Kann nicht schlafen

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Thread-EröffnerIn
Capy
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Kann nicht schlafen

Beitrag Do., 05.09.2013, 22:51

Hallo zusammen,
ich bin neu in diesem Forum und habe bisher nur mitgelesen...ich versuche mal, alles in eine Reihenfolge zu bringen. Also; mein Hauptproblem ist, dass ich nicht schlafen kann. Das hat vor ca. 10 Jahren angefangen und war damals eigentlich prüfungs- oder stressbedingt und immer in der Nacht davor, konnte schlecht einschlafen, dann wars aber auch gut. Dem habe ich nie tiefere Bedeutung beigemessen, weil es danach auch immer aufgehört hat. Über die Jahre hinweg ist es aber irgendwie schlimmer geworden; allerdings insofern, dass ich zwar gut einschlafe, dann aber so gegen 4-5 Uhr morgens wach werde und anfange zu grübeln und mich mit Problemen rumwälze (auch wenn die eigentlich gar nicht so groß sind und tagsüber auch nie so eine Bedeutung haben, z.B. wenn ich vergessen habe, eine DVD pünktlich zurückzubringen und am nächsten Tag dann nachzahlen muß...bescheuert, ich weiß) und dann nicht mehr einschlafen kann und den restlichen Tag dementsprechend müde bin. Seit 2 Jahren studiere ich und seitdem hat es nochmal zugenommen, ich schlafe schon Wochen vor Klausuren schlecht, obwohl ich bis jetzt alles bestanden habe und nie Prüfungsangst hatte (und eigentlich auch jetzt keine habe). Vor einer Woche habe ich mein Staatsexamen gemacht und auch das bestanden, aber eigentlich seit Juni keine Nacht mehr als 4, 5 Stunden am Stück geschlafen. Ich bin in der Prüfungsvorbereitungszeit auch gar nicht mehr rausgegangen, habe mich nur zuhause eingegraben, keinen gesehen, mit keinem gesprochen, außer es ist mal irgendwer trotz meiner Proteste zuhause aufgetaucht. Ich hatte gedacht, dass es mit dem Stress zusammenhängt, aber jetzt ist doch eigentlich alles vorbei und ich kann immer noch nicht schlafen. Entweder liege ich stundenlang wach oder ich wache nach kurzer Zeit wieder auf, in letzter Zeit auch beides. Das hat mir inzwischen auch ziemlich auf die Stimmung geschlagen, ich bin nur noch müde und unkonzentriert, kann mich zu nichts (auch nichts Angenehmen) mehr aufraffen und fühl mich irgendwie hilflos...
Vielen Dank schonmal fürs Lesen, vielleicht habt ihr ja eine Idee

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Sonnenschein007
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Beitrag Do., 05.09.2013, 23:09

Hallo Capy,

ich habe heute bzw. gestern im Internet ein Stimmungstagebuch gefunden...(einfach mal googeln)
dadurch bin ich draufgekommen, dass ich Kontakte total ambivalent verarbeite (einerseits brauche ich sie, andererseits habe ich für Leute, die irgendwie selber stressig drauf sind nicht genügend Energie). Vielleicht solltest Du ganz einfach abends Sport machen od. Dich mit Leuten treffen, dann kommst Du garantiert auf andere Gedanken. Mir hat das jedenfalls geholfen, obwohl ich mich frage, wie die Leute, die in der Früh in die Arbeit gehen, es schaffen, abends bzw. nachts so lange wegzugehen. Da bin nicht so "tough".

