Diagnose Neurasthenie

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Diagnose Neurasthenie

Beitrag Fr., 19.10.2018, 03:39

Hallo



hat jemand auch so eine Diagnose wie ich ? Und kann da Erfahrungen teilen ? Bin gespannt ob jemand was dazu sagen kann.

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Philosophia
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 05:15

Ja hatte ich: ist ne veraltete Diagnose, die heutzutage eigentlich gar nicht mehr benutzt wird. Die sagt nichts aus und heißt nur "nervenkrank". Früher wurde man ja auch bei psychologischen Dingen zum "Nervenarzt" oder in die "Nervenklinik" geschickt. Also entweder war der Arzt sehr alt, der diese Diagnose gestellt hat, oder er wusste nicht, was er sonst bei dir diagnostizieren soll.
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ENA
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 08:29

Ich sehe das auch so, dass die Diagnose nur selten vergeben wird. Es ist ein Mittel aus depressiven und neurotischen Anteilen, wurde mir mal erklärt. Woanders las ich, dass es generell um Erschöpfung und Belastungsreaktionen ginge.
...und da verbindet es sich mit dem Schreiben meiner Vorgängerin: "belastete Nerven".

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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 10:59

Neurasthenie ist eigentlich das, was man heute Burn-out nennt, nur ohne die depressive Symptomatik. Dass sie kaum vergeben wird, liegt daran, dass es kaum Menschen gibt, die bei so einer Erschöpfungssymptomatik keine depressiven Symptome haben, zumal man ja heute auch bei Depressionen nicht mehr nur die klassische Depression mit Niedergestimmtheit und Antriebslosigkeit im Auge hat, sondern auch die agitierte Depression, bei der Gereiztheit, Rastlosigkeit und motorische Überaktivität vorherrschen, und die larvierte Depression, bei der die psychosomatischen Beschwerden dominierend sind.
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Help79
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 14:54

Hallo


ja ich hab gelesen das man das heute wohl kaum mehr diagnostiziert. Wobei um ehrlich zu sein ich diese Diagnose auf mich seh zutreffend finde. Ich weiss manchmal auch nicht wie man mit Diagnosen umgehen soll. Die einfach nur diagnostiziert werden aber nicht behandelt werden. Mir kommt es dann immer so vor als würde man einen indirekt vorwerfen man sei ja gar nicht (so) krank.

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ENA
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 18:33

Ich finde für mich auch einer eine Diagnose passend, die nicht so häufig gegeben wird. Trotzdem habe ich andere auch. Meine Thera. und meine Ärztin sehen Diagnosen eher als "Mittel zum Zweck". Ganz wohl ist mir damit nicht, denn schließlich stehen sie irgendwo. Im Alltag spielen sie aber keine Rolle (außer das, was wirklich bei mir ist,...unabhängig vom Begriff).

Bei der Neurasthenie ist es so, dass es diese Diagnose gibt. Also ist da etwas, was nicht "gesund" ist. ...und wenn es eine Diagnose gibt, dann kann man auch etwas tun, grade auch, wenn sie Symptome beinhaltet, die es in anderen Krankheitsbildern auch gibt. Man kann etwas gegen depressive Symptome tun, man kann etwas gegen Ängste tun, man kann etwas gegen Überlastung tun, man kann etwas zum Stärken, wieder eine Richtung geben, etc. tun.
...und somit kann man auch etwas gegen "Dinge" tun, mit denen es jemanden, der eine Neurasthenie (mit samt den individuellen Symptomen) hat, nicht gut geht. Man kann etwas tun, damit es ihm wieder besser geht.
spirit-cologne hat geschrieben: Fr., 19.10.2018, 10:59 zumal man ja heute auch bei Depressionen nicht mehr nur die klassische Depression mit Niedergestimmtheit und Antriebslosigkeit im Auge hat, sondern auch die agitierte Depression, bei der Gereiztheit, Rastlosigkeit und motorische Überaktivität vorherrschen, und die larvierte Depression, bei der die psychosomatischen Beschwerden dominierend sind.
Hast Du dazu vielleicht einen kurzen Link? Ich habe nur einen längeren Text zu den Unterschieden gefunden, aber das pack ich grade nicht.

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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 18:59

ENA hat geschrieben: Fr., 19.10.2018, 18:33 Hast Du dazu vielleicht einen kurzen Link? Ich habe nur einen längeren Text zu den Unterschieden gefunden, aber das pack ich grade nicht.
agitierte Depression: http://lexikon.stangl.eu/23642/agitierte-depression/

larvierte Depression findest du auch bei Wiki.
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 19:04

Hallo


ich wollte dazu sagen. Sowas wie Selbsthilfegruppen ist vielleicht interessant. Aber ich selber bin total überfordert inzwischen meinem Alltag gerecht zu werden und diesen auch wie eine gesunde Person gemeistert zu bekommen. Und ich habe auch noch andere Diagnosen. Deswegen wird es auch für mich immer bescheidener. Weil man als psychisch/ somatisch erkrankte reden kann was man will. Es wird nicht ernst genommen von gesunden oder bzw wahr genommen. Die meisten psychsich kranken Leuten haben im normalen Umfeld einfach ihre Probleme. Ausserdem werden psychisch kranke immer gesunden gleichgesetzt. Und das regt mich auf.


