Depression, Angst, Perspektivlosigkeit

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Méabh
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Depression, Angst, Perspektivlosigkeit

Beitrag Di., 25.09.2012, 18:14

Hallo, ihr alle...

ich hänge seit Wochen wieder in einer Depression... vielleicht hat jemand einen Rat für mich, denn ich weiß nicht weiter.

Ich bin 40, hatte mit drei im Kindergarten schon Angst vor Menschen, habe mich nie wehren können und war immer für mich alleine. Schule war immer Horror, Abi hab ich zwei Jahre später als geplant gemacht, weil ich so viel gefehlt hatte, aus Angst habe ich zu Hause immer nur geschlafen (ich habe ab 17 Jahren allein gewohnt).

In meiner Familie war ich auf meine Mutter fixiert, ansonsten war ich "die Störende", für die kein Platz war. Ich habe zu den anderen Familienmitgliedern, die es da gab, nie innerlich eine richtige Beziehung gehabt. Meinen Vater gab es nicht. Er ging, als ich Baby war und war immer "Der Schlechte".

Als dann in meiner Pubertät ein Stiefvater kam, musste ich auf dem Dachboden wohnen, weil mich keiner wollte; meine Mutter bekam dann ein neues Kind mit dem Stiefvater, sie waren eine Familie. Der Stiefvater war Professor und sagte, ich sei lebensunwert. Meine Mutter hörte auf alles, was er sagte, er, als Autorität.
Seit ich denken kann, kriege ich dieses Gefühl "ich hätte besser weg zu sein" nicht aus mir raus.

Ich hatte insgesamt drei ambulante Therapien, die mir geholfen haben, meinen Selbstschutz aufzubauen; mich nicht mehr verhungern lassen zu wollen, mich nicht zu zerschneiden o.ä. - mein Gefühl "unwert" zu sein, ist jedoch immer noch groß. Ich kann mich nirgendwo wehren oder auch nur deutlich zeigen. Tue ich es, verfolgt es mich Wochen, weil es mich stresst.

Ich war insgesamt 5 Monate in der Geschlossenen, dann Offenen wg. Depersonalisation/ Depression nach Suizidversuch; danach 5 Monate stationäre Therapie.

Danach machte ich mit Ende 20 - vorher x Abbrüche aus Angst und Panik - mein Diplom in einem menschenbezogenen Beruf. Ich wollte mir beweisen, dass ich das schaffe, dass ich "normal" bin. Da ich in meinem Beruf aus Angst vor Menschen nie arbeiten konnte, arbeite ich seit 13 Jahren als Putzfrau. Ich habe weniger als jemand mit Hartz4, um zu leben, ich habe solche Angst vor dem Amt.

Zudem gehe ich kaum aus dem Haus, außer zum Putzen. Der Job ist war einige Jahre okay für mich, weil ich mich wenigstens nicht verstellen musste, aber - es ist ein Tagungshaus - es kommen immer öfter immer früher immer mehr Menschen dort hin. Ich schiebe inzwischen schon wieder totale Panik, wenn ich die Tür höre, obwohl ich jeden vom Sehen kenne und keiner irgendwie blöd ist; obwohl ich schon so lang da bin.

Ich habe seit einigen Jahren immer mal wieder Medikamente probiert - Thombran, Fluoxetin, Sertralin, Citalopram, Oppipramol, aber alle Medikamente wirken zwar etwas, haben aber selbst bei geringster Dosierung extreme Nebenwirkungen. Mein Neurologe ist sehr bemüht, mir zu helfen, hat meinen Fall sogar schon mal einem Kollegenkreis (bei einem kleinen Kongress) vorgetragen, aber dort konnte niemand etwas Hilfreiches sagen. Im Moment schlafe ich eigentlich gar nicht mehr, versuche, wenigstens 3 Stunden zu schlafen, indem ich Schlaftabletten nehme - was ich nie machen wollte, sonst schaffe ich meine Arbeit (ab früh morgens) nicht.

