Depressionen: Wie Mut finden, sich Hilfe zu suchen?

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Kiroi
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Depressionen: Wie Mut finden, sich Hilfe zu suchen?

Beitrag Mi., 03.10.2012, 08:12

Hallo Leute,

es fällt mir unglaublich schwer diesen Beitrag zu schreiben und innerlich verdamme ich mich dazu, Hilfe zu suchen - doch ich denke, dass jetzt endlich etwas getan werden muss.

Mir einzugestehen, an Depressionen zu leiden, war und ist bei weitem kein leichter Weg. Im Gegenteil, ab und an tue ich es als völliges Hirngespinst ab. Bis ich dann merke, wie schnell die Zeit ungenutzt verstreicht und ich diesen Umstand unbedingt ändern will. Nur die Frage ist: Wie? Wie habt ihr euch aufgerafft Hilfe zu suchen, Therapeuten rauszuschen, zum Hausarzt zu gehen, etc.? Noch vor wenigen Monaten war mir der Gedanke, professionelle Hilfe anzunehmen so undenkbar, absurd. Innerlich habe ich aber schon immer Leute bewundert, die diesen Schritt geschafft haben.

Wahrscheinlich brauche ich einfach ein paar Leute, die mir ihre Geschichte erzählen. Ich bin überfordert mit dem Thema und brauche etwas Zuspruch.

Liebe Grüße,
Kiroi

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schmetterling.1983
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 08:30

Liebe Kiroi,
erst mal wilkommen im Forum. Schön, dass du dich getraut hast hier Unterstützung zu suchen.
Die ersten Schritte sind schon getan, du spürst, dass du Hilfe brauchst und setzt dich mit dem Thema auseinander, versuchst einen für dich passenden Weg zu finden.

Was meinst du denn mit überfordert? Hast du Ängste in Bezug auf die Therapie/Therapeut/in oder ist der Zugang dazu (wohin wenden, welche Therapieform, ..?) noch unklar?
Für mich klingt in einem Beitrag an, dass du dir nicht ganz sicher bist ob du denn eine "Depression" hst und damit eine Therapie machen "soltest", habe ich das richtig gelesen?

Zunächst einmal erwartet glaube ich kein Arzt, dass du bereits mit einer Diagnose und Schweregrad in der Therapie ankommst. Wenn du leidest und in deiner Situation aufgrund Hindernissen, die du selbst nicht mehr bewältigen kannst nicht mehr zurecht kommst, dann ist meiner Meinung nach der Weg zum Thera angesagt. Was genau die Diagnose sein könnte und auf welche Art und Weise ihr beiden dann evtl. daran arbeiten könnt kommt auf das individuelle Problem an und wird in den Vorgesprächen (5-8 je nach Therapieform) Gesprächen geklärt.

In Bezug auf meine Geschichte kann ich dir sagen, dass ich mich sehr verzweifelt gefühlt habe, Ängste hatte und sehr unglücklich war vor der Therapie. Dann habe ich mich nach fast einem Jahr ... in dem ich immer wieder gedacht habe, dass ich es bald tun will aber vor mir hergeschoben habe, weil naja, viell. schaffe ich es ja allein ... doch für Probestunden entschieden. Und nun sehe ich mich im letzten viertel der Therapie in der sich doch einiges geändert hat.
Ich bin sehr froh darüber, dass ich doch losgestiefelt bin und bedaure es teilweise, dass ich nicht eher gegangen bin.

Deswegen kann ich dir nur sagen, hab Mut, es lohnt sich! Nicht jeder Thera passt zu einem , probiere aus und wähle den/die mit dem du dich am wohlsten fühlst, dass ist wichtig, denn ihr müsst vertrauen zueinander entwickeln können.
Alles Gute!
LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Thread-EröffnerIn
Kiroi
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 08:51

