Suizidgedanken ohne Grund

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kuolema
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Suizidgedanken ohne Grund

Beitrag Mo., 12.03.2012, 03:16

Guten Tag!

Ich habe Suizidgedanken.

Nur haben diese keinen Grund.

Mir geht es ansonsten gut. Ich habe ein glückliches Leben und bin auch sonst glücklich.

Diese Gedanken habe ich seit ich 7 Jahre alt bin. Oder länger.
Ich erinnere mich nicht so genau.

Mehrmals in der Woche denke ich an Suizid. Ob ich ihn jemals ausführen werde, weiß ich nicht.
Manchmal war ich schon kurz davor.
Momentan bin ich weit entfernt davon.

Ich kann mich nicht damit abfinden fremd bestimmt zu sterben, ich will sterben, wenn es am schönsten ist, wenn ich noch jung bin.

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Geheimgeheim
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 07:26

Hm, woher weißt Du, dass es am schönsten ist, wenn man jung ist? Wie willst Du überhaupt rausfinden, wann es am schönsten ist? Hast Du Angst vor dem Tod?
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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Nico
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 07:29

Geheimgeheim hat geschrieben:Hm, woher weißt Du, dass es am schönsten ist, wenn man jung ist? Wie willst Du überhaupt rausfinden, wann es am schönsten ist?
Stimmt !
Ich bin jetzt 50 und genau jetzt ist es für mich am Allerschönsten, aber wer weiß vielleicht ist es das mit 60 auch ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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kuolema
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 12:53

Geheimgeheim hat geschrieben:Hm, woher weißt Du, dass es am schönsten ist, wenn man jung ist? Wie willst Du überhaupt rausfinden, wann es am schönsten ist?

Ob es wirklich am schönsten ist, werde ich natürlich nicht mit 100%iger Sicherheit wissen können.
Aber ich möchte nicht alt werden.
Ich möchte sterben bevor ich 30 Jahre alt bin.
Geheimgeheim hat geschrieben:Hast Du Angst vor dem Tod?
Nein, vor dem Tod habe ich keine Angst. Ich betrachte ihn eher als guten Freund.
Das einzige vor dem ich Angst habe, ist der Zustand bevor man stirbt bzw. vor den Schmerzen, die man eventuell hat usw.

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candle.
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 12:57

Hallo kuolema!

Es klingt natürlich widersprüchlich, wenn du schreibst, dass du ein glückliches Leben führst, aber dennoch sterben willst.

Ist das jetzt ein "fester Plan" oder läßt sich daran noch etwas ändern? Was erwartest du dir aus dem Forum?

candle
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Stacheldraht
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 14:47

kuolema hat geschrieben: Aber ich möchte nicht alt werden.
Ich möchte sterben bevor ich 30 Jahre alt bin.
Hm, das klingt für mich im Grunde genommen so, als würdest Du im Grunde genommen gar nicht sterben wollen, sondern als hättest Du Angst vor dem Älter werden. Kann das sein?
Diese kann ich zB gut nachvollziehen. Lange Zeit bin ich aufgrund meines Lebensstils davon ausgegangen nicht älter als 30 zu werden. Live fast, die young. Das Rockstarideal in gewisser Hinsicht, vor allem, wenn man Altlasten mit sich rumträgt, vor denen man Angst hat, dass die einen ein Leben lang immer wieder runterziehen werden.
Könnte es daher möglich sein, dass es Dir ähnlich ergeht wie es mir auch schon oft ergangen ist, Du vielleicht bestimmtes verdrängst, welches sich aber in diesem wiederkehrenden Bild dann doch zu Wort meldet?

LG Stacheldraht
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 18:47

Hallo kuolema,

ist in deiner Familie (Eltern, Geschwister, Großeltern, Onkel, Tanten) jemand sehr früh oder auf sehr tragische Weise gestorben?
Manchmal entsteht dadurch ein Sog aus dem Leben heraus.

Innere Freiheit

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Phönixia
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 18:55

Hallo kuolema,

könnte eine Depression sein, die Du hast. Ich würde mal zum Arzt gehen und das abklären lassen.
Diese Gedanken habe ich seit ich 7 Jahre alt bin. Oder länger.
Ich erinnere mich nicht so genau.
Ist denn in deiner Kindheit etwas unschönes vorgefallen? Wie war Deine Kindheit?

kuolema

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kuolema
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 20:32

candle. hat geschrieben:Ist das jetzt ein "fester Plan" oder läßt sich daran noch etwas ändern? Was erwartest du dir aus dem Forum?
Ich weiß eigentlich nicht, was ich mir davon erhoffe, hier zu schreiben.
Ich hatte einfach nur das Bedürfnis das mal aufzuschreiben und deshalb habe ich hier geschrieben.

