Schlafprobleme ... Depression?

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EinsMan
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Schlafprobleme ... Depression?

Beitrag Mi., 16.11.2011, 11:36

Hallo zusammen,

nachdem ich grad echt etwas ratlos bin und nicht so recht weiter weiß, schau ich mal, ob ihr mir vielleicht helfen könnt oder zumindest eure Sicht meines Problems sagt.

Kurz zur Schilderung meiner aktuellen Situation:
Ich bin im Frühjahr mit meinem Studium fertig geworden und nun seit Oktober berufstätig. Mein jetziger Job hat mit meinem Studium eigentlich nicht wirklich was zu tun (Germanistik studiert und jetzt in der Wirtschaft), ist aber eigentlich eine große Chance und eine herausfordernde Stelle, die ich aber, denke ich, gut meistern kann. Privat ist alles besten, habe eine tolle, verständnissvolle Freundin und auch sonst ist familiär und im Umfeld alles gut.

Zu meinen Problemen:
Ich leide seit Ende Juli an teilweise massiven Schlafproblemen. Das Ganze ging nach eine Operation los, war in der Anfangszeit allerdings nur auf einzelne Nächte begrenzt (alle paar Wochen). Seit Ende September (kurz vor Berufsstart) häuft sich das Ganze aber und tritt in Phasen auf (zwischen 2-5 Nächte am Stück). Ich kann in diesen Nächten nicht einschlafen und bin sehr unruhig (dazu kommt verstärkt Muskelzucken, Durst usw.). Beim Arzt wurde die körperliche Ursachen (Schilddrüse usw.) untersucht und eigentlich ausgeschlossen.
Mein Arzt hat mir dann Stilnox zeitlich begrenzt verschrieben. Damit kann ich dann meistens schlafen recht gut schlafen (wenn auch nicht immer). Es sind immer wieder auch Phasen (n paar Tage bis 2 Wochen) dabei gewesen, wo ich wieder ohne alles schlafen konnte. Die letzten 2-3 Wochen ist das aber eher die Ausnahme. Nachdem Stilnox ja nicht länger angewandt werden soll, hat mir mein Arzt dann Opipramol verordnet, aber irgendwas in mir streubt sich noch, das zu nehmen zumal ich das ja länger nehmen sollte und immer wenn ich kurz davor war es doch anzufangen, ich dann doch wieder ein paar Nächte ohne alles schlafen konnte.
Jetzt kommt noch dazu, dass ich mich gerade allgemein sehr bedrückt und niedergeschlagen fühle. Das ist für mich absolut neu. Ich war Tag meines Lebens ein absolut positiver und optimistischer Mensch. Nun sitz ich hier und grüble über meine Probleme und weiß nich so recht weiter, mache mir Sorgen usw. und sofort. Teil dieses Problems ist der neue Job. Ich bin leider in einer Phase in die Firma eingetreten, wo die Auftragslage gerade (kommt in der Branche immer mal wieder über n paar Monate hinweg vor) nicht so gut ist, und deswegen keine "vernüftigen" und "ausfüllenden" Aufgaben für mich da sind (zumal ich halt als "Neuer" sowieso noch nicht soooo große Aufgaben zugeteilt bekomme). D.h. ich sitze seit 4-5 Wochen ohne wirkliche Aufgabe an meinem Arbeitsplatz vor dem PC und bin total unterfordert und gelangweilt, was dann wiederum natürlich Raum und Zeit lässt, zu grübeln und sich "dumme" Gedanken zu machen. Das verschärt das negative Gefühl natürlich noch.

Ich weiß gerade echt nicht weiter und es stellen sich diverse Fragen für mich:

Sind die Schlafprobleme Ursache oder einfach ein Symptom meiner Probleme.
Überinterpretiere ich (bzw. dramatisiere ich) meine Situation (kenne sowas wiegesagt nicht)?
Sind solche Phasen im Leben (vielleicht nicht die Schlafprobleme aber die Seinskrise) normal und gehören dazu?
Wie komme ich aus dem Teufelskreis (Sorgen, Schlafprobleme, Sorgen) wieder raus?
Sind meine Probleme doch schon Zeichen eine möglichen Depression (bin da familiär etwas senibilisiert)?
Hab ihr mir genrell Tipps, wie ich mit der Situation umgehen soll?

Ich hoffe auf Eure Hilfe.

Vielen Dank schon im vorraus.

Grüße Einsman

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Was soll ich davon halten...?" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Mion
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Beiträge: 23

Beitrag Di., 20.12.2011, 07:55

Hallo EinsMan!

Was Schlafprobleme gekoppelt mit Depressionen angeht, kann ich auf meinen eigenen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Ich hatte ne Zeit lang mir jeden Abend Gedanken über meinen Freund gemacht, der Suizidgedanken hatte. Ergo konnte ich kaum schlafen, bin auch in der Nacht immer wieder aufgewacht. Mit der Zeit war ich so geschafft, dass ich nicht mehr in die Schule konnte und mein psychischer Zustand hat sich verschlechtert. Bei mir hat sich eine Depression eingeschlichen. Der Arzt hat mir zwar Temesta verschrieben, mit dem ich dann wieder schlafen konnte, aber die Ängste und schlechten Gefühle sind geblieben. Weil das Temesta auch nur als Übergangslösung gut ist, hat er mir ein Antidepressivum verschrieben. Bin dann auch in Therapie und mittlerweile geht es mir wieder gut.

Ich denke dass bei dir ein grosser Faktor für deine Gefühle die Arbeit ist. Du wirst nicht richtig gefordert, da können einem Gedanken kommen, wie unnötig das ganze ist. Kann gut sein, dass diese Phase bald wieder vorbei geht, wenn nicht würde ich Absprache mit deinem Arzt halten, der kann dir vielleicht ein Medikament oder eine Therapie empfehlen, sollte es nicht besser werden. Genug schlafen ist sehr wichtig. Ich denke dass hat grosse Auswirkungen auf das Befinden.

Liebe Grüsse
Mion
Die Welt kann grausam sein, aber sie ist auch wunderschön, also verzweifle nicht, von irgendwo kommt immer ein Licht.

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