kurz vorm Ende

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Gusner
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kurz vorm Ende

Beitrag Mi., 15.01.2014, 14:06

Vorweg möchte ich kurz erzählen wer ich bin und was ich mache.
Ich bin seit 2012 verheiratet und habe 2 Kinder (4 u 6 Jahre)
Ebenfalls seit 2012 bin ich in einer neuen Firma wo ich Mitte 2013 die Chance bekam einen Posten zu übernehmen welcher von den Dienstzeiten für mich perfekt erschien. Ich war zuvor im Gastgewerbe und hatte nie geregelte Arbeitszeiten, dann zu Beginn in dieser Firma Schichtdienst und nun endlich geregelten Tagdienst. (6:00-15:00Uhr).
In dieser Arebit bin ich seit November 2013 allein verantwortlich für alles! Zuvor hatte ich eine Kollegin die aber alles schlampig machte und es war ihr egal. Ich bin das Gegenteil, da muss alles perfekt sein dass keine Nachrede kommt.
Nun ist es aber jetzt so dass ich täglich zwischen 6 und 10 Uhr vollkommen im Streß versinke (Besucherandrang) und danach geht es ruhig weiter. Mir wird seit Mitte November versprochen zwischen 6 und 9 Uhr eine Hilfe zu bekommen.
Auch familiär ist es mittlerweile so dass meine Frau mich verlassen will weil ich mich verändert habe. Ich bin immer schlecht gelaunt, mich freut nix, bin cholerisch und möcht am liebsten um 19 Uhr schon schlafen.
Freunde mit denen ich drüber reden kann habe ich auch keine mehr weil ich zu faul und blöd war diese Freundschaften zu pflegen.
Ich habe festgestellt dass ich aber wen zum Reden brauche und mir kommt nun auch meine Frau abhanden... Dies will ich aber unbedingt verhindern.

Da ich nachts von der Arbeit träume und sehr schlacht schlafe und die Wochenenden an denen ich ausspannen könnte mit Streit mit der Gattin verschwendet werden bin ich nun am Ende meiner Kräfte. Ich will wieder der glückliche, zufriedene, lachende Mann sein. Und nicht der traurige, weinerliche, hecktische wie ich derzeit bin.
Ich wünsche mir öfter dass ich paar Tage fernab von jeglicher Zivilisation Pause vom Alltag machen kann. Einfach in die Berge fahren, auf eine einsame Hütte. Zuerst bisserl alleine, dann mit Mädls und der Gattin um Frieden zu schließen mit ihr.
Vielleicht kann mir wer helfen. Will mein altes Leben wieder zurück

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(e)
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Do., 16.01.2014, 02:09

Hallo lieber Gusner

Hast Du DAS Deiner Frau so gesagt?

Wenn nicht, würde ich das unbedingt tun. Sag ihr, was Du fühlst, wie es Dir geht, dass Du sie nicht verlieren willst. Das musst Du unbedingt tun, denn wenn es etwas gibt, was eine Frau in einer solchen Situation berühren wird, ist es ein solches Bekenntnis des Ehemannes.

Ich hab das ähnlich erlebt mit meinem Vater, ein Fels, bis er auf einmal - das erste Mal überhaupt - vor mir und meiner Mutter weinte, als sie ihn verlassen wollte, eben weil er auch so ein "Ekel" wurde durch den Stress. Dadurch kam es zum entscheidenden Wendepunkt.

Ich würde unbedingt eine Psychosomatik-Klinik aufsuchen, denn Deine Symptomatik "schreit" förmlich vor psychosomatischen Signalen, was bis ins Burnout gehen kann, wenn Du Dich jetzt nicht rechtzeitig kümmerst. Auch Dein Perfektionismus steht Dir da im Wege. Du willst es perfekt machen und reibst Dich unnötig auf, sodass am Ende weniger rauskommt statt mehr. Versuche, beim Job runterzufahren, es gelassener zu nehmen, Dich nicht so hetzen zu lassen, Lücken zuzulassen, eine 5 gerade sein zu lassen. Lass Dich nicht von der Angst regieren. Angst strahlt eher Imkompetenz aus, auch wenn Du alles richtig machst. Versuche, die Situation souverän anzugehen, dann strahlst Du das aus und darfst sogar Fehler machen.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Thread-EröffnerIn
Gusner
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Beiträge: 8

Beitrag Do., 16.01.2014, 06:07

Ja, ich hab oft meiner Frau erzählt wie überfordert (und unzufrieden mit Kollegin) ich in der Arbeit bin. Dies wird als "sudern" ausgelegt. Wenn sie wiederum von ihrer Arbeit erzählt habe ich scheinbar nicht zugehört und von mir erzählt. Mitlerweile darf ich nix mehr erzählen.
Na, mitlerweile ist es soweit dass wir nichts mehr reden miteinander.
Sie will zu ihren Eltern ziehen mit den Mädls.
Ich weiss nicht wo ich Hilfe bekomme. Möcht gern mit wem reden ohne als Looser angesehen zu werden.

