Stimmungsschwankungen, Ängste, bin verzweifelt

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butterflylady
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Stimmungsschwankungen, Ängste, bin verzweifelt

Beitrag So., 19.05.2013, 10:51

Hallo liebe Leute,
ich bin neu in diesem Forum...ich hoffe ich bin richtig hier
Ich dachte mir würde es vielleicht helfen,
mich mit einigen von euch, die schon ähnliches erlebt haben oder es nachvollziehen können, auszutauschen.
Ich bin 23 Jahre alt...habe schon einige Therapien hinter mir und habe das Gefühl es wird einfach nicht besser.
Ich schwanke hin und her zwischen grenzenlosem Optimismus bis hin zu depressiven Stimmungen,
wo ich nicht einmal mehr die Wohnung verlassen möchte, jedem Menschen absage, oder
es nicht einmal schaffe, mich für die Arbeit oder fürs Studium aufzuraffen.
Eine Therapeutin bei der ich war meine ich leide unter einem Posttraumatischem Belastungssyndrom ( ziemlich komplizierte Kindheit).
Bin jetzt bei einer neuen Therapeutin, die davon überzeugt ist, dass ich es mit meinen "Ressourcen" schaffen kann, auf mich alleine gestellt zu sein und ich schon viel an mir arbeite.
Manchmal bin ich sehr von mir überzeugt und der Kontakt zu Menschen fällt mir leicht, und 2 Tage später kann es sein, dass ich mich von allen Menschen distanzieren möchte und keine Nähe erwünsche...und dann kommen wieder
meine destruktiven Gedanken...ich kann nichts, die Menschen mögen mich nicht, wie ich bin...ich fühle mich
langweilig und kann mich selbst nicht ausstehen.
Irgendwie bin ich irgendwie durchs Leben gekommen, habe mehr oder weniger was aus mir gemacht und versuche durch Sport Stress abzubauen, mich zu motivieren...aber wenn man immer wieder in ein Loch fällt, schafft
man es schwer wieder aufzustehen. Manchmal überkommen mich auch Todesängste, schlimme Depressionen,
...aber trotzdem schaffe ich es irgendwie...am Leben zu bleiben.
Mein Freund unterstützt mich schon sehr, aber was ihn angeht bin ich auch ambivalent. Möchte Nähe, dann wiederum nicht. Ändere ständig meine Meinung, meine Interessen, fühle mich abwechselnd überfordert und unterfordert. Zwar schaffe ich es ein Ziel längerfristig zu verfolgen, das ist aber immer mit viel Stress und Leid verbunden. Habe für nichts mehr Kraft. Ich wünsche mir Sicherheit, kann es aber oft nicht zulassen mich sicher zu fühlen, weil ich mich dann wie in einem Abhängigkeitsverhältnis fühle.
Weiß schon nicht mehr was ich machen soll, da ich eh schon in Therapie bin und andere Wege finden möchte, um mir mein Leben lebenswert zu gestalten.
Hat jemand einen Tipp? Oder dasselbe durchgemacht! Bin über jede Antwort dankbar!!!

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RTRV
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Beitrag So., 19.05.2013, 11:15

So schlimm ging es mir, bevor ich schwanger wurde.
Außer den Therapien, die habe ich erst jetzt angefangen, nachdem ich bemerkt habe Verdrängung und auf Friede Freude Eierkuchen zu machen bringt nichts .

Ich finde es mutig von dir, dir schon Hilfe geholt zu haben. Ich glaube ich wäre früher noch gar nicht dazu bereit gewesen. Da wollte ich noch gar nicht sehen, was ich bin, was ich habe. Bzw. wollte ich nicht sehen, was meine Vergangenheit aus mir gemach hat? Und ich hatte es Kommentarlos hingenommen

Wie sehr setzt du dich mit deiner komplizierten Kindheit auseinander?
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde



http://ich-oder-so.webnode.at/

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butterflylady
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Beitrag So., 19.05.2013, 11:38

Liebe RTRV,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Geht es dir jetzt schon viel besser seit den Therapien bzw. wie lange machst du diese schon. Kann ich dich auch fragen, was für eine Therapieform dir geholfen hat?
Ich bin bei einer Individualtherapeutin.
Mit meiner Kindheit setze ich mich schon oft auseinander, teilweise fühle ich mich noch wie ein Kind, obwohl ich immer schon zu viel Verantwortung übernehmen musste. Entstamme aus einer Familie wo Gewalt, Armut, Überfürsorge, Ablehnung, Alkohol an der Tagesordnung standen. Ich war nie gut genug bzw. hat man von mir immense Leistungen verlangt. Meine Mutter hat eine psychische Störung, das ist mir schon mal bekannt. Habe auch manchmal Angst zu werden wie sie. Hatte auch keine gute Bindung zu einem Elternteil und die Personen, die mir wichtig waren und die sich um mich gekümmert haben sind gestorben...was ich auch kaum verkraften kann.
Vor einiger Zeit ging es mir besser, aber meine Freunde sind alle nur aufs Studium und Arbeit konzentriert, schaffe es nicht mitzukommen und mitzuhalten...da hagelt es manchmal auch unterschwellige Vorwürfe, wieso ich es nicht schaffe...und das ist hart...und in dieser Gesellschaft fühle ich mich nicht wohl. Habe schon eine Freundin mit der ich auch reden kann, aber das ist auch nicht immer leicht. Fühle mich bei niemandem mehr wohl. Bin zum Glück eine Zeit im Ausland, weil ich glaube vor allem weglaufen zu müssen..... :(
ich mache es meinem Partner auch nicht schwer, steigere mich oft nur in die Arbeit rein, obwohl ich das auch nicht mal mehr schaffe, weil ich dann Panikattacken bekomme und ich nicht mal mehr aufstehen will...

Hat sich bei dir durch die Schwangerschaft viel verändert bzw. gehst du heut ganz anders mit deiner Vergangenheit um? Ich hab manchmal immer noch ein Gefühl, ich lebe noch in der Vergangenheit..

Lieben Gruß

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Fundevogel
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 19.05.2013, 12:17

Hallo butterflylady,

erstmal willkommen hier im Forum!

Ich wünsche dir hier guten Austausch mit netten Leuten, offene Ohren, Verständnis, Anregungen und Diskussionen.

Mir ging es lange ähnlich wie dir, wobei sich bessere und sehr gute Phasen immer wieder mal abwechselten mit weniger guten Phasen. Die von dir beschriebenen Symptome kenne ich gut.
Ich finde es gut, dass du in einer Therapie an dir arbeitest.

Du bist noch jung, also setze dich nicht unter Streß und Zeitdruck, was Lebensentscheidungen anlangt, wie Studium, besser etwas länger brauchen, dafür aber fertig werden.
Ich habe den Eindruck, dass du doch schon einiges Positives geschafft hast in deinem jungen Leben, Studium, Arbeit, Freund, bleibe doch dabei, fordere dich weiterhin auch, dann wirst du dich freuen können, was du erreichen kannst, aber überfordere dich nicht. Arbeite auf an Ungutem aus der Vergangenheit, was nötig ist und den Rest lasse hinter dir und gestalte dein Leben so gut du kannst.

Entschuldige, dass das so nach Ratschlägen klingt, aber du hast nach Tipps gefragt ...

Alles Gute dir und nur Mut
Fundevogel

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Engel22
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Beitrag So., 19.05.2013, 13:43

Hallo Butterflylady, erst einmal herzlich willkommen =). Ich finde es gut das du dir professionelle Hilfe gesucht hast um gemeinsam an den Ursaachen und darauß hervor gehenden Problemen zu arbeiten.
Panikattacken und Angstzustände sind wirklich was wiederliches :( das begünstigt die depressive Stimmungslage noch.
Hast du schon mal in erwähgung gezogen vll. mal mit deinem/er Hausazt/in darüber zu sprechen oob evtl. eine Medikamentöse Einstellung sinnvoll wäre, das diese/er dich dann ggf. an einen Facharzt überweisen kann.

Ich denke schon das es da Erfolgschancen geben könnte, gerade bezüglich der depressiven Stimmungslange und den Ängsten und der Panik. Ich hab damit gute Erfahrungen gemacht. Es gibt ja heute schon eine ganze Reihe an Medikamenten und viele decken ja auch mehrere Symptome ab, so das man z.t schon mit einem Medikament auskommt. Und gerade für die stabilität könnte es dir vll. hilfreich sein. Muss ja nicht für immer sein, aber vll. für eine gewisse Zeit. Auch um den Leidensdruck zu minimieren

lG Engel

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butterflylady
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Beitrag So., 19.05.2013, 15:16

danke fundevogel und engel 22 für eure Antworten!
Das ist wirklich nett, dass ihr mir da so positiv zuredet!
Ich hab nur das Gefühl, dass ich irgendwohin strande im Moment und ich hab keine Ahnung habe wie es weitergehen soll. Ich hatte die Monate zuvor mehr Zuversicht, aber ich fürchte mich vor der Zukunft, da es immer schlimmer wird mit mir...und dass es einfach bergab geht...ist es normal, dass es durch eine Therapie schlimmer wird??
Es hat sich in einem Jahr enorm viel geändert in meinem Leben...Tod eines Familienangehörigen, langjährige Freunde haben mir den Rücken zugekehrt, Umzug, habe die finanzielle Verantwortung für meine Familie übernommen, die beste Freundin lebt auf einem anderen Kontinent, neue Jobs, neuer Freund, wieder neue Bekanntschaften, habe zugenommen, habe meine Stipendien verloren...weil ich keine Prüfungen aufgrund des Drucks schaffe...und bald gehe ich ins Ausland, wo ich auch nicht weiß, ob meine Beziehung das standhält.
Mir kommt es vor, als würde ich immer auf den Welles des Lebens surfen und es wird immer extremer...zwar schaffe ich es irgendwie damit fertig zu werden...aber meine Ängste sind die, dass ich bald wieder zusammenbreche...laufe von einer Ambulanz in die nächste weil ich auch immer Angst habe, todkrank zu werden...da ich Jahrelang nur in Spitälern war und sehr oft mit dem Tod konfrontiert wurde....mir fehlt eine Stütze, jemand...der mir Nahe steht...aber ich habe auch Angst vor Nähe! Habe Angst wieder so ein Leben zu führen...wo mich immer unerwartet der Schlag trifft und ich wieder einmal auf mich allein gestellt bin und mit dem wenigen was ich habe, zurechtkommen muss.
In der schlimmsten Zeit meines Lebens musste ich mit allem alleine fertig werden...ich frage mich nur, wie das in Zukunft wird, wenn ich wieder so schlimme Schicksalsschläge erleiden muss....
ich bin teilweise auch richtig kalt geworden, weil ich stark sein muss. Meine Lebensfreude und weiche Seite sind wie weggeblasen...ich kann mich gut darstellen und präsentieren, aber es ist alles nur Fassade...zuhause heule ich mir die Augen aus...
ich will nicht immer stark sein, ich musste immer stark sein...für meine Familie...für alle...ich wünschte ich dürfte einmal so sein wie ich bin!
Habe schon 2 Antidepressiva probiert, davon habe ich zugenommen und habe so einen Hang zum Perfektionismus...dass ich es nicht ertrage zuzunehmen. Nehme jetzt nur leichte Mittel zum einschlafen...
Ich werde versuchen daran zu glauben, dass alles mit dem Alter besser wird und dann die Ruhe eingekehrt. Es ist eine Hoffnung. Aber man weiß leider nie, wie das "Schicksal" einem wieder die Karten mischt...
Würde mir wünschen, dass es leichter wird

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Engel22
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Beiträge: 167

Beitrag So., 19.05.2013, 17:46

Also ich hab nicht viel Therapieerfahrung ich hab bis jetzt "nur" 1 gemacht. Aus der Erfahrung kann ich sagen das ich auch viele Höhen und Tiefen hatte und mich auch oft gefragt habe ob das alles einen Sinn macht. Nun wo ich fast am Ende der Therapie angekommen bin muss ich sagen war es die richtige Entscheidung dran geblieben zu sein und daran zu glauben das es besser werden kann. Im nachhinein denke ich sogar das es wichtig war diese Tiefpunkte zu haben, da ich denke das diese zustande kamen durch mein Bewusstsein was sich verändert hat. Ich hab einen ganz anderen Blick für viele Sachen bekommen, was nicht immer positiv lief. Und war auch traurig darüber das es damals so lief wie es war. Auf der anderen Seite hatte ich da nicht den Wissensstand den ich jetzt hab. Ich konnte es zu diesem Zeitpunkt nicht viel anders machen, auch weil ich in einem Alter war, wo ich nicht diese Entscheidungsfreiheit hatte wie ich sie jetzt habe. Aber es war mir wichtig zu wissen warum ich mich damals so verhalten habe und das ich nicht Schuld daran habe wie es gelaufen ist und mich nicht "falsch verhalten habe sondern vll. einfach nur anders als normal.

Das funktioniert nicht jeden Tag bei mir und es gibt schon immer mal wieder Situationen wo mich manches wieder einholt, aber ich kann doch besser damit umgehen. Und versuche mir diese Phasen auch zu zugestehen. Und ich denke sagen zu können das ich mit Hilfe von Psychotherapie + Medikament alles relativ gut hinbekommen habe und werde.

Also gib die Hoffnung nicht auf, kämpfe weiter. Und sprich alle Unsicherheiten und Fragen die du hast in deiner Therapie an.

lg Engel

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RTRV
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Beitrag So., 19.05.2013, 21:23

butterflylady hat geschrieben:Liebe RTRV,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Geht es dir jetzt schon viel besser seit den Therapien bzw. wie lange machst du diese schon. Kann ich dich auch fragen, was für eine Therapieform dir geholfen hat?
Ich bin bei einer Individualtherapeutin.
Mit meiner Kindheit setze ich mich schon oft auseinander, teilweise fühle ich mich noch wie ein Kind, obwohl ich immer schon zu viel Verantwortung übernehmen musste. Entstamme aus einer Familie wo Gewalt, Armut, Überfürsorge, Ablehnung, Alkohol an der Tagesordnung standen. Ich war nie gut genug bzw. hat man von mir immense Leistungen verlangt. Meine Mutter hat eine psychische Störung, das ist mir schon mal bekannt. Habe auch manchmal Angst zu werden wie sie. Hatte auch keine gute Bindung zu einem Elternteil und die Personen, die mir wichtig waren und die sich um mich gekümmert haben sind gestorben...was ich auch kaum verkraften kann.
Vor einiger Zeit ging es mir besser, aber meine Freunde sind alle nur aufs Studium und Arbeit konzentriert, schaffe es nicht mitzukommen und mitzuhalten...da hagelt es manchmal auch unterschwellige Vorwürfe, wieso ich es nicht schaffe...und das ist hart...und in dieser Gesellschaft fühle ich mich nicht wohl. Habe schon eine Freundin mit der ich auch reden kann, aber das ist auch nicht immer leicht. Fühle mich bei niemandem mehr wohl. Bin zum Glück eine Zeit im Ausland, weil ich glaube vor allem weglaufen zu müssen..... :(
ich mache es meinem Partner auch nicht schwer, steigere mich oft nur in die Arbeit rein, obwohl ich das auch nicht mal mehr schaffe, weil ich dann Panikattacken bekomme und ich nicht mal mehr aufstehen will...

Hat sich bei dir durch die Schwangerschaft viel verändert bzw. gehst du heut ganz anders mit deiner Vergangenheit um? Ich hab manchmal immer noch ein Gefühl, ich lebe noch in der Vergangenheit..

Lieben Gruß
Ich bin erst seit Januar dabei und habe auch eine Individualtherapeutin. Es gab bisher Stunden, die waren für die Katz. Aber das lag an mir. Und dann gibt es so Anstöße von ihr und ich lebe ein bisschen besser. Eigentlich lebe ich nur für meine Kinder. Für sie habe ich die Kraft und meine Liebe. Und für meinen Mann, auch wenn es da immer wieder tieflagen gibt

Meine Vergangenheit hat mich wieder eingeholt. Ich lebe quasi mit ihr in der Gegenwart. Zurückschauen tut weh. Auch meine Mutter hatte Depressionen, mein Vater ist schizophren. Der Druck der auf mir lastete war auch enorm. Ich musste für meine Mutter immer mein Bestes geben, was Haushalt, Schule und Aussehen betraf. Für meinen Vater musste ich die Beste im Bett sein. Ansonsten wurde ich generell ignoriert.

Weglaufen kenne ich auch. Bin mit 15 das erste Mal abgehauen, zu einer Brieffreundin nach Deutschland und dann hochoffiziell mit kaum 17 allein nach Wien (komme Stmk). Auch später gab es immer wieder ein weglaufen. Nutzt nur nichts. Vor allem kann ich behaupten, seitdem ich es NICHT mehr praktiziere, bin ich richtig stolz auf mich.

Es wurde bereits erwähnt, dass du noch so jung bist. Vielleicht fühlst du dich nicht so, aber es stimmt. Du hast bei Gott keinen Leistungsdruck mehr. DU BIST DEIN EIGENER MENSCH. Mit all seiner Liebe und Fehlern und meist lernt es sich aus Fehlern am leichtesten. Ist jetzt kein Freibrief sondern soll dich animieren nicht die Vogel-Strauß-Technik zu praktizieren

Noch dazu hat jeder Mensch, ich sehe es gerade bei meinen Kindern, eine andere Art etwas aufzunehmen, zu lernen, umzusetzen. Jeder Mensch hat andere Stärken und Schwächen. Ich lerne gerade an meinen. Warum tust du es nicht, bevor du deinen Kindern erklären musst: Mami muss heute, morgen, gestern und überübermorgen zum Arzt?
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde



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butterflylady
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Beitrag So., 26.05.2013, 19:50

Liebe RTRV,

wie du beschreibst hast du auch in jungen Jahren viel mitmachen müssen! Ich bewundere, dass du trotz allem
weiterkämpfst und das für deine Familie. Insbesondere, wenn man selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat und trotzdem eine Liebe weitergeben kann, die man vielleicht selbst nie erfahren hat! Und das ist wirklich lobenswert!
Das Gefühl kenne ich gut, dass ich oft glaube, nur wegen derer willen, die ich in mein Herz geschlossen habe, weiterleben zu wollen! Da ich im letzen Jahr den Anschluss irgendwie verloren habe und der Kontakt zu Freunden, Familie eingeschränkt ist...fällt es mir immer leichter mir Gedanken über meinen eigenen Tod zu machen...manchmal will man nicht mehr kämpfen...das auf und ab ist eine Qual...
und ständig ändere ich meine Richtung...möchte heut ins Ausland, morgen nicht...dann mein Studium wechseln...etc-

So wie du es mit deiner Familie erklärt hast, wo man dich zu etwas drillen wollte was du nicht bist und man dir schrecklich viel angetan hat...so ging es mir auch..
Wenn ich nicht gut genug war, musste ich mir den Kopf gegen die Wand schlagen...oder Liegestütze, oder ich wurde geschlagen...beschimpft...und so weiter.
Manchmal habe ich wenig Hoffnung, dass sich was ändern wird. Obwohl ich es versuche. Habe jetzt Aussichten auf einen guten Job im Ausland, was ich schon immer machen wollte. Aber ich freue mich nicht richtig.
Vermisse die Nähe zu einem Menschen...aber ich kann nichts zulassen. Mein Freund und ich verstehen uns auch nicht mehr gut, denke ich werde ihn verlassen.
Ich versuche nun sehr an meinen Schwächen zu arbeiten...aber im Moment bin ich für nichts aufnahmefähig.
Wie arbeitest du an dir? Gibt es etwas, was dir besonders hilft?Und wie ist es als Mutter für dich?
Finde es toll, dass du so ein Familienmensch sein kannst!
Vielleicht schaffe ich es hoffentlich auch einmal!

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RTRV
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Beitrag So., 26.05.2013, 20:18

Die Frage die sich da stellt, Ausland schön und gut, aber läufst du davon und nimmst deine Probleme mit? Ich dachte auch, mehrere Mal schon, dass ich bei einem Neuanfang von vorne anfangen kann. Es holt einen aber immer das alte Muster ein. Oder ich gab w.o. wenn etwas zu anstregend war.

Ich hatte schon mehrere Beziehungen und *Versuche*. Zum Schluss merkte ich, dass meine *Affaire* mein Gegenstück ist. Der berühmte Topf zum Deckel Und mein Mann hat mir auch unendlich viel beigebracht. Auch habe ich viel in dieser Beziehung gelernt, nachdem ja NIE alles eitler Sonnenschein ist. Einfach weil ich mich bei ihm fallen lassen konnte und ich wirklich um etwas kämpfte, das mir gefiel.

Wenn du schon sagst, ich denke ich werde ihn verlassen, dann gibt es keinen Gedanken mehr, dass es sich lohnt zu kämpfen? Und wenn du sagst, du vermisst Nähe, aber du kannst nichts zulassen. Was willst du denn nicht zulassen?

Freunde kommen und gehen. Sie begleiten dich immer ein Stückchen unseres Weges. Das ist ein Spruch, der mir viel geholfen hat. Denn wie weit und WIE sie dich begleiten, das bestimmst DU!

Deine Schwächen hast du immer. Sie werden sich ändern mit der Zeit. Du wirst älter, du wirst reifer. Lernst dazu, begehst Fehler, siehst wie andere Fehler machen. Aber wir sind nur Menschen. Keine Roboter. Konzentriere dich auf deine Stärken und gib acht. Denn manchmal kannst du du auch deine Schwächen als Stärken einsetzen.
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde



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butterflylady
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Beitrag So., 26.05.2013, 20:56

ich denke schon, dass ich die auslandserfahrung irgendwo als neuanfang sehe, oder als beginn oder schritt in ein neues leben. manchmal will man einfach weg sein, neu anfangen...neue menschen kennenlernen...und hoffen, dass alles anders wird.
ich hoffe durch das neue land,..bin ja nur ein paar monate weg,..neue selbsterkenntnisse zu finden...bin dort sogar ganz allein auf mich allein gestellt ( andere sprache, kultur, kenne keinen menschen dort)...es macht mir angst, aber ich will meine grenzen noch mehr spüren.

es freut mich für dich, dass du deinen deckel ( sprich deinen mann) gefunden hast.
inwiefern hilft er dir mit allem fertigzuwerden?
was meine beziehung angeht...habe ich auch viel von meinem jetzigen freund gelernt und bin ihm auch für vieles dankbar. versucht zu kämpfen...aber in so vielen dingen, ist er schon ( vl. wegen mir?) resigniert...will nichts mehr mit mir unternehmen...beteuert immer wie sehr er mich liebt...usw..aber oft hat er mir nicht einmal etwas zu sagen...er ist kalt was meine gefühle angeht...und wenn ich mit ihm rede und sage, dass ich traurig bin
mein er nur :" du übertreibst. mach kein drama draus. deine freunde haben recht. wieso kannst du nicht sein wie die person xy..." und dass er glaubt ich sei selbst schuld bin für meine situation dabei versteht er meine emotionen kaum.

habe ein wenig angst durchzudrehen ( hatte immer up and downs im leben) ...aber so schlimm wie jetzt wars noch nie!
ich glaube auch, dass freunde kommen und gehen. ich halte aber an tiefen freundschaften fest. denn mir ist der wert einer schönen freundschaft durchaus bewusst...vor allem da diese freundschaften seit jahren bestehen und auf einmal abbrechen ? :(( ist es für mich im moment kaum tragbar.

ich komme nicht damit zurecht, dass sich gleich so vieles in so kurzer zeit geändert hat! ich war es immer gewohnt menschen um mich herum zu haben...neues auszuprobieren...mein leben hat sich immer schnell geändert...hatte immer abwechslungsreiche erfahrungen ( im positiven und negativen sinne)...bin von einem land ins nächste gesiedelt. hab immer gelernt mich auf neue dinge und menschen einzustellen...vielleicht ist das meine stärke.
aber ich weiß nicht, wie ich sicherheit finde in dieser sich rasant ändernden welt...wo man sich nie sicher sein kann, was morgen ist. wo man nie weiß, ob ein geliebter mensch morgen noch leben wird oder nicht...bin etwas traumatisiert.
ich würde gern lernen, mich "sicher" zu fühlen.
nur dass "sicherheit" in wahrheit oft im deckmantel der abhängigkeit für mich existiert, wo man aus angst vor neuem nicht mehr bereit ist, einen neuen schritt hinauszuwagen...oder man glaub es allein nicht zu schaffen und es "sicherer" ist auf andere zu hören, sich klein machen oder kaputt machen zu lassen...
ich weiß nicht, wie ich die balance finde.

was sind deine stärken? und wie lernt man sich am besten kennen?

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