Hallo schmetterling,

lieben Dank für die schnelle Antwort, hat mich sehr gefreut.
schmetterling.1983 hat geschrieben:Hast du Ängste in Bezug auf die Therapie/Therapeut/in oder ist der Zugang dazu (wohin wenden, welche Therapieform, ..?) noch unklar?
Ja, sowohl in Bezug auf die Therapie selbst (obwohl sich das für mich immer noch utopisch anfühlt), als auch die ersten Schritte. Wo man eine Therapeutenliste findet, weiß ich. Bei der Therapieform allerdings bin ich mir unsicher. Vor ein paar Wochen hab ich mir online schone einige Therapeuten angeschaut - nur ist das überhaupt nicht mein Gebiet, ich kenne mich mit den Formen nicht aus. Und das ist auch wieder ein Problem - ich möchte am liebsten alle möglichen Informationen dazu bekommen, um mir einen zumindest groben Überblick zu verschaffen. Unwissenheit macht mir Angst.
schmetterling.1983 hat geschrieben:Für mich klingt in einem Beitrag an, dass du dir nicht ganz sicher bist ob du denn eine "Depression" hst und damit eine Therapie machen "soltest", habe ich das richtig gelesen?
Natürlich habe ich bis jetzt noch keine Diagnose, aber ich denke, es sind Depressionen. Soweit ich rausgelesen habe, werden als Behandlungsformen Therapie und evtl. Antidepressiva empfohlen. Allerdings hab ich auch gelesen, dass man AD's vom Psychiater verschrieben bekommt? Kann das der Therapeut auch machen?
schmetterling.1983 hat geschrieben:Dann habe ich mich nach fast einem Jahr ... in dem ich immer wieder gedacht habe, dass ich es bald tun will aber vor mir hergeschoben habe, weil naja, viell. schaffe ich es ja allein ... doch für Probestunden entschieden.
Das könnte glatt von mir sein! Mit dem Thema Therapie/oder nicht beschäftige ich mich seit einem Monat. Was war deine erste Anlaufstation? Ich habe auch die Angst, nicht ernst genommen zu werden...

Liebe Grüße,
Kiroi

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kalliope
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 10:38

liebe kiroi,

finde mich in deiner beschreibung sehr gut wieder. mir ist es vor nicht allzu langer zeit genauso ergangen wie dir.

mein vorschlag für ein vorgehen wäre: such dir einen/eine psychiater/in, die/der dann feststellen wird, was dir fehlt und ob do medikamente brauchst. es ist nicht einfach einen arzt(eine ärztin mit kassenvertrag zu finden und du musst wahrscheinlich längere zeit auf einen termin warten.

dann nimm dir zeit für eine therapie. auch das gibt es auf krankenschein - muss also nicht unbedingt sehr teuer sein.

alles gute und liebe grüße!
kalliope

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saffiatou
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 11:07

Liebe Kiroi,

vielleicht hilft Dir, wenn ich Dir erzähle, wie es bei mir anfing:

Ich habe immer sehr viel gearbeitet, dann als mein Chef, er ist wie ein Vater für mich, in den Ruhestand ging und ich
in eine andere Abteilung kam, in der es dann nicht so viel zu tun gab (also nur die 8 bis 9 h am Tag), konnte ich nicht
länger verdrängen. Plötzlich wurde mir ständig übel, ich habe meinen Hausarzt aufgesucht, bekam Medis, die nicht
halfen, dann eine Reihe Untersuchungen, die immer keinen organischen Befund erbrachten.

Immer mal fragte er mich, ob es nicht sein könnte, daß ich Depressionen habe, habe das dann abgewehrt. Als ich wirklich
nicht mehr konnte, habe ich ihn gebeten mich in eine Klinik einzuweisen. Wieder neue Untersuchungen, keine Befunde.
Nach zwei Tagen, sagte der Arzt zu mir ich hätte eine Depression. Ich lag da im Bett und habe gesagt, daß kann nicht
sein und dann liefen nur noch die Tränen. Selbst da war ich noch nicht bereit, die Depression anzunehmen, dachte ich
hätte mein Leben nicht im Griff, hätte versagt.

Hatte danach ein langes Gespräch mit meinem Hausarzt, der mir als erste Hilfe ein Ad verschrieb, daß auch gut geholfen
hat. Ich habe mich dann auf die Suche nach einem Therapeuten gemacht. Habe als erstes eine Psychiaterin gefunden,
mit der ich auch noch heute regelmäßig (alle 2 bis 3 Wochen) ein Gespräch führe. Sie ist eine wunderbare Unterstützung,
kann aus Zeitgründen keine Therapie anbieten, aber diese Gespräche, die manchmal eine Stunde dauern, sind mir wichtig.

In dem ersten Gespräch mit ihr, hat sie eine Diagnostik durchgeführt, und gesagt, daß ich eine schwere Depression habe
und dringend einen Therapieplatz benötige. Auch da war bei mir noch nicht viel Einsicht, aber ich habe mich auf die Suche
gemacht. Ich weiß nicht wie das bei Dir in Österreich läuft, ich habe die Kassenärztliche Vereinigung gebeten mir eine Liste
aller Therapeuten in der Umgebung zu zuschicken, habe die abtelefoniert und dann hatte ich endlich einen Platz gefunden.