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Beitrag Fr., 19.10.2018, 19:09

Hallo


wie therapierst du dich als Laie denn selber ? Wenn du so wie ich ständig gesagt bekommst. Ach alles halb so schlimm. Stell dich nicht so an. Oder du bist so empfindlich. Das bekommen auch noch andere gesagt!?



Klar kann man was für sein Wohlbefinden machen. Ich rede aber von psychischen Krankheiten. Oft ist es ja auch so das man mit seinem Umfeld nicht kann. Ich kann zur Zeit NICHT sehen, das man auf mich gesundheitlich 100 % ig eingeht.
Zuletzt geändert von Elfchen am Fr., 19.10.2018, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten, siehe Netiquette, danke!

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ENA
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 19:25

Help79 hat geschrieben: Fr., 19.10.2018, 19:09 wie therapierst du dich als Laie denn selber ?
Wer sagt denn, dass ich Laie bin und ich mich selber therapiere?

...und: Man kann schon auch selber etwas tun, auch außerhalb der Therapie.
Help79 hat geschrieben: Fr., 19.10.2018, 19:09 Wenn du so wie ich ständig gesagt bekommst. Ach alles halb so schlimm. Stell dich nicht so an.
Wie kommst Du darauf, dass ich das gesagt bekomme?
Help79 hat geschrieben: Fr., 19.10.2018, 19:09 Oft ist es ja auch so das man mit seinem Umfeld nicht kann. Ich kann zur Zeit NICHT sehen, das man auf mich gesundheitlich 100 % ig eingeht.
Hast Du denn eine Therapeutin? Eine Ärztin oder einen Arzt scheinst Du ja zu haben, wenn Du die Diagnose bekommen hast. Was meinen die denn, was Du tun kannst?


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Beitrag Fr., 19.10.2018, 20:54

Hallo



ich möchte eigentlich schon längere Zeit einen stätionären KH Aufenthalt machen. Mich hat gestern eine Therapeutin zurück gerufen. Ich und sie sind so verblieben das ich mich erstmal um einen KH Aufenthalt kümmern soll. Und es mit dem Termin nächstes Jahr werden kann. Wie auch vermutlich mit dem KH Aufenthalt. Ich bin derzeit zu aggressiv weil ich den Eindruck habe man versteht mich nicht. Ich kann mich schon lange nicht ehr auf Kontakte einlassen. Weil ich oft den Eindruck habe man selber wird nicht ernst genommen. Und ich habe auch schnell den Eindruck das man übergangen wird. Ich habe immer den Eindruck das manche Leute meinen ich müsste mich bei Ihnen rechtfertigen.

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ENA
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 21:00

Wenn man "nervlich angeschlagen" ist, kann das schon vorkommen, dass man schnell gereizt, leicht aggressiv, sehr sensibel (nicht abwertend gemeint, eher "empfindsam") wird. ...und wenn Vieles zuviel ist, ist schnell auch Kontakt zuviel, zumal Kontakt auch Konflikt mit sich bringen kann: Viel, was auf einen einfließt, auf das man reagieren kann, agieren,...oder nicht. Immer wieder Punkte, auf die man einsteigen kann oder nicht. Immer wieder Punkte, die etwas berühren, was man von früher kennt, etc. . Sich da abgrenzen zu können, bei sich zu bleiben, ist da wichtig. Wenn es einem nicht gut geht bzw. diese Grenze nicht oder nicht mehr so gut gelingt, ist es manchmal besser, etwas auf Distanz zu gehen, bis man wieder "ruhiger wird", widerstandsfähiger wird, einen Perspektivwechsel einnehmen kann, etc. .
Ein Klinikaufenthalt kann gut sein. ...und ne ambulante Therapeutin kann man nebenbei auch suchen.

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Klein-Ida
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 21:48

spirit-cologne hat geschrieben: Fr., 19.10.2018, 10:59 Neurasthenie ist eigentlich das, was man heute Burn-out nennt, nur ohne die depressive Symptomatik. Dass sie kaum vergeben wird, liegt daran, dass es kaum Menschen gibt, die bei so einer Erschöpfungssymptomatik keine depressiven Symptome haben
So fühle ich mich gerade auch und dagegen hilft anscheinend auch kein ausruhen. Oder was kann man sonst noch dagegen tun? Das ist ja auch nicht gerade ein Grund für eine Therapie finde ich, nur weil man sich erschöpft fühlt.
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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ENA
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 21:52

Die Frage ist auch, wie lange das schon anhält und wie sehr es einen im Alltag hindert. ...Tut es das zunehmend und hält es länger an und haben Möglichkeiten, die einem einfallen, bisher nichts gebracht (ausruhen, ablenken, Aufgaben abgeben,...), dann finde ich schon, dass es es Wert ist, mal bei einem Arzt bzw. Therapeuten vorbei zu schauen.

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Klein-Ida
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 22:14

"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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