiert sie, dass ein Suizid ein menschliches Recht und eine Entscheidung ist, die man jemanden nicht wegnehmen kann. Andererseits hat sie mir da, wo es letztlich ein Symptom war und ich mich klar gegen diese Impulse gewehrt habe unterstützt und mir geholfen da Distanz zu finden. Es ist also nicht ein Thema, wo kein Therapeut mit arbeiten kann.
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass gleich 2 Psychotherapeuten, dass so gesagt oder gemeint haben.
Oder es waren selten dummme Therapeuten.
Dann würden sie dir ja jede geistige Reife- und Veränderungsmöglichkeiten absprechen. Die jeder Mensch besitzt.
Jeder Mensch verändert sich jeden Tag. Kann doch kein Mensch vorhersehen wie du dich in den nächsten Jahrzehnten entwickelst. Das ist doch völliger Quatsch.
Also entweder hast du selbst das was reininterpretiert oder verdreht....
Is halt eher die Frage, ob man bereit ist, was zu ändern
Oder ich weiß auch nicht an wen du da geraten bist.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
-
- Forums-Insider
- , 80
- Beiträge: 189
Mir ist deine augenblickliche Situation in der psychiatrischen Klinik noch nicht ganz klar. Dir wurde dort eine Psychologin für Einzelgespräche zugeteilt und die lehnt es ab mit dir zu arbeiten? Ist das so? Hattest du bereits Einzelgespräche dort und es ist irgendetwas eskaliert? Vielleicht erwartet man dort, dass du das Thema Einzelgespräche noch einmal ansprichst? Das würde jedenfalls zeigen, dass du durchaus motiviert bist. Mein Rat deckt sich mit dem vom Sadako: möglichst klar nachfragen. Vielleicht denkt man in der Klinik auch, dass Einzelgespräche im Moment noch nicht hilfreich für dich sind und du wertest das als Ablehnung?
Hey
Wie geht es dir mittlerweile?
Meine Erfahrung ist leider auch, dass Psychotherapeuten und Psychiater, aber auch Sozialpädagogen, die mit psychisch erkrankten Menschen arbeiten, nicht mit Suizidalität umgehen können. Manchmal kommt es mir vor, als fühlten sich einige dadurch provoziert.
Ich habe auch den Eindruck, es ist leichter die Erschütterten zu spielen, wenn jemand wirklich Suizid begeht, als zu helfen, ihn zu vermeiden.
Ich werde zur Zeit auch von jeglichen Therapeuten abgewiesen (suche eine neue ambulante Therapie).
Viel Kraft dir!
Wie geht es dir mittlerweile?
Meine Erfahrung ist leider auch, dass Psychotherapeuten und Psychiater, aber auch Sozialpädagogen, die mit psychisch erkrankten Menschen arbeiten, nicht mit Suizidalität umgehen können. Manchmal kommt es mir vor, als fühlten sich einige dadurch provoziert.
Ich habe auch den Eindruck, es ist leichter die Erschütterten zu spielen, wenn jemand wirklich Suizid begeht, als zu helfen, ihn zu vermeiden.
Ich werde zur Zeit auch von jeglichen Therapeuten abgewiesen (suche eine neue ambulante Therapie).
Viel Kraft dir!
Hallo Noname223,
ich war lange selbst stark bzw. chronisch suizidal und bin von einigen Therapeuten aufgegeben worden. Ich kenne die von dir geschilderte Verachtung und die unangemessenen Vergleiche mit anderen Menschen.
Hier in meiner Stadt gibt es einen ambulanten Krisendienst, der auf das Thema Suizidalität spezialisiert ist. Als ich gar nicht mehr weiter wusste, bin ich dorthin gegangen (ohne große Erwartungen...). Meine Suizidgedanken wurden dort sehr ernst genommen, ohne dass mir direkt mit Klinik "gedroht" worden ist. Ich habe mich nicht abgestempelt gefühlt, bin nicht verglichen oder verachtet worden- ich durfte frei über meine Gedanken sprechen und das war befreiend. Es ist viel mehr auf die Verzweiflung hinter der Suizidalität eingegangen worden und man hat nicht versucht, mir diese Gedanken auszureden. Sie waren wichtig für mich, um meine Situation überstehen zu können. Ich brauchte diesen "Notausgang". Einen Antisuizidvertrag o.Ä. hätte ich niemals unterschrieben. Ich glaube, so etwas akzeptieren viele Therapeuten nicht- sie wollen die Suizidgedanken sofort "wegmachen" und wenn das nicht geht, wird man meiner Erfahrung nach schnell abgestempelt und abgewiesen.
Vielleicht solltest du überlegen, die Klinik zu wechseln. Gib dich selbst bitte nicht auf. Es gibt fähige Therapeuten und Anlaufstellen, aber sie sind selten und rar gesät.
Neulich bin ich in meinem Job in eine Situation gekommen, in der ich einen Menschen tot aufgefunden habe, der sich das Leben genommen hat. Meine eigenen Suizidgedanken liegen einige Zeit zurück und es war ein Schock für mich, mit dem Suizid eines anderen konfrontiert zu werden.
