Hallo Leute!
Ich weiß nicht ob das hier schon gefragt wurde in der Form, aber mal an alle selbst Betroffenen, Firmenchefs, Arbeitnehmer.
Wie würde unser Arbeitsleben mit Leuten aussehen die Depris haben?
Wenn wir die Depris ohne weiteres ausleben dürften.
Ich denke ich würde mich wohl so verhalten das ich manchmal zu spät komm, vielleicht bis zu 2 Stunden. Aber halt auch kein Problem hätte das einzuarbeiten.
Manchmal würd ich extrem langsam arbeiten und ohne "Elan" bis ich meine innere allumfassende Traurigkeit (so erlebe ich Depression) wieder niedergekämpft habe.
Wenn ich am Telefon abheben würde (Hotline oder so) wär ich halt nicht unbedingt freundlich aber halt so wie man so ist in einer depri Phase.
Vielleicht mit Sätzen wie (sehr teilnahmslos gesprochen):
"Ja, ist ok das sie ein Problem haben, viele haben das."
"Ich werd mal sehen was ich tun kann, vielleicht gar nichts."
"Wir werden das in den nächsten paar Wochen erledigen, vielleicht aber auch nicht."
Und der vielleicht wichtiges Punkte: Ich will nicht fröhlich sein, ich habe keinen Grund fröhlich zu sein.
Wenn mich mein Chef mit brillanter Rhetorik dazu bringen will unbezahlte Überstunden zu machen würd ich ganz ehrlich das machen: Anfangen zu heulen, wie ein Schlosshund.
Also zusammengefasst vielleicht: Würden depri Menschen den Großteil des Arbeitsmarkt ausmachen würde unser Leben wieder sehr viel langsamer werden. Und vielleicht ehrlicher. Wir würden unproduktiver werden. Ein faszinierender Zusammenhang.
Vielleicht hat der eine oder andere ja Lust diese Gedanken weiterzuspinnen.
Mich macht es schon ein bisschen glücklicher darüber zu schreiben und mir vorzustellen wie das den so wäre
Arbeiten mit Depri, wir würde das Aussehen?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo Jupiter,
deine Gedanken finde ich sehr interessant. In der Form habe ich auch noch nicht darüber nachgedacht... was wäre wenn...?! Ich würde von mir persönlich nicht sagen, dass ich direkt unter einer Depression leide, durchaus aber depressive Verstimmungen und Phasen habe. In diesen Phasen kostet mich meine Arbeit unglaublich viel Energie.
Aber ich finde es macht auch wahnsinnig viel aus, wo man arbeitet. Arbeitsbereich, Arbeitsklima und all die Rahmenbedingungen - ich würde sagen ich kann mich im Allgemeinen schon glücklich schätzen, weil ich an meinen "schlechteren Tagen" das Gefühl habe, es ist okay heute nicht 100 % geben zu können, mal etwas langsamer, verwirrter (als ohnehin schon) und ruhiger zu sein.
In manchen deiner Vorstellungen kann ich mich wiederfinden.
Auch ich würde sicher häufig zu spät kommen, wenn es nach mir ginge und ich die Depris ausleben würde, wenn sie mich überfallen. Ich würde definitiv langsamer arbeiten, manchmal ertappe ich mich auch dabei, wie ich total abwesend bin und muss mich selbst wachrütteln. Wenn ich dies nicht tun würde, wäre es gut möglich, dass ich mal minutenlang sehr apatisch nur dasitzen würde.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht unter einer schweren Depression leide, dass ich dennoch immer die Motivation und die Kraft habe noch freundlich zu bleiben am Telefon. Ich habe auch eher die Struktur, sehr (zu) angepasst oder freundlich zu sein, um Konflikten oder Kritik aus dem Weg zu gehen. Das liegt wahrscheinlich auch nicht zuletzt an meiner Kraftlosigkeit mich Auseinandersetzungen zu stellen.
Ich würde definitiv auch öfter heulen auf der Arbeit, manchmal auch ohne großen Grund. Ich würde öfter früher Feierabend machen und ich bräuchte auch mehr Pausen!