Gestern wurde ich noch mehr enttäuscht denn wir haben ein befreundetes Paar wo die Frauen beste Freundinnen sind. Dachte er wär auch sowas wie ein Freund und habe mit ihm mal über unsere Probleme gesprochen., Eigentlich war es mehr ein ausweinen über meine Frau. Dachte er behält es für sich wie es Freunde täten. Aber er erzählt es seiner Frau und die wiederum alles meiner Frau. Bin wieder der Blöde.
Mein bester Freund, den ich leider sehr, sehr vernachlässigt habe hebt auch nie ab. Hat ja auch eine Familie und erwartet 2. Kind.
Also ich brauch dringend wen zum Reden. Einen Therapeuten der zuhört, aber den kann ich mir nicht leisten. Hab ja Hausgebaut und Schulden!

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Bergkristall
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Beiträge: 185

Beitrag Do., 16.01.2014, 07:40

Hallo Gusner,

Du tust mir so leid. Wenn nicht mal Deine Frau Verständnis hat, ist das wirklich übel. Ich habe Deine Situation am eigenen Leib erlebt, allerdings als Alleinerziehende.

Geholfen haben mir Medikamente gegen die Depression, Psychotherapie und das Reduzieren der Arbeitszeiten von acht auf sechs Stunden. Ich musste mir auch den Perfektionsanspruch bei der Arbeit abgewöhnen, was ohne Therapie meiner Meinung nach gar nicht mögich ist. Gibt es bei Euch keine kostenlose Beratung in Lebenskrisen? Kannst ja mal googeln, evtl. findet sich etwas.

Ich wünsche Dir schnelle und gute Hilfe.

Liebe Grüße
Bergkristall

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Thread-EröffnerIn
Gusner
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Beiträge: 8

Beitrag Do., 16.01.2014, 07:48

Es gibt kostengünstige Hilfe. Frühester Termin in 2 Monaten
Bis dahin sind wir aber geschieden und das will ich verhindern. Ich will einfach dass meine Frau merkt wie sehr ich mich ändern, bessern will und wie sehr ich dran arbeite mir helfen zu lassen.

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hawi
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Beiträge: 2679

Beitrag Do., 16.01.2014, 10:31

Ich habe festgestellt dass ich aber wen zum Reden brauche und mir kommt nun auch meine Frau abhanden... Dies will ich aber unbedingt verhindern.
Ich weiss nicht wo ich Hilfe bekomme. Möcht gern mit wem reden ohne als Looser angesehen zu werden.
Es gibt kostengünstige Hilfe. Frühester Termin in 2 Monaten
Bis dahin sind wir aber geschieden und das will ich verhindern. Ich will einfach dass meine Frau merkt wie sehr ich mich ändern, bessern will und wie sehr ich dran arbeite mir helfen zu lassen.
Hallo Gusner,

wie Bergkristall wünsch ich dir auch schnelle und gute Hilfe.

Dir wünsch ich Mut. Mut dich deinen Ängsten zu stellen. DEINEN.
Nur nach dem beurteilt, was du hier schreibst?
Zumindest vorübergehend Abstand zu dir, ich kann sehr gut verstehen, dass deine Frau das für sich will, womöglich sogar für sich braucht. Für ihr Ego, ihre Gesundheit.

Dein Ego, deine Bedürfnisse? Klar zählt das, bist du wichtig. Aber nur du?
Auf jeden Fall deine Umgebung, wohl auch dich selbst überforderst du mit dem Maß an Anerkennungsbedürfnis, das ich bei dir rauslese.
Was dich nun antreibt? Deine Verlustängste! Deine Angst, „Looser“ zu sein, zum „Looser“ zu werden. Noch mehr als jetzt bereits.
Was ist eigentlich so dramatisch daran, dass DU auch mal verlierst?
Mensch fällt kein Zacken aus der Krone, wenn er akzeptieren kann, dass auch das dazu gehört.

Grad was deine Frau anbelangt? Klingt mir durchaus danach, dass bislang vor allem sie die Looserin zu sein hatte. Und auch jetzt lese ich eher, dass dich die Vermeidung von Verlust treibt, DEINEM.
Aus Sicht deiner Frau? Was wäre denn ihr Gewinn, wenn sie bliebe?
Ihr altes Leben? Ich denke, deine Frau möchte genau das wohl eher nicht haben.
Ihr dürfte es wie dir gehen! Auch sie möchte bei Gesprächen, Kontakt, nicht nur das Gefühl von persönlichem Verlust. In dem Fall IHREM.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Gusner
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männlich/male, 34
Beiträge: 8

Beitrag Do., 16.01.2014, 13:09

Noch etwas das mir am Herzen liegt und ich an mir ändern will:

Ich liebe meine 2 Mädls über alles trotzdem schreie ich zu oft mit ihnen

Wie Kinder halt nun mal so sind sind auch meine Kinder Kinder und nicht perfekt. Soll heissen sie machen Dinge kaputt, schütten aus oder folgen einfach mal nicht.
Grundsätzlich sind meine Kinder aber wirklich brav und ich möcht mich nicht beklagen.
Nur gibt es dann wieder Zeiten an denen ich durch diverse Vorfälle in der Arbeit oder so gereizt bin dass mich alles schnell auf die Palme bringt.
Da schreie ich meine Kinder an dass sie ganz klein werden und muksmäuschenstill. Klar dass sie dann Angst vor mir haben. Ich bin da nicht ich und ich schäme mich wenn ich an diesen Menschen denke der ich da bin.
Ich will dies unbedingt abstellen da dadurch nicht nur die Beziehung zu meinen Kindern leidet sondern auch die zu meiner Frau. Die schreie ich iht an, aber ich nörgle an ihren Fehlern rum. Ich kann meine Frau nicht ändern, will aber die Gabe dass mir ihre Fehler egal sind. Sie ist halt so...
Kennt noch jemand das Problem mit dem Anschreien seiner Liebsten?

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moseff
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Beiträge: 11

Beitrag So., 19.01.2014, 11:20

Hallo Gunser,

schreibe deiner Familie doch all deinen Sorgen und wie sehr du selbst mit dir zu kämpfen hast. Dann kann deine Frau sich in Ruhe damit befassen anstatt in einen hitzigen Gespräch zwischen euch. Beziehungen bedürfen oft harter Arbeit - ich sehs gerade selbst bei mir und meiner Freundin.

Bangst du um deine Arbeitsstelle, wenn du dir eine Woche eine Auszeit nimmst und die Ruhe und Idylle der Natur erlebst ?

lg moseff

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moseff
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Beiträge: 11

Beitrag So., 19.01.2014, 11:20

Hallo Gunser,

schreibe deiner Familie doch all deinen Sorgen und wie sehr du selbst mit dir zu kämpfen hast. Dann kann deine Frau sich in Ruhe damit befassen anstatt in einen hitzigen Gespräch zwischen euch. Beziehungen bedürfen oft harter Arbeit - ich sehs gerade selbst bei mir und meiner Freundin.

Bangst du um deine Arbeitsstelle, wenn du dir eine Woche eine Auszeit nimmst und die Ruhe und Idylle der Natur erlebst ? Wenn dein Chef da eher heikel reagieren würde rede mit deinen Arzt damit er dich krank schreibt oder nimm dir Urlaub ?

Deinen Freund würde ich eine sms schreiben und im schildern wies dir geht und du ihn echt brauchst.

lg moseff

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SecretaryDiva
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Beiträge: 7

Beitrag Do., 29.05.2014, 19:26

Gusner hat geschrieben:Noch etwas das mir am Herzen liegt und ich an mir ändern will:

Ich liebe meine 2 Mädls über alles trotzdem schreie ich zu oft mit ihnen

Wie Kinder halt nun mal so sind sind auch meine Kinder Kinder und nicht perfekt. Soll heissen sie machen Dinge kaputt, schütten aus oder folgen einfach mal nicht.
Grundsätzlich sind meine Kinder aber wirklich brav und ich möcht mich nicht beklagen.
Nur gibt es dann wieder Zeiten an denen ich durch diverse Vorfälle in der Arbeit oder so gereizt bin dass mich alles schnell auf die Palme bringt.
Da schreie ich meine Kinder an dass sie ganz klein werden und muksmäuschenstill. Klar dass sie dann Angst vor mir haben. Ich bin da nicht ich und ich schäme mich wenn ich an diesen Menschen denke der ich da bin.
Ich will dies unbedingt abstellen da dadurch nicht nur die Beziehung zu meinen Kindern leidet sondern auch die zu meiner Frau. Die schreie ich iht an, aber ich nörgle an ihren Fehlern rum. Ich kann meine Frau nicht ändern, will aber die Gabe dass mir ihre Fehler egal sind. Sie ist halt so...
Kennt noch jemand das Problem mit dem Anschreien seiner Liebsten?

das könnte ich geschrieben haben... heul...

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