Weihnachten: eine einzige Belastung

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Trauerklößchen
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Weihnachten: eine einzige Belastung

Beitrag Sa., 17.12.2011, 15:14

hallo liebe forengemeinde,

ich muss mir das jetzt einfach mal von der seele schreiben, in der hoffnung, dass ich dann dadurch ein kleines bisschen ballast los bin.. denn das thema weihnachten ist im moment unheimlich belastend für mich!!
ich muss weihnachten bei meiner familie verbringen, das ist bei uns tradition, heiligabend bei den eltern, den nächsten tag essen mit den großeltern - zum einen sehr anstrengend, zum anderen aber eine irgendwie auch lieb gewonnene tradition und vorallem, weil meine großeltern ja auch nicht ewig da sein werden, will ich das irgendwie noch mitmachen.
andererseits ist das verhältnis zu meiner familie überhaupt nicht gut - sie sind unheimlich enttäuscht, weil ich mein leben nicht auf die reihe bekomme (arbeitslos, keine ausbildung usw..) und ich bin halt das schwarze schaf der familie.
und mir graust einfach vor diesem weihnachtsfest. ich habe keine ideen, was ich denen schenken soll, geschweige denn geld. aber das schenken wird immer regelrecht zelebriert, alle sitzen dann am tisch (und man muss gut-gelaunt tun..) und jedes geschenk wird ausgepackt+beäugt. ich schenke ja gerne mal was selbstgemachtes, aber es geht mir im moment überhaupt nicht gut, ich bin sehr depressiv und krieg irgendwie nichts auf die reihe; als ich mich vor einer woche mal in die stadt getraut habe, bin ich fast durchgedreht - die vielen leute und der ganze weihnachtstrubel. aber da ich ja arbeitslos bin und somit mehr zeit habe als alle anderen in unserer familie, dürfte ich ja eigentlich keine probleme haben, hätte z.b. viel zeit gehabt, um mir was für weihnachten zu überlegen - oder mir zumindest eine arbeit zu suchen, dann hätte ich zumindest nicht das problem, dass das geld fehlt..... (so denkt meine familie wirklich)
aber ich schäme mich halt auch dafür, bzw bin selbst wütend auf mich, weil ich so unproduktiv bin -nicht nur im moment, sondern auf mein ganzes leben bezogen.
das alles setzt mich gerade so unglaublich unter druck. ich bekomm nichts hin, ich durchforste die internetseiten auf der suche nach irgendwelchen geschenktipps usw, aber ich komm überhaupt nicht vorwärts. ich komm mit dieser situation gerade überhaupt nicht zurecht und kämpfe im moment mit dem erwartungsdruck, gleichzeitig dem schamgefühl, weil ich mein leben aufgrund meiner psychischen probleme nicht auf die reihe kriege und ich dafür aber kein mitgefühl/ verständnis von meiner familie erwarten kann.....
das regt mich grad alles so auf, dass ich regelrecht zittere. im vergleich zu meinen anderen "sorgen" ist das thema weihnachten eigentlich wirklich eine bagatelle, aber nicht mal das bekomm ich gebacken
hmm naja, danke fürs durchlesen..

LG, Trauerklößchen.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 15:59

Wohnst du denn so weit weg daß du da die ganzen Feiertage verbringen musst? Kannst du nicht einfach am Nachmittag mal für ein, zwei Stunden reinschneien und dann wieder gehen oder überhaupt nur bei deinen Grosseltern vorbeischauen?

Ich denke du bist in einem Alter in dem dir die "Ansprüche" deiner Familie langsam völlig am A.. vorbeigehen können wenn du keine Lust darauf hast. Ich finde es relativ übergriffig von ihnen, erwachsene Kinder dermassen zu gängeln, so als ob sie dir nicht erlauben eine erwachsene, selbstbestimmte Person zu sein sondern dich weiterhin gewaltsam in die Kindrolle reinstopfen.

Wenn du zB einen Partner hättest würdest du vermutlich auch mit Recht NICHT Weihnachten mit den Eltern verbringen.

Ich denke Abgrenzung von den Meinungen deiner Eltern könnte dir wirklich helfen. Und es könnte dir auch helfen wenn du aufhörst, diese lächerlichen Vorstellungen auch noch selbst zu verinnerlichen und dich damit selbst zu zerstören.

