Quälendes Grübeln
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Quälendes Grübeln
Liebes Forum,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich jetzt schon seit fast 8 Monaten in einer Art Depression stecke und dort nicht mehr rauskomme. Das allerschlimmste ist das ständige Grübeln über vergangene Fehlentscheidungen und die damit verbundene Selbstvorwürfe und der Sehnsucht danach, die Zeit zurück zu drehen und Dinge anders, besser zu machen und so zu entscheiden, dass alles gut ist (was natürlich nicht geht).
Ich bin in Therapie, sie hilft mir aber nicht besonders und ich muss mir jetzt einfach mal die ganze Sache von der Seele reden.
Alles fing eigentlich damit an, dass ich 30 wurde. Ich hatte die letzten 15 Jahre ein nicht wirklich leichte Zeit, hatte mit Panikattacken in der Jugend zu kämpfen, die Angsterkrankung blieb auch bestehen, auch wenn ich gelernt hatte damit gut zu leben. Ich hatte auch Probleme, den richtigen Beruf für mich zu finden, studierte Musik und fiel nach Ende meines Studiums in ein Loch, weil ich wahnsinnige Zukunfstängste bekam,da man mit Musik nicht sehr viel anfangen kann. Ich begann dann eine Ausbildung die für den Hugo war und fand schließlich vor 2 Jahren einen Job in einem Musikgeschäft, wo es mir aber zeitweise alles andere als gut geht (ich hab einen Vorgesetzten der mich oftmals als unfähig hinstellt, wodurch mein angeknackstes Selbstwertgefühl noch mehr leidet). Dazu kommt, dass ich noch nie eine richtige Beziehung hatte, obwohl ich oft als sehr hübsch bezeichnet werde, aber es hat nie geklappt mit mir und der Liebe, obwohl ich mir das immer gewünscht habe. Entweder war ich in unerreichbare Männer verliebt oder die Männer die sich für mich interessierten, wirkten nicht anziehend auf mich. Dabei habe ich den Männern immer eine Chance gegeben, auch wenn sie mir auf den ersten Blick nicht gefielen.
Ende März fing dann das Drama mit einer blöden Zahngeschichte an. Mein Zahnfleisch war zurückgegangen und mein neuer Zahnarzt meinte, ich hätte Parodontitis. Ich erschrak fürchterlich, weil ich meine Zähne immer gründlich mit allem drum und dran gepflegt hatte.
Ich begann mich fürchterlich in die Sache hineinzusteigern, weil ich die Lücken plötzlich riesengroß sah obwohl mir alle versicherten, dass diese nicht auffallen würden. Zur gleichen Zeit lernte ich dann noch einen Mann kennen, in den ich mich total verknallte, der aber keine feste Beziehung wollte und nur auf ein Abenteuer aus war. Diese Sache stürzte mich in die erste Grübelattacke. Als die Sache nach etwa 1 1/2 Monaten vorbei und verdaut war, holte mich die Zahnfleischsache wieder ein. Ich ging zu einem anderen Arzt und dann zu weiteren 5 Ärzten die mir Entwarnung gaben. Keine Parodontis, das Zahnfleisch sei einfach nur dünn und deswegen zurückgegangen. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt aber schon so in die Sache hineingesteigert, dass ich das nicht mehr wahrnahm. Ich sah nur noch die Lücken und suchte nach Möglichkeiten, wie ich diese wegbekommen kann. Dazwischen kam noch eine weitere Grübelattacke, nachdem ich nach dem Besuch einer Freundin, die grad eine total spannende und tolle Zeit im Ausland hat, das Gefühl hatte, ich hätte mein Leben verpasst und meine 20er wären total falsch gelaufen, weil ich keinen richtigen Freundeskreis hatte, mit dem ich super viel Spaß hatte und keine Beziehung und dass ich nach meinem Studium gleich nochmal hätte studieren gehen müssen, um eine richtige Berufsperpektive zu haben und neue Leute kennenzulernen usw. Ich hatte dann eine Horrorwoche am Meer, wo ich dem Grübeln hilflos ausgeliefert war, weil ich keine große Ablenkung hatte. Wieder eine Fehlentscheidung, ich hätte zu Hause in Wien bleiben sollen! Das Ganze konzentrierte sich wieder aufs Zahnfleisch. Ich schaute 30mal am Tag in den Spiegel, wachte frühmorgens mit Grübeln auf und grübelte auf der Autofahrt 7 Stunden nonstop durch und spielte in Gedanken Szenen durch, wie es gelaufen wäre, wenn ich dies und jenes anders gemacht hätte und dass dann jetzt alles gut wäre und meine Zähne makellos. Ich machte mir so einen Stress! Danach war ich fix und fertig, meine Eltern wollte mich einweisen lassen, weil ich vollkommen verzweifelt war und vollkommen hysterisch und in meinen Grübeleien und Selbstvorwürfen gefangen. Es ging mir danach etwas besser, besonders als ich beschloss, nochmal studieren zu gehen und wieder ein Ziel hatte, aber das half nur kurze Zeit und ich bekam plötzlich Panik, dass die Zeit zu schnell vergeht und ich ja jetzt schon bald 31 bin und ich jetzt nur mehr total wenig Zeit habe, den Richtigen zu finden und eine Familie zu gründen und dass ich das schaffen muss, solange ich attraktiv bin, weil mich ansonsten keiner mehr will usw. Ganz furchtbare Gedanken, die dazu führten, dass immer wieder mal Selbstmordgedanken aufkamen, weil ich so verzweifelt war und keinen Ausweg sah. Dazu genügte der kleinste Auslöser (ich würde das aber niemals wirklich tun, weil ich das meiner Familie nicht antun könnte).
