Suizidgedanken und Selbstverstümmelungsversuche

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Mexxx
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Suizidgedanken und Selbstverstümmelungsversuche

Beitrag Mi., 10.04.2013, 08:43

Hallo Leute,

möchte es hier loswerden, in der hoffnung es kann mir jemand einen rat geben denn schon langsam bin ich mit meiner kraft am ende.
Beim Betreff handelt es sich um meine Mutter!

meine mutter ist 51jahre alt, berufstätig, steht so mit beiden beinen im Leben, sie hat zwei kinder meine schwester 20 und ich 30 Jahre alt.
Sie hat vor einpaar Jahren eine Alkoholtherapie gemacht und es war lange zeit ruhe.
Wann sie wieder angefangen hat weiß niemand so genau, nur desöfteren wenn sie was getrunken hat dreht sie komplett durch, sie hat dann todessehnsüchte und den drang sich selbst zu verletzen zb mit einem nagel sich die hand aufzuschlitzen.
Sie meint sie braucht den Schmerz und sie will das Blut sehen damit es ihr besser geht!

Der letzte zwischenfall war letzten Samstag wo mich meine schwester angerufen hat und mir das unter tränen gesagt hat.
Bin dann die 30km nach Linz gefahren, weil meine Mutter bei ihrem freund war und der sich nicht mehr raus wusste.
Als ich eintraf war meine Tante schon vor Ort und hat versucht sie runter zu holen.
Ich gang hinein in die wohnung und meine Mutter saß in der Küche,sie lachte dann schrie sie wieder herum und ich hab versucht sie zu beruhigenn, sie wurde mit der zeit ruhiger!
Ihr freund hat mir gesagt das sie am abend bei freunden waren und sie haben sich amüsiert und sie hat nur 3 gspritzte getrunken und beim heimgehen ist sie ausgerastet, sie legte sich auf die straße, wollte autos demolieren und hat schluss endlich auf einen baum eingeschlagen.
Ihr hab zu meiner Mutter gesagt das sie sich anziehen soll, ich brings jetzt ins Krankenhaus denn das hat keinen Sinn mehr!
Meine Tante und der Freund meiner Mutter haben die ganze zeit mich als blöd hingestellt und ich soll etwas runter kommen, sie beruhigt sich eh wieder! Ja ich kenn das schon, sie beruhigt sich bis zum nächsten ausraster und was ist dann?


Es ist für uns sehr belastend denn der Vater ist 2011 tödlich verunglückt und wenn man das hört von der Mutter wird einem ganz anders.

Mein Problem ist jetzt das meine Tante und der Freund meiner Mutter sich gegen mich und meiner idee stellen.
Sie meinten das kann ich nicht allein entscheiden und meine Mutter tut ja nichts, naja wenn man sich mit dem Messer den Oberarm ritzt sodass das Blut wie ein Wasserfall läuft nichts ist dann weiß ich auch nicht mehr weiter!
Der Freund meiner Mutter säuft wie ein Loch und seit dem sie mit ihm liiert ist gehts sowieso nur mehr bergab.

Habe mit meinem Arzt gesprochen und ihm die lage geschildert und er hat auch gemeint wenn es wieder soweit ist einfach die rettung rufen und die holen sie dann. Er meinte auch das wenn sie selbst nicht bereit ist eine therpie freiwillig in anspruch zu nehmen muss man etwas nachhelfen.

Geht das so einfach das ich entscheide? ich meine meine mutter ist volljährig und ich auch und meine tante und der freund stellen sich quer!
ich will ja nur helfen und ich will ja nur das ihr leid ein ende hat und ich will auch nicht mehr darunter leiden bzw auch meine Schwester! ich weiß nicht warum sich dieses leute gegen mich stellen!
Der Freund wird wahrscheinlich angst haben das meine mutter eine therapie macht bzw einen alkoholentzug stationär und dann könne es sein das sie im verlässt da er ja immer trinkt, egal wann! das hab ich mir schon gedacht!
Ich hab das Telefon am Samstag schon in der Hand gehabt aber die haben dann wieder auf mich eingeredet wie zb: wie stellst du dir das vor, die verliert ihren job etc... ja aber saufen bringt auch nichts oder? wenn man schon soweit ist....checke das nicht! echt nicht!!
Muss betonen: wenn sie nüchtern ist, ist sie immer gut drauf, gibt keinen anschein dazu das sie so ist, nur wenn sie was getrunken hat dreht sie durch!

Mein Anliegen ist was ihr davon hält und vielleicht kann mir jemand rat geben was ich machen soll!
Ich muss betonen das dieser Zwischenfall der zweite war, der erste liegt jetzt 5 Monate zurück!
Und wenn man mit ihr spricht sagt sie kein wort...warum sie das macht! Sie lacht nur und dreht wieder durch!

Bin mit meiner Kraft am Ende.

Das dies eine enorme psychische belastung ist ist leider niemanden klar bzw bewusst!

Was sagt ihr dazu?

Lg
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graue seifenblase
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 10:18

Hi Mexxx!
Also so wie sich der Beitrag liest kannst du nur entweder sie persönlich ins Spital bringen oder die Rettung rufen, da das erste wegen der anderen zwei Personen so schwierig ist, solltest du unbedingt die Rettung rufen.
Wenn sie wieder versuchen sollten auf dich einzureden, dass du keine Hilfe rufst, dann geh aus der Situation raus (an die frische Luft oder aufs Wc) und ruf dann die Rettung an.
Ja die anderen zwei Personen werden dann sicher erst einmal sehr sauer sein, aber um wen geht es hier, um diese beiden oder um deine Mutter?! Eben um deine Mutter und diese scheint professionelle Hilfe dringend zu benötigen.
Ich glaube dass neben dem Alkoholentzug es sehr wichtig wäre, wenn deine Mutter herausfindet weshalb sie Trinkt, denn irgendetwas scheint ihr Probleme zu bereiten.
Vielleicht ist es auch der Tod, den sie nie richtig verarbeitet hat, aber das sind nur Spekulationen, das gehört definitiv in eine Therapie.
Und ich muss ehrlich sagen, ich verstehe nicht, weshalb deine Tante so dagegen ist, vielleicht hat sie auch Angst, dass sich deine Mutter dadurch irgendwie das restliche Leben verbauen könnte, was aber bei einem freiwilligen Aufenthalt in einer Klinik nicht der Fall ist, die größeren Probleme kommen, wenn sie irgendwann zwangseingewiesen wird.
Also auf ins Wagner-Jaurek mit deiner Mutter. Vielleicht hilft es deiner Mutter, wenn du und deine Schwester ihr sagen, wie es euch damit geht, was ihr Verhalten/Zustand bei euch auslöst, aber so dass ihr, ihr keine Vorwürfe macht, also am besten mit Ich-Botschaften.
z.b.: Ich habe Angst, dass .....
Ich fühle dieses und jenes, wenn....
Mir tut es weh,....
Ich nehme es so und so wahr,....
und nicht sie fragen "Weißt du eigentlich was du mit deinem Verhalten bei mir auslöst?!" Weißt du eigentlich wie weh du mir damit tust,... usw, denn das klingt zum einen vorwurfsvoll, sodass der Gegenüber automatisch aus Selbstschutz erst einmal dicht macht und zum anderen weiß die andere Person dann erst nicht wie man auf die Umwelt wirkt, denn es sind Fragen und keine Antworten.
Hol du dir professionelle Hilfe, denn als Angehöriger ist so eine Situation nicht leicht und es besteht die Gefahr, dass du selber in irgendeiner Form Schwierigkeiten bekommst (psychisch), nimm deine Schwester am besten gleich mit.
Im Inet kannst du unter Google Psychosozialen Dienst Linz suchen, da gibt es Beratungsstellen (Für Angehörige, Betroffene, Infos,...) und auch eine 24h Notfallrufnummer, wenn du/ihr wieder in eine solche extreme Situation kommst.
Lg gr Seifenblase

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Jugendstil
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Beiträge: 604

Beitrag Mi., 10.04.2013, 15:33

Ein solches Krankheitsbild ist nicht mehr von euch bzw. von Laien zu bewältigen, sondern braucht dringend fachliche Hilfe; der Einweisungsgrund "Selbstgefährdung" wäre hier eindeutig gegeben.

Ich würde nicht zögern, in der Richtung aktiv zu werden, denn wenn etwas passieren sollte, würdest du dir vermutlich Vorwürfe machen, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben.

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Mexxx
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 20:07

Danke für die Antworten!

Ich habe heute mit meiner Mutter alleine gesprochen.
Sie hat mir gesagt das sie seit dem letzten blackout nichts mehr getrunken hat, warum sie trinkt weiß sie nicht und auf jeden fall schmeckt es ihr gar nicht, ganz im Gegenteil!
Warum sich meine Tante und der Freund meiner Mutter so gegen mich stellen weiß ich nicht aber die sollen denken was sie wollen. Da gehts um unsere Mutter und nicht um einen x beliebigen Gegenstand!

Bin mit meiner Mum auf einen grünen Zweig gekommen und sie hat sich bereit erklärt eine Therapie zu machen.
Ich bin grad dabei das ich einen Therapeuten finde, also ich schau mal denn meine Mutter hat keinen Anschluss zuhause und sie hat nicht die normale Krankenkasse OÖGKK sondern KFG heisst das bei ihr, und die stellen 300euro im jahr zur verfügung.

lg

PS: danke
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graue seifenblase
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Beitrag Do., 11.04.2013, 09:39

@Mexxx
Ich kenn die KFG, ich war selbst für zwei Jahre bei denen versichert. Aber 300€ im Jahr ist viel zu wenig! Da kommt sie nicht weit! Eine Therapie kostet pro Stunde zwischen 50 und 90€ außer sie geht zu jemanden der noch in Ausbildung ist, da kann es sein dass sie zwischen 20und 40€ zahlt.
Es gibt auch eine so genante Teilrefundierung, und ich bin mir nicht sicher ob die KK dazu nicht verpflichtet sind, wenn ein Krankheitsbild vorliegt. Also da würde ich mich an eurer Stelle noch genauer erkundigen.
Ich hab grad auf der HP der KFG nachgelesen, wenn es eine ärztliche Zuweisung gibt, dann übernehmen sie 90% der kosten. Ab der 11. Einheit braucht deine Mutter nur von einem Chefarzt (also wahrscheinlich Amtsarzt) eine Bestätigung bzw Überweisung und dann zahlen sie brav weiter.
Also macht euch noch einmal schlau.

Ich finde es super, dass du mit deiner Mutter gesprochen hast und dass ihr auf einen grünen Zweig gekommen seid.
Wünsch euch viel Erfolg!
Lg

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