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Thread-EröffnerIn
Capy
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Beitrag Do., 05.09.2013, 23:17

Hallo Sonnenschein,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort...ich habe schon wirklich viel probiert, abends ausgehen, abends zuhause bleiben, Sport machen, andere Leute sehen, kein TV mehr vorm Ins-Bett-Gehen, ein Glas Milch, was es halt so gibt, aber es hilft nicht so wirklich. Ich glaube, ich habe mich auch schon in so eine Erwartungsangst reingesteigert, weil ich mich jeden Abend frage, ob ich es denn wenigstens diese Nacht schaffe, durchzuschlafen. Ich bin aber auch inzwischen einfach am Ende meiner Kraft, ich bin nur noch müde und hab keine Kraft mehr, irgendwas zu unternehmen; ich will niemanden mehr sehen und mich erklären müssen, warum ich um 16 Uhr schon wieder k.o. bin. Dazu kommt, dass ich in ganz schlimmen Phasen auch immer mal wieder was zum Einschlafen genommen hab, was mir zwar sehr gut geholfen hat, aber ich habe zudem ein bisschen Angst, davon nicht mehr wegzukommen...

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Sonnenschein007
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Beitrag Do., 05.09.2013, 23:35

Hallo Capy,

ich habe ja heute abend zum ersten Mal so eine Tabelle eines Schweizer Psychotherapeuten ausgefüllt (Stimmungsmesser)... und weil da auch die Spalte "nachts" ist, hat das bei mir dann leider den gegenteiligen Effekt gehabt. Vorher war "nachts" ganz einfach eine Zeitspanne, wo man machen kann, was man will, wenn man nicht schlafen kann. Jetzt bedeutet "nachts"... da MUSS man schlafen.

Eine Sechsjährige hat einmal in der Schule beim Morgenkreis ganz verschwörerisch erzählt, dass sie abends nochmals aufgestanden ist, weil sie Lust hatte, weiterzuspielen. Alle anderen in ihrer Familie hätten schon geschlafen. Sie war sich bewusst, dass sie etwas ganz ganz Verbotenes tut.

Vermutlich ist für uns Erwachsene der Alltag kein "spielen" mehr, und deswegen bleibt auch der Schlaf aus. (Meine Mutter leidet schon seit ca. 35 Jahren an Schlaflosigkeit. Sie hat aber nie Medikamente genommen und hat uns alle um unseren Schlaf beneidet.)

Es gibt aber auch an gr. Krankenhäusern Schlafambulatorien, wo man stationär getestet wird. Ich weiss aber nicht, wie schlimm der Zustand schon sein muss.

Ich hatte zwei Jahre lang Schlaf- und Arbeitszimmer "all inclusive" sozusagen. Das muss ich nun ändern und eine strenge Trennung vornehmen.

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Thread-EröffnerIn
Capy
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Beitrag Do., 05.09.2013, 23:44

Hm, was genau ist denn Dein Problem? Und funktioniert es, Schlaf- und Arbeitszimmer zu trennen?
Ich arbeite in einem Beruf, wo man seine Arbeit nicht mit nach Hause nehmen kann, allerdings im Schichtdienst. Das war zwar manchmal auch nicht so schön, morgens total müde nach Hause zu kommen, aber da bin ich immer eingeschlafen und dann war ich halt den gleichen Tag über ein bisschen k.o., aber kein Vergleich zu jetzt...

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Sonnenschein007
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Beitrag Fr., 06.09.2013, 08:39

Ich fühle (mich zu recht ?) im Schlaf verfolgt von meiner Arbeit. Arbeitsaufwand nicht kontrollierbar weil ich Berufseinsteigerin bin und 50 % der Arbeit zu Hause zu erledigen ist.

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Thread-EröffnerIn
Capy
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Beitrag Fr., 06.09.2013, 09:27

Hm ok und schläfst Du auch gar nicht oder wirst Du nachts früher wach oder wie äußert sich das?

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Sonnenschein007
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Beiträge: 224

Beitrag Sa., 07.09.2013, 08:12

Erst durch diese Tabelle, die ich seit 1 Woche führe (Stimmungstagebuch nach Dr. Wilkening) ist mir klar geworden, dass ich schon längere Zeit an Schlafstörungen leide: Früher habe ich dann meinen Laptop in der Nacht geschnappt für einen kleinen Surf-Trip oder habe ganze Nacht Bücher verschlungen usw. ... Aber wirklich bewusst war es mir nicht so recht, dass ich keinen normalen Wach-Schlafrhythmus mehr habe. Aufgefallen ist mir nur, dass ich einer gr. Prüfungsvorbereitungsphase Koffein-Pur-Drinks (manchmal mit Überdosierung) in mich reinschütten mußte, um leistungsfähig zu werden. Derzeit probiere ich alles aus, was den Schlaf fördern kann.

