Suizidgedanken beim Psych.Doc verschweigen?

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jacky
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Suizidgedanken beim Psych.Doc verschweigen?

Beitrag So., 09.03.2008, 19:59

Hallo Leute ! Hab diese woche nen Termin beim Psychiater kann nur noch mit negativen Gedanken den Tag abschließen.Was soll ich dem denn bloß sagen?Wahrheitsgetreu? das ich das Thema tod gar nicht mehr aus dem Kopf bekomme?der sperrt mich doch gleich weg!andererseits wenn er nicht weiß wie scheußlich ich mich nur noch fühle ,wie soll er mir dann helfen?keine ahnung wie ich dem erklären soll wie ich mich fühle,ohne das der mich in die geschlossene steckt.

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Taffi
Forums-Insider
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Beiträge: 484

Beitrag So., 09.03.2008, 20:25

Hallo jacky,

du hast dir deine Frage im Grunde schon selbst beantwortet. Den Profis sind die Hände gebunden, wenn man nicht offen und ehrlich zu ihnen ist.
Zu deiner Beruhigung: So schnell wird man nicht in die Psychiatrie gestopft. Als ich das erste erste Mal zum Psychiater gegangen bin, hatte ich ebenfalls (zwanghafte) Suizidgedanken. Die Geschlossene war überhaupt kein Thema. Ich wurde natürlich gefragt, ob ich das Versprechen geben kann, mir bis zum nächsten Termin nichts anzutun. Ja, eine Woche länger konnte ich noch aushalten... und noch eine und noch eine

Solltest du jedoch nicht mehr in der Lage dazu sein, ist der Arzt in der Pflicht, dich vor dir selbst zu schützen. Dann wäre eine Zwangseinweisung möglich.

Alles Gute & viel Mut,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi

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windfrau
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Beiträge: 20

Beitrag So., 09.03.2008, 21:06

hallo jacky,

suizidgedanken allein sind sicher kein grund, dich in eine psychiatrie einzuweisen. ob das risiko, es zu tun, hoch oder niedrig ist, dafür spielen mehrere faktoren zusammen.
ich würd dir auch vorschlagen, den psychiater einfach erst einmal anzuschauen, kennenzulernen. dann, wenn du einen ersten eindruck hast, kannst du so weit ehrlich zu ihm zu sein, wie es dir damit gut geht, und alles was du noch nicht äußern willst, erstmal für dich behalten.
grundsätzlich hilft es dir vielleicht, daß psychiater, psychologen und andere "profis" sehr häufig mit suizidgedanken und todeswünschen konfrontiert sind und keineswegs immer gleich eine einweisung veranlassen! und sicher nicht so schnellschnell, und GANZ sicher nicht ohne ein ausführliches gespräch vorher.


liebe grüße,
die windfrau

ever tried. ever failed. no matter. tried again. failed again. failed better.
(samuel beckett)

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Nachtvogel
Forums-Insider
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Beiträge: 299

Beitrag So., 09.03.2008, 22:29

Ich kann mich den anderen anschliessen. Als ich beim Psychiater landete, hatte ich bereits einen Selbstmordversuch hinter mir und bin für viele Monate stark depressiv gewesen. Der ist ganz ruhig geblieben, hat sich meine Geschichte angehört und mir dann Therapie empfohlen. Er hat mir dann geholfen, eine geeignete Therapeutin zu finden. Ich hatte einiges an Wartezeit und war reichlich runter. Also gab er mir ein Beruhigungsmittel, das ich regelmässig niedrigdosiert und im Ernstfall ("Anfall", in dem ich so abrutschen konnte, dass ich absolut nicht mehr leben wollte) hochdosiert nehmen sollte .. als Resetknopf sozusagen. Er hatte nicht viele Termine frei, schob für mich aber eine Stunde pro Woche ein, bis sie für mich dann die Therapeutin aufgetrieben hatten. Zu der ging ich dann ambulant 1-2x die Woche ..

Ich war damals ziemlich nah dran "ernst" zu machen. Mithilfe der Tabletten hatte ich allerdings die schlimmsten Gefühle dann unter Kontrolle, die Gespräche halfen etwas (konnte mich aussprechen, fühlte mich verstanden) - und die Therapie hat im Laufe der Jahre dann die Probleme von der Wurzel her angegangen und mich wieder ins "normale" Leben zurück befördert.

Lg, Nachtvogel

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Irrgarten
Helferlein
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Beiträge: 60

Beitrag Mo., 10.03.2008, 16:15

Hallo,

ich hatte zum Beginn meiner Therapie auch Angst über das Thema Suizid zu sprechen, halt auch aus der Angst heraus "eingewiesen" zu werden.

Im Laufe der Therapie habe ich das ab und an mal zum Thema gemacht und mitten beim Sprechen eigentlich festgestellt, das man darüber reden darf und ich noch nie wirklich ernsthaft "vor meinem Ende" stand, jedenfalls mir nicht bewußt.

Für mich ist das Thema "Tod" egal in welcher Weise und auf welche Art seit meiner Kindheit immer allgegenwärtig, nur meist in versch. Varianten.
(na ja der Satz ist jetzt vielleicht nicht ganz nachvollziehbar geschrieben, geht aber im Moment nicht anders).

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, das man darüber sprechen darf und ich bin noch nicht in der "Geschlossenen" gelandet.

Viele Grüße

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