Kindheit ohne Vater, im Erwachsenenalter Depression?

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Mamamaus
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Kindheit ohne Vater, im Erwachsenenalter Depression?

Beitrag So., 11.11.2012, 20:24

Hallo,

ich habe gerade in einer Zeitschrift einen Artikel gelesen zum Thema "Wenn Kinder ohne Vater aufwachsen", und dass das im Erwachsenenalter zu Depressionen und Angststörungen führen soll.

Habe mir gerade auch meine Gedanken dazu gemacht, ich wuchs ohne Vater auf, habe ihn nie gesehen und ich weiß nur dass er inzwischen verstorben ist, er war Alkoholiker, saß mal im Knast warum auch immer (das habe ich bis heute nicht erfahren).

Ich habe seit der Geburt meines ersten Kindes vor 6 Jahren immer wieder heftige depressive Episoden. Jetzt frage ich mich natürlich in wie weit meine vaterlose Kindheit Auswirkungen auf meinen jetzigen Zustand haben? Meine Mutter war keine sehr starke Persönlichkeit, in meiner Jugend war es eher so dass ich immer alles recht machen wollte dass sie nicht belastet wurde weil ich sie selber als sehr schwach empfunden habe.
Meine Mutter hat nie darüber gesprochen was damals war. Und sie war damals bei meiner Geburt 19 und hatte seither nie wieder einen Partner und will auch keinen, sie ist jetzt 52! Meine Großmutter meinte immer nur er war ein Säufer und ein Nichtsnutz ich soll froh sein ihn nie kennengelernt zu haben.

Kann so etwas wirklich solch gravierenden Spuren hinterlassen im Erwachsenenalter, was meint ihr dazu???

LG Mamamaus

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hope_81
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Beitrag So., 11.11.2012, 20:29

Ja,
Kinder brauchen beide Personen. Es ist eine Triade...
Mamamaus, bei deiner Vita wundert es mich leider nicht, das du so etwas kennst.....
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Mamamaus
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Beitrag So., 11.11.2012, 20:37

Hopeless81, was meinst Du mit Vita?


kaja
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Beitrag So., 11.11.2012, 20:47

Ich denke nicht das eine Kindheit ohne Vater zwangsläufig im Erwachsenenalter zu Depressionen führt.
Das ist zwar ein wichtiger Faktor, aber zum Ausbruch einer Depression können noch viele andere Faktoren führen (Umfeld, andere Bezugspersonen, Erfahrungen und Ereignisse im Erwachsenenalter, Umwelt, Genetik usw.)

Vita = Leben(slauf)
After all this time ? Always.

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Mamamaus
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Beitrag So., 11.11.2012, 21:27

Danke Kaja für die Aufklärung mit dem Lebenslauf.

Ja natürlich, ich denke auch dass da einige Faktoren zusammen kommen dass die Depression ausgelöst wird. Bei mir war es eben als ich selber Mutter geworden bin, leider.

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Stacheldraht
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Beitrag So., 11.11.2012, 21:40

Mach Dich nicht verrückt. Ich bin unter anderem depressiv wegen meines Vaters und weil meine Mutter ihn nicht rechtzeitig abgeschossen hat.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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sakura89
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Beitrag So., 11.11.2012, 21:59

also ich bin seit mein 10 lebensjahr ohne vater groß geworden und kann nur deutlich ja sagen das man dadurch depressiv wird/ist.
dadurch hat bei mir alles begonnen meine leidendsweg.
klar ist das nicht bei jeden so und auch klar das es auch andere faktoren zum depressionen führen kann. aber bei mir war das so das ich es nie verkraftet habe meine vater zu verlieren und ihm nie wieder zu sehen. ist alles halt nicht so einfach.
und besonders wenn man in der zeit auch kein andere halt hat die eine in so schwere zeit auffangen kann. das ist dan so eine art doppelt so hart wie wenn da jemanden ist der eine gut auffangen kann.
ist meine meinung halt
We Can Do It !

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hope_81
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Beitrag So., 11.11.2012, 22:02

Mamamaus hat geschrieben:Hopeless81, was meinst Du mit Vita?
Ich meine deinen Lebenslauf...
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Mamamaus
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Beitrag So., 11.11.2012, 22:18

Danke für Eure Antworten.

Ja ich denke auch dass mein ganzer Lebensweg nicht sehr förderlich war. Meine Jugend und Schulzeit war auch nicht die einfachste, war immer der Außenseiter da ich viel ruhiger und zurückgezogener war als die anderen. Meine Oma meinte mal als ich 14 war wenn sie und mein Opa nicht gewesen wäre hätte ich ins Heim müssen weil meine Mutter das ohne ihre Hilfe nicht geschafft hätte. Und es gab ja auch keinen Partner mehr an der Seite meiner Mutter der ein wenig Vaterersatz sein hätte können. Eigentlich müsste ich mich fragen, dass ich trotz der Einstellung meiner Mutter geheiratet habe und Kinder bekommen habe, das ist eigentlich schon ein Wunder. Ich versuche es immer besser zu machen als meine Mutter und ich hoffe dass mir das gelingt.Und mein Mann ist auch ein ganz toller Papa für unsere 2 Jungs kann ich nur sagen.

Naja habe jetzt ja die Hoffnung auf einen Therapieplatz bei einer Tiefenpsychologin, ich denke da wird sich auch einiges aufklären.

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hope_81
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Beitrag So., 11.11.2012, 22:21

Mamamaus hat geschrieben:
Naja habe jetzt ja die Hoffnung auf einen Therapieplatz bei einer Tiefenpsychologin, ich denke da wird sich auch einiges aufklären.
Eine gute Idee, kann dich nur weiterbringen, tu es für dich
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
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Mamamaus
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Beitrag So., 11.11.2012, 22:35

Ja hopeless, da die Depressionen immer wieder kommen trotz Verhaltenstherapie über 60 Stunden werde ich jetzt eine tiefenpsychologische Therapie machen die auch in der Vergangenheit ansetzt. Die Verhaltenstherapie hat mich zwar gelehrt besser mit den Depressionen und Ängsten umzugehen aber die Ursachen kenne ich trotzdem nicht und ich denke da sollte man auch mal ansetzen. Ich möchte es auch meinen kindern zu Liebe machen, ich denk wenn es mir besser geht kann ich auch eine bessere Mama sein.

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hope_81
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 04:33

Mamamaus hat geschrieben:Ja hopeless, da die Depressionen immer wieder kommen trotz Verhaltenstherapie über 60 Stunden werde ich jetzt eine tiefenpsychologische Therapie machen die auch in der Vergangenheit ansetzt. Die Verhaltenstherapie hat mich zwar gelehrt besser mit den Depressionen und Ängsten umzugehen aber die Ursachen kenne ich trotzdem nicht und ich denke da sollte man auch mal ansetzen.


Finde ich total gut deine Einstellung und dich sehr mutig.
Ich möchte es auch meinen kindern zu Liebe machen, ich denk wenn es mir besser geht kann ich auch eine bessere Mama sein.
Absolut das ist so. Dann wünsche ich dir viel Kraft auf deinem weiteren Weg.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Mamamaus
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 10:28

Danke Dir hopeless, ich denke es wird oft eine schmerzliche Zeit werden in der Therapie aber wenn es sich lohnt ist es das allemal wert. Danke ebenfalls, ich wünsche Dir auch alles gute auf Deinem Weg.

LG Mamamaus

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Elena
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 13:19

Hallo Mamamaus,

ich denke, dass nicht jeder Mensch, der ohne Vater aufgewachsen ist, zwangsläufig unter Depressionen und anderen Auffälligkeiten leiden muss.
Als Beispiel kann ich zwei Freundinnen nennen, die ihr Kind ohne Vater haben gross ziehen müssen. Beide Kinder sind erwachsen und haben nicht den Hauch einer Depression.
Es kommt immer auf die Situation an, so würde ich es sagen. Depressionen sind ja Aggressionen, die man statt nach aussen gegen sich richtet, und das hat sehr viele Ursachen. Du kannst auch depressiv werden, würdest du mit einem Vater aufwachsen, der sich so verhält, dass deine Gefühle verletzt werden. Auch kann ich mir gut vorstellen, depressiv zu werden, wenn man feststellt, der Vater lehnt einen vollkommen ab. Dies muss aber nicht immer der Fall sein, wenn man nur bei seiner Mutter aufwächst.
Schlimm und traumatisch stelle ich mir die Scheidung vor, ein Kind lebt jahrelang in der "Familienidylle" und aufeinmal ist sie zerstört.


Eremit
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 13:43

Vaterlosigkeit oder Mutterlosigkeit an-sich führen nicht zwangsläufig zu Depressionen oder anderen Störungen, die Abwesenheit liebender Elternteile oder meinetwegen vergleichsbarer Bezugspersonen sehr wohl. Noch schlimmer natürlich die Anwesenheit destruktiver Bezugspersonen. Heißt, die Anwesenden sind immer ein größeres Problem als die Abwesenden.

Abgesehen davon hat der Vater als Bezugsperson doch sowieso schon seit Jahrzehnten ausgedient.

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