Neurotische Depression?
Neurotische Depression?
Hallo!
Ich bin ganz neu hier im Forum. Also erst mal Hi!
Warum ich mich registriert habe ist, weil ich denke, dass ich vielleicht an einer neurotischen Depression leide. Ich glaube nicht, dass es eine "normale" Depression ist. Habe auch im Internet nachgelesen wo der Unterschied ist. Eine "normale" Depression ist ja eigentlich "vorübergehend", was natürlich auch Jahre lang dauern kann und dann aber so richtig schlechte Stimmung und vielleicht sogar Suizidgefahr besteht. Aber bei mir ist das eigentlich schon mein Leben lang. Zwar nicht so richtig depressiv, also ich lebe mein Leben und meinen Alltag eigentlich ganz ok, aber so richtig glücklich war/bin ich eigentlich nur sehr sehr selten.
Ich hatte eine schwere Kindheit, dazwischen eine unerfüllte langjährige Beziehung und vor 6 Monaten wurde ich verlassen. Was natürlich auch die Schuld meines Partners war, er ging fremd, die ganze Zeit schon und er hat einen Knacks