ich habe mich hier angemeldet, weil ich jetzt schon seit fast 8 Monaten in einer Art Depression stecke und dort nicht mehr rauskomme. Das allerschlimmste ist das ständige Grübeln über vergangene Fehlentscheidungen und die damit verbundene Selbstvorwürfe und der Sehnsucht danach, die Zeit zurück zu drehen und Dinge anders, besser zu machen und so zu entscheiden, dass alles gut ist (was natürlich nicht geht).
Ich bin in Therapie, sie hilft mir aber nicht besonders und ich muss mir jetzt einfach mal die ganze Sache von der Seele reden.
Alles fing eigentlich damit an, dass ich 30 wurde. Ich hatte die letzten 15 Jahre ein nicht wirklich leichte Zeit, hatte mit Panikattacken in der Jugend zu kämpfen, die Angsterkrankung blieb auch bestehen, auch wenn ich gelernt hatte damit gut zu leben. Ich hatte auch Probleme, den richtigen Beruf für mich zu finden, studierte Musik und fiel nach Ende meines Studiums in ein Loch, weil ich wahnsinnige Zukunfstängste bekam,da man mit Musik nicht sehr viel anfangen kann. Ich begann dann eine Ausbildung die für den Hugo war und fand schließlich vor 2 Jahren einen Job in einem Musikgeschäft, wo es mir aber zeitweise alles andere als gut geht (ich hab einen Vorgesetzten der mich oftmals als unfähig hinstellt, wodurch mein angeknackstes Selbstwertgefühl noch mehr leidet). Dazu kommt, dass ich noch nie eine richtige Beziehung hatte, obwohl ich oft als sehr hübsch bezeichnet werde, aber es hat nie geklappt mit mir und der Liebe, obwohl ich mir das immer gewünscht habe. Entweder war ich in unerreichbare Männer verliebt oder die Männer die sich für mich interessierten, wirkten nicht anziehend auf mich. Dabei habe ich den Männern immer eine Chance gegeben, auch wenn sie mir auf den ersten Blick nicht gefielen.
Ende März fing dann das Drama mit einer blöden Zahngeschichte an. Mein Zahnfleisch war zurückgegangen und mein neuer Zahnarzt meinte, ich hätte Parodontitis. Ich erschrak fürchterlich, weil ich meine Zähne immer gründlich mit allem drum und dran gepflegt hatte.
Ich begann mich fürchterlich in die Sache hineinzusteigern, weil ich die Lücken plötzlich riesengroß sah obwohl mir alle versicherten, dass diese nicht auffallen würden. Zur gleichen Zeit lernte ich dann noch einen Mann kennen, in den ich mich total verknallte, der aber keine feste Beziehung wollte und nur auf ein Abenteuer aus war. Diese Sache stürzte mich in die erste Grübelattacke. Als die Sache nach etwa 1 1/2 Monaten vorbei und verdaut war, holte mich die Zahnfleischsache wieder ein. Ich ging zu einem anderen Arzt und dann zu weiteren 5 Ärzten die mir Entwarnung gaben. Keine Parodontis, das Zahnfleisch sei einfach nur dünn und deswegen zurückgegangen. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt aber schon so in die Sache hineingesteigert, dass ich das nicht mehr wahrnahm. Ich sah nur noch die Lücken und suchte nach Möglichkeiten, wie ich diese wegbekommen kann. Dazwischen kam noch eine weitere Grübelattacke, nachdem ich nach dem Besuch einer Freundin, die grad eine total spannende und tolle Zeit im Ausland hat, das Gefühl hatte, ich hätte mein Leben verpasst und meine 20er wären total falsch gelaufen, weil ich keinen richtigen Freundeskreis hatte, mit dem ich super viel Spaß hatte und keine Beziehung und dass ich nach meinem Studium gleich nochmal hätte studieren gehen müssen, um eine richtige Berufsperpektive zu haben und neue Leute kennenzulernen usw. Ich hatte dann eine Horrorwoche am Meer, wo ich dem Grübeln hilflos ausgeliefert war, weil ich keine große Ablenkung hatte. Wieder eine Fehlentscheidung, ich hätte zu Hause in Wien bleiben sollen! Das Ganze konzentrierte sich wieder aufs Zahnfleisch. Ich schaute 30mal am Tag in den Spiegel, wachte frühmorgens mit Grübeln auf und grübelte auf der Autofahrt 7 Stunden nonstop durch und spielte in Gedanken Szenen durch, wie es gelaufen wäre, wenn ich dies und jenes anders gemacht hätte und dass dann jetzt alles gut wäre und meine Zähne makellos. Ich machte mir so einen Stress! Danach war ich fix und fertig, meine Eltern wollte mich einweisen lassen, weil ich vollkommen verzweifelt war und vollkommen hysterisch und in meinen Grübeleien und Selbstvorwürfen gefangen. Es ging mir danach etwas besser, besonders als ich beschloss, nochmal studieren zu gehen und wieder ein Ziel hatte, aber das half nur kurze Zeit und ich bekam plötzlich Panik, dass die Zeit zu schnell vergeht und ich ja jetzt schon bald 31 bin und ich jetzt nur mehr total wenig Zeit habe, den Richtigen zu finden und eine Familie zu gründen und dass ich das schaffen muss, solange ich attraktiv bin, weil mich ansonsten keiner mehr will usw. Ganz furchtbare Gedanken, die dazu führten, dass immer wieder mal Selbstmordgedanken aufkamen, weil ich so verzweifelt war und keinen Ausweg sah. Dazu genügte der kleinste Auslöser (ich würde das aber niemals wirklich tun, weil ich das meiner Familie nicht antun könnte).
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Ich suchte noch weitere Ärzte auf, bis es soweit kam, dass ich die größte Fehlentscheidung in diesem Jahr traf. Ich hörte von einer Methode in Deutschland, die Zahnfleischdefekte mit Hyaluronsäure auffüllt. Ich machte einen Termin, den ich vor 2 Wochen hinter mich brachte. Ich landete bei einem unseriösen Arzt, der irgendwas falsch gemacht hat, denn ich habe seitdem eine schlimme Entzündung an einem Zahn sowie einen braun verfärbten Zahn, da anscheinend beim Einstich Blut in den Zahn gesickert ist. Ich hatte davor vollkommen gesunde Zähne und Zahnfleisch, die ich Idiot wegen dieser bescheuerten und vollkommen unnötigen Sache aufs Spiel gesetzt habe, obwohl ich natürlich nicht wissen konnte, dass sowas passiert. Ich verstehe mich im Nachhinein einfach nicht!
Jetzt kann ich nicht damit aufhören, mir Vorwürfe zu machen, wieso ich dort hingefahren bin. Ich hatte es ja schon geschafft, die Lücken nicht mehr als schlimm zu empfinden und hatte kurz vor dem Termin sogar den Impuls abzusagen. Aber anscheinend war mein gesunder Menschenverstand auf Urlaub. Jetzt bin ich einfach nur fertig und komme aus der Traurigkeit, dass ich in dieser Situation gelandet bin und den Selbstvorwürfen nicht mehr heraus. Auch mache ich mir Vorwürfe wegen dem vielen, vielen unnötigen Stress, den ich mir wegen diese Kleinigkeit gemacht habe und habe gleichzeitig Angst davor, dass mir diese Stress geschadet hat und bin total traurig darüber, dass die letzten 8 Monate so schlimm waren und ich grüble darüber, dass ich auch eine total schöne Zeit hätte haben können, hätte ich anders entschieden, hätte ich mir gleich am Anfang eine zweite Meinung eingeholt, hätte ich mir die Füllungen schon früher machen lassen bzw. bei einem anderen Arzt wenn der eine sie nicht machen wollte, hätte ich mich nicht so in die Sache hineingesteigert, hätte ich es geschafft, das Grübeln zu unterbrechen und einfach was Schönes zu machen usw. Dann hätte ich ein schönes 30. Lebensjahr gehabt. Nur durch meine eigene Schuld ist es nicht schön geworden. Dabei hatte ich mir geschworen; kein zusätzlicher Stress mehr. Und jetzt habe ich wieder so einen schlimmen Stress wie im Sommer. Dabei hab ich eh schon das Höchstmaß erreicht. Ich wollte weiteren Stress um jeden Preis vermeiden und hab mich aber trotzdem auf einen unkalkulierbaren Eingriff eingelassen, obwohl er absolut unnötig war. Ich hätte absagen müssen, ich hätte als ich dort war und ein unruhiges Gefühl hatte, diese Sache einfach abbrechen müssen! Ich wünschte so sehr, ich hätte das getan. Und das schlimmste ist, dass ich Angst habe, dass mir dieser Stress dadurch irreparabel geschadet hat! Das macht mich so unglaublich traurig und verzweifelt. Und ich wünsche mir die ganze Zeit nur die Zeit zurückdrehen zu können und stelle mir vor, dass ich nochmal in diesem und jenem Alter bin und alles anders, alles richtig mache und jetzt glücklich bin. Wieso konnte ich das nicht verhindern?? Und das Schlimme ist, hätte ich die Ist-Situation am Anfang akzeptiert, dann wäre es gar nicht soweit gekommen! Dann wäre es mir nur einen Monat schlecht gegangen und nicht acht. Ich kann nicht damit aufhören das zu bereuen und mir Vorwürfe zu machen, wieso ich nicht besser reagiert habe und dass ich schon viel früher hätte wieder froh sein können und es aber nicht geschafft habe...