Obwohl dieser Mensch eine "sanfte" Methode gewählt hatte, fand ich den Anblick fürchterlich. Mir war vorher nicht bewusst gewesen, wie schlimm dieser Anblick ist. Das ein Mensch so aussehen kann. Ich hatte mir das alles wesentlich würdevoller und friedlicher vorgestellt, aber es war nur eins: Grausam!
Der Notarzt hat mit dem Totenschein direkt eine Rechnung ausgestellt und die wichtigste Frage galt der Suche nach dem Personalausweis. Es wird alles sehr sachlich abgehandelt, während im Hintergrund ein Toter liegt. Die persönlichen Sachen werden durchwühlt und die Kriminalpolizei hinzugezogen.
Suizidgedanken zu haben ist quälend und kann zugleich entlastend sein. Meistens ist es aber doch nur "Ruhe", die man sich vom Tod erhofft. Meine Vorstellung von einem "friedlichem Ableben durch Suizid" ist nicht zuletzt durch die obige Erfahrung zunichte gemacht.
Ich wünsche dir fähige Therapeuten und die Kraft und den Mut, möglicherweise nochmal weiter nach Hilfen zu suchen. Gib dich nicht mit Therapeuten, Ärzten, Psychologen ab, die dich abwertend behandeln und deine Verzweiflung verstärken.
Liebe Grüße
LSeneca
ich war lange selbst stark bzw. chronisch suizidal und bin von einigen Therapeuten aufgegeben worden. Ich kenne die von dir geschilderte Verachtung und die unangemessenen Vergleiche mit anderen Menschen.
Hier in meiner Stadt gibt es einen ambulanten Krisendienst, der auf das Thema Suizidalität spezialisiert ist. Als ich gar nicht mehr weiter wusste, bin ich dorthin gegangen (ohne große Erwartungen...). Meine Suizidgedanken wurden dort sehr ernst genommen, ohne dass mir direkt mit Klinik "gedroht" worden ist. Ich habe mich nicht abgestempelt gefühlt, bin nicht verglichen oder verachtet worden- ich durfte frei über meine Gedanken sprechen und das war befreiend. Es ist viel mehr auf die Verzweiflung hinter der Suizidalität eingegangen worden und man hat nicht versucht, mir diese Gedanken auszureden. Sie waren wichtig für mich, um meine Situation überstehen zu können. Ich brauchte diesen "Notausgang". Einen Antisuizidvertrag o.Ä. hätte ich niemals unterschrieben. Ich glaube, so etwas akzeptieren viele Therapeuten nicht- sie wollen die Suizidgedanken sofort "wegmachen" und wenn das nicht geht, wird man meiner Erfahrung nach schnell abgestempelt und abgewiesen.
Vielleicht solltest du überlegen, die Klinik zu wechseln. Gib dich selbst bitte nicht auf. Es gibt fähige Therapeuten und Anlaufstellen, aber sie sind selten und rar gesät.
Neulich bin ich in meinem Job in eine Situation gekommen, in der ich einen Menschen tot aufgefunden habe, der sich das Leben genommen hat. Meine eigenen Suizidgedanken liegen einige Zeit zurück und es war ein Schock für mich, mit dem Suizid eines anderen konfrontiert zu werden.
Obwohl dieser Mensch eine "sanfte" Methode gewählt hatte, fand ich den Anblick fürchterlich. Mir war vorher nicht bewusst gewesen, wie schlimm dieser Anblick ist. Das ein Mensch so aussehen kann. Ich hatte mir das alles wesentlich würdevoller und friedlicher vorgestellt, aber es war nur eins: Grausam!
Der Notarzt hat mit dem Totenschein direkt eine Rechnung ausgestellt und die wichtigste Frage galt der Suche nach dem Personalausweis. Es wird alles sehr sachlich abgehandelt, während im Hintergrund ein Toter liegt. Die persönlichen Sachen werden durchwühlt und die Kriminalpolizei hinzugezogen.
Suizidgedanken zu haben ist quälend und kann zugleich entlastend sein. Meistens ist es aber doch nur "Ruhe", die man sich vom Tod erhofft. Meine Vorstellung von einem "friedlichem Ableben durch Suizid" ist nicht zuletzt durch die obige Erfahrung zunichte gemacht.
Ich wünsche dir fähige Therapeuten und die Kraft und den Mut, möglicherweise nochmal weiter nach Hilfen zu suchen. Gib dich nicht mit Therapeuten, Ärzten, Psychologen ab, die dich abwertend behandeln und deine Verzweiflung verstärken.
Liebe Grüße
LSeneca
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 4 Antworten
- 1150 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von münchnerkindl
-
- 9 Antworten
- 2165 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von dieeineundandere
-
- 21 Antworten
- 4672 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Allamanda
-
- 10 Antworten
- 2402 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von schmetterling.1983
-
- 2 Antworten
- 1799 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von forever22