Hallo,
ich schreibe hier, um mir es einfach mal von der Seele zu schreiben und evtl. gibt es den ein oder anderen, dem es ähnlich geht.
Ich bin 30 Jahre alt. Ich hatte schon immer mal mit depressiven Phasen zu kämpfen.
Kurz zu meinen "Problemen":
Ich kann nicht allein sein; wenn ich dann aber in einer Beziehung bin, fühle ich mich schnell unwohl und sehne mich nach Ruhe und Freiheit. Bin ich Single, leide ich allerdings wieder extrem. Es fällt mir schwer, eine "gute" Beziehung aufzubauen. Ich bin am Anfang immer Feuer und Flamme, doch das flacht schnell ab und ich finde ständig Fehler an meinem Partner. Fehler, über die ich gefühlt nicht mehr hinweg sehen kann, die für mich "zu groß" sind. Dann sehe ich andere Paare, andere Männer, und sehne mich danach, jemand "besseren" zu finden. Habe das Gefühl, dass alle anderen ihren perfekten Partner haben, nur ich nicht. Und dann verabschiede ich mich in meine "Traumwelt". Gehe zeitig schlafen, und fantasiere mir mein "Traumleben" herbei. (Wenn ich es aufschreibe, merke ich gerade selbst, dass es wahnsinnig verrückt klingt! )
Mein Job füllt mich nicht aus. (Ich gehe "gern" auf Arbeit, aber es fühlt sich im Großen und Ganzen einfach komplett falsch an. Ich liebe Musik und Tanz. Ich liebe es, wenn ich im Mittelpunkt stehe und beachtet werde). Mein Job ist das komplette Gegenteil. Ein Bürojob wo ich den ganzen Tag meine Chefs "beachten muss". (Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll...) für einen kompletten Neuanfang, fehlt mir aber die Kraft. (ich bewerbe mich morgen, ich suche morgen im Internet was es für Möglichkeiten gibt, etc.)
Wenn ich mich mit Freunden treffe, freue ich mich zum Teil schon darauf, allerdings denke ich oft in dem Moment wenn wir uns sehen, schon wieder daran Daheim zu sein. Bin ich Daheim, will ich raus. Bin ich draußen, will ich wieder Heim. Ich habe das Gefühl ich will immer das, was ich gerade nicht habe. Ich setze mir am Tag "Ziele" (zum Beispiel nach der Arbeit in den Sport gehen, mal an den See, etc.) und sobald ich es dann in Angriff nehmen kann, schaffe ich es nicht. Bin ich zu faul. Zu antriebslos...
Wie gesagt, ich hatte schon seit geraumer Zeit immer mal depressive Phasen. Meist nach einer Trennung, oder in einer Singlezeit. Deshalb habe ich es immer abgetan als "ich verkrafte Trennungen eben nicht so "gut" wie andere". Ich war auch in der Zeit mal bei einer Psychotherapeutin. Allerdings haben wir wohl nicht zusammengepasst. Ich weine viel, vor allem wenn ich erzähle, was in mir vorgeht. Das konnte sie wohl nicht so ab, denn ständig meinte sie: "wenn sie ständig weinen, kann ich ihnen auch nicht zuhören"... Naja nach zwei Sitzungen, hab ich es dann gelassen, weil ich nicht ICH sein konnte.
Allerdings bin ich jetzt weder frisch getrennt, noch single. Trotz allem, fällt mir es unendlich schwer aufzustehen, ich grüble den ganzen Tag, ich wünschte mich in ein anderes Leben (natürlich würde es das nicht besser machen, wenn es ginge, aber es fühlt sich so an). Ich fühle mich so klein in dieser Welt. So unnütz. Als würde ich ein Leben von jemand anderen führen. Als hätte man mich einfach hier hin gesetzt, aus versehen.
Ich weiß nicht, ob ich nochmal einen Versuch wagen sollte, zu einem Therapeuten zu gehen. Ich habe bisschen Angst, das meine "Probleme" zu klein sind. Ich den Platz jemand wegnehme, der wesentlich schlimmeres erlebt hat. Das der Therapeut mir das Gefühl gibt, ich mache aus einer Mücke einen Elefanten und ich mich nicht so anstellen soll...
Freunde und Familie wissen nicht, dass es zur zeit wieder so ist. In meinen letzten Phasen, war es für Freunde und Familie glaube sehr anstrengend. Und ich möchte nicht, dass sie sich denken "nicht schon wieder".
Kann man phasenweise depressiv sein? Das es mal Monate, gar Jahre geht und dann schleicht es sich langsam wieder an?
Habt ihr Tipps, bei der Therapeutensuche? Auf was habt ihr geachtet? (Die Wartezeiten sind so wahnsinnig lang :( )
Danke fürs Lesen und "Zuhören".
antriebslos - Gefühl ein falsches Leben zu führen
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ja, also diese Therapeutin hat ja wohl auch ihren Beruf verfehlt... man weint ja in der Regel nicht freiwillig, sondern es passiert halt.Mietz hat geschrieben: ↑Di., 01.08.2017, 10:00Ich war auch in der Zeit mal bei einer Psychotherapeutin. Allerdings haben wir wohl nicht zusammengepasst. Ich weine viel, vor allem wenn ich erzähle, was in mir vorgeht. Das konnte sie wohl nicht so ab, denn ständig meinte sie: "wenn sie ständig weinen, kann ich ihnen auch nicht zuhören"... Naja nach zwei Sitzungen, hab ich es dann gelassen, weil ich nicht ICH sein konnte.
Kann man phasenweise depressiv sein? Das es mal Monate, gar Jahre geht und dann schleicht es sich langsam wieder an?
Das geht auf jeden Fall.
Das liest sich für mich so, als müsstest du herausfinden was du eigentlich erreichen möchtest. Als hättest du kein wirkliches Ziel, das dir erstrebenswert erscheint. Hast du antworten auf die grundlegenden Fragen des Lebens? Zum Beispiel - ist dir deine Karriere wichtig? Oder ist arbeiten für dich nur ein Mittel um Geld zu verdienen, und was du tust ist dabei relativ egal? Bist du vielleicht idealistisch und du brauchst einen "sinnvollen" Job? Falls ja, worin besteht dieser Sinn? Willst du z.b. Menschen helfen oder die Natur retten? Oder spielt das alles gar keine Rolle für dich und du willst eigentlich nur in erster Linie eine eigene Familie haben?
Ich denke wenn du die Antworten auf die Fragen hast weißt du eigentlich, in welche Richtung du dich entwickeln kannst. Und wenn du keine Antworten hast, ist deine Aufgabe auch klar - nämlich irgendwie herauszufinden was du willst.
Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen?
Ich denke wenn du die Antworten auf die Fragen hast weißt du eigentlich, in welche Richtung du dich entwickeln kannst. Und wenn du keine Antworten hast, ist deine Aufgabe auch klar - nämlich irgendwie herauszufinden was du willst.
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