Schrecklich!
Bitte entschuldigt diesen langen, wirren Text. Ich bin im Moment wirklich verzweifelt. Ich könnte mich von der Klippe stürzen wegen dieser Schuldgefühle, wegen der Dinge die ich mir und indirekt auch meiner Familie angetan habe, die mein Gejammere und meine schlimme Stimmung ertragen musste. Ich habe das Gefühl, ich habe durch das viel zu lange Grübeln und Nicht-Akzeptieren der Situation mein Leben zerstört und es könne jetzt nie wieder schön werden, weil ich es vermasselt habe, weil ich ein Jahr meines Lebens durch absolut unnötige Grübelei in die Tonne geschmissen habe und meine Gesundheit dadurch beschädigt habe. Ich habe solche Schuldgefühle deswegen. Ich wollte doch, dass dieses Jahr toll wird und habe es selber zu einem furchtbaren Jahr gemacht. Ich bin so traurig darüber. Wieso konnte ich das nicht verhindern??
Vielen Dank an alle, die diesen ewig langen Text gelesen haben. Ich würde mich sehr über einpaar Zeilen und Aufmunterungen freuen! Kennt jemand solche Gedanken und Gefühle? Habt ihr irgendeinen Rat für mich?
Liebe Grüße,
Schneeblume
Jetzt kann ich nicht damit aufhören, mir Vorwürfe zu machen, wieso ich dort hingefahren bin. Ich hatte es ja schon geschafft, die Lücken nicht mehr als schlimm zu empfinden und hatte kurz vor dem Termin sogar den Impuls abzusagen. Aber anscheinend war mein gesunder Menschenverstand auf Urlaub. Jetzt bin ich einfach nur fertig und komme aus der Traurigkeit, dass ich in dieser Situation gelandet bin und den Selbstvorwürfen nicht mehr heraus. Auch mache ich mir Vorwürfe wegen dem vielen, vielen unnötigen Stress, den ich mir wegen diese Kleinigkeit gemacht habe und habe gleichzeitig Angst davor, dass mir diese Stress geschadet hat und bin total traurig darüber, dass die letzten 8 Monate so schlimm waren und ich grüble darüber, dass ich auch eine total schöne Zeit hätte haben können, hätte ich anders entschieden, hätte ich mir gleich am Anfang eine zweite Meinung eingeholt, hätte ich mir die Füllungen schon früher machen lassen bzw. bei einem anderen Arzt wenn der eine sie nicht machen wollte, hätte ich mich nicht so in die Sache hineingesteigert, hätte ich es geschafft, das Grübeln zu unterbrechen und einfach was Schönes zu machen usw. Dann hätte ich ein schönes 30. Lebensjahr gehabt. Nur durch meine eigene Schuld ist es nicht schön geworden. Dabei hatte ich mir geschworen; kein zusätzlicher Stress mehr. Und jetzt habe ich wieder so einen schlimmen Stress wie im Sommer. Dabei hab ich eh schon das Höchstmaß erreicht. Ich wollte weiteren Stress um jeden Preis vermeiden und hab mich aber trotzdem auf einen unkalkulierbaren Eingriff eingelassen, obwohl er absolut unnötig war. Ich hätte absagen müssen, ich hätte als ich dort war und ein unruhiges Gefühl hatte, diese Sache einfach abbrechen müssen! Ich wünschte so sehr, ich hätte das getan. Und das schlimmste ist, dass ich Angst habe, dass mir dieser Stress dadurch irreparabel geschadet hat! Das macht mich so unglaublich traurig und verzweifelt. Und ich wünsche mir die ganze Zeit nur die Zeit zurückdrehen zu können und stelle mir vor, dass ich nochmal in diesem und jenem Alter bin und alles anders, alles richtig mache und jetzt glücklich bin. Wieso konnte ich das nicht verhindern?? Und das Schlimme ist, hätte ich die Ist-Situation am Anfang akzeptiert, dann wäre es gar nicht soweit gekommen! Dann wäre es mir nur einen Monat schlecht gegangen und nicht acht. Ich kann nicht damit aufhören das zu bereuen und mir Vorwürfe zu machen, wieso ich nicht besser reagiert habe und dass ich schon viel früher hätte wieder froh sein können und es aber nicht geschafft habe...
Schrecklich!
Bitte entschuldigt diesen langen, wirren Text. Ich bin im Moment wirklich verzweifelt. Ich könnte mich von der Klippe stürzen wegen dieser Schuldgefühle, wegen der Dinge die ich mir und indirekt auch meiner Familie angetan habe, die mein Gejammere und meine schlimme Stimmung ertragen musste. Ich habe das Gefühl, ich habe durch das viel zu lange Grübeln und Nicht-Akzeptieren der Situation mein Leben zerstört und es könne jetzt nie wieder schön werden, weil ich es vermasselt habe, weil ich ein Jahr meines Lebens durch absolut unnötige Grübelei in die Tonne geschmissen habe und meine Gesundheit dadurch beschädigt habe. Ich habe solche Schuldgefühle deswegen. Ich wollte doch, dass dieses Jahr toll wird und habe es selber zu einem furchtbaren Jahr gemacht. Ich bin so traurig darüber. Wieso konnte ich das nicht verhindern??
Vielen Dank an alle, die diesen ewig langen Text gelesen haben. Ich würde mich sehr über einpaar Zeilen und Aufmunterungen freuen! Kennt jemand solche Gedanken und Gefühle? Habt ihr irgendeinen Rat für mich?
Liebe Grüße,
Schneeblume
Hallo Schneeblume, willkommen im Forum! Das klingt ja wirklich nicht gut. Ich kenne dieses Grübeln zum Glück nicht, möchte dich aber fragen, was für eine Therapie du gerade machst und warum die dir nicht hilft. Außerdem möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, zusätzlich zur Therapie ein Medikament einzunehmen, das auch dazu beitragen kann, das Grübeln zu reduzieren.
Unglaublich wozu du hier rätst, Tristezza.Tristezza hat geschrieben:Außerdem möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, zusätzlich zur Therapie ein Medikament einzunehmen, das auch dazu beitragen kann, das Grübeln zu reduzieren.
Es mag ja für alles, was man weg haben will, eine andere Pille geben. Das verhindert letztlich allerdings auch die Auseinandersetzung mit dem 'Problem' und die Lösung desselben.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Du hast einfach keine Ahnung, Vincent. Es geht um eine zusätzliche Unterstützung bei der Bekämpfung äußerst quälender Symptome. Soll ich etwa eine Psychoanalyse empfehlen, bei der Schneerose drei Jahre auf Linderung der Symptome warten muss, wenn sie überhaupt bei so was hilft? Manchmal muss man pragmatisch sein.
Na, wenn du meinst, Tris.
Ich denke bloß, wenn es hilfreich oder notwendig wäre, gegen das Grübeln eine Pille zu werfen, hätte Schneeblumes Therapeut das doch bestimmt schon längst empfohlen.
Abgesehen davon laufen wohl vor allem solche Menschen Gefahr, medikamentenabhängig zu werden, die ihre Symptome nicht wenigstens ein Stückweit aus eigener Kraft lindern können.
Ich denke bloß, wenn es hilfreich oder notwendig wäre, gegen das Grübeln eine Pille zu werfen, hätte Schneeblumes Therapeut das doch bestimmt schon längst empfohlen.
Abgesehen davon laufen wohl vor allem solche Menschen Gefahr, medikamentenabhängig zu werden, die ihre Symptome nicht wenigstens ein Stückweit aus eigener Kraft lindern können.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Hallo Schneeblume!
Willkommen im PT Forum!
Meine Frage wäre auch was denn in deiner Therapie nicht so gut läuft. Und das mit deinen Zähnen finde ich wirklich schlimm, aber ich denke, dass das heutzutage auch gut wieder behandelt werden kann, so dass man davon nichts mehr sieht. Jedenfalls drücke ich die Daumen, dass das wieder in Ordnung kommt!
Also ich finde Tristezza's Vorschlag OK, und wenn Schneeblume daran noch nicht gedacht hat (übrigens genauso wie der Therapeut), dann ist es vielleicht ein hilfreicher Tipp. Jedenfalls haben bei Grübelzwängen bei mir Antidepressiva geholfen, und nehme übrigens Jahre nichts mehr.
Viele Grüße!
candle
Willkommen im PT Forum!
Meine Frage wäre auch was denn in deiner Therapie nicht so gut läuft. Und das mit deinen Zähnen finde ich wirklich schlimm, aber ich denke, dass das heutzutage auch gut wieder behandelt werden kann, so dass man davon nichts mehr sieht. Jedenfalls drücke ich die Daumen, dass das wieder in Ordnung kommt!
Also ich finde Tristezza's Vorschlag OK, und wenn Schneeblume daran noch nicht gedacht hat (übrigens genauso wie der Therapeut), dann ist es vielleicht ein hilfreicher Tipp. Jedenfalls haben bei Grübelzwängen bei mir Antidepressiva geholfen, und nehme übrigens Jahre nichts mehr.
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Tristezza und candle,
vielen Dank für´s Willkommenheißen!
Die Therapie ist eine körperliche, die sehr auf´s Spüren geht. Ich hab aber momentan das Bedürfnis zu reden und das Spüren macht mich nervös. Der Therapeut ist auch sehr auf systemische Zusammenhänge fokussiert und ich hab das Gefühl, dass ich ganz konkrete Hilfe brauche. Wahrscheinlich würde eh eine Verhaltenstherapie am meisten Sinn machen. Die hab ich zwar auch schon hinter mir, nur konnte ich nie richtiges Vertrauen zu meinem Therapeuten aufbauen und hab 2 Jahre lang herumgetan ohne wirklich eine Veränderung durchzumachen (ich weiß, ich hätte schon viel früher die Therapie abbrechen müssen).
Medikamente habe ich schon einmal genommen, die haben bei mir aber leider nicht gewirkt (trotz hoher Dosis und 3-monatiger Einnahmezeit). Ich hatte mir viel davon erhofft, vor allem weil ich mich endlich dazu überwunden hatte etwas zu nehmen, da ich von Antidepressiva im Allgemeinen nicht so viel halte, vor allem weil sie abhängig machen (und das tun sie, auch wenn Ärzte was anderes behaupten!).
Es tut mir halt so leid um die verlorene Zeit. Ich hätte schon viel früher aus diesem Teufelskreis ausbrechen können, es folgte aber eine Fehlentscheidung der nächsten, die alles noch viel schlimmer machte. Als ob es in meinem Inneren ein kleines Teufelchen gegeben hätte, das mich zum schlechtmöglichsten Ergebnis geführt hat. Dabei hätte ich mich einfach nur darauf fokussieren müssen, eine gute, schnelle und einfache Lösung zu finden. Diese wäre nämlich die beste für mich gewesen. Aber genau das ist mir nicht gelungen und es hat mir auch niemand aus meiner Umgebung helfen können zu dieser Lösung zu finden, weil alle versucht haben mir klar zu machen, dass es nicht so ist, wie ich es sehe. Vergebene Liebesmüh, ich konnte nicht klar sehen. Ich hätte zu einem gescheiten Zahnarzt kommen müssen, aber dieses Glück hatte ich nicht. Ich hätte klar denken müssen, ganz konkret handeln müssen. Ich bereue das so sehr!! Wenn das ganze wenigstens einen Sinn haben würde, aber es war einfach nur eine unnötige Quälerei. Wie soll ich damit umgehen, dass ich mir unnötig so viel Stress angetan habe, obwohl das Leiden auch 4-5 Monate kürzer hätte sein können durch bessere und vernünftigere Entscheidungen? Wie soll ich bloß damit umgehen, dass ich mir so geschadet habe und meiner Umgebung, obwohl das Herbeiführen vom Ende des Leids so einfach gewesen wäre?
Liebe Grüße
vielen Dank für´s Willkommenheißen!
Die Therapie ist eine körperliche, die sehr auf´s Spüren geht. Ich hab aber momentan das Bedürfnis zu reden und das Spüren macht mich nervös. Der Therapeut ist auch sehr auf systemische Zusammenhänge fokussiert und ich hab das Gefühl, dass ich ganz konkrete Hilfe brauche. Wahrscheinlich würde eh eine Verhaltenstherapie am meisten Sinn machen. Die hab ich zwar auch schon hinter mir, nur konnte ich nie richtiges Vertrauen zu meinem Therapeuten aufbauen und hab 2 Jahre lang herumgetan ohne wirklich eine Veränderung durchzumachen (ich weiß, ich hätte schon viel früher die Therapie abbrechen müssen).
Medikamente habe ich schon einmal genommen, die haben bei mir aber leider nicht gewirkt (trotz hoher Dosis und 3-monatiger Einnahmezeit). Ich hatte mir viel davon erhofft, vor allem weil ich mich endlich dazu überwunden hatte etwas zu nehmen, da ich von Antidepressiva im Allgemeinen nicht so viel halte, vor allem weil sie abhängig machen (und das tun sie, auch wenn Ärzte was anderes behaupten!).
Es tut mir halt so leid um die verlorene Zeit. Ich hätte schon viel früher aus diesem Teufelskreis ausbrechen können, es folgte aber eine Fehlentscheidung der nächsten, die alles noch viel schlimmer machte. Als ob es in meinem Inneren ein kleines Teufelchen gegeben hätte, das mich zum schlechtmöglichsten Ergebnis geführt hat. Dabei hätte ich mich einfach nur darauf fokussieren müssen, eine gute, schnelle und einfache Lösung zu finden. Diese wäre nämlich die beste für mich gewesen. Aber genau das ist mir nicht gelungen und es hat mir auch niemand aus meiner Umgebung helfen können zu dieser Lösung zu finden, weil alle versucht haben mir klar zu machen, dass es nicht so ist, wie ich es sehe. Vergebene Liebesmüh, ich konnte nicht klar sehen. Ich hätte zu einem gescheiten Zahnarzt kommen müssen, aber dieses Glück hatte ich nicht. Ich hätte klar denken müssen, ganz konkret handeln müssen. Ich bereue das so sehr!! Wenn das ganze wenigstens einen Sinn haben würde, aber es war einfach nur eine unnötige Quälerei. Wie soll ich damit umgehen, dass ich mir unnötig so viel Stress angetan habe, obwohl das Leiden auch 4-5 Monate kürzer hätte sein können durch bessere und vernünftigere Entscheidungen? Wie soll ich bloß damit umgehen, dass ich mir so geschadet habe und meiner Umgebung, obwohl das Herbeiführen vom Ende des Leids so einfach gewesen wäre?
Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Schneeblume am Mi., 03.12.2014, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
Sag mal, was meinst du denn mit der Umgebung schaden?
candle
candle
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Naja, für meine Eltern und auch zeitweise meine Schwestern war das ziemlich anstrengend, weil ich total im Gejammer versunken bin und aus dem Loch nicht mehr herausgefunden habe. Vor allem für meine Mama war es schlimm, weil sie selbst total labil ist momentan und keine Belastung aushält und es für sie immer furchtbar ist, wenn es einem ihrer Kinder schlecht geht. Dann muss ich immer ein schlechtes Gewissen haben, weil ich das Gefühl habe, ich habe ihr geschadet. Sie fängt dann auch immer zu weinen an und ich muss sie dann wieder beruhigen und ihr versichern, dass sie keine Angst um mich haben muss. Ganz furchtbar. Deswegen betrifft dieser Zustand nicht nur mich leider. Ich dürfte einfach mit ihr darüber nicht mehr reden, aber in meinen schlechten Momenten habe ich das Gefühl ich drehe durch, wenn ich mit niemanden darüber rede. Leider habe ich ihr dann oft davon erzählt. Wieder eine dieser Fehlentscheidungen. Es ist zum Verrücktwerden. Ich muss doch vernünftig handeln können!
So verständlich diese Gedanken auch sind - sie führen Dich in die Irre.Es tut mir halt so leid um die verlorene Zeit. Ich hätte schon viel früher aus diesemTeufelskreis ausbrechen können
Du hättest es eben nicht können, sonst hättest Du es ja getan!
Wir müssen verstehen, dass wir Schritte nicht vorweg nehmen können, weil sie aufeinander aufbauen. Du musstest genau diese Erfahrungen erst machen, um von da aus weiterzugehen.
Sobald Du DAS verstanden hast, bist Du frei von diesem Grübeleien. Du weinst ja auch nicht um die Stufen, die Du gehen musst, um ans obere Ende einer Treppe zu kommen!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Verocasa,
deine Antwort finde ich sehr interessant und hilfreich und sie hat mich beruhigt.
Aber hätte ich nicht doch ahnen können, dass das was ich mache nicht gut ist? Ich habe ja z.B. in einigen schlimmen Grübelmomenten sogar gewusst, dass ich es einmal sehr bereuen werde, so viel über Dinge, die ich nicht ändern kann, sondern einfach akzeptieren muss, nachzugrübeln. Und dennoch konnte ich nicht anders. Es waren eben teilweise so unglaublich dumme und unnötige Entscheidungen die ich getroffen habe und es haben mir sogar Leute in meiner Umgebung gesagt, dass diese nicht gut für mich sind. Wieso hab ich nicht auf sie gehört?
Ich hoffe, es ist wirklich so, wie du sagst, denn diese Selbstvorwürfe und Schuldgefühle sind fast das allerschlimmste an dieser Sache. Und der Gedanke, dass ich alles schlimmer gemacht habe, weil ich nicht rechtzeitig bessere Entscheidungen getroffen habe bzw. diese Sache nicht einfach losgelassen habe, obwohl es eh die einzige Möglichkeit war/ist das Ganze loszuwerden.
Liebe Grüße,
Schneeblume
deine Antwort finde ich sehr interessant und hilfreich und sie hat mich beruhigt.
Aber hätte ich nicht doch ahnen können, dass das was ich mache nicht gut ist? Ich habe ja z.B. in einigen schlimmen Grübelmomenten sogar gewusst, dass ich es einmal sehr bereuen werde, so viel über Dinge, die ich nicht ändern kann, sondern einfach akzeptieren muss, nachzugrübeln. Und dennoch konnte ich nicht anders. Es waren eben teilweise so unglaublich dumme und unnötige Entscheidungen die ich getroffen habe und es haben mir sogar Leute in meiner Umgebung gesagt, dass diese nicht gut für mich sind. Wieso hab ich nicht auf sie gehört?
Ich hoffe, es ist wirklich so, wie du sagst, denn diese Selbstvorwürfe und Schuldgefühle sind fast das allerschlimmste an dieser Sache. Und der Gedanke, dass ich alles schlimmer gemacht habe, weil ich nicht rechtzeitig bessere Entscheidungen getroffen habe bzw. diese Sache nicht einfach losgelassen habe, obwohl es eh die einzige Möglichkeit war/ist das Ganze loszuwerden.
Liebe Grüße,
Schneeblume
Den Eindruck habe ich auch. Du brauchst konkrete und möglichst rasche Hilfe, um aus der Grübelspirale herauszukommen, die dir dein Leben massiv erschwert. Körper- und systemische Therapie sind ja ganz nett, aber die kannst du immer noch machen, wenn die Zeit dafür gekommen ist, in die Tiefe zu gehen. Für die akute Situation würde ich dir einen Verhaltenstherapeuten empfehlen, der sich mit deiner Problematik gut auskennt und zu dem du Vertrauen hast, und, wenn du dir das vorstellen kannst, auch einen Klinikaufenthalt in Erwägung ziehen.Schneeblume hat geschrieben: Die Therapie ist eine körperliche, die sehr auf´s Spüren geht. Ich hab aber momentan das Bedürfnis zu reden und das Spüren macht mich nervös. Der Therapeut ist auch sehr auf systemische Zusammenhänge fokussiert und ich hab das Gefühl, dass ich ganz konkrete Hilfe brauche. Wahrscheinlich würde eh eine Verhaltenstherapie am meisten Sinn machen.
Hallo Schneeblume,
gerade weil ich selbst so sehr unter dieser Art von Reuegedanken gelitten habe, weiß ich, dass wir meist nur MEINEN, wir hätten anders handeln können als wir es taten. Wir haben in Wirklichkeit selten die Wahl, sondern handeln praktisch determiniert, "aus dem Bauch" heraus - und das hat einen tiefen Sinn: Genau daran reifen wir, Schritt für Schritt.
Und selbst wenn wir die Wahl haben oder hätten - wir TUN etwas, wir entscheiden uns, und damit ist der Weg eingeschlagen, den wir mit aller Reue nicht mehr ändern können und werden. Wir können aber akzeptieren: somit ist DAS eben unser Weg.
Schau, wenn wir etwas versehentlich zerbrochen haben, verbringen wir nicht den Rest unseres Lebens damit, uns darüber zu grämen, sondern wir lernen vielleicht etwas daraus, und dann leben wir einfach weiter. Mehr ist selbst eine sogenannte Fehlentscheidung sachlich gesehen auch nicht.
Übergeordnet betrachtet, haben wir aber noch nie im Leben einen echten Fehler gemacht; die Lösung besteht in der Überzeugung, dass alles so richtig war, wie es geschehen ist; wenn nicht "objektiv" - hier versucht nur unser besserwisserischer Verstand, wenn unser Leben dann nicht so läuft, zu argumentieren, dass wir fehlerhaft handelten und deshalb natürlich "selber schuld" sind - so doch subjektiv; wie es für uns eben in besonderer Weise richtig war, war unsere Handlung in Ordnung.
Ich selbst konnte meine Grübelei mit dieser Einstellung weitgehend über Bord werfen, und auch für mich war das eine Wahnsinnsbefreiung, sogar fast wörtlich genommen, denn ich habe mich halb wahnsinnig gemacht mit dieser Reue, daher verstehe ich Dich nur zu gut.
Es gibt dazu ja diesen Spruch: "Was uns wahnsinnig machen kann, ist nie die Gegenwart, sondern immer nur die Reue über die Vergangenheit und die Angst und Sorge um unsere Zukunft" - wie wahr!
Lieber Gruß,
Vero
gerade weil ich selbst so sehr unter dieser Art von Reuegedanken gelitten habe, weiß ich, dass wir meist nur MEINEN, wir hätten anders handeln können als wir es taten. Wir haben in Wirklichkeit selten die Wahl, sondern handeln praktisch determiniert, "aus dem Bauch" heraus - und das hat einen tiefen Sinn: Genau daran reifen wir, Schritt für Schritt.
Und selbst wenn wir die Wahl haben oder hätten - wir TUN etwas, wir entscheiden uns, und damit ist der Weg eingeschlagen, den wir mit aller Reue nicht mehr ändern können und werden. Wir können aber akzeptieren: somit ist DAS eben unser Weg.
Schau, wenn wir etwas versehentlich zerbrochen haben, verbringen wir nicht den Rest unseres Lebens damit, uns darüber zu grämen, sondern wir lernen vielleicht etwas daraus, und dann leben wir einfach weiter. Mehr ist selbst eine sogenannte Fehlentscheidung sachlich gesehen auch nicht.
Übergeordnet betrachtet, haben wir aber noch nie im Leben einen echten Fehler gemacht; die Lösung besteht in der Überzeugung, dass alles so richtig war, wie es geschehen ist; wenn nicht "objektiv" - hier versucht nur unser besserwisserischer Verstand, wenn unser Leben dann nicht so läuft, zu argumentieren, dass wir fehlerhaft handelten und deshalb natürlich "selber schuld" sind - so doch subjektiv; wie es für uns eben in besonderer Weise richtig war, war unsere Handlung in Ordnung.
Ich selbst konnte meine Grübelei mit dieser Einstellung weitgehend über Bord werfen, und auch für mich war das eine Wahnsinnsbefreiung, sogar fast wörtlich genommen, denn ich habe mich halb wahnsinnig gemacht mit dieser Reue, daher verstehe ich Dich nur zu gut.
Es gibt dazu ja diesen Spruch: "Was uns wahnsinnig machen kann, ist nie die Gegenwart, sondern immer nur die Reue über die Vergangenheit und die Angst und Sorge um unsere Zukunft" - wie wahr!
Lieber Gruß,
Vero
Ja, Schneeblume, das ist trotzdem nur ein GEDANKE! Keine Tatsache.Und der Gedanke, dass ich alles schlimmer gemacht habe, weil ich nicht rechtzeitig bessere Entscheidungen getroffen habe bzw. diese Sache nicht einfach losgelassen habe, obwohl es eh die einzige Möglichkeit war/ist das Ganze loszuwerden
Und der Gedanke ist falsch, denn nur durch dein heutiges Wissen scheint es, als hättest Du es anders machen können und sollen. Damals konntest Du es nicht - weil Du nicht soweit warst. Sonst hättest Du es getan.
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Letzter Beitrag von Pianolullaby