Depressiv, einsam, süchtig

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aut89
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Depressiv, einsam, süchtig

Beitrag So., 22.09.2019, 20:34

Hallo!

Ich bin schon depressiv seit ich denken kann.
War schon in Therapie (hat mir gut gegen meine Angststörung und etwas gegen die Depressionen geholfen) und nehme seit fast 10 Jahren schon Antidepressiva. Die wirken zwar aber zu wenig finde ich.
Ich kiffe noch täglich, was mir auch gegen die Depression hilft.
Mein Therapeut meinte in meinem Fall würde die Depression wohl nie ganz weggehen und man muss lernen damit umzugehen etc.
Vielleicht sollte ich mal zum Psychiater und mich besser einstellen lassen?

Jedenfalls habe ich seit einigen Monaten mit allen Drogen inkl. Alk. aufgehört außer Weed und Tabak..
Seitdem esse ich leider immer mehr und werde immer übergewichtiger. Ich probiere immer Diät zu machen aber ich schaffe es nie.

Weiters haben sich fast alle Freundschaften sowie der Kontakt zur Familie (außer manchmal Vater) aufgelöst. Hab eine Partnerin aber sonst bis auf einen Freund, der kaum Zeit hat, niemand.

Das alles belastet mich sehr, ich kann wegen einer langwierigen Erkrankung nicht viel Sport machen und bin momentan arbeitsuchend.

Hat jemand Tipps für mich?

Danke lg

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Krebsmann79
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Beitrag So., 22.09.2019, 23:20

Hallo Aut89,

Vielleicht gibt es in der Stadt in der Du lebst einen Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes. Dort kann man sich kostenlos beraten lassen und bekommt manchmal Adressen von Selbsthilfegruppen.
Vielleicht findest du eine in der Leute mit ähnlichen Problemen sind.
Ansonsten ist meine Erfahrung das neue Dinge lernen einen ablenken und motivieren kann.
Es gibt so viele Unterschiedliche Sachen die man zb auf You Tube lernen kann. Je nachdem was dich interessiert.
Viel Erfolg

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spirit-cologne
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 03:01

Auch wenn du es nicht gerne hörst: lass die Finger vom Cannabis. Hast du schon mal was vom amotivationalen Syndrom gehört? Ist eine Folge von langfristigem Cannabiskonsum und ähnelt in der Symptomatik sehr einer Depression. Vielleicht ist das Cannabis nicht ein Teil der Lösung deines Problems, sondern der Grund, warum deine "Depression" nicht weg geht (weil es vielleicht gar nicht mehr die Symptome einer Depression sind, die dich beeinträchtigen, sondern die des amotivationalen Syndroms)
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aut89
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 09:22

@ spirit-cologne danke für deine Antwort, also ich hatte auch schon mal ein halbes Jahr Pause und mir ging es nicht besser. Ich wüsste garnicht wie ich es ohne Cannabis ertragen soll. Ein Psychiater hat mir sogar gesagt ich soll es ruhig machen (der war pro Cannabis). Dazu kommt das es mir manchmal noch schwer fällt, dass ich unter Suchtdruck leide (habe mit Opiaten und Benzos vor einigen Monaten aufgehört) da hilft das rauchen hald auch.
Würde aber gerne davon weg weil es viel Geld kostet!

@Krebsmann danke auch dir für deine Antwort.. ja Youtube Videos sehe ich auch gerne mein Problem ist ich kann mich für nichts wirklich interessieren, auch wenn ich es versuche.
Zuletzt geändert von Tristezza am Mo., 23.09.2019, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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aut89
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 09:34

was mir noch eingefallen ist..
wenn ich nicht kiffe dann werden meine Gedanken immer dunkler und ich werde immer depressiver, ich bin dann richtig in meinem Film und nehme auch nichts mehr richtig wahr.
Wenn ich dann kiffe bin ich wieder voll normal im Kopf. Leider kann ich nicht nur DANN kiffen sondern rauche den ganzen Tag.