Ja. In meiner Familie sind alle "normal", alle sind Akademiker, Vielverdiener, auch heute noch bin ich das "Schlechte" - ich hab kaum noch Kontakt dort hin, aber kriege manche Dinge eben mit. Einerseits bin icjh froh, dass ich überhaupt arbeite, andererseits quält es mich langsam, dass es der Job ist, der immer für WorstCases herhalten muss. ("Solche Leute sollten Klos putzen!" oder so was.) Ich gebe zu, dass ich mich langsam immer öfter dafür schäme, dass ich putze. Ich versuche, dagegen anzugehen, aber es ist schwer.

Ich bin wie eine Art Regenwurm. Krieche am Boden, mit allerwenigst Geld, keinem sozialen Ansehen, einer Familie, die mich peinlich findet, Freunde habe ich sonst keine. Ich kann keine Beziehungen zu Menschen aufbauen, ich komme über eine Distanz nicht hinaus - selbst bei Therapeuten, denen ich vertraue, nicht. Ich hab einen Freund, dem ich vertraue, aber fühlen kann ich nicht wirklich was, außer Scham, dass ich so eine schlechte Freundin bin, die ihm nichts geben kann außer, dass sie eben da ist.

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Méabh
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Beitrag Di., 25.09.2012, 18:15

Medikamente helfen mir kaum, und meine Depressionen kommen immer öfter, meist sind es inzwischen 3 Monate im Jahr, in denen sie mal schwächer sind. Ich habe jede Nacht Panik vor nichts Konkretem, das ist schon jahrelang so. Ich habe Angst, mit Menschen zu tun zu haben, und manchmal denke ich, dass Menschen mich ausrotten möchten, weil ich ekelhaft bin. Und ich merke, wie sehr ich schon nicht mehr normal denken kann. Wenn ich in ein Geschäft gehe und denke, gleich kommt einer der Verkäufer und sagt diskret: Bitte verschwinden Sie hier...

Skills hab ich viele ausprobiert - viele helfen mir, nicht durchzudrehen, aber ich fühle mich wie ein Seiltänzer, alles ist angstbesetzt und mühsam. Ärzte, Therapeuten, andere Menschen - alle sind meist nett, aber ich bin bloß gehemmt bis panisch.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich sehe keinerlei Perspektiven für mich, weder finanziell, noch privat noch beruflich, mit 40.

Hat jemand einen Rat? Gibt es noch irgendwas, wo ich mich hin wenden könnte? Ich sehe keinen Anfang und kein Ende mehr. Entschuldigt - ist lang geworden.

Méabh

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(e)
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 25.09.2012, 20:51

Liebe Méabh

Ich habe Deine Schilderung aufmerksam gelesen und sehe viele Parallelen zu mir und auch meinem Bruder, der trotz guter Ausbildung (alles über Abendschule) auch jahrelang putzt in einer Firma. Ihm ergeht es ähnlich. Letzten Endes verlief es bei mir vergleichbar, auch irgendwie intellektuell und doch nichts richtig.

Darf ich fragen, ob Du auch jetzt noch in Therapie bist? Abgesehen von Deinem Neurologen.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Dakota
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Beitrag Mi., 26.09.2012, 04:47

Hallo Meabh,

Deine Geschichte macht mich ganz betroffen, aber schämen brauchst Du Dich ganz bestimmt nicht, denn Du verdienst ehrliches Geld, Du arbeitest, Du bemühst Dich ! Du lässt Dich nicht hängen. Für mich bist Du eine Kämpferin
Die Kommentare deines Stiefvaters waren ja wohl unter aller *** !! Macht mich wütend wenn ich sowas lese.