Ich glaube nicht, dass sich an diesem "Plan" etwas ändern wird.

Ich will aber auch auf keinen Fall irgendjemanden hier mit meinen Geschreibe runterziehen.
Ich sehe den Tod ja als etwas sehr positives. Aber viele Menschen ja wahrscheinlich nicht ... Mmh.
Innere_Freiheit hat geschrieben:ist in deiner Familie (Eltern, Geschwister, Großeltern, Onkel, Tanten) jemand sehr früh oder auf sehr tragische Weise gestorben?
Stacheldraht hat geschrieben:Hm, das klingt für mich im Grunde genommen so, als würdest Du im Grunde genommen gar nicht sterben wollen, sondern als hättest Du Angst vor dem Älter werden. Kann das sein?
Nein, ich glaube nicht, dass ich Angst vor dem Älter werden habe.
Ich möchte einfach nur meinen "natürlichen", "zufälligen" Tod vorweg nehmen.


Nein, mir ist nicht aufgefallen, dass ich irgendetwas verdränge.
Stacheldraht hat geschrieben:Könnte es daher möglich sein, dass es Dir ähnlich ergeht wie es mir auch schon oft ergangen ist, Du vielleicht bestimmtes verdrängst, welches sich aber in diesem wiederkehrenden Bild dann doch zu Wort meldet?
Ich glaube zwar nicht, dass es damit zusammenhängt. Aber meine Oma, die bei uns im Haus gelebt hat, ist gestorben als ich ein Kind war. An Krebs.
Und als ich sie das letzte Mal gesehen habe, hat man ihr die Erkrankung auch sehr deutlich angesehen/angemerkt.
Phönixia hat geschrieben:könnte eine Depression sein, die Du hast. Ich würde mal zum Arzt gehen und das abklären lassen.
Aber mir geht es überhaupt nicht schlecht. Ich bin glücklich und zufrieden mit meinem Leben. Ich habe ja gar keinen richtig Grund zu einem Arzt zu gehen.

Phönixia hat geschrieben:Ist denn in deiner Kindheit etwas unschönes vorgefallen? Wie war Deine Kindheit?
Total durchschnittlich würde ich sagen: Mein Vater ging arbeiten, meine Mutter war Zuhause und hat sich um mich und meinen Bruder gekümmert.
Ich hatte viele Freunde, hab eher ländlich gelebt. Hatte immer Freunde, war viel draußen usw.
Ich hab' wirklich keine tiefgehende Erklärung dafür.

Ich denke halt, dass ich wirklich ohne Grund Suizidgedanken habe.

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Stacheldraht
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 20:41

kuolema hat geschrieben: Ich glaube zwar nicht, dass es damit zusammenhängt. Aber meine Oma, die bei uns im Haus gelebt hat, ist gestorben als ich ein Kind war. An Krebs.
Und als ich sie das letzte Mal gesehen habe, hat man ihr die Erkrankung auch sehr deutlich angesehen/angemerkt.
Das erinnert mich nun an meinen Opa, der meine Lungen-kranke Oma lange Zeit gepflegt hat und damals sagte, er würde selbst niemals so leiden wollen und dann lieber selber entscheiden, wie er aus dem Leben geht. Was er nach einem Schlaganfall dann auch getan hat. Insofern kann ich diese Denke auch bei einem gesunden Menschen akzeptieren, da ich diese Denkweise von meinem Opa übernommen habe.

Insofern liegt ja vielleicht da der Hund begraben, dass Du verhindern willst jemals auch so leiden zu müssen und daher Dein Schicksal selbst in die Hand nehmen möchtest? Von daher relativiert sich mit der Zeit vermutlich ganz allein Deine Zeiteingrenzung. Mir kam 30 früher immer uralt vor. Als ich dann die 30 überlebt hatte, dachte ich mir, hm, hast Dich wohl um ein Jahrzehnt geirrt. Dann wohl mit 40. Bei mir schwindet nun langsam der Gedanke, dass es mit 40 vorbei ist. Aber 50 werden? Das kommt mir derzeit utopisch vor.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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kuolema
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Beitrag Di., 13.03.2012, 02:41

Stacheldraht hat geschrieben:Insofern liegt ja vielleicht da der Hund begraben, dass Du verhindern willst jemals auch so leiden zu müssen und daher Dein Schicksal selbst in die Hand nehmen möchtest?
Ich möchte es halt kontrollieren können.
Ich kann nie wissen, was morgen passiert.
Es könnte irgendetwas passieren, so dass ich vom Hals abwärts gelähmt wäre.

Also es kann sein, dass ich vielleicht irgendwann noch nicht einmal mehr die Möglichkeit habe, mich umzubringen.
Ich könnte auch zum Beispiel einfach zu schwach sein, um das durchzuziehen.


Das wäre für mich die schlimmste Vorstellung überhaupt, dass ich keine Möglichkeit mehr hätte mein Leben selbstbestimmt zu beenden.

Und um dem Risiko aus dem Weg zu gehen, will ich dem eben vorweg greifen.

Ich frage mich auch, wie schwer es ist sich selbst umzubringen.
Irgendwie will ich es mir auch selbst beweisen, dass ich mich umbringen kann. Ich will sozusagen einfach die Gewissheit, auch wenn ich davon natürlich nichts mehr hätte.
Aber das wäre nicht relevant in dem Moment.

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Geheimgeheim
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Beitrag Di., 13.03.2012, 08:49

kuolema hat geschrieben: Ich möchte es halt kontrollieren können.
Ich kann nie wissen, was morgen passiert.
Es könnte irgendetwas passieren, so dass ich vom Hals abwärts gelähmt wäre.
Also es kann sein, dass ich vielleicht irgendwann noch nicht einmal mehr die Möglichkeit habe, mich umzubringen.
Ich könnte auch zum Beispiel einfach zu schwach sein, um das durchzuziehen.
Das wäre für mich die schlimmste Vorstellung überhaupt, dass ich keine Möglichkeit mehr hätte mein Leben selbstbestimmt zu beenden.
Und um dem Risiko aus dem Weg zu gehen, will ich dem eben vorweg greifen.
Dann würde ich Dir dringend von Suizid abraten. Das hat nämlich durchaus seine Tücken. Neben dem Tod müsstest Du auch eine schwere Behinderunng in Kauf nehmen. Das passiert ja leider, das Schicksal ist nicht berechenbar.
Nun stell Dir mal vor, Du unternimmst in der Blüte Deines Lebens auf dem Höhepunkt der Glückseeligkeit einen Suizidversuch und der geht schief.
Du sitzt erwartungsvoll auf Deinem Gleis zufrieden mit Dir und Deiner Entschlußkraft. Die Qual Deiner Verwandten und Freunden, die Deine Tat in zwanzig Jahren nicht werden verarbeiten können, hast Du erfolgreich verdrängt. Der Morgen graut, es graut dem Morgen, da springt ein Signal um und der Lokführer muss außerplanmäßig abbremsen. Die Bremsen quitschen, Du schließt die Augen. Und erwachst im Krankemhaus mit einer Querschnittslähmung der Halswirbelsäule ....

Wär doch blöd. Nicht jeder, der sich in Gefahr begibt, kommt darin um.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir


leberblümchen
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Beitrag Di., 13.03.2012, 09:43

kuolema, und du meinst, dass sozusagen mit dem 30. Geburtstag das Siechtum beginnt und es nur noch eine Frage von Tagen oder Wochen ist, bis man so handlungsunfähig ist, dass man nicht mal mehr fähig ist, sich umzubringen?

Der Tod läuft dir ja nicht weg - wenn du ihn so toll findest: Irgendwann wird er schon kommen. In den meisten Fällen auch nicht ganz unerwartet. Du könntest allerdings genauso gut mit 25 einen schweren Unfall haben, der dich endlos ans Bett fesselt. Es gibt also nicht den idealen Zeitpunkt für den Tod.

Und wenn du keinen Grund für einen Arztbesuch siehst, dann halt nicht.

Es klingt so ein bisschen so, als würdest du mit deinem Thread die Umwelt testen - vielleicht spürst du dich besser, wenn du merkst, dass du mit dieser Aussage Menschen bewegen, irritieren oder beunruhigen kannst? Ich meine, was soll man dir dazu sagen? Du möchtest sterben, bevor du 30 bist. Und nun? Ich werd dich nicht dazu einladen, das zu tun. Aber wenn dir der Gedanke seltsam vorkommt, dann würde ich mich mal bei einem Psychotherapeuten vorstellen. Wenn nicht, dann halt nicht. Vielleicht überlegst du es dir ja noch mal.

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Sunny75
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Beitrag Di., 13.03.2012, 09:51

Erinnert mich irgendwie stark an: wenn's dem Esel zu gut geht, dann begibt er sich aufs Glatteis....

Wenn ich schaue, was Menschen mit schlimmsten Schicksalen für einen Lebensmut entwickeln - oder wie Schwerkranke ums Leben kämpfen, dann kann ich bei deinen unreifen Aussagen, kuolema, nur ungläubig den Kopf schütteln

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Stacheldraht
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Beitrag Di., 13.03.2012, 10:43

Für mich sieht das eher wie eine konkrete Angst vor möglichem Siechtum aus, die mit diesem Plan unter Kontrolle gehalten wird. Aber wir können hier auch nur spekulieren.
In gewisser Hinsicht könnte ja doch der Wunsch vorhanden sein, diese Gedanken los zu werden, wenn ich mir die Wahl des Unterforums anschaue.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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