Habe keine Willenskraft mehr, schaffe es nicht auf Diät zu bleiben oder mit dem rauchen oder kiffen aufhören und mir gelingt es keine neue Interesse zu finden. Seit meiner Erkrankung kann ich kaum mehr Sport machen, der immer eine Erfüllung für mich war, das gelingt mir bei nichts anderem wie es scheint.

lg


theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 10:27

Schwierig. Vor allem wenn du gerade mit den anderen Suchtmitteln aufgehört hast. Wie gehts dir denn damit? Ich hab mal wo gelesen es gäbe aufputschende und sedierende Cannabissorten (bin da jedoch Laie). Was nutzt du? Vielleicht wäre was aufputschendes sinnvoll, wenns schon sein muss. Langfristig bin ich da spirits Meinung, lass das irgendwann auch bleiben. Zuviel Entzüge auf einmal sind vermutlich aber überfordernd, darum würd ich es jetzt im Moment hinten anstellen.

Was Ernährung betrifft: ich beispielsweise bin kein Fan von Diäten. Vielmehr finde ich wichtig WAS gegessen wird. Also: "nährst" du dich mit "Nährstoffen"? Das Richtige zu Essen macht, wie ich finde, stimmungstechnisch schon was aus. Was trinkst du? Falls Softdrinks, dann ev auf ungesüßten Tee umsteigen, viel Gemüse und Obst, Zucker eher sparsam etc.

Gehst du spazieren? Wenn Sport schwierig ist, wäre das vielleicht ein Anfang (30 min bei jedem Wetter täglich). Ev. mit der Partnerin.

Zu guter Letzt: wurde medizinisch schon alles durchgecheckt, Eisen, Schilddrüse, Vitamin D, Nährstoffe, ggf. Lebensmittelunverträglichkeiten und Hormone?

Alles Gute
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aut89
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 11:12

Also mir geht es mehr oder weniger gut mit dem Suchtmittel und Alkstopp, vermisse aber das Gefühl von Morphin manchmal stark.
Was ich da genau rauche weiss ich nicht, habe noch nie nach der Sorte gefragt.
Sport naja, also Laufen kann ich, ich gehe alle paar Tage eine Stunde laufen. Manchmal auch spazieren.
Blutbild ist auch normal.
Und ja ich weiss schon was ich essen und trinken sollte, greife aber dann doch zu Pizza Burger und viel Schokolade. Das ist wohl emotionales Essen oder so?

lg
Zuletzt geändert von Tristezza am Mo., 23.09.2019, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote gelöscht, bitte keine Komplettzitate verwenden!

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spirit-cologne
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 12:00

theweirdeffekt hat geschrieben: Mo., 23.09.2019, 10:27 Zuviel Entzüge auf einmal sind vermutlich aber überfordernd, darum würd ich es jetzt im Moment hinten anstellen.
Eigentlich ist man heutzutage eher wieder weg vom "scheibchenweisen" Entzug. Das hat was damit zu tun, dass sich bei unterschiedlichen Substanzen ja Kreuztoleranzen entwickeln können und der Konsum des einen Suchtstoffs das Belohnungssystem im Hirn triggert und damit die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls auch mit der eigentlich schon abgesetzten Substanz erhöht. Deshalb geht man heute dazu über, falls der Patient bereit ist, sich darauf einzulassen, alle Substanzen (also auch "normales" Rauchen) auf einmal zu entziehen, aber dafür dann in einem längerfristigen stationären Setting. Aber das sind natürlich nur allgemeine Empfehlungen, es gibt da natürlich individuelle Unterschiede und es kann durchaus sein, dass es bei einigen Menschen auch besser mit einem stufenweisen Entzug klappt.
aut89 hat geschrieben: Mo., 23.09.2019, 09:34 was mir noch eingefallen ist..
wenn ich nicht kiffe dann werden meine Gedanken immer dunkler und ich werde immer depressiver, ich bin dann richtig in meinem Film und nehme auch nichts mehr richtig wahr.
Wenn ich dann kiffe bin ich wieder voll normal im Kopf. Leider kann ich nicht nur DANN kiffen sondern rauche den ganzen Tag.
Ich denke, das ist kein Zeichen von einer Wirkung gegen die Depression, sondern schlicht und einfach Entzugssymptomatik. So wie du das schilderst, hat da wohl einfach eine Suchtverlagerung auf Cannabis und Essen stattgefunden. Wenn du da wirklich ernsthaft raus willst, würde ich da am ehesten eine stationäre Langzeittherapie für sinnvoll halten. Es ist natürlich deine Entscheidung, wenn du auf das Kiffen nicht verzichten willst, kann dich da ja keiner zu zwingen. Allerdings hast du den Nachteil, dass Konsum von Suchtmitteln ein Ausschlusskriterium für ambulante Psychotherapie ist, was auch Sinn macht, denn in einer Psychotherapie arbeitest du ja hauptsächlich mit deinen Gefühlen und das geht halt schlecht, wenn du sie dir vorher "weggekifft" hast.
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theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 12:24