Der Anfang ist schwer, ich wollte selbst in dem ersten Gespräch mit ihm noch nicht, suchte Gründe, nicht wieder hinzugehen,
anderseits spürte ich, daß ich nicht mehr konnte.... war schwer. Dann habe ich begriffen, daß ich ihm vertrauen kann,
darf, daß er auf meiner Seite steht und dafür bin ich sehr dankbar.

Es ist ein langer Text geworden, aber ich dachte ich schreibe ausführlicher, damit ich Dir zeigen kann, daß es niemals leicht
ist sich Hilfe zu holen, sich aber lohnt!

Liebe Grüße, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Emoticoala
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 12:12

Kiroi hat geschrieben: Mir einzugestehen, an Depressionen zu leiden, war und ist bei weitem kein leichter Weg. Im Gegenteil, ab und an tue ich es als völliges Hirngespinst ab. Bis ich dann merke, wie schnell die Zeit ungenutzt verstreicht und ich diesen Umstand unbedingt ändern will. Nur die Frage ist: Wie? Wie habt ihr euch aufgerafft Hilfe zu suchen, Therapeuten rauszuschen, zum Hausarzt zu gehen, etc.? Noch vor wenigen Monaten war mir der Gedanke, professionelle Hilfe anzunehmen so undenkbar, absurd. Innerlich habe ich aber schon immer Leute bewundert, die diesen Schritt geschafft haben.
Wichtig ist doch nur, das Bedürfnis nach Hilfe zu spüren. Über die Diagnose würde ich mir erst einmal keine großen Gedanken machen.

In Deutschland kann man 5 von der Krankenkasse in jedem Fall zu zahlende, probatorische Sitzungen bei verschiedenen Therapeuten machen, bevor man sich für einen Therapeuten entscheidet, der den Antrag für Kostenübernahme der eigentlichen Therapie an die Krankenkasse stellt.

Als ich meine erste Therapie in Deinem Alter in Angriff nahm, habe ich Gespräche mit 4 verschiedenen Therapeuten und Therapeutinnen geführt, bevor ich mich entschieden habe.

Es ging auch um Depressionen. Der Therapeut sprach ebenfalls von Persönlichkeitsentwicklung. Depressionen sind aber in jedem Fall ernst zu nehmen und bedürfen der professionellen Hilfe, weil man die Sicht des möglichst professionellen Anderen braucht, um besser damit klarzukommen. So habe ich es jedenfalls im Nachhinein empfunden.

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Kiroi
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 12:23

Hallo Kalliope & saffiatou,

auch euch lieben Dank für eure Beiträge.
kalliope hat geschrieben:
mein vorschlag für ein vorgehen wäre: such dir einen/eine psychiater/in, die/der dann feststellen wird, was dir fehlt und ob do medikamente brauchst.
Ich glaube, meine Hemmschwelle zu einem Psychiater zu gehen ist größer als bei einem Therapeuten anzufragen. Außerdem hab ich nicht wirklich einen Hausarzt zwecks Überweisung. Läuft das immer so ab, dass nur Psychiater entsprechende AD's verschreiben können?

Saffiatou, so viel könntest du gar nicht schreiben, dass mich dein Beitrag abschrecken würde. Danke vielmals für deinen Erfahrungsbericht!
saffiatou hat geschrieben:Ich weiß nicht wie das bei Dir in Österreich läuft, ich habe die Kassenärztliche Vereinigung gebeten mir eine Liste
aller Therapeuten in der Umgebung zu zuschicken, habe die abtelefoniert und dann hatte ich endlich einen Platz gefunden.
Die Liste ist nicht mein Problem... Eher der Anruf selbst. Was sagt man da? "Hallo, ich bin XY, glaube an Depressionen zu leiden und hätte gerne einen Ruckrüf für einen Termin?" So in etwa?

Ich habe bei den AD's enorme Angst vor Gewichtszunahme. Ich bin schon adipös, das muss sich nicht noch weiter verschlimmern. Tatsächlich ist das meine größte Angst...

Könnt ihr mir vielleicht noch erzählen, inwieweit die Angehörigen involviert waren/davon gewusst haben? Ich fürchte die Akzeptanz bei psychischen Krankheiten wird bei mir nicht sehr groß sein (Typisches Landkind. )

LG,
Kiroi

Ups, Emoticoala hat sich noch dazwischengeschoben.
Emoticoala hat geschrieben:Als ich meine erste Therapie in Deinem Alter in Angriff nahm, habe ich Gespräche mit 4 verschiedenen Therapeuten und Therapeutinnen geführt, bevor ich mich entschieden habe.
Liefen die Gespräche parallel?