Und ich könnte mir gut vorstellen daß dein sogenanntes "Scheitern" an genau diesen strangulierenden Ansprächen deiner Eltern liegt. Wird Zeit daß du dich davon freimachst.

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Trauerklößchen
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 16:22

hallo, danke für deine antwort.

du hast recht mit dem, was du schreibst.
abgrenzung, nicht nur von der meinung meiner eltern, sondern allgemein von ihnen, ist schon lange thema bei mir. ist nicht so einfach.. ich fühle mich auch noch sehr kindlich und unselbstständig, lebe ja auch nicht wirklich das leben einer erwachsenen. naja, aber daran arbeite ich schon und besuche meine eltern schon nur noch sehr selten, weil mir die zeit dort meist nicht gut tut.
so weit entfernt wohnen sie jetzt nicht. aber meine mutter hat es sich auch so gewünscht, dass ich schon eher hinfahre, wir den baum schmücken usw. und andererseits will ich auch nicht diese tage allein verbringen, denn ich habe sonst niemanden, also keine freunde usw. und da ist dann vielleicht schlechte gesellschaft besser als keine gesellschaft...
ich finde das aber auch garnicht so leicht, also das mit den ansprüchen. das ist ja beim schenken und beschenkt werden sowieso so ne sache.. (ich mache mir, was geschenke angeht, allgemein immer sehr viele gedanken+baue viel innerlichen druck auf)
meine großeltern schenken uns jedes jahr ziemlich viel - dementsprechend finde ich, dass sie widerum auch gewisse ansprüch haben könnten. das machts aber nicht gerade einfacher.
irgendwie hab ich wahrscheinlich die vorstellung, ich müsste meiner familie wenigstens was schönes schenken, wenn ich sonst schon kein kind/ enkelkind bin, auf das man stolz sein kann.. und weil mir in diesem jahr auch das nicht gelingt, macht mich das doppelt fertig.
keine ahnung, wie ich das mit der schenkerei hinbekommen soll....

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 16:41

Oh Gott, einen Schenkzwang gibt es dann auch noch


Ich feiere schon seit Jahrzehnten kein Weihnachten mehr. Meine Mutter würde ggf gerne, aber ich hab vor längerer Zeit den Kontakt abgebrochen. Mein Vater zu dem ich einen guten Draht habe feiert so weit ich weiss auch kein Weihnachten in dem Sinne.

Ich schenke auch niemandem was zu Weihnachten. Und zwar allein schon deshalb weil die Leute eh schon alles haben und nix brauchen. Ich schenke dann eher mal unterm Jahr was wenn ich einfach eine gute Idee habe und Lust drauf. Und in Anbetracht daß du wenig Geld hast finde ich kann hier niemand Ansprüche stellen. Und dir das Wohlwollen dieser Bande über tolle Geschenke zu "kaufen", kommt dir das nicht selbst etwas absurd und mies vor?

Ich kann dir versichern, daß es völlig problemlos ist, Weihnachten alleine zuhause zu verbringen (was ich seit ewiger Zeit so mache, ich höre ein bischen Radio, putze meine Wohnung und ruf dann bei meinen Grosseltern an)

Ich denke das wichtigste was du brauchst ist ein erwachsenes Leben, ein Freundeskreis, damit du in Sachen Sozialkontakte und Bestätigung nicht mehr so abhängig bist von deiner Nervverwantschaft. Du brauchst ein Leben, du brauchst soziale Kontakte und du brauchst Dinge in deinem Leben die dir Spass machen und dir Sinn geben. Hast du mal überlegt was ehrenamtliches zu machen? Da kommt man unter nette Leute, hat ein Erfolgserlebnis und positive Bestärkung. Ich mach zB gelegentlich bei Biotoppflegeaktionen vom Landesbund für Vogelschutz mit. Dabei kriege ich als Sportmuffel auch noch Bewegung.

Was hast du denn so für Interessen die dich unter Leute bringen könnten?


Und dann entrümpel umgehend diese kranken Ideen davon was man angeblich leisten und tun muss um ein wertvoller Mensch zu sein die dir diese Leute eingetrichtert haben.