Ich lese aber auch heraus wieviel Kraft Dich das alles kostet jeden Tag aufs Neue putzen zu gehen immer mit dem Gefühl im Nacken "wofür eigentlich" und "ich bin nichts wert".
Du BIST etwas wert, denn Du bist ein Individuum wie jeder andere Mensch auch und auch Du hast Stärken, die es rauszufinden gilt um was draus zu machen.
Vielleicht kannst Du deinen Neurologen mal auf eine berufliche Reha ansprechen ? Kenne mich da nicht so aus, aber ich meine da wird man vorsichtig ans Arbeitsleben rangeführt.
Oder wie wäre ein Termin bei einer Sozialarbeiterin ? Die könnte Dir bestimmt sagen was Du noch für Möglichkeiten hättest ?!
Dass Du Angst vor dem Amt hast kann ich verstehen ! Ich bin gerade arbeitslos geworden und habe schon immer Horror an meinen Briefkasten zu gehen ! Ich bin auch schwer depressiv und in einem Loch zur Zeit...noch krankgeschrieben, weiss auch nicht wie es weitergehen soll, weil ich mir auf einmal nichts mehr zutraue.

Ich wünschte ich könnte Dir den zündenden Tipp geben...es ist natürlich schwierig wenn Du solche Probleme mit Menschen hast, denn die meisten Berufe haben ja mit Menschen zu tun...sei denn Du versuchst es mal als Tierpfleger oder ähnliches oder Briefträger.
Sorry, bin Dir bestimmt auch keine grosse Hilfe. Wollte Dir nur sagen, dass Du nicht allein bist und dass ich es gut finde, dass Du hier über deinen Kummer schreibst, denn das kann auch schon befreiend sein. Und by the way : 40 ist nie zu alt für nichts !

Alles Gute !

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Méabh
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Beitrag Mi., 26.09.2012, 15:00

Liebe elana,

und, wollt ihr beide noch irgend etwas machen? Einen anderen Weg ausprobieren? Macht dein Bruder irgend etwas, oder verzweifelt er?
Ich bin nicht in Therapie, aber ich habe gerade angefangen, eine Therapeutin zu suchen - ich fürchte, das zieht sich noch.


Liebe Dakota,

mit dem Selbstwert, das ist halt so ne Sache bei mir. In meiner ersten Ausbildung war ich die zweitbeste des Jahrgangs - und als ich das erfuhr, rannte ich heim, heulte und brach die Ausbildung ab. Ich hatte solche Angst, alle zu enttäuschen. Es ist für mich so unendlich schwer, mir einen Wert beizumessen, selbst, wenn ich von "Außen" gesagt bekomme, ich sei in irgendwas gut. Ich bin innerlich überzeugt davon, dass diese Menschen sich irgendwie irren und das irgendwann erkennen.

Also, was du schreibst, berufliche Reha oder eine Sozialarbeiterin - das sind so Sachen, bei denen ich halt so unsicher bin. Ich habe gesehen, dass es hier im Ort einen Psychosozialen Dienst gibt, aber ich hab gar keine Ahnung, ob ich dort hin gehen könnte, mit meinen Problemen. Ich hab einfach GAR keine Ahnung, wohin ich gehen könnte, außer zum Neurologen. Deswegen finde ich schon mal ganz gut, dass du Sozialarbeiter erwähnst. Hast du schon mal so jemanden aufgesucht/ was war das für eine Institution?

Grad arbeitslos geworden... da hängst du sicher auch gerade in einem ziemlichen Loch. Ich hoffe, du kommst gut durch schwierige Tage. Blöd, so was!
40 ist nie zu alt... ich hör immer nur das Gegenteil, mit Ende 30 ist Schluss.
Bin aber ganz froh, wenn mal jemand was Anderes sagt...

Danke für eure Beiträge

@alle - ich hatte vorhin etwas von "emot... anonymous (?)" gelesen - ich weiß nicht mehr genau, wie es hieß, geht jemand zu solch einer Gruppe, was findet dort statt?

