Den Antrieb wieder finden - nur wie?

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Mary-Lou
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Den Antrieb wieder finden - nur wie?

Beitrag Sa., 17.12.2011, 14:47

Hallo ihr Lieben,

wahrscheinlich finden sich viele in den folgenden Zeilen wieder. Ich bin seit Wochen in einer Phase voller fehlendem Antrieb und nicht vorhandener Motivation. Kleinste Handgriffe, Dinge des alltäglichen Lebens fallen mir schwer oder ich erledige sie einfach schlichtweg gar nicht. Da ich studiere und einige Prüfungen anstehen, habe ich Angst, mein Semester nicht zu bestehen. Zum Lernen kann ich michmomentan gar nicht überwinden und in der Uni glänze ich vorwiegend durch Abwesenheit. Ich könnte mir den A... versohlen! Aber selbst das lässt sich irgendwie nicht koordinieren. In mir steigt die Wut über mich selbst und es scheint mir, als könnte ich nichts dagegen tun. Zum Verzweifeln! (an dieser Stelle würde ich nun gerne fluchen ... )

Aber was kann man dagegen tun? Wie geht ihr dagegen an? Vielleicht kann man sich auch gegenseitig motivieren?

Meine folgenden Versuche sind bislang alle gescheitert:

- einen Tag bewusst entspannen und genießen, um wieder Energie zu tanken
- sich selbst etwas Gutes tun
- Spaziergänge in der Natur, um den Kopf frei zu bekommen (mache ich zwangsweise jeden Tag, da ich Hunde besitze)
- viele Vitamine essen
- sich zu etwas zwingen (funktioniert derzeit nicht)

Das ist doch zum davonlaufen! (Ich würde gern nochmal ... )
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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lonely_dragon
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Beitrag So., 18.12.2011, 15:48

Hallo Mary-Lou,

geht mir genauso...
Am Anfang des Semesters war ich noch hochmotoviert und hab alle Texte gelesen usw. Und seitdem geht es wieder bergab ^^ Ich muss einige Hausarbeiten schreiben (was ich bisher noch nie machen musste.. hab Angst davor, es total falsch zu machen ) und für eine Klausur lernen.

Bisher habe ich alles so bestanden, dass ich erst auf den letzten Drücker angefangen habe, als der Zeitdruck nicht mehr zum Aushalten war. Dafür bin ich in den Wochen vorher total schlecht drauf, weil ich immer im Hinterkopf habe, was ich noch alles machen muss. Wenn ich dann erstmal anfange, ist es alles gar nicht so schlimm, wie befürchtet. Aber Hauptsache vorher wochenlang den Kopf drüber zerbrochen

Die Lösung dafür habe ich auch noch nicht.. vermutlich sollte man sich selbst einfach weniger unter Druck setzen, und sich sagen, "bestehen genügt" , aber das ist leichter gesagt als getan.

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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 11:10

Schon allein "bestehen genügt" hilft bei mir nichts mehr. Grauenhaft!


was kann man eigentlich von ADs erwarten? Mein Arzt spricht immer davon, dass ich antriebssteigernde Tabletten bekomme, nur merk ich irgendwie nichts davon. Oder erwarte ich zu viel? Depressiv bin ich auch gerade wieder ganz gewaltig
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Phönixia
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 13:16

Hallo Mary-Lou,

die Punkte, die du aufgezählt hast waren schon recht gut und ich würde das so weiter behalten.

Eines noch, du solltest die "Selbstbeschimpferei und Selbstverflucherei " sein lassen, du glaubst ja gar nicht wie viel Energie du dir damit raubst und wie du damit deine Depression nur verstärkst.

