Ich sehne mich nach dem Tod

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Annerose
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Ich sehne mich nach dem Tod

Beitrag Di., 07.08.2012, 16:39

Hallo zusammen,
ich sehne mich nach dem Tod und kann nichts dagegen tun. Habe schon sehr lange Depressionen und bin auch in ständiger Behandlung. Vor 2 1/2 Wochen war erst letzter Suizidversuch, der leider fehlgeschlagen ist. Musste in meinem Leben schon zu viel verkraften, dass ich nur noch vergessen will und das kann man nun mal nur, wenn alles vorbei ist. Wer denkt, dass er mir helfen kann?
LG Annerose

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lemon
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Beitrag Di., 07.08.2012, 16:59

Erst mal herzlich Willkommen hier im Forum Annerose.

Magst du erzählen, was du alles erlebt hast oder einen Ausschnitt davon, um dich besser zu verstehen?
Deine Zeilen klingen ziemlich resigniert.

Das mit dem "Vergessen" funktioniert glaube ich nicht, man wird wohl einen Weg finden müssen um zu Verarbeiten und die alten Geschehnisse ruhen zu lassen.

Die Verantwortung für sein Leben trägt jeder selbst und wenn dein Suizid nicht funktioniert hat, wird das wohl seinen Grund haben.

Du kannst dir Hilfe und Unterstützung suchen bei einem Therapeuten, bei Freunden oder deiner Familie oder dich hier austauschen, das Ruder in die Hand nehmen wirst du selbst müssen, auch wenns ungemütlich klingt.

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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nanunana
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Beitrag Mi., 08.08.2012, 12:54

Liebe Annerose,

erstmal möchte ich dir erzählen, dass auch ich bereits versuchte mir das Leben zu nehmen und es scheiterte. Habe meinem besten Freund wortwörtlich dabei zusehen können, wie er immer schwächer wurde und sich schließlich das Leben nahm (Drogen). Ich sehe mein Leben mittlerweile von einem anderen Blickwinkel, versuche dir folgende Fragen zu beantworten:
Wofür bist du auf dieser Welt? Jeder Mensch hat eine Aufgabe im Leben zu erfüllen, welche ist deine? Vielleicht kannst gerade DU mit deiner Erfahrung anderen Menschen helfen?
Es gibt sicher genug Leute die dich sehr gerne haben, und denen du furchtbar fehlen würdest wenn du nicht mehr hier bist?
Ich weiß jetzt nicht ob du bereits deine Vergangenheit objektiv betrachtest? Das war mein Problem, ich sah meine Probleme subjektiv und versteifte mich so darauf, dass ich dabei alles Gute rundherum vergaß. War alles so wie es in deinem Kopf scheint oder doch ganz anders?
Solche und andere Fragen solltest du dir meiner Meinung nach stellen, bevor du überhaupt an Suizid denkst. Bin auch der festen Überzeugung dass es sehr vielen Menschen sehr schlecht geht aber du suchst nach einer Lösung, du suchst Hilfe und das finde ich sehr lobenswert! Ich wünsche dir das Allerbeste <3

LG

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krawallbürste
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Beitrag Mi., 08.08.2012, 13:41

hallo annerose,

du schreibst das du bereits sehr lange in behandlung bist, diese scheint keine früchte zu tragen.
woran scheitert die behandlung??
bist du bereits aus dem krankenhaus? denn meine erwartung wäre, das dort ein mensch, welcher versucht hat sich das leben zu nehmen, erst mal intensiv betreut wird.

vg krawallbürste

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krawallbürste
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Beitrag Mi., 08.08.2012, 13:49

@nanunana

sorry OT

kurze frage, wo ist den die ausgabestelle für die lebensaufgabe des einzelnen??

das leben in gänze betrachtet, stellt die aufgaben, die nötigen und unnötigen, die schönen und grausamen.

vg krawallbürste

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nanunana
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Beiträge: 8

Beitrag Mi., 08.08.2012, 14:25

@krawallbürste

ich bin schon der Meinung, dass jeder für einen bestimmten Part im Leben zuständig ist, so gibt es Menschen, die die Sensibilität und Fürsorge besitzen um körperlich und/oder geistig behinderte Personen zu betreuen, oder Leute die die Kraft und Intelligenz besitzen, etwas in der Welt zu bewegen. Man muss nur seine Stärken erkennen und daraus was machen, und ich bin der festen Überzeugung, dass jeder so ein Talent besitzt. In meinem Fall ist es die Aufklärung der Jugend zum Thema Alkohol und Drogen.