Méabh

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Dakota
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Beiträge: 370

Beitrag Mi., 26.09.2012, 18:11

Hallo Meabh,

es freut mich, dass Du zumindest so ein kleines bischen Nutzen von meinem Beitrag hast
Ich finde das in unserer Gesellschaft total bescheuert, dass alles immer nur aufs Alter abzieht. Das ist doch so nebensächlich...es gibt Leute die sind mit 30 schon "alt" und "gebrechlich" und sehen verlebt aus und dann gibt es topfitte 60er (so wei meine Eltern...wobei mein Dad jetzt auch auf die 70 geht...aber beide haben immer noch in ihrer Rente einen 400 Euro Job um was "zu tun" zu haben...ich finde das toll !). Ach und übrigens: ich bin 39 40 ist das neue 30 ! Hast Du den Spruch noch nie gehört Nein, mal im Ernst : im Leben spielt immer auch eine ganze Portion Glück mit, man darf nur die Hoffnung nicht aufgeben und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg... (ja, ja...und das sage ich wo ich gerade selber in einem depressiven Loch hänge T'schuldige).

Nein, ich habe noch nie einen psychosozialen Dienst in Anspruch genommen (bis jetzt lief ja auch immer fast alles glatt bei mir), aber ich habe in der Klinik schon Termine mit Sozialarbeiter gehabt und fand das sehr hilfreich, denn sie versuchen gemeinsam mit Dir deine Stärken und Schwächen zu erarbeiten und Dir Vorschläge zu machen. Klar, den nächsten Schritt muss man selbst tun.
Es ist auch nie zu spät sich weiter zu bilden (Abendschule, Hochschule, etc...). Beim Arbeitsamt kann man sich (ohne mit jemand sprechen zu müssen ) Broschüren zum Thema Jobs und Ausbildungsberufe holen damit man mal einen Überblick bekommt was es da draussen so alles gibt.

Mein Selbstwert ist auch sehr niedrig und ich messe ihn immer daran wieviel Lob ich von Aussen erhalte und was ich erreiche (was wohl wieder meine Erziehung Schuld ist ). Durch den Jobverlust jetzt hänge ich total in den Seilen...nicht nur wegen dem Job...ist mal wieder so dass mehrere Faktoren da zusammenkommen ...und ich fühle mich meinem Schicksal ausgeliefert und weiss nicht wie es weitergehen soll. Dieses Gefühl der Boden tut sich unter Dir auf ist ganz schlimm...aber ich glaube an Dich : Du schaffst das und alles fängt an mit einem winzigen Schritt (also Termin beim psychozialen Dienst...schaden kann es jedenfalls nicht, dann weisst Du zumindest vielleicht schonmal was mehr über deine Möglichkeiten )

Dakota


beuti
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Do., 27.09.2012, 09:58

Hallo! Seit ich das erste Mal Depressionen und Angst hatte und es überwunden habe, habe ich mir geschworen, danach, allen zu sagen...ES GEHT WIEDER VORBEI!!! Darum habe ich mich hier angemeldet. Ich nehme täglich 75 mg Trevilor. Eigentlich hatte ich das mit meiner Neurologin schon runterreduziert, bs es mir vor einigen Wochen wieder schlechter ging. Alles war auf einmal wieder anders. Die Atmosphären, die Wahrnehmung. Ich wollte nicht allein sein, weinte, konnte nicht essen. Meine damalige Diagnose (wenn es für sowas jemals eine wirkliche Diagnose gibt) war eine somatoforme Angststörung mit depressiven Schüben. Das schlimmste was ich je erlebt habe. Seit einigen Tagen geht es mir wieder besser. Obwohl ich noch immer nicht behauten mag das alles gut ist. Aber habt keine Angst vor trevilor oder anderen Medikamenten. Ich verdanke dieser Pille mein Leben!! So krass das auch klingt. Ich habe mich nie darauf gestützt. Aber im Notfall hat sie geholfen, mir mein Leben zurück zu holen!!! Ihr schafft das! Sarah

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Méabh
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Beiträge: 366

Beitrag Do., 27.09.2012, 11:56

Hallo, beuti,

ja, das habe ich auch immer gesagt, dass mich die Tabletten gerettet haben.
Heute würde ich sagen - sie sorgen dafür, dass ich am Leben bleibe, aber mehr geht nicht.

Ich hatte meine erste schwere Depression vor 27 Jahren, mit 13.
Ich weiß seitdem schon, dass sie weg gehen, aber inzwischen ist es so, dass sie im Jahr nur noch für 2-3 Monate schwächer werden und dann wieder kommen. Zuerst lagen sieben Jahre dazwischen, und dann wurde es immer kürzer und kürzer.

M.


beuti
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 2

Beitrag Fr., 28.09.2012, 18:12

Das tut mir sehr leid! Und dennoch hoffe ich und glaube ich daran das es anders sein kann! Auch bei dir! Das muss es einfach!! Ich habe Angst bekommen, als ich deine Zeilen las, weil ich denke das es bei mir genauso sein könnte. Das letzte mal ging es mir vor fünf Jahren schlecht. Und jetzt wieder.Allerdings habe ich diesmal eine bessere Strategie gehabt.Ich hab gelämpft und schneller gehandelt.Und nun, nach einem Monat wieder Depression, geht es wieder bergauf. Ich erhalte mir den Glauben! Und das wünsche ich dir auch!!Alles Gute!!

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Méabh
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Beiträge: 366

Beitrag Fr., 28.09.2012, 19:07

Na klar - es kann bei dir ganz anders verlaufen. Jeder ist doch individuell.

Alles Gute dir!

Méabh

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Beebee
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Beiträge: 215

Beitrag Sa., 29.09.2012, 12:15

Eben, es kann bei JEDEM gut ausgehen! Den Glauben (oder eher das Wissen darum) erhalte ich mir krampfhaft, auch, wenn es mir schlecht geht.

Méabh, dein Beitrag hat mich auch sehr berührt.
Eine Vorrednerin hat die Idee eingebracht, etwas mit Tieren zu machen. Das finde ich eine super Idee! Magst du Tiere? Tiere sind einfach wundervolle Geschöpfe, die nicht richten und bewerten, die dir zeigen, dass du etwas wert bist und dir vielleicht gut tun könnten?
Du könntest beispielsweise deinen Mut zusammen nehmen und in einem Tierheim anfragen. Die suchen eigentlich immer Leute, die mal mit Hunden Gassi gehen (meistens ehrenamtlich). Der erste Kontakt könnte ja auch per Email stattfinden, das ist vielleicht nicht gleich so angsteinflößend für dich.
Du kannst ja mal deine Gedanken über diese Möglichkeit schweifen lassen.
alles alles Gute!

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Méabh
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Beiträge: 366

Beitrag Sa., 29.09.2012, 12:46

Hallo, Beebee,

danke schön für deinen netten Beitrag. Tut mir Leid, wenn ich dir negativ antworte - aber ich sag mal was dazu: (Mit Hunden kann ich nicht gut.)
Ich hab mal versucht, im Tierschutz mitzumachen; ein besonderes Faible habe ich für Katzen. Und - es war so schrecklich. Ausgesetzte Katzen, Menschen, die ihre Katzen verwahrlosen lassen, Menschen mit unkastrierten Katzen, die sie endlos vermehren und "kaputtgehen" lassen ohne Einsicht, an die Wand geworfene Katzen ("Wir waren halt wütend"), im Katzenkorb eingesperrt ertränkte Katzenmütter mit Babys, alles Mögliche. Ich weiß nicht, wie die Menschen, die dort weiter arbeiten, das ertragen; ich konnte nicht mehr schlafen wegen all dieser schrecklichen Geschichten und der Ohnmacht gegenüber den vielen Tierschicksalen.

Ich selbst hab drei Katzen aus dem Tierschutz bei mir, für die ich sorge, und von meiner ältesten hab ich gestern erfahren, dass sie wohl Krebs hat. Es ist so schrecklich, dass ich sie wieder zur OP geben muss, dass ich ihr das antun muss mit der Angst und dem Schmerz, aber es sieht, glaube ich, ganz gut aus, dass die OP ihr helfen wird. Mein armes Herzerl...

"Tiere" - das klingt immer so schön. Für mich eigentlich auch noch. Vielleicht finde ich ja wirklich mal was, eine Idee, denn an sich ist der Umgang mit Tieren für mich immer schön, egal ob Meerschwein oder Ziege.