Statt dessen solltest du dich mehr loben innerlich, auch für scheinbare Banalitäten: "Heute habe ich Geschirr abgewaschen, heute habe ich einen kurzen Text gelesen, heute habe ich im Forum eine Frage zu meinem Problem gestellt, heute habe ich nichts gemacht außer im Bett zu bleiben und habe damit gut für mich gesorgt"

Probier es mal so

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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 14:06

damit hast du tatsächlich recht. aber es ist nicht ganz einfach, wenn man sich selbst eigentlich nicht mag. Und leider nimmt dieses Gefühl momentan von Tag zu Tag zu. Ich hab in letzter Zeit immer häufiger selbstzerstörerische Tendenzen, weiß auch nicht so recht, wie ich das wieder in den Griff bekomme. Sich dann zu loben, fällt in solchen Phasen sehr schwer.
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Emi2010
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 15:12

Vielleicht habt ihr auch noch nicht das richtige Antidepressivum für dich gefunden?! Es gibt auch dämpfende Antidepressiva,die den Druck und Ängste etwas nehmen.
Ich hoffe es geht dir bald etwas besser Mary-Lou

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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 16:11

Gedämpft bin ich ja schon :(
vielleicht erwarte ich auch einfach zu viel. am Anfang war alles ok, aber da ging es mir wohl auch besser.
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Engel22
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 16:24

welche medikamente bekommst du denn mary lou wenn man fragen darf?
wahrscheinlich ist es wirklich noch nicht das richtige oder die dosis stimmt noch nicht.
wie lange nimmst du die medis schon?
gedämpft im sinne von angst unruhe usw. gedämpft, der antrieb wird bei den meisten trorzdem gesteigert oder sollte gesteigert sein.

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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 16:57

Ich habe vor drei Wochen auf Venlafaxin (Trevilor) gewechselt. Natürlich kann ich nach so kurzer zeit noch nichts erwarten. Aber momentan geht es mit mir rasant bergab. Ich stecke richtig typisch in der akuten Depression, alltägliche Handgriffe sind mir schon zu viel, ES nimmt viel zu große Ausmaße an, SVV nimmt zu, ... Ich stehe eigentlich nur auf, weil ich Tiere habe und mein Verantwortungsbewusstsein ihnen gegenüber das letzte ist, was ich verliere. Mit Gedämpft meine ich, dass ich einfach am liebsten nichts machen würde ausser schlafen bzw. mich zu einfach nichts fähig fühle. Unruhe und Leere wechseln sich regelmäßig ab.
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Engel22
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 17:21

hmm okay
machst du therapie?

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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 17:25

ja, zum Glück.
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Engel22
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 17:35

hmm okay dann bekommst ja da auch halt und hilfe und kannst dir rat einholen =).

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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 17:38

ja, aber jetzt heißt es erstmal 3 Wochen Ferien überstehen und das macht mir in der Situation ganz schön zu schaffen.
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*Dannie
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 17:53

ch stecke richtig typisch in der akuten Depression, alltägliche Handgriffe sind mir schon zu viel
Hallo Mary-Lou,

das kenne ich sehr gut. Ich habe das immer beschrieben mit... als hätte man mir den Stecker aus der Steckdose gezogen. Da geht nichts mehr. Das System hat keinen "Strom" mehr. In diesen Zeiten war ich einfch nur froh und es war für mich schon eine Leistung, mich irgendwann überhaupt aufgerafft zu haben zu duschen....
Ich stehe eigentlich nur auf, weil ich Tiere habe und mein Verantwortungsbewusstsein ihnen gegenüber das letzte ist, was ich verliere.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Du machst eine harte Zeit durch.
- Spaziergänge in der Natur, um den Kopf frei zu bekommen (mache ich zwangsweise jeden Tag, da ich Hunde besitze)
Das ist unter diesen Umständen schon sehr viel was du hast und was du leistest.

Da ich selbst ein Hundenarr bin, jedoch leider noch ohne Hund (was aber noch kommt) , darf ich fragen was du für Hunde hast?

Viele Grüße,

Dannie

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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 21:43

Hallo Dannie,

der Vergleich mit dem Stecker und der Steckdose ist sehr zutreffend. So fühlt es sich in der Tat an.

Ich habe zwei kleine Mischlinge, misshandelt, teils verkrüpelt und ursprünglich verhaltensgestört. Inzwischen sind es so dankbare und für mich sehr wichtige Begleiter geworden, die ich nicht mehr missen möchte

An was für einen Hund denkst du denn?
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