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Trauerklößchen
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 17:55

naja, der schenkzwang ist ja das, was gerade mein hauptproblem ist bzw mir so zu schaffen macht.
ansprüche stellen könnten sie in soweit, dass ich ja eben selbst daran schuld bin, dass ich kein geld habe, weil ich ja arbeitslos bin. also das ist ja auch das, was ich denke+womit ich mich selbst unter druck setze...
es ist mir irgendwie unangenehm+ich schäme mich, dass ich z.b. meinen großeltern nichts schenken kann, weil ich kein geld hab, weil ich nichts arbeite usw usf.
ist das nachvollziehbar? bin mir grad nich so sicher.
ich will mir ja nicht ihr wohlwollen über geschenke erkaufen. ich will ihnen wohl eher irgendwas bieten, also etwas, was mir im moment eher möglich wäre. also eigentlich wollen sie ja, dass ich mein leben auf die reihe kriege, aber da mir das im moment nich möglich ist, denke ich halt, dass ich ihnen wenigstens mit einem geschenk eine freude machen könnte. mag sein, dass das alles ziemlich sinnlose+destruktive gedankengänge von mir sind - aber so denke ich halt jetzt noch... und ich finde es mal wieder erstaunlich, wie sehr ich mich durch solche gedanken unter drucke setze und mich selbst regelrecht lähmen kann. in einer woche ist dann weihnachten und ich werde auf jeden fall zu meiner familie fahren, ob das gut ist oder nicht und ich muss meiner meinung nach auf jeden fall geschenke mitbringen.. ich bin einfach noch nicht soweit, dass ich darüber anders denken kann.
ich frag mich nur, wie ich diese lähmenden gedanken loswerde, so dass ich mal konstruktiv überlegen kann, wie ich das nun in den nächsten 7 tagen hinbekomme..

danke jedenfalls auch für deine anderen ratschläge, das sind auch alles dinge, über die ich noch nachdenken muss aber momentan kommt mir echt schon diese weihnachts-hürde extrem groß vor und ich komme irgendwie immer nur schrittweise voran - also eine hürde nach der nächsten..
hmm ich hab irgendwie das gefühl, dass ich totalen quark zusammenschreibe.. sorry.. bin irgendwie zurzeit zu wirklich garnichts zu gebrauchen.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 18:40

Ich denke um das ganze auszusortieren und dich von diesen destruktiven Denkkonstrukten zu verabschieden bräuchtest du beständig und regelmässig am bessten professionelle Hilfe.

Weil weder MUSST du da hingehen, noch MUSST du da irgendwas schenken. Das sind alles völlig hausgemachte Probleme von dir.

Aber das muss irgenwie erst mal wirklich bei dir ankommen und dann brauchst du halt auch Hilfe dabei Handlungsalternativen zu erarbeiten. Weil du KÖNNTEST dir auch eine völlig entspannte und angenehme Zeit machen. Das ist deine Wahl.

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titus
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 21:21

Ich habe das Problem mit den Geschenken auch so ähnlich, aber mich macht das nicht ganz so fertig. So ein bisschen verstehe ich dich also. Ich habe auch nicht so viel Geld. Für meine Kinder kann ich noch ganz 'normale' Geschenke kaufen, aber für meine Mutter und ihren Partner ist das für mich auch schwierig. Da sie selbst in materiellen Dingen recht großzügig sind, ist es für mich eigentlich selbstverständlich, dass ich zu Weihnachten (und an Geburtstagen) auch wenigstens zweimal im Jahr etwas schenke. Aber da sie viel mehr Geld haben als ich, steht das immer in gar keinem Verhältnis, was ich schenken kann. Ich denke bei allem, was mir einfällt: "Das können sie sich auch selbst leisten". Und richtig wertvolle Geschenke kann ich eben nicht machen. Basteln oder Handarbeiten kann ich leider auch nicht wirklich gut.

Letztendlich fällt mir immer irgendetwas ein, womit ich zufrieden bin und wovon ich annehme, dass es ihnen auch gefallen könnte. Aber es kommt mir immer total mikrig vor; ich meine, ein Paar Socken kaufen sie sich auch so.

