Ich schaffe nichts mehr

Leiden Sie unter Depressionen, wiederkehrenden depressiven Phasen oder anderen Stimmungsschwankungen, ermöglicht dieser Forumsbereich den Austausch Ihrer Fragen, Tips und Erfahrungen.
Antworten

Thread-EröffnerIn
Alia
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 33
Beiträge: 1

Ich schaffe nichts mehr

Beitrag Mi., 24.08.2011, 12:19

Hallo, ich hoffe ich bin hier richtig.
Es fällt mir sehr schwer hier zu schreiben und ich weiß auch gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.

Ich (33) bin mittlerweile 3 Jahre mit meinem Freund zusammen und ich liebe ihn eigentlich sehr.

Letztes Jahr haben wir ein Haus gekauft.
Zeitgleich habe ich eine Umschulung begonnen, die ich dann allerdings nach 4 Monaten abgebrochen habe, weil mich plötzlich alles überforderte: Lernen (was eigentlich absolut kein Problem war, in der Schule konnte ich mir im Unterrricht schon alles merken), Umzug (dazu kamen auch Renovierungsaufgaben) und Haushalt. Aber ab Dezember wurde es dann ruhiger. Mein Freund sagte, ich bräuchte nicht arbeiten gehen, da er genug Geld verdient, ich könnte einfach Hausfrau sein. Damit war ich mehr als einverstanden. Seit Januar verhüten wir nicht mehr, da wir uns beide ein Baby wünschen.

Aber seitdem gehts mir immer schlechter, ich weine viel, bin aus keinem erkennbaren Grund unglücklich, alles zieht mich runter. Meist bekomme ich das für ein paar Wochen wieder hin, dass es mir wieder besser geht, aber mein Körper wird immer schwächer habe ich das Gefühl, ich möchte aber kann mich nicht aufraffen etwas zutun. Der Haushalt stapelt sich udn ich sitze den ganzen Tag nur rum. Seit ein paar Monaten haben wir einen Hund, der ja zusätzlich "Dreck" macht.
Was mich aber auch so runterzieht, ist, dass wenn ich aufräume, es nach Stunden wieder unordentlich ist.

Manchmal mache ich tagelang gar nichts. Ich habe einfach keine Kraft mehr in mir, selbst wenn ich etwas machen will, bin ich nach einer Stunde so k.o., dass ich den Rest des Tages nichts mehr schaffe.
Am Anfang hatte mein Freund noch Verständnis dafür, aber seit ein paar Tagen ist er nur noch unzufrieden.
Wir wollen nächsten Monat heiraten und er setze mir ein Ultimatum die Wohnung aufzuräumen. Ich denke ich habe es auch geschafft und in den letzten Tagen sah es meines Erachtens recht ordentlich aus.
Ich merke ihm aber an, dass er das noch nicht so sieht, was auch immer er meint.
Seit gestern bin ich völlig am Boden zerstört, mein Körper macht nicht mehr mit und meine Psyche auch nicht mehr. Ich hab das Gefühl, ich drehe durch und zweifle mächtig, ob er wirklich der Richtige ist.
Viele Kleinigkeiten, über die ich immer hinweggeschaut habe, bekommen langsam Gewicht. Ich war z.B. immer schon sehr aktiv, wandern, Fahhrad fahren, schwimmen, auch Urlaub war mir immer sehr wichtig. Er ist leider das genaue Gegenteil. Wir waren noch nicht einmal zusammen im Urlaub, er meint, er würde sich da langweilen mit mir allein.
Seit ich ihn kenne, hat das alles sehr abgenommen und ich bin in der Hinsicht sehr faul geworden, weil ich leider auch nichts allein unternehmen kann.
Naja, alles in allem ist mein Hauptproblem halt der Haushalt. Wenn ich im Internet gucke bei Überforderung, stehen da immer Menschen mit Arbeit und Kindern drin. Das habe ich aber nicht. Also müsste ich doch ohne Probleme mal eben den Haushalt schaffen!!! Würde ich acht stunden arbeiten gehen, müsste ich ja auch was tun, aber ich schaffe es nicht!!!!
Das macht mich soo fertig, ich bin nur noch gereizt, werde schnell aggressiv und hasse mich langsam immer mehr, weil ich nicht mehr der Mensch bin, der ich mal war.
Ich weiß, Sport würde mir gut tun, liest man ja überall, aber wie gesagt, kann ich allein nicht los gehen!!
Wie kann ich das alles nur wieder hinbekommen??