Dass ich mir vermutl. durch mein Chaos-Arbeits-Schlafzimmer ein Straußenei gelegt habe, ist mir doch ziemlich klar. (Da ich ja jetzt seit 1 Woche arbeitslos bin, hat sich das Problem sowieso von selbst gelöst.)

Liebe Capy, betreibst Du irgendeine Sportart regelmäßig ?

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Thread-EröffnerIn
Capy
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Beitrag So., 08.09.2013, 22:55

Hallo Sonnenschein,

ich habe früher geturnt, bis ich 19 war und mußte dann leider verletzungsbedingt aufhören. Seitdem mache ich eigentlich keinen Sport so richtig regelmäßig. Manchmal gehe ich laufen (eher, wenn es draußen warm ist, im Winter fehlt mir dazu meistens der Elan) oder schwimmen, aber eigentlich immer nur, wenn mich jemand auffordert, mitzukommen.
Hm, ich hatte heute wieder einen nicht so tollen Tag, hatte Nachtdienst (und keine Minute geschlafen, was ich manchmal zumindest versuchen kann) und heute morgen nur 3 Stunden geschlafen. Den Rest des Tages verbringe ich in einem totalen Dämmerzustand, kann jetzt aber wieder nicht einschlafen...

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CrazyChild
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Beitrag Mo., 09.09.2013, 14:22

hallo Capy,

ich kenne das so ähnlich auch, wenn auch nicht ganz so krass wie bei Dir und auch nicht täglich. Ich schlafe immer ganz schnell ein, schlafe dann so 4 Stunden, wache auf weil ich aufs Klo muß und dann....ja dann kann ich nicht mehr schlafen. Meistens ist es dann so 3 in der Früh. Und dann liege ich da und grüble...wälze mich hin und her und fühle mich ganz unwohl. Und je mehr ich grüble umso weniger kann ich schlafen. Da muß ich noch nicht mal ein Problem haben. Es ist dann wie Dein Beispiel mit der CD die Du vergessen hast zurückzugeben. Ich grüble über Alltägliches nach und kann mich nicht mehr stoppen.

Ich habe mir vor einiger Zeit angewöhnt mich dann nicht so durcheinander bringen zu lassen. Sprich, ich liege im Bett und merke ich kann nicht mehr einschlafen. Früher habe ich dann alle 10 Minuten auf die Uhr geschaut und die Panik bekommen weil die Zeit bis zum Aufstehen immer kürzer wurde und meine Schlafzeit somit auch. Mittlerweile mach ich das anders. Ich sage mir, ok, ich kann nicht schlafen. Dann werde ich morgen müde sein. Das ist nicht so schlimm, dafür kann ich die nächste Nacht wieder besser schlafen. Ich spüre dann in mich hinein wie wohlig warm und gemütlich es doch in meinem Bett ist und wie angenehm ich das finde. Und wenns gar nicht mehr aufhört dann sage ich, so...genug nachgedacht, alles gut, den Rest denke ich morgen weiter, jetzt schlafe ich mal wieder. Und wenns nicht geht, auch nicht so schlimm.

Meistens ist dann mindestens eine Stunde oder noch länger rum. Aber egal.

Das ganze funktioniert aber nur bei Alltagsbanalitäten über die ich grüble. Wenn ich ein RICHTIGES Problem habe dann hilft das auch nicht mehr. Dann kann ich allerdings schon auch gar nicht einschlafen.

Sport abends hilft, so wie jede körperliche Betätigung hilft müde zu werden. Allerdings dauert es bei mir nach dem Sport locker 2 h bis ich überhaupt müde werde. Bin durch den Sport erstmal hellwach.

Warst Du schon mal beim Arzt deswegen ?
LG, CrazyChild

***stay strong***

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