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Kiroi
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 14:50

Welche Therapieformen habt ihr gewählt? Bzw. gibt es für die Depression nur spezifisch wirksame Formen?

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kalliope
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 15:38

liebe kiroi,

hier eine antworten auf die eine oder andere deiner vielen fragen: wenn dir jemand medikamente verschreibt, muss er arzt sein. das kann auch ein praktischer arzt sein. würd ich aber grundsätzlich davon abraten, weil die viel zu wenig über psychopharmaka bescheid wissen. es geht also kein weg an der psychiaterIn vorbei.
und therapeutInnen können, müssen aber nicht unbedingt ärztInnen sein. wenn deine therapeutIn zufällig auch ärztIn ist, wird sie dich in den meisten fällen auch nicht medikamentös behandeln, sondern zu einer kollegIn schicken.

zur therapieform ist schwer was zu raten. am besten, du wählst dir therapeutInnen und schaust mal, ob ihr miteinander könnt. das ist die hauptsache. alles andere ergibt sich dann.

zum anruf: du musst keine diagnose bekanntgeben. das tun andere. gib einfach deinen leidensdruck wieder und weiter. therapeutInnen kennen diese telefonate und sind im gegensatz zu und patientInnen/klientInnen daran gewöhnt. Mach dir also keine gedanken, dass du etwas falsch machen könntest!

nur mut!
kalliope

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saffiatou
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Beiträge: 3633

Beitrag Mi., 03.10.2012, 19:54

Hallo Kiroi,

der erste Anruf ist der schwerste, danach wird es wirklich leichter.

Ich habe gesagt, daß ich unter Depressionen leide und dringend einen Termin für eine Therapie suche. Wenn ich einen
Ab erwischt habe, konnte ich schon mal die Stimme hören und mich entscheiden, ob mir diese sympathisch ist, oder nicht,
dann habe ich wieder aufgelegt. Ich habe immer zurückgerufen, manchmal denke ich vergessen die Theras das auch und
können daran sehen, wie wichtig MIR die Therapie auch ist.

Es gibt so viele unterschiedliche ADs, habe selber mit dem Gewicht zu kämpfen, bei einem habe ich zugenommen und dann
bei einem anderen eher abgenommen. Man muß eben viel ausprobieren. Psychiater sind wirklich die besseren Ansprechpartner
für die Medis, mein Hausarzt hat mit viel Glück das richtige gegriffen, aber ich habe nach einer Weile Nebenwirkungen gespürt
und dann absetzen müssen.

Manchmal geht es nicht ohne Medis, man kann sie nicht verteufeln, sie helfen und machen nicht gefühskalt.

Inzwischen ist es doch auch in der Gesellschaft nicht mehr so schlimm angesehen, wenn man sich Hilfe im Seelischen Bereich sucht.

Meine Familie weiß von meinen Depressionen und der Therapie, aber ich bekomme da keine Unterstützung, aber das liegt an
der Familie, von der ich mich eben auch distanziert habe. Meine Freunde wissen ebenfalls bescheid, manche etwas besser,
je nachdem wie ich ihnen vertrauen kann. Ich wohne auch auf dem Land (Kleinstadt), mache die Therapie in der Stadt, anfangs
war mir das wichtig, war sicher, daß alle denken würden ich bin verrückt. Habe inzwischen keine Probleme mehr damit.

Ich mache eine Tiefenpsychologischfundierte PT, war für mich die richtige, welche Form für Dich geeignet ist, kann ich nicht beurteilen,
lese mal ein wenig hier im Forum....

Schönen Abend, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Kiroi
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Beitrag Do., 04.10.2012, 07:38

Danke kalliope & saffiatou!

Ihr habt recht, ich sollte nicht so verkrampft an die ganze Sache rangehen. Je mehr ich nun darüber weiß, desto leichter fällt es mir, die innere Distanz zu dem ganzen Thema abzubauen und mich darauf einzulassen.
Danke an alle für die Erfahrungsberichte & Ratschläge. Ihr habt mir Mut gemacht und auch Hoffnung gegeben, dass der Weg nicht unbestreitbar ist.

Liebe Grüße,
Kiroi

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Beitrag Mi., 24.09.2014, 09:50

Hallo Ihr Lieben,
In klaren Momenten sehe ich wie stark meine Depression ausgeprägt ist, aber ich bin nicht fähig mir Hilfe zu holen , noch angebotene Hilfe anzunehmen. Mehr noch, ich vertusche und renne mehr und mehr in Lügengebilde. Es ist als würde sich die Schlinge immer enger ziehen. Ich finde einfach keinen Weg raus. Ich bin so kalt und gleichgültig geworden. Ich vernachlässige alles und jeden und wie mir nun auffällt auch mich. Die normalste Dinge schiebe ich tagelang heraus, Körperpflege wie Duschen z.B. nur alle drei, vier Tage. Ich habe Angst vor allem und jeden, kann schon gar nicht mehr telefonieren oder gehe nur irgendwo hin, wenn es absolut sein muss. Ich bin isoliert und isolierte mich selber. Die Tage verbringe ich im Bett. Ich verkrieche mich und starre Stunden die Wand an. Es scheint mir hoffnungslos. Ich brauche Hilfe, bekomme aber nicht den Mund auf. Einzig wenn mein Partner nach Hause kommt , bin ich fähig 2h zu schauspielern, allerdings zunehmend schlechter. Ich fühle mich wie Ballast, ein Parasit, der anderen nur eine Last ist. Oft kreisen meine Gedanken um Selbstmord.Das blockiert mich dann in allem. Ich weiss nicht mehr weiter und wünschte, ich könnte den richtigen Schritt machen und mir Hilfe geben lassen. Aber auch dazu scheine ich unfähig zu sein. Ich drehe mich in der Abwärtsspirale und ziehe mein Umfeld mit runter. Depression unlösbar?
Cheer

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hope_81
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Beiträge: 1805

Beitrag Mi., 24.09.2014, 09:56

Oh, das du unfähig bist dir Hilfe zu holen wiederlegst du gerade, in dem du hier schreibst.

Das alles, einschließlich der Tatsache sich keine Hilfe holen zu können, ist typisch für eine Depression und sehr, sehr gefährlich.

Ich kann dir also nur empfehlen mit dem Gewahrsein, dass das alles deine Krankheit ist, die dich töten und handlungsunfähig machen will, in eine Klinik zu gehen.

Und das sofort.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


Ambi14
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Beiträge: 144

Beitrag Mi., 24.09.2014, 10:40

Liebe Cheer,

ja, da musst du nun tatsächlich einmal über diesen "lähmenden" Schatten springen. Ich weiß, schwer - aber machbar!

Je nachdem, wo du wohnst, kannst du auch eine Ambulanz aufsuchen.
Die gibt es teils auch in psychiatrischen Tageskliniken oder Ausbildungsinstituten für Psychotherapeuten.

Das hat mir anfangs geholfen, da man nicht unbedingt "ad hoc" einen ambulanten Therapeuten findet.
Aber in solch einem dringenden Fall bieten auch ausgelastete Therapeuten oftmals erst einmal ein Gespräch und ihre Hilfe an, oder können weiter vermitteln.

Weiß dein Partner gar nichts von deinen Nöten? Kannst du dir vorstellen, dass er dich da evtl. unterstützen kann?

Zögere bitte nicht, mache den 2. Schritt. Der erste war es, dich hier zu melden.

Viel Kraft und Mut dazu!
Ambi
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)

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Cheerleader
Helferlein
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Beiträge: 61

Beitrag Mi., 24.09.2014, 13:12

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich tue mich einfach schwer, weil ich mich so schäme. Schäme für.mein Verhalten, für mein Unvermögen,für mich und meine Lebensumstände.
Mein Partner reagiert insofern, dass er Lösungsansätze für konkrete Probleme sucht, aber nicht umsetzt. Auf Aussagen meinerseits wie “ Ich habe Angst, ich bin überfordert, ich kann nicht mehr, ich schaff das alles nicht mehr.......“ reagiert er mit Liebesbekenntnissen. Er ist der Meinung, unsere Liebe kann alles richten und braucht nur etwas Geduld. Wenn ich den ganzen Tag verschlafe,sagt er,dass mein Körper das gerade braucht. Ich komme mit meinen Worten nicht durch zu ihm und er normalisiert alles so ,als wäre ich voll funktionsfähig. Dabei sieht man schon an kleinen Dingen wie unfähig ich bin. Es bricht alles zusammen und ich bin hilflos und kaputt. Es ist grausam mich so zu sehen, kalt und teilnahmslos,verantwortungslos und lieblos. Wie bin ich nur so geworden?

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