Wie schon gesagt, ich habe glaub ich Glück mit meinem Arbeitsumfeld. Einerseits habe ich oft das Gefühl, mir wächst alles über den Kopf -andererseits nehmen wir alle aufeinander Rücksicht, reden im Team sehr offen über Vieles und es ist bei uns auch okay, wenn man mal hereinkommt und sagt: Leute, heute geht es mir absolut besch... ich gebe mein Bestes aber ich kann für nix garantieren. Es nimmt sehr viel Druck aus der Arbeit, wenn man weiß, dass nicht immer 100 % von einem erwartet werden. Und mir hilft es auch ungemein, eine Aufgabe zu haben, die mich auch mal etwas belebt und fordert - gerade in Depriphasen finde ich kann das neben der Anstrengung die es kostet auch wieder ein wenig mehr ins Leben führen und einem das Gefühl von Sinnhaftigkeit vermitteln.
Aber ich glaube an sehr sehr vielen Arbeitsplätzen herrscht teilweise ein so hoher Druck, dass ich mir vorstellen kann, mit Depressionen dort kaum noch arbeiten zu können, wenn man diese permanent unterdrücken muss, was ja auch kaum möglich ist. Warum sonst gibt es immer mehr Fälle von "Burnout" was ja auch nicht zuletzt daraus resultiert, dass man zu wenig auf sein Inneres hört (hören darf?!) und zu viel von einem erwartet wird (man zuviel von sich selbst erwartet?).
deine Gedanken finde ich sehr interessant. In der Form habe ich auch noch nicht darüber nachgedacht... was wäre wenn...?! Ich würde von mir persönlich nicht sagen, dass ich direkt unter einer Depression leide, durchaus aber depressive Verstimmungen und Phasen habe. In diesen Phasen kostet mich meine Arbeit unglaublich viel Energie.
Aber ich finde es macht auch wahnsinnig viel aus, wo man arbeitet. Arbeitsbereich, Arbeitsklima und all die Rahmenbedingungen - ich würde sagen ich kann mich im Allgemeinen schon glücklich schätzen, weil ich an meinen "schlechteren Tagen" das Gefühl habe, es ist okay heute nicht 100 % geben zu können, mal etwas langsamer, verwirrter (als ohnehin schon) und ruhiger zu sein.
In manchen deiner Vorstellungen kann ich mich wiederfinden.
Auch ich würde sicher häufig zu spät kommen, wenn es nach mir ginge und ich die Depris ausleben würde, wenn sie mich überfallen. Ich würde definitiv langsamer arbeiten, manchmal ertappe ich mich auch dabei, wie ich total abwesend bin und muss mich selbst wachrütteln. Wenn ich dies nicht tun würde, wäre es gut möglich, dass ich mal minutenlang sehr apatisch nur dasitzen würde.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht unter einer schweren Depression leide, dass ich dennoch immer die Motivation und die Kraft habe noch freundlich zu bleiben am Telefon. Ich habe auch eher die Struktur, sehr (zu) angepasst oder freundlich zu sein, um Konflikten oder Kritik aus dem Weg zu gehen. Das liegt wahrscheinlich auch nicht zuletzt an meiner Kraftlosigkeit mich Auseinandersetzungen zu stellen.
Ich würde definitiv auch öfter heulen auf der Arbeit, manchmal auch ohne großen Grund. Ich würde öfter früher Feierabend machen und ich bräuchte auch mehr Pausen!
Wie schon gesagt, ich habe glaub ich Glück mit meinem Arbeitsumfeld. Einerseits habe ich oft das Gefühl, mir wächst alles über den Kopf -andererseits nehmen wir alle aufeinander Rücksicht, reden im Team sehr offen über Vieles und es ist bei uns auch okay, wenn man mal hereinkommt und sagt: Leute, heute geht es mir absolut besch... ich gebe mein Bestes aber ich kann für nix garantieren. Es nimmt sehr viel Druck aus der Arbeit, wenn man weiß, dass nicht immer 100 % von einem erwartet werden. Und mir hilft es auch ungemein, eine Aufgabe zu haben, die mich auch mal etwas belebt und fordert - gerade in Depriphasen finde ich kann das neben der Anstrengung die es kostet auch wieder ein wenig mehr ins Leben führen und einem das Gefühl von Sinnhaftigkeit vermitteln.
Aber ich glaube an sehr sehr vielen Arbeitsplätzen herrscht teilweise ein so hoher Druck, dass ich mir vorstellen kann, mit Depressionen dort kaum noch arbeiten zu können, wenn man diese permanent unterdrücken muss, was ja auch kaum möglich ist. Warum sonst gibt es immer mehr Fälle von "Burnout" was ja auch nicht zuletzt daraus resultiert, dass man zu wenig auf sein Inneres hört (hören darf?!) und zu viel von einem erwartet wird (man zuviel von sich selbst erwartet?).
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