Das kann ich mir vorstellen, es ist vermutlich auch ein dämpfender "Strohhalm" wenns einem schlechtgeht. Gut aber, dass du dich da so wacker hältst.

Mir hat frische Luft echt geholfen. Ich wollt zwar anfangs gar nicht raus, aber nach so ner 3/4h, egal bei welchem Wetter, gings Stimmungstechnisch schon ein bisschen bergauf.

Ja klingt nach emotionalem Essen. Kenn ich auch. Gibts denn Kernthemen die dich seit 10 Jahren belasten? Wie lange warst du in Therapie und könntest du dir eine weitere vorstellen?

Lg
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theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 12:27

spirit-cologne hat geschrieben: Mo., 23.09.2019, 12:00 Eigentlich ist man heutzutage eher wieder weg vom "scheibchenweisen" Entzug. Das hat was damit zu tun, dass sich bei unterschiedlichen Substanzen ja Kreuztoleranzen entwickeln können und der Konsum des einen Suchtstoffs das Belohnungssystem im Hirn triggert und damit die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls auch mit der eigentlich schon abgesetzten Substanz erhöht. Deshalb geht man heute dazu über, falls der Patient bereit ist, sich darauf einzulassen, alle Substanzen (also auch "normales" Rauchen) auf einmal zu entziehen, aber dafür dann in einem längerfristigen stationären Setting.
Okay, das wusste ich nicht. Macht beim genaueren drüber nachdenken auch Sinn 🤔. Danke für die Info, spirit.
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 14:32

@spirit-cologne also bei uns in Österreich ist es kein Problem als Suchtkranker ambulant in Therapie zu kommen, bzw. hatte ich nie eines.

Könnte mir schon vorstellen noch eine Therapie aber ich denke das wird nicht mehr viel helfen..

@theweirdeffect
also ich habe immer schon Depressionen und Ängst seit ich denken kann, also seit meiner Kindergartenzeit nicht erst seit 10 Jahren
Danke für die Tipps

lg


theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 15:29

Gerne. Tust du dir denn schwer im Umgang mit deinen Gefühlen? Lässt du sie auch raus oder betäubst du sie?
Hast du schon Körpetechniken oder TCM versucht? Das half mir auch ein bisschen.

Lg
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aut89
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 18:18

theweirdeffekt hat geschrieben: Mo., 23.09.2019, 15:29 Gerne. Tust du dir denn schwer im Umgang mit deinen Gefühlen? Lässt du sie auch raus oder betäubst du sie?
Hast du schon Körpetechniken oder TCM versucht? Das half mir auch ein bisschen.

Lg
Nein habe ich noch nicht versucht, ich werde es mal googeln.
Ich betäube die gefühle lieber weil die oft zu extrem sind.


theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 20:00

Das versteh ich. Aber ich hab, bei meinen Ängsten, die Erfahrung gemacht, dass die dann doppelt und dreifach so stark kommen, weil sie halt doch gefühlt werden wollen. Und für dieses Fühlen und durchstehen wäre vielleicht eine Therapie nochmal sinnvoll.

Lg
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 20:24

theweirdeffekt hat geschrieben: Mo., 23.09.2019, 20:00 Das versteh ich. Aber ich hab, bei meinen Ängsten, die Erfahrung gemacht, dass die dann doppelt und dreifach so stark kommen, weil sie halt doch gefühlt werden wollen. Und für dieses Fühlen und durchstehen wäre vielleicht eine Therapie nochmal sinnvoll.

Lg
Ja also Ängste habe ich im Griff eig. aber für die Depressionen vielleicht ja.. ich weiss auch nicht, ich war ja in Therapie und habe das Gefühl es ist alles gesagt worden.
Im Moment kann ich mir auch keine Therapie leisten..

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