Es gibt schon auch Kleinigkeiten, die schön aussehen. Dann haben die Anderen etwas zum Auspacken und du musst dich nicht in Unkosten stürzen. Ich weiß ja nicht, über welche Dimensionen wir hier reden, aber ein Taschenbuch z.B. ist ja nicht so teuer. Oder ein schönes Stück Seife o.ä. Oder du backst Plätzchen.

Grundsätzlich kenne ich das aber von vielen Erwachsenen, dass sie sich gar nichts mehr schenken. Wir machen das auch vor allem wegen der Kinder. Ich bin genau genommen sogar diejenige, die darauf nicht verzichten möchte , weil ich selbst gerne auspacke (es müssen keine großen Sachen sein; ich freue mich auch über ein Buch) und weil ich es irgendwie für die Kinder wichtig finde, dass sie sehen, dass sich nicht alles nur um sie dreht.

Da, wo aber keine Kinder feiern, würde ich Weihnachten auch anders begehen. Und ich würde vermutlich auch nicht zu meiner Mutter gehen wollen (bei uns ist es so, dass sie ja einen Partner hat und ich alleine bin; von daher müsste ich mich nicht um sie kümmern).

Ich denke auch, dass du dich entscheiden musst. Wenn du nicht willst, könntest du doch irgendetwas anderes vorschieben (eine Freundin besuchen, ein paar Tage weg sein, in der Kirche viel zu tun haben...).

Ich weiß nicht, ob dass an deinen Depressionen liegt, dass du nicht weißt, was du schenken sollst - von daher sind meine Ratschläge, 'einfach' ein paar Plätzchen zu backen, vielleicht ein bisschen naiv - ich kenne mich da nicht so aus. Jedenfalls habe ich auch keine abgeschlossene Ausbildung. Das ist aber kein Grund, sich minderwertig zu fühlen. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Leute, die viel arbeiten, sind keine besseren Menschen. Du bist ja nicht faul und arbeitest nicht, weil du das so viel lustiger findest...
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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Trauerklößchen
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Beitrag So., 18.12.2011, 11:33

hallo und einen schönen 4. advent wünsche ich

münchnerkindel, ich bin ja in professioneller behandlung.. aber da sind im moment ganz andere, wichtigere sachen thema - ich dachte auch vorher nicht, dass dieses weihnachtsthema mir so zusetzen würde und hab es deshalb auch garnicht thematisiert...

titus, danke auch für deine ratschläge.
titus hat geschrieben:Ich denke bei allem(!!), was mir einfällt: "Das können sie sich auch selbst leisten".
ja, genau das denke ich auch.. also ich hab eine idee, die mir ganz brauchbar vorkommt und sofort in der nächsten sekunde schießt mir in den kopf, dass das doch totaler quatsch ist, dass sie das garnicht brauchen und sinnlos finden werden und sich selbst kaufen können usw... (und wenn ich dann doch mal was überlegt hab, zieh ich los und will es kaufen+nirgens gibt es das, was ich brauche ) dieses jahr ist echt der wurm drin, ich weiß auch nicht.. bisher war das alles nicht so schwer für mich, mir ist immer auch was eingefallen, ich schenke nämlich eigentlich auch gerne, also mache auch gern was selbst usw, aber in diesem jahr, da kommt einfach so vieles zusammen; es geht mir überhaupt nicht gut und die beziehung zu meinen eltern wird auch immer schlechter - und klar ist es dann schwer, sich irgendwas zum schenken zu überlegen. zumal mein vater ja auch mit gewichtiger+enttäuschter stimme gesagt hat "du musst uns nichts schenken, DU weißt, was wir uns wünschen..." das sind wahrscheinlich alles nicht so tolle voraussetzungen, um sich entspannt gedanken über geschenke zu machen..

also ich denke, im nächsten jahr werde ich auf jeden fall zu weihnachten nur noch zu meinen großeltern gehen.
Jedenfalls habe ich auch keine abgeschlossene Ausbildung. Das ist aber kein Grund, sich minderwertig zu fühlen. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Leute, die viel arbeiten, sind keine besseren Menschen. Du bist ja nicht faul und arbeitest nicht, weil du das so viel lustiger findest...
danke. hat mir echt gut getan, das zu lesen. ich mache mich im moment wieder mal viel zu schlecht.
wahrscheinlich will ich mich schonmal "einstimmen" bzw vorbereiten, auf das, womit mich meine familie wieder gängeln wird... aber im grunde.. eigentlich weiß ich doch, was sie von mir halten, ich weiß, welche sätze wieder kommen werden usw. vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mal, das ganze mit so viel abstand zu erleben, dass es mich nicht so sehr tangiert.

viele grüße, trauerklößchen

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münchnerkindl
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Beitrag So., 18.12.2011, 12:35

Trauerklößchen hat geschrieben:und die beziehung zu meinen eltern wird auch immer schlechter - und klar ist es dann schwer, sich irgendwas zum schenken zu überlegen. zumal mein vater ja auch mit gewichtiger+enttäuschter stimme gesagt hat "du musst uns nichts schenken, DU weißt, was wir uns wünschen..."

Das hört sich ja ekelhaft an.

Darf ich fragen, was das ist wozu sie dich da mit manipulativer Gewalt hinbiegen wollen?


Ich denke daß dieses Weihnachtsthema auch nur eine Facette einer grösseren Selbstwert-, Abhängigkeits- und Elternproblematik ist.

Das hier ist evtl mal interessant für dich zu lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4n ... %C3%B6rung

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Trauerklößchen
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Beitrag So., 18.12.2011, 21:08

Ja, manipulativ sind meine eltern definitiv - zumindest versuchen sie es. ich hab mich auch lange zeit sehr abhängig gemacht von ihnen und mich so ein bisschen "führen" lassen, weil ich eben sehr unsicher bin - also das mit den abhängigen persönlichkeitszügen ist definitiv zutreffend. meine eltern haben bisher immer ihren destruktiven und negativen senf dazu gegeben+versucht, mich in irgendeine richtung zu drängen, die ihnen richtig erscheint. welche genau das ist, weiß ich eigentlich garnicht. halt einen "normalen" weg gehen, ausbildung oder studium oder sonstwas - hauptsache eben irgendetwas, worauf man stolz sein kann. mir fällt nur immer auf, dass sie eigentlich alles, was von mir kommt, also eigene impulse usw, sofort schlecht reden+mich verunsichern.. mittlerweile weiß ich überhaupt nicht mehr, was ICH eigentlich will und kann (wenns nach meinem vater geht: "garnichts") und habe keinen plan, was ich machen soll, sprich ausbildung, job usw.... na wie auch immer.
ich weiß das alles und hab mich deshalb schon sehr von ihnen distanziert, mit der begründung, dass ich merke, dass ich mich zu sehr von ihnen abhängig mache usw. das ist bei ihnen aber garnicht gut angekommen, sie sind gekränkt und die stimmung ist folglich noch schlechter. und das witzigste ist, dass ich, seit diesem "abnabelungs"schritt, total stagniere, extremst antriebslos bin und noch planloser bin als je zuvor in meinem leben - was für meine eltern natürlich ein gefundenes fressen ist, so nach dem motto "war ja klar, dass das kind das nich allein hinbekommt".......
und wenn ich meine eltern jetzt mal sehe, dann zeigen sie sich eigentlich nur noch enttäuscht und traurig, mein vater hält mir vor, dass sie meinetwegen ja so leiden, weil sie sich ja solche sorgen machen und letztens sprach er dann auch davon, dass man vielleicht doch den kontakt abbrechen sollte, denn sie würden zu sehr darunter leiden, dass ich mein leben so wegwerfe..
vielleicht sollte man wirklich den kontakt vollständig abbrechen und ich melde mich erst wieder bei ihnen, wenn ich "normal funktioniere" und ein vorzeigbares leben führe.

tut mir leid, jetzt hab ich so viel geschrieben, aber das brauchte ich gerade...

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Erdbeere02
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Beitrag Fr., 25.11.2016, 20:31

Ist zwar schon ein alter thread, aber ich wollte keinen neuen aufmachen, paßt in etwa zum Thema. Es ist ja bald soweit: heute in 4 Wochen ist schon wieder Weihnachten.
Bei mir ist das Problem, daß ich gerne wieder Kontakt zu meiner Stiefmutter hätte, bzw. daß sie mich zu Weihnachten einladen würde. Solange mein Vater noch lebte, rief er mich ab und zu mal an und freute sich, mich zumindest an Weihnachten wieder zu sehen. Aber seine neue Frau (also meine Stiefmutter) legt da keinen Wert drauf, bzw. möchte offensichtlich keinen Kontakt mehr mit mir, indem sie mich gerne kritisiert. ich finde gerade zu Weihnachten sollte man sich mit Vorwürfen zurückhalten, denn das ist doch das Fest der Liebe ! Ich muß dazu sagen, daß sich das erst im Laufe der Jahre so negativ entwickelt hat. Im ersten Jahr nach seinem Tod war das noch nicht so gravierend, erst später. Sie weiß ganz genau, daß ich keine "Ersatzfamilie" habe, zu der ich gehen könnte. Daher hatte ich auf ihr Mitgefühl gehofft und sie Verständnis für meine Situation hat. Aber Fehlanzeige: Ich hätte mich in der und der Situation nicht richtig verhalten, bzw. nicht die richtigen Dinge gesagt. Von daher lehnt sie es ab, mit mir weiter Kontakt zu haben. Für mich sind das alles Lappalien, sie sucht nur einen Vorwand, um mich loszuwerden. Hat Sie denn kein Verantwortungsgefühl ? Ihre eigenen Kinder, Enkel und Geschwister sind ihr näher, da sieht sie gerne über Fehler hinweg.
Das wollte ich mal loswerden, danke fürs Lesen.

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Nico
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Beitrag Sa., 26.11.2016, 07:25

Wenn man sich gerade zu Weihnachten rücksichtsvoll benehmen soll/muss, läuft ohnehin etwas gewaltig falsch.
Weihnachten ist eine Zeit wie jede andere finde ich.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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ingwer75
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Beitrag Sa., 26.11.2016, 08:56

Wie wäre es mit einem handgeschriebenen Brief?
Es ist sehr persönlich und vor allem würde ich die eigenen Gedanken und Empfindungen für die jeweilige Person/en erwähnen und beschreiben versuchen. Vielleicht könnte so etwas von dem Druck des "müssens" genommen werden und vielleicht könnten dann Eltern, Großeltern das Leben/Leiden eher und besser erkennen.
Einfach mit der Wahrheit raussprudeln. So in etwa: Gerade jetzt zur Weihnachtszeit möchte ich ein sehr persönliches Geschenk überreichen.......
Das ist mir so beim Durchlesen eingefallen. Würde keine großen Kosten verursachen und könnte nebenbei etwas erklären und vielleicht sogar befreiend wirken.

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Erdbeere02
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Beitrag Mi., 14.12.2016, 21:24

Wie wäre es mit einem handgeschriebenen Brief?
Ich habe ihr gestern eine Weihnachtskarte geschickt mit etwas mehr Text als sonst in dem Sinne: Daß ich die bisherige Entwicklung sehr schade finde und daß ich am liebsten die Zeit zurückdrehen möchte. Außerdem sehe ich die Gefahr, daß ich (nicht nur deswegen) depressiv werden könnte.
Es ist überhaupt nicht vorwurfsvoll geschrieben. Bin mal gespannt, ob sie drauf reagiert.

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ingwer75
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Beitrag Fr., 16.12.2016, 07:52

Gute Leistung, mit sehr persönlichem Hintergrund Erdbeere!! Alle Achtung, gut gemacht.

Jetzt darfst du dir selbst auf jeden Fall keine Vorwürfe machen, du hast dein Bestes gegeben und versucht.
Wenn sie sich trotzdem nicht meldet, kann es verschiedene Gründe geben oder sie will sich nicht melden.
Das ist sicherlich sehr schmerzhaft für dich, aber du musst es dann akzeptieren. Wünsche dir von Herzem eine positive Rückmeldung. Habe meinen Bruder vor einigen Jahren im Jänner mal einen xxl-Brief geschrieben, bekam aber nie eine Antwort oder Rückmeldung. Gerade zu Weihnachten belasten einen solche Gegebenheiten umso mehr, leider.

Alles Liebe!

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