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Annerose
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Beitrag Do., 09.08.2012, 16:33

An alle die so liebe Worte für mich haben,
ich bin 53 Jahre alt und bin nicht so glücklich aufgewachsen. Mein jüngerer Bruder wurde immer bevorzugt behandelt. Vielleicht war das aber auch nur meine Betrachtungsweise, wie mir einst eine Therapeutin sagte. Also ich heiratete dann schon mit 19 Jahren, bekam zwei wunderbare Söhne, heute 34 und 31 Jahre alt. Mein Mann allerdings setzte das Spiel meiner Eltern fort. Er betrog mich. Er gibt das allerdings heute nur zum Teil zu. Aber es war wohl meine Schuld, dass er das tat. Ich bin nähmlich von grundauf häßlich und dafür schäme ich mich so, dass ich eigentlich kein Recht habe auf dieser Welt zu sein. (Ich kann Euch das schreiben, weil ich Euch hier nicht gegenüberstehen muss.) Ich kann mich nicht mehr ertragen, ich hasse mich so sehr und da kann mir auch kein Arzt oder ein Krankenhaus helfen. Ich will einfach erlös werden von diesem Hass, den ich gegen mich in mir trage. Un dzu meinem Mann gibt es zu sagen, dass er mir keine große Stütze ist. Er versteht mich nicht, hat mich aber mit seinem Verhalten noch tiefer in den Abgrund gestürzt.
Ich weiß nicht mehr aus noch ein. Für morgen habe ich einen Termin bei meinem Neurologen gemacht, ich weiß nicht, was dann passiert. Vielleicht sperren die mich dann wieder weg, aber mein Problem ist dann auch nicht gelöst. Einen schöneren Menschen können die auch nicht aus mir machen.
Also , vielen Dank für Eure lieben Worte.
Bis bald Annerose

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lemon
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Beitrag Do., 09.08.2012, 17:01

Annerose, was verbindet dich noch mit deinem Mann?

Schließlich hast du ihm gefallen, sonst hätte er dich bestimmt nicht geheiratet und zwei tolle Söhne hast du auch!

Hast du schon darüber nachgedacht, was du verändern könntest an deiner Situation, damit du dich wohler fühlst?

Deine Zeilen klingen nämlich so hoffnungslos, so als könnte man an der Lage nichts ändern und bestimmt weißt du selbst, es gibt immer einen Weg, nur welchen, den gilt es heraus zu finden für dich. ´

lemon
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Annerose
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 05:57

Hallo lemon,
danke für deine Worte, aber ich will meinen Mann nicht verlassen. Das habe ich 2003 schon mal gemacht und ich stand ganz allein da. Ich hatte niemanden, alle haben sich von mir abgewendet. Sogar meine Mutter. Du wirst dich fragen, warum. Das kann ich dir sagen. Alle die ich kenne, sind der Meinung, dass ich doch so ein großes Glück hatte, mit so einem tollen Mann zusammen zu sein. Er sieht nicht nur gut aus, nein er ist fleißig hilfsbereit, sorgt sich um seine Familie, seine Kinder und Enkelkinder u.s.w., aber eben nicht um mich. Ich als häßliches Entlein bleibe da eben auf der Strecke. Ich hasse mich dafür, dass ich so bin und aussehe wie ich bin. Mir kann halt niemand helfen.
Gehe aber 8:00 Uhr trotzdem zum Arzt.
Viele Grüße Annerose

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lemon
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Beitrag So., 12.08.2012, 22:03

Mir kann halt niemand helfen.
Doch, du selbst - nimms doch einfach in die Hand,
mach was du für richtig hälst, sei einfach DU,
in DICH hat sich dein Mann nämlich verliebt und wenn du ihn auch noch liebst gib euch eine Chance,

lemon
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