Werbung

Benutzeravatar

katze12
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 15

Beitrag Mi., 24.08.2011, 12:52

hi alia, wie wäre es denn, wenn Du wieder arbeiten würdest. Einen halben Tag oder nur einige Stunden. Ein Leben als Hausfrau ist für eine gewisse Zeit sicher sehr nett, aber auf Dauer?!
Vielleicht täuscht es, aber bist Du nicht zu jung, um dauerhaft in dieser Form zu leben?
LG katze

Benutzeravatar

Träne25
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 150

Beitrag Mi., 24.08.2011, 13:04

Oje, das klingt wirklich nach einer Depression.
Bitte setz dich nicht so unter Druck, dass du denkst, dass nur Mütter usw. Depressionen bekommen können. Wenn der Haushalt für dich zu viel ist, dann ist es so. Ich dachte mir vor meiner Reha auch immer, dass ich keine Depressionen bekommen darf, weil ich nur ein Kind habe und nicht arbeite.
Alles Gute

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9733

Beitrag Mi., 24.08.2011, 13:38

Hi,

WILLST du denn ein Leben als Hausfrau und Mutter mit diesem Mann führen und dich von einem Mann aushalten lassen? Oder bist du da einfach so reingeschliddert?

Also die Idee mit Kind solltest du mal ganz schnell auf Eis legen.

Ich muss sagen, ich kann Hausarbeit nicht ausstehen, mache nur so viel wie unbeingt nötig damit das hier nicht in eine Messibude kippt. Für mich wäre ein Leben als das Hausmütterchen von irgendeinem Mann wirklich das letzte was ich ertragen würde.


Wie hast du denn vor der Beziehung und vor der Umschulung gelebt? Ging es dir damals gut? Wolltest du diese Umschulung, war es ein Wunschberuf? Ich denke daß du dir erst mal schnell professionelle Hilfe holen solltest.

Werbung

Benutzeravatar

sonne 51
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 51
Beiträge: 11

Beitrag Mi., 24.08.2011, 15:21

Hallo alia
für mich hört sich deinzustand an, wie ein burn out syndrom
dieses kann man auch bekommen, wenn man "unterfordert" ist
auch eine depression wäre denkbar
egal was es ist, du brauchst hilfe, professionelle hilfe, damit du dein selbstwertgefühl wieder stärkst, dann kommt sicher auch wieder die lust bzw. der hunger auf aktivität
wünsch dir alles, alles liebe


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Mi., 24.08.2011, 21:35

Mal noch ein ganz anderer Aspekt,der da auch mit reinspielen kann:
Alia hat geschrieben:Seit Januar verhüten wir nicht mehr, da wir uns beide ein Baby wünschen.

Aber seitdem gehts mir immer schlechter, ich weine viel, bin aus keinem erkennbaren Grund unglücklich, alles zieht mich runter. Meist bekomme ich das für ein paar Wochen wieder hin, dass es mir wieder besser geht, aber mein Körper wird immer schwächer habe ich das Gefühl(...)
Vielleicht liegt`s (mit) an den Hormonen.
Hast du mit "Pille" verhütet?Über nen längeren Zeitraum?

Benutzeravatar

Miss_Understood
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3550

Beitrag Mi., 24.08.2011, 22:48

Ich würde auch zuerst mal die Hormone checken lassen, das kann ein Pillenabsetzen schon arg durcheinanderbringen. Und ein Stimmungstagebuch führen, um so beispielsweise festzustellen, dass manches Tief eher (ich sage nicht ausschliesslich) dem Zyklus zuzuschreiben sein könnte. Also mal zum Arzt, nicht nur Hausarzt, sondern guter Gynäkologe oder auch Endikrinologe, deren Bluttests sind präziser. Dann dir eine Aufgabe suchen. Und was deine Zweifel anbelangt an deinem Freund nochmal genau in dich hineinhorchen, ggf mit ihn darüber sprechen. Bei einer Hochzeit sagt man "JA!" und das - so ist für beide Partner zu hoffen - mit ganzem Herzen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

-----
Icon made by @flaticon

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag