Gooootttt....ist das alles langweilig

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HnsGrg
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Gooootttt....ist das alles langweilig

Beitrag Do., 25.10.2012, 09:33

Hallo zusammen!

Ich habe ja keine Ahnung, ob mein Anliegen hier reinpasst, aber ich versuchs mal.

Objektiv gesehen "müsste mir die Sonne aus dem Arsch scheinen", wie es eine Bekannte ausdrückt: Verheiratet, mehrere gesunde Kinder, sicherer und eigentlich erfüllender Job als Lehrer, eigenes Haus, ich fahre Motorrad, lerne gerade Gitarre uns Saxophon. Ich helfe meinen Kindern in der Schule, beim Modellbau, beim Schwimmen gehen,....Ich gehe für alle Einkaufen und Koche jeden Abend. Ich habe nette und aufmerksame Kollegen...

Dennoch finde ich das alles laaaaangweiiiiiliiiiiiig. Es passiert einfach nichts mehr, was mich emotional kickt. Wenn ich morgens im Bett liege, dann frage ich mich, warum ich aufstehen sollte. Auf was ICH mich heute freuen sollte. Mir fällt dann meist nichts ein und stehe einfach auf. Schließlich habe ich ja Verpflichtungen: Meiner Frau und den meinen Kindern gegenüber, meinen Schülern und Kollegen gegenüber etc.

Aufgrund dieser "eigenartigen" Einstellung habe ich zweimal einen Therapeuten aufgesucht. Der meinte, dass ich doch eingentlich ein tolles Leben habe, und das emotionalen Ausschläge im Alter einfach immer geringer werden, weil man ja schon so vieles erlebt hat. Ich solle mich daran gewöhne und versuchen die kleinen Highlights mehr wertzuschätzen. Versuche ich, aber es will nur schwer klappen.

So schwer, dass meine Frau gestern Abend meinte, wenn sie meine Trauermiene noch länger anschauen muss, schmeißt sie mich raus....Ich solle mir Hilfe suchen, da ich eine Depression hätte. Ich habe zwar sonst keine Symptome (mangelnder Appetit, Schlaflosigkeit, etc), aber wenn sie meint. Sie war immerhin die letzten zwei Jahre in deswegen in Behandlung.

So, was mache ich jetzt? Wieder einen Therapeuten suchen? Wenn ja, was für einen? Oder einen dieser merkwürdigen Coaches? Die dann im Schneidersitz auf dem Sofa sitzen und der Meinung sind, sie hätten das Licht gesehen. Danke, brauche ich nicht nochmal. Wartezeiten sind ja auch utopisch. Und akut krank bin ich ja eigentlich auch nicht, so dass ich da irgendwie reinkommen könnte.

Wie soll ich also weitermachen?

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Nico
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Beitrag Do., 25.10.2012, 09:44

Alles hinschmeissen und nach Darfur auswandern ?
Mal schauen ob dir dort auch langweilig wird....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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luftikus
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Beitrag Do., 25.10.2012, 09:52

HnsGrg hat geschrieben:Aufgrund dieser "eigenartigen" Einstellung habe ich zweimal einen Therapeuten aufgesucht. Der meinte, dass ich doch eingentlich ein tolles Leben habe, und das emotionalen Ausschläge im Alter einfach immer geringer werden, weil man ja schon so vieles erlebt hat. Ich solle mich daran gewöhne und versuchen die kleinen Highlights mehr wertzuschätzen. Versuche ich, aber es will nur schwer klappen.
Meiner Ansicht nach ist das eine leider häufig von Therapeuten gemachte Aussage, und ich finde sie falsch, da sie Dein Anliegen quasi ignoriert bzw. abwertet. Auch mir ist es schon mal so ergangen, als ich bei einer Psychiaterin um Hilfe angesucht hatte. Sie sagte sinngemäß Sachen wie "ich sei doch selber schuld, mir würde es doch gut gehen, ich solle mich einfach dem Leben stellen, blabla..."

Deine Beschreibung klingt meiner Ansicht nach schon nach einer Depression, auch wenn du (noch) keine körperlichen Symptome hast.

Ich weiß nicht, was du von Psychopharmaka hältst (nicht jeder will sich mit ihnen behandeln lassen), aber mir haben sie schon zweimal in meinem Leben sehr gut aus einer depressiven Phase geholfen. Allerdings braucht man dazu einen guten Psychiater, der einen versteht, und der geduldig auch mehrere Präparate mit einem durchprobiert. Denn nicht alle Medikamente helfen bei jedem Menschen gleich gut.

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HnsGrg
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:06

Nico hat geschrieben:Alles hinschmeissen und nach Darfur auswandern ?
Mal schauen ob dir dort auch langweilig wird....
Ein bisschen lebensnäher könnte es schon sein. Obwohl ich übers auswandern schon mal nachgedacht habe und auch mal versucht habe - in die USA. Hat aber nicht geklappt.

Sonst noch was konstruktives?

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HnsGrg
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:08

luftikus hat geschrieben:Ich weiß nicht, was du von Psychopharmaka hältst (nicht jeder will sich mit ihnen behandeln lassen), aber mir haben sie schon zweimal in meinem Leben sehr gut aus einer depressiven Phase geholfen. Allerdings braucht man dazu einen guten Psychiater, der einen versteht, und der geduldig auch mehrere Präparate mit einem durchprobiert. Denn nicht alle Medikamente helfen bei jedem Menschen gleich gut.
Davon halte ich eigentlich nichts. Sport hat mir immer gut geholfen. Aber dazu komme ich leider nicht in dem Maße, wie es bräuchte - Langstreckenlauf. Und das finden eines guten Therapeuten ist halt auch nicht so einfach.

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Nico
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:10

Du hast geschrieben dass du nicht glaubst eine Depression zu haben und gegen reine Langeweile hilft nun mal nur, dass man etwas unternimmt und etwas riskiert, also mach mal .....
Ach Langstreckenlauf, das ist interessant, warum kommst du nicht dazu wo dir eh langweilig ist ?
Man kann auch Nachts laufen.....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Yumi
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:12

HnsGrg hat geschrieben: Aber dazu komme ich leider nicht in dem Maße, wie es bräuchte - Langstreckenlauf.
Dann würde ich ja statt des Therapeuten die freie Zeit in den Langstreckenlauf investieren.
So nach dem Motto: Was gut ist mach mehr davon!

Was gefällt dir denn so am Langstreckenlauf?
Zuletzt geändert von Yumi am Do., 25.10.2012, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.

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candle.
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:12

Hallo HnsGrg!

Willkommen im Forum!

luftkus hat es ja schon gesagt. Der erste Weg geht ja allgemein zum Hausarzt, der dir wahrscheinlich schon einen guten Therapeuten nennen kann. Dann würde ich ebenso auch einen Psychiater aufsuchen für evtl. Antidepressiva Einnahme. Es kann helfen zur Überbrückung ein Antidepressiva zu nehmen bis eine Therapie beginnt.

Ich denke, du hast mit diesen Therapeuten einfach Pech gehabt, denn man wird sicher nicht gefühlsärmer im Alter- das ist ja Unsinn!

Viel Glück auf deinem Wege!
candle
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Yumi
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:23

Oder mach mal was ganz anderes, vielleicht angeln, was weiß ich,
was dich interessieren würde.

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luftikus
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:25

Ja, Sport hilft meistens auch sehr gut, das stimmt...

Aber wenn du dich momentan auch dazu nicht aufraffen kannst, dann könnte eben der vorübergehende Einsatz von Psychopharmaka helfen. Die könnten dich wieder soweit in Schwung bringen, dass du mit dem Laufen anfangen kannst, und wenn der Sport erstmal seine Wirkung zeigt, dann brauchst du die Medikamente irgendwann nicht mehr und kannst sie wieder absetzen.

Bei mir hat dieser Weg jedenfalls ganz gut funktioniert....

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HnsGrg
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:39

Nico hat geschrieben:Du hast geschrieben dass du nicht glaubst eine Depression zu haben und gegen reine Langeweile hilft nun mal nur, dass man etwas unternimmt und etwas riskiert, also mach mal .....
Ach Langstreckenlauf, das ist interessant, warum kommst du nicht dazu wo dir eh langweilig ist ?
Man kann auch Nachts laufen.....
Das mit den Nachts laufen ist schwierig. Zum Einen hat meine Frau schon ein Problem, wenn ich Abends laufe...es ist dunkel und mir könnte was passieren. Was auch schon passiert ist: Hundebiss mit anschließendem Krankenhausaufenthalt. Zum Anderen packe ich es einfach nicht vor der Arbeit schon zu laufen. Da müsste ich um 3.00 Uhr los, damit ich gegen 5 Uhr wieder zu Hause bin. Das macht mein Biorythmus nicht mit ich hab das mal versucht.

Im Sommer habe ich übrigens Gleitschirm fliegen 1 Woche lang ausprobiert. War irre! Voll der Kick. Aber schwierig zum Umsetzen, da 1.) nicht wirklich familienfreundlich, weil man immer den ganzen Tag weg ist und 2.) das Ganze sehr wetterabhängig ist. Ich habe einen Freund, der macht es und der ist dieses Jahr kaum zum Fliegen gekommen. Aber Trailrunning, speziell das Laufen in den Bergen hat viel Spaß gemacht und ausgeprochen gut getan. Aber ich schaffe das nicht unter der Woche unterzubringen. Vormittags: Unterricht, Nachmittags: Kinderbetreuung und Fahrdienst, Abends: Unterrichtsvorbereitung. Da bleibt kaum Platz für Laufen oder ... für die Frau. Was sie auch bemängelt. Wir haben zwar jetzt mal angefangen wieder einen regelmäßigen Abend pro Woche für uns zu starten, aber nach einmal sind wir jetzt nacheinander mit Grippe/Schnupfen ausgeschaltet worden.
Ursprünglich wollte ich übrigens zweimal die Woche von meiner Schule nach Hause laufen. Das sind dann, je nach Strecke, 16-30km und damit ganz gut für ein Grundlagentraining. Aber, wie gesagt, da würde der Nachmittag draufgehen.

Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass ich in der Kunst des Schlechtredens den schwarzen Gürtel besitze.

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HnsGrg
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:43

Yumi hat geschrieben:Oder mach mal was ganz anderes, vielleicht angeln, was weiß ich,
was dich interessieren würde.
Das ist ja lustig, Angeln habe ich tatsächlich angefangen. Ich gehe meistens mit einem meiner Söhne und es ist wirklich ganz nett. Aber so der Kick....

Mein Problem ist, dass sich vieles bei mir ganz schnell abnutzt und nach einer ausgesprochenen Anfangseuphorie das in einem Dümpeln endet. Ukulelespielen habe ich zum Beispiel die letzten Jahre angefangen, aber nachdem meine Frau meinte, dass ich nicht Singen kann, habe ich irgendwie keine Lust mehr. Es gibt ja nichts schlimmeres, als wenn du jemand ansiehst, wenn er denkt: "Oh Gott, nicht schon wieder singen, Ukulele,..." Aber sobald sie aus dem Haus ist ....

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HnsGrg
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:49

candle. hat geschrieben:Der erste Weg geht ja allgemein zum Hausarzt, (...)

Ich denke, du hast mit diesen Therapeuten einfach Pech gehabt, denn man wird sicher nicht gefühlsärmer im Alter- das ist ja Unsinn!
Beim Hausarzt war ich schon. Der meinte, dass das nur eine Phase ist, und normal und so. Midlife-Crisis. Und da ich ja sonst gut beiander bin, sah er keinen Grund irgendwie in Richtung Depression weiterzu gehen.

Der Therapeut meinte übrigens nicht, dass man im Alter gefühlsärmer wird. Aber als Kind ist ja alles mit einem WOW verbunden: Das erste Flugzeug, das erste Mal im Kino, das erste Handy, die erste Freundin, Urlaube, fremde Länder,.... Später kennt man das ja dann schon alles. Da vergleicht man dann z.B. eigentlich tolle Hotels mit bereits besuchten und denkt sich: "Da war das Buffett besser." "Dort war der Strand besser.".... Oder Skifahren. Skifahren fand ich früher toll. Inzwischen find ich es langweilig. Ich kann mich an beliebige Pisten stellen und gut bis sehr gut runterfahren. Wo ist die Herausforderung? Wie ich das Anstehen an der Liftschlange am Besten überstehe?

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HnsGrg
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:51

Yumi hat geschrieben:Dann würde ich ja statt des Therapeuten die freie Zeit in den Langstreckenlauf investieren. So nach dem Motto: Was gut ist mach mehr davon!
Was gefällt dir denn so am Langstreckenlauf?
Die Umgebung! Und die Bewegung tut einfach gut, und nach 40 Minuten hört der Kopf auf und es tauchen neue Gedanken auf. Aber es ist vor allem die Umgebung, deswegen laufe ich, wie ich beim Gleitschirmkurs feststellen musste, eigentlich auch sehr gerne in den Bergen. Da ist das mit dem Nachts laufen einfach - mal wieder - langweilig.


Yumi
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Beitrag Do., 25.10.2012, 10:53

HnsGrg hat geschrieben:Vormittags: Unterricht, Nachmittags: Kinderbetreuung und Fahrdienst, Abends: Unterrichtsvorbereitung.
HnsGrg hat geschrieben: lerne gerade Gitarre uns Saxophon. Ich helfe meinen Kindern in der Schule, beim Modellbau, beim Schwimmen gehen,....Ich gehe für alle Einkaufen und Koche jeden Abend.
Für die Kinder stelle doch eine Kinderfrau oder Studentin ein, kannst du dir doch leisten als Lehrer.

Einkaufen und Kochen kannst du doch abwechselnd mit deiner Frau
machen, dann hättest du jeden zweiten Abend frei.

Und wenn Gitarre und Saxophon langwielig ist, dann nimmst du die Ukulele. Kannst du dich da nicht mit anderen Spielern zusammentun
und bei denen........singen meine ich.

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