Vom Himmel zur Hölle

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Thread-EröffnerIn
Amilia
Helferlein
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Vom Himmel zur Hölle

Beitrag So., 07.02.2016, 20:17

Huhuuu ich bin wiedermal zurück mit ein paar Fragen!

Also ich habe seit Herbst ein neues Medikament genommen (Cipralex) weils mir ziemlich mies ging. Mit dem Medikament tat sich plötzlich der Himmel auf. Ich wurde lebensfreudig, kontakfreudig, offen, fröhlich, redeselig, selbstbewusst, einfach ein neuer Mensch! Die Dosis war nicht einmal hoch aber es hat schon gereicht für ein komplett neues Lebensgefühl. Nun gut, ich habe ein paar gute Monate damit verbracht, bis ich fand, das es jetzt reicht und es ja auch ohne Medi gehen muss. Zudem wurde es mir langsam unheimlich, da ich mich mir fremd fühlte und ich fand ich rede langsam zu viel. Also habe ich das Medi von einem Tag auf den nächsten abgesetzt. Wie gesagt, es war keine hohe Dosis, daher spürte ich auch keine Absetzerscheinungen. ABER! (Ich weiss nicht ob das sein kann). Drei Tage später ging es bergab mit meiner Stimmung. Gleichzeitig mit dem Absetzen des Medi habe ich auch wieder mit der Arbeit begonnen, das ist vielleicht noch wichtig zu sagen. Ich hatte plötzlich keinen Appetit mehr, Bauchweh, Kopfweh, traurig, müde, komischer Herzschlag.... arbeiten wurde zum Horror. Meine Lebensfreude wie weggeblasen. Kann das wirklich so schnell umschlagen?? Ich bin der Meinung ich muss mein Leben auch ohne Antidepressiva leben können aber ehrlich, wenn das so endet ohne, dann ist das ja unmöglich? Dann bin ich ja quasi nur durch das Medikament gesteuert und das will ich ja eigentlich nicht. Mir ist jetzt etwas fraglich was ich tun soll. Das Medi wieder nehmen? Oder mal warten bis die Symptome sich legen?

grüsschen

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Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 07.02.2016, 20:54

AD müssen mindestens 6 Monate über das abklingen der letzten Depressiven Symptome eingenommen werden.
Dann können sie, in Absprache mit dem verordnenden Arzt, ganz langsam ausgeschlichen werden, über viele Wochen bis Monate.
Wer sie einfach absetzt riskiert einen Rückfall.

Also nimm der Medikament, in Rücksprache mit deinem Arzt wieder ein. Wenn Du einigen Wochen stabil gewesen bist, starte einen erneuten Versuch, in Absprache mit deinem Arzt. Dann aber, in dem Du die Dosis immer wieder minimal reduzierst.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am So., 07.02.2016, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Thread-EröffnerIn
Amilia
Helferlein
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weiblich/female, 80
Beiträge: 142

Beitrag So., 07.02.2016, 20:58

Ja ich hätte sie auch bis im April nehmen müssen, aber ich wollte einfach nicht mehr, hatte plötzlich einen extremen Widerwillen dagegen.

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rafiki
Forums-Insider
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weiblich/female, 37
Beiträge: 162

Beitrag So., 07.02.2016, 22:35

Hallo Amilia,
eine Lebensveränderung (neue Stelle) und gleichzeitig Medis absetzen, ist keine gute Kombination.
Und du beschreibst eine ziemlich gute Stimmung und erhöhten Redefluss: Oft wird bei depressiven Phasen nicht an die Möglichkeit einer bipolaren Störung gedacht, die oft erst später im Verlauf des Lebens in Erscheinung tritt. In diesem Falle wäre eine alleinige Behandlung mit einem Antidepressivum sehr kritisch zu überdenken. Aber das sollte ein Facharzt beurteilen, der dich gut kennt.
Gruß rafiki
Achtung! Feind liest mit!

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