Kämpfen, auch wenn es niemanden interessiert?

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Meg
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Beiträge: 1

Kämpfen, auch wenn es niemanden interessiert?

Beitrag So., 30.08.2020, 21:39

Hallo Ihr lieben,

das ist mein erster Beitrag in diesem Forum überhaupt, ich hoffe, er ist im richtigen Unterforum gelandet.

Ich bin seit ca 19 Jahren immer mal wieder in Behandlung wg mittelschwerer/schwerer Depressionen. Klinik Tagesklinik, Reha, ambulante Therapien, Medikamente, alles dabei.

Momentan besteht mein Leben hauptsächlich aus meinem Hund und Nichtstun.
Hatte mir eine Zeit ohne Arbeit finanziert und muss nun wieder zurück in die Arbeitswelt. Das fällt mir extrem schwer, ist mit vielen Ängsten und Traurigkeit usw verbunden.

Jetzt ist es so, dass mein Umfeld meine Depressionen nicht allzu ernst nimmt. Jede andere körperliche Erkrankung anderer oder andere psychische Erkrankungen anderer sind ernster.

Ich weiß, ich sollte und müsste für mich selbst kämpfen. Ich möchte es auch. Aber es ist schwer wenn niemand einen unterstützt, sondern alle nur Unverständnis zeigen, wenn es mir schlecht geht.

Manchmal bzw momentan möchte ich am liebsten nicht mehr kämpfen, damit wahrgenommen wird, wie schlecht es mir geht.

Ich weiß nicht, ob ich das einigermaßen verständlich rüberbringen könnte. :roll: Ich wünsche mir so sehr Hilfe, habe diese aber nicht und ich selber bin mir grad nicht Grund genug, zu kämpfen.

Vielleicht fällt ja jemandem was ei dazu... würde mich freuen.

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alatan
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 48
Beiträge: 1018

Beitrag Mo., 31.08.2020, 15:17

Meg hat geschrieben: So., 30.08.2020, 21:39 Ich wünsche mir so sehr Hilfe,
Welche Hilfe genau wünschst du dir und von wem?

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Kaonashi
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 48
Beiträge: 1244

Beitrag Mo., 31.08.2020, 15:37

Meg hat geschrieben: So., 30.08.2020, 21:39es ist schwer wenn niemand einen unterstützt, sondern alle nur Unverständnis zeigen, wenn es mir schlecht geht.

Manchmal bzw momentan möchte ich am liebsten nicht mehr kämpfen, damit wahrgenommen wird, wie schlecht es mir geht.
Das kann ich verstehen.
Ich glaube, für das Umfeld ist es schwer, so richtig zu unterstützen. Eine Depression wegmachen kann das Umfeld nicht, und dann entsteht oft mehr Hilflosigkeit, dass die Leute nicht wissen, was sie tun können, und dann je nachdem, sind die Reaktionen unterschiedlich, aber selten hilfreich.
Deshalb schließe ich mich der Frage an, was dir konkret helfen würde, speziell in deinem Umfeld, was die Leute tun sollten.

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Klettersteig02
sporadischer Gast
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Beiträge: 7

Beitrag Mo., 31.08.2020, 16:05

Hallo liebe Meg,

Bei mir ist das zwar zum Glück Jahre her, als ich mit Depressionen zu kämpfen hatte, war damals aber dasselbe bei mir. Das traurige daran: ich bin aufgrund Mobbing da rein gekommen und dann hats noch niemand wirklich interessiert. Selbst der Therapeut hats nicht ernst genommen. Ich habe mich da schlussendlich selber rausgekämpft. Aber ich weiss, wie schwer, das ist, wenn man da drin steckt. Und gleichzeitig ist es der einzige Weg. In so einer Situation hofft man, dass einem da jemand raus holt, aber das funktioniert leider nicht.

Leider ist das so, dass Krankheiten die man nicht sieht schwerer verstanden werden. Wenn man etwas selber nicht erlebt hat, ist es schwierig das nachzuvollziehen, was da passiert.
Bei Krankheiten die man sieht ist das einfacher, weil ja was sichtbar ist, dass man dann auch irgendwie verstehen kann oder wo man mitfühlen kann. Ich hatte da auch mit meinen gesundheitlichen, nicht psychischen Beschwerden, die ich seit einem Unfall habe oft zu hadern. Von aussen sieht man mir nichts an, eingeschränkt bin ich trotzdem. Das geht irgendwie in meinem Umfeld auch oft unter.

Gerade Depressionen sind für Aussenstehende schwer zu fassen. Das bedeutet keineswegs, dass du ihnen nicht wichtig bist, oder sie sich nicht für dich interessieren. Ganz und gar nicht. Es heisst einfach nur, dass es für sie schwer zu fassen ist, wie es dir geht und warum. Auch eine Hilflosigkeit spielt da rein. Was sollen sie denn tun?

Redest du mit deinem Umfeld darüber, wie es dir geht oder wie du dich fühlst? Hast du mal nach Unterstützung gefragt? Ihnen kommuniziert, was du von ihnen bräuchtest? (hier ist einfach wichtig verlange nicht zu viel. Ich vergleiche es gerne mit einer Verletzung: Ärzte und Therapeuten können helfen, das Umfeld kann mich unterstützen. Die optimale Umgebung für die Heilung schaffen kann aber nur ich selber und das ganze braucht auch einfach seine Zeit).

Wichtig finde ich, dass du mit anderen Menschen Zeit verbringen kannst, einfach bisschen quatschen, gemeinsam einem Hobby nachgehen oder einfach mal jemand haben der mir mal ne halbe Stunde zuhört. Keine Erwartungen an sie, wichtig ist nur, dass sie da sind.

Wünsche dir alles gute

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sgtmax1
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 32
Beiträge: 131

Beitrag Mo., 31.08.2020, 21:16

Ich kann Klettersteig02 bei diesem Thema nur zustimmen.

Das wichtigste ist das du nicht aufgibst, so schwer der Weg auch scheint.
Es gibt sicher jemanden der dich liebt und der würde nicht wollen, das du aufgibst.

Ich wünsche dir alle Kraft, damit es dir wieder besser geht.

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