Ständig ändert sich meine Meinung.

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BraucheRat44
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Beiträge: 3

Ständig ändert sich meine Meinung.

Beitrag Sa., 30.09.2017, 21:39

Ich bin nicht sicher, ob das hier in den Bereich passt.

Das Problem ist, dass ich momentan (bin 22 Mann) total zwischen mehreren Stühlen sitze.

An manchen Tagen bin ich mit meinem Single Dasein pudelwohl, dann an anderen Tagen möchte ich einfach Freunde haben mit denen man ins Kino gehen kann.

Dann bin ich eigentlich mit meinem Wohnort unglaublich zufrieden und würde dort für immer bleiben wollen und manchmal würde ich am liebsten in 10 Tagen die halbe Welt erkunden und gesehen haben. Nur um wenig später wieder Zweifel daran zu haben und das Thema zu begraben.

Das Mein Studium gerade nicht so prima ist und die Zeit gegen mich läuft, macht die ganze Situation nicht gerade besser.

An manchen Tagen will ich dann nur noch "Zigaretten holen fahren" und einfach aus dem Alltag und dem Gesellschaftlichen Leben abtauchen, auch wenn ich genau weiß, dass das Geld nie reichen würde und ich es eh nicht tun würde.

Ich hatte während der Schulzeit nie großen Bedarf an Freundschaften und war mehr in meiner eigenen Welt zuhause und bin eigentlich nie raus gegangen.

Tja und was Frauen angeht: Ich habe mich in der Schulzeit a und zu mit Mädchen getroffen, aber wohl immer an die "doofen Hühner" geraten, weshalb ich einfach keine Beziehung eingehen kann.

Aber das eigentliche Problem ist das Hin und Her gerissen sein.

Ich habe zwar ADHS (merke ich aber eigentlich nichts mehr von), habe aber nie überlegt, ob es einen Zusammenhang gibt.

Was kann der Auslöser für diese Sinnesschwankungen sein?

ADHS oder was anderes?

Ist etwas unordentlich, aber ich bekomme es gerade nicht besser hin.

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Hiob
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 78
Beiträge: 2424

Beitrag So., 01.10.2017, 09:48

Ich vermnute, dein Gehirn glaubt, daß es den einen völlig richtigen Zusand gäbe, den es zu erreichen gilt und dann ändere sich alles. Alles sei dann gut. Ruhe, Frieden und Fröhlichkeit kehrten ein.

Leben besteht aus meiner Sicht jedoch nicht darinnen, den perfekten Zustand herzustellen und dann bleibt er ewig erhalten. Leben besteht eher darinnen, die einzelnen Zustände "bis dahin" zu erleben, zu durchleben, aus ihnen zu lernen, sich selbst darinnen zu erleben, eigene Interessen und neues zu entdecken. Du kannst erst indem du eine Sache ausprobiert hast, erleben, ob das was für dich ist und wie es sich anfühlt. Man kann niemandem "erklären", wie eine Ananas schmeckt, er muss sie selber essen. Das Gehirn meint, dieses Erleben vorher "wissen" zu können und lehnt dann Variante A ab und träumt von Variante B und C...die es dann auch verwirft und wie es so vor sich hin denkt, wird es immer unzufriedener und unsicherer. Das Gehirn sitzt jedoch in seinem Wasserglas und kann erst durch die Sinne, den Körper, tatsächliche Erfahrungen machen. Es braucht die Ohren, die Augen, die Haut,... die Beine. Und dafür muss man es erst nach A, B und C hintragen. Es kann nicht in der Hirnflüssigkeit dahin schwimmen.

Die Bewertung im Vorfeld, ob das Wasser A zu kalt sein wird oder die Reise B zu langeilig werden könnte, trifft es mit Hilfe seines Erfahrungsschatzes selbst. Ein Fisch, der noch nie an Land war, kann aber nicht beurteilen, ob es an Land zu regnerisch sein könnte. Dadurch ist es umso besser, je mehr Erfahrungen du machst. Wenn du in dir Interesse für eine Sache spürst, Neugier, dann ist das ein guter Hinweis...die später folgenden "Einwände"...sind ein Hinweis darauf, dass das Gehirn wieder zensiert. In dem Falle würde ich die Bedenken und Ängste einfach mitnehmen, sie in ein weiches Tuch einpacken...rein in den Rucksack... und es trotzdem wagen. Aber nicht alles gleichzeitig, sondern erstmal mit einer einzigen Sache beginnen.

Hiob


Alyssa
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 40
Beiträge: 871

Beitrag So., 01.10.2017, 11:19

Du bist 22, also noch ganz schön jung. Ich finde das, was du schreibst, völlig normal.

Du bist noch auf der Suche nach dem, was dein Leben werden soll.
Du hast zig Möglichkeiten, die du alle aufregend findest, aber noch gar nicht genau kennst, und du hast Angst, dich für eine zu entscheiden und deswegen andere zu verpassen.

Gib deinen Träumen/Wünschen doch einfach mal nach. Mach in den Semesterferien einen langen Urlaub, fahr in ein fremdes Land, erlebe dort die Menschen, Natur, Abenteur. Oder nimm dir einfach dein Auto und fahr einen Sommer lang durch Deutschland/angrenzende Länder, besuche Festivals, andere Städte, gehe auf Konzerte, zelte am See, klettere auf Berge, was dir abend so Spass bringt. Nimm dir für ein langes Wochenende mit deinem besten Kumpel ein Hotel in einer grossen Stadt und lasst euch einfach mal treiben.

Was dein Studium angeht, wenn du noch im Vorstudium bist, kannst du ja noch gut abbrechen bzw. wechseln. Horche tief in dich rein, ob dich das Studium ( also das Fach, was du da lernst) wirklich so anödet, oder ob es eher die Routine (die auch im Studium aufkommt) ist, die dich nervt.

Schau dir bei den einschlägigen Anbietern Wohnungen in deinem Ort an, träume und spiele durch, ob du wirklich umziehen willst. Überlege, ob du evtl. mit ein-zwei guten Kumpels eine WG aufmachen willst, oder ob du vielleicht in eine bereits bestehende WG ziehen magst. WG ist ja immer was los, viel neue Eindrücke, viel Input.

Und zu den Mädels: Es ist keine Pflicht, mit 22 unbedingt eine feste Beziehung zu haben. Es macht gar nichts, wenn du eine Zeit ohne Frau bist. Ich glaube auch nicht, dass du keine Beziehung führen kannst, weil du in der Schule an die "falschen Hühner" geraten bist.

Oh, und etwas Unordnung ist sogar sehr gut - soll die Kreativität und auch das Wohlbefinden steigern. (Wer will auch schon in einer klinisch reinen superduper aufgeräumten Bude wohnen...?)

Und noch was aus meiner persönlichen Erfahrung: Diejenigen, die in der Schule wenige bis keine Freunde hatten, sind im Erwachsenenleben sehr oft die richtig netten Typen geworden, die man dann gerne als gute nd langfristige Freund hatte.
Die Partylöwen un die ganz coolen hingegen... :kopfschuettel:

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