Alles was man braucht um sein Leben schwer zu machen...

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PyriX
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Alles was man braucht um sein Leben schwer zu machen...

Beitrag So., 20.09.2015, 20:44

Hallo ihr lieben,
ich bin nun auch hier weil ich feststellen musste dass mein Kopf nicht mehr mitspielt. Ein paar Details zu meiner Person: männlich, 22 Jahre alt, fester Job, glücklich Vergeben und "Dachschaden".

Ich bin hier weil ich festgestellt habe es ohne Hilfe nicht mehr zu schaffen. Meine Leben hat sich in vielen Bereichen verbessert, jedoch bin ich nie meine Altlasten losgeworden. Meine Freundin und ich spüren das leider sehr..Besonders ich.

Fangen wir mal mit meiner Geschichte allgemein gehalten an. Mein Vater verstarb sehr früh (als ich 10 war). Er war schon eine Weile schizophren und belastete damit die Familie. Die Zeit war schwer, die Krankheit brachte ihn völlig um den Verstand. Er wollte uns umbringen und materielle Opfer bringen, alles quatsch. Sein Tod war also zugleich auch eine kleine Erleichterung. Trotzdem bin ich mit meinen 10Jahren völlig überfordert gewesen, denn auch 3Jahre später brach ich recht häufig in Tränen aus. Für Freunde bin ich zu der Zeit schwer erreichbar gewesen. Ich wollte meine Gefühle nie richtig zeigen, hab alles in mich reingefressen. Anschließend verlief die Schulzeit wenig prickelnd. Habe den Anschluss verloren und meine Kommunikationsfähigkeit.
Mit 13 entwickelte ich soziale Ängste wie ich nun etliche Jahre später feststellen musste. Ein paar Schüler meinten sie können mich regelmäßig mobben...Die Oberschulzeit war nicht leicht für mich. Nach der Schule begann ich meine Ausbildung zum Elektroniker. Dort lernte ich viel neues für mein weiteres Leben. Ich wohnte nicht mehr Zuhause und war auf mich selbst gestellt. Meine Selbstständigkeit wurde somit sehr gut trainiert. Meine damalige beste Freundin verlor ich leider.
Im Anschluss bekam ich einen 130km entfernten Job, also wieder alleine. In dem ersten Jahr hatte ich so meine Probleme doch konnte mir helfen. Ich erkannte auch selbst wie wichtig gesunde Ernährung und Fitness ist. Leider musste ich auch festellen unter recht schweren sozialen Ängsten zu leiden. Ein Buch half mir ganz gut bei der Bekämpfung.
Schlecht für mich war diese Einsamkeit und die Sache das ich nie über meine Probleme geredet habe. In der Umgebung fand ich eine Freundin, allerdings hielt die Beziehung nur 3 Monate. Zwischenzeitlich verlor ich ein paar alte Freunde wegen der Entfernung. Vor einem Jahr fand ich eine neue Freundin die in meiner alten Heimat lebt. Wir sehen uns meist nur an Wochenenden, sind aber glücklich zusammen. Ich hab immer gedacht mit einer Freundin verliere ich die restlichen Macken meines Kopfes, dem ist nicht so.

Manchmal sitze ich alleine und denke über alles nach. Am Abend bekomme ich in letzter Zeit häufig Depressionen. Meine Partnerschaft belasten diese Depressionen sehr. Eifersucht und Verlustängste plagen mich obwohl ich genau weiß dass sie völlig blödsinnig sind. Habe mit ihr schon oft geredet, um Rat gefragt und Unklarheiten beseitigt. Heute sind wir jedoch am Ende angekommen. Weder sie noch ich habe die Kraft um alleine gegen meine Gedanken anzukommen. Ich werde mich in Therapie begeben, doch das dauert noch ein oder zwei Wochen.
Um klar zu kommen brauch ich dieses Forum hier als Möglichkeit zum reden.
Meine Gedankenströme werden hier niedergeschrieben.

Was mich interessiert wäre was ihr so gegen Depressionen macht? Ich brauche dringend eine gute Technik! Manche Abende sind wirklich unerträglich...

Vorerst genug Text, selbst für eine Allgemeinfassung ists extrem viel.
Ich brauche Menschen zum Reden...Vielen Dank!

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Entknoten
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Beiträge: 217

Beitrag So., 20.09.2015, 21:35

Erst einmal: Willkommen!

Es scheint als hättest Du, für die jungen Jahre, ein sehr bewegtes Leben gehabt.

Als erstes würde ich Dir empfehlen: bagatellisiere das alles nicht so, und werte Dich nicht ab. Die "Macken Deines Kopfes" sind "normal", bedenkt man, was Du schon erlebt hast. Du erkennst dass manches nicht gut läuft, und offenbar suchst Du Dir Hilfe. Das ist schon viel wert.
Du wirkst schon reflektiert, was Dir sicher auch helfen wird.

Was mir bei "Gedankenschleifen" hilft - ich bilde mit Zeigefinger und Daumen das OK-Zeichen, und sehe durch diesen Ring. Das erinnert mich daran mich "auf das Wesentliche" zu konzentrieren.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero


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PyriX
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Beitrag Di., 22.09.2015, 20:46

Hey danke für die Antwort!
leider rede ich oft von solchen Dingen schlecht und sehe sie als Macken an obwohl ich genau weiß dass es viel zu abwertend klingt.
Was mich sehr bedrückt sind die urplötzlich eintretenden negativen Gedanken sobald ich alleine bin.
Denn genau damit mache ich mir alles zunichte...es ist so als käme man dort nicht raus. Ich habe schon wirklich viele Informationen gesammelt und auch ein paar psychologische Tricks angewandt aber ich kann mich in letzter Zeit einfach schlecht befreien. Solche Gedanken klammern sich fest egal wie oft ich mir die Realität in den Kopf aufgerufen habe. Immer wieder erwecke ich mich in Gedanken und zeige mir wie verzerrt und unreal meine eigene Wahrnehmung der Dinge ist. Nur hilft es mir 2minuten und danach ist Schluss.

Den Trick mit dem OK-Zeichen hab ich ausprobiert, vielen Dank! Gibt es noch ein paar weitere hilfreiche Tipps um sich wieder zu normalisieren? Zudem stört mich auch die Lustlosigkeit, ich kann meine eigenen Hobbys kaum nachgehen weil ich mich sofort schlecht fühle, warum nur?!

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