(Vielleicht kennt ihr solche Träume - manchmal wär ich gern sehr reich und würde am Liebsten ein größeres Haus mit Grundstück haben und dort einen Teil der sogenannten "Wegschmeisstiere" aufnehmen. Und einstellen, zum Mit- Helfen, würd ich am Liebsten Menschen mit Depressionen und sozialer Angst. )

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Méabh
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Beiträge: 366

Beitrag Di., 02.10.2012, 14:40

Ich habe vor einigen Tagen etwas von Gelli gelesen, das auch auf mich zugetroffen hat - dass sie von sich meinte, sie sei uninteressant. (Ich find grad das Zitat nicht.)

Ich denke eigentlich immer, dass ich nichts bin, nichts zu "geben" oder zu bieten habe, wofür andere mich leiden könnten oder mich interessant fänden.
Komisch ist, dass ich anscheinend immer mal wieder gemocht werde, eingeladen werde, aber immer denke, dass ich es absolut unvorstellbar finde, wieso. Ich denke, dass die Menschen, die das tun, was Falsches in mir sehen, und wenn sie mich näher kennen lernen würden, wären sie enttäuscht.

Ich möchte einfach mal wissen - was mag man? Wieso umgibt man sich mit einem Menschen gern? Was geben euch Menschen/ sind euch Menschen, die ihr mögt? Was, denkt ihr, seid ihr für diejenigen, wofür mögen sie euch, haben euch gerne da?


Méabh

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bittermint
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Beitrag Di., 02.10.2012, 21:54

hallo méabh, mich hat deine schilderung auch berührt - weißt du, was mir postiv auffällt? du schreibst irgendwie schön. ich finde du hast eine weiche art und weise, deine gefühle und gedanken, was passiert ist, zu beschreiben - auch wenn es schrecklich ist, habe ich dich einfach gern gelesen. vielleicht ist das bescheuert

deswegen will ich auch gerne was auf deine frage hin antworten - was geben mir menschen, die ich mag: ich mag menschen, die mich zum lachen bringen, zum nachdenken bringen, menschen, die ehrlich sind. ich mag menschen, die sich für mich ehrlich interessieren und nachragen, die zuhören können. ich mag meine freunde für verschiedene dinge..da ist einer, der nimmt nie ein blatt vor dem mund und hat einen "unverschämten" humor, da ist eine, die einfach immer sich ist und sich nicht schämt, kindisch/komisch zu sein mit ihren gedanken, die sie mir offen erzählt..eine, die sehr zeit/gesellschaftskritisch ist und mich zum nachdenken bringt..
am liebsten bin ich mit menschen zusammen, bei denen ich einfach so sein kann, wie ich bin und bei denen ich das gefühl hab, sie haben keinen schleier, keine mauer und tun nicht cool/intelligent/interessant..

ich denke, mich mögen menschen für meine aufrichtigkeit, meine verrücktheit (humor, dass mir nichts peinlich ist), für meine verlässlichkeit - dass ich da bin, wenn man mich braucht und tränen/schwierige situationen aushalte und trösten kann. und weil ich gut kochen kann..weil ich spontan bin..ach es gibt so viele gründe ich hoffe, du kannst auch mal anfangen, eine solche positivliste anzufangen, denn anscheinend gibt es auch menschen, die einige gründe haben, gerne mit DIR zusammen zu sein. und ich denke, du bist am richtigen ansatzpunkt. suche, nach gründen, warum man gerne (mit DIR) zusammen sein könnte..es ist gut, wenn du dich auf lösungen konzentrierst!

viele liebe grüße,
bittermint

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Méabh
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Beitrag Mi., 03.10.2012, 13:37

Hi bittermint, nur zur "Sicherheit" ein Posting von mir, weil ich gerne will, dass du mein DANKE auch mitbekommst. Dein Beitrag war sehr schön.

Und ja, da ist noch was, was ich mir wirklich langsam mal hinter die Ohren schreiben muss - weil ich es immer und immer wieder vergesse:
es ist gut, wenn du dich auf lösungen konzentrierst!

Das ist sehr wahr. Und tut gut.

Méabh

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