Zu sich selbst zurückfinden

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Mina83
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 31
Beiträge: 2

Zu sich selbst zurückfinden

Beitrag So., 04.05.2014, 13:40

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich habe mich heute hier angemeldet, da ich unbedingt euren fachlichen Rat brauche und eure Hilfe.
Ich merke mehr und mehr, dass ich mich selbst verliere. Ich tue Dinge, die noch vor ein paar Jahren gegen meine Prinzipien verstoßen hätten.
Zu mir: ich bin weiblich, 31 und habe in meinem Leben schon Einiges erlebt.
In der Kindheit war ich körperlicher Gewalt ausgesetzt (im geringen Maße), einen Selbstmordversuch aufgrund der gescheiterten ersten Liebe habe ich mit 14 Jahren begangen, meine Eltern haben sich scheiden lassen. Vor etwa 2 Jahren ist mein Vater gestorben und hinterließ mir und meinen zwei Geschwistern ein Haus sowie einen Schuldenberg. Das ist bis heute sehr belastend. Vor kurzem habe ich meinen Job verloren und momentan kämpfe ich mit einer unglücklichen Liebesbeziehung. Zudem habe ich Probleme mit meinem Gewicht, da ich von Natur aus sehr schlank bin und aufpassen muss nicht noch abzunehmen, wobei bei mir Stress dazu führt. Eigentlich bin ich ein positiv denkender Mensch, jedoch merke ich in letzter Zeit, dass etwas mit mir passiert.

Das Gefühl: ich merke dass ich vielem gegenüber gleichgültiger geworden bin, meine Hemmschwelle ist niedriger geworden. Ich versuche manchmal abzuschalten durch übermäßigen Alkoholkonsum und manchmal sogar Drogen. Momentan ist es ein Gefühl, als ob ich nicht mehr ich selbst bin und ich weiß ich muss etwas dagegen unternehmen, etwas ändern.
Ehrlich gesagt bin ich gerade selbst etwas geschockt über das was ich schreibe, wenn ich es lese. Eigentlich bin ich eine gepflegte, hübsche Frau mit einem Diplom in der Tasche. Warum tue ich diese Dinge, die so gar nicht zu mir passen. Was kann ich tun? Und was passiert mit mir? Ich bin euch dankbar für eure Kommentare

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Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
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anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag So., 04.05.2014, 21:10

Hallo Mina83,

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, mit einem Arzt - also einem Psychiater - über Deine Probleme zu sprechen? Es gibt diverse Hilfsangebote für Menschen in Deiner Situation. Empfehlenswert wäre vielleicht der Besuch bei einem sogenannten sozialpsychiatrischen bzw. psychosozialen Dienst. Einfach nur, um sich mal alles von der Seele zu reden, kann wirklich helfen. Zudem kann man bei solchen Diensten auch mit Sozialarbeitern über "profane" Probleme wie eben das Haus sprechen, diese können mitunter Mittel und Wege aufzeigen, um Deine Situation zu erleichtern. Die Idee, sich in einem Forum wie diesen hier mitzuteilen ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung. Habe keine Scheu, Hilfe anzunehmen, wo sie Dir angeboten wird.

Ich würde vorschlagen, erstmal einen Gang runter zu schalten und zu versuchen, unnötigen Stress zu vermeiden, sofern möglich. Nimm Dir Zeit, hetze Dich nicht, lasse Dich nicht hetzen. Alkohol und Drogen solltest Du zumindest reduzieren, vor allem solltest Du nicht mehrere Substanzen zusammen kombinieren. Vermeide möglichst härtere Sachen.

Es ist sehr wohl möglich, daß sich alles wieder zum Besseren wendet. Das braucht aber Zeit und Geduld. Laß Dir nicht einreden, daß man solche Probleme mit einem Fingerschnipp beseitigen könnte, diese Ansicht ist in der Bevölkerung sehr weit verbreitet.

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Resonance_of_Fate
Helferlein
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männlich/male, 27
Beiträge: 33

Beitrag So., 04.05.2014, 21:26

Hallo Mina

Was ich sehr beunruhigend finde ist die Sache mit dem Alkohol und den Drogen.
Beides sind Laster,die einem Probleme kurzfristig abnehmen zu scheinen und eine Illusionäre Welt vorspielen,die aber früher oder später einbricht und dann gleich wieder mit doppelt soviel Ärger,Kummer und tiefer scheinender ausweglosigkeit zusammen und über dich herein bricht. Ich sprech aus Eigener Erfahrung.
Das mit der persönlichen Veränderung geht vielleicht mit deinen Problemen einher und würden sich mit professioneller Hilfe bestimmt wieder von alleine in die Richtigen Bahnen lenken.
Das der Mensch im Laufe seines Lebens mit Interessens,Vorlieben und auch Charakterlichen Veränderungen unterworfen ist,weißt du ja sicher,inwieweit das bei dir gerade der Fall ist,weiß ich nicht. Denke und hoffe wie gesagt,dass sich das bei dir bei angenommener Hilfe wieder richten würde.

Lass aber bitte nicht zuviel Zeit vergehen,um den Abrutsch in eine Sucht zu verhindern. Du solltest genauso nicht um deine "Liebesbeziehung" kàmpfen. Würde er dich gern haben,würde er dir in diesee Krise beistehen. Da muss er dich nicht mal lieben. Da würde mögen schon reichen,würde er sich fragen,wie egoistisch er gerade ist. Denn alles andere hat mal Zeit. DU musst wieder auf den Damm kommen,um für etwas anderes kämpfen zu können..Und wenn du ihm genauso wichtig bist,wie er dir,wird er dir da beistehen.

Viel Kraft wünsch ich Dir. Bitte tu was. Am besten gleich morgen.
Ben Nichols- The last pale Light in the West


Thread-EröffnerIn
Mina83
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 31
Beiträge: 2

Beitrag Mo., 12.05.2014, 17:22

Vielen Dank für eure Aussagen. Was die Drogen sowie den Alkohol angeht, ich bin nicht süchtig, aber werde jetzt mehr darauf achten. Ach ja @Resonance Du hast absolut Recht, mit dem was Du über die "Beziehung" sagst. Den Kontakt habe ich abgebrochen. Ich will mich auch momentan nicht gefühlstechnisch an jemanden binden, da ich selbst erstmal wieder klar kommen muss. Ich glaube dass mich eine Depression erwischt hat, ich bekomme vom Schlaf nicht genug, habe keine Lust aufzustehen. Ich hoffe dass sich das bald wieder legt. Jedenfalls denke ich immer noch positiv. Ich danke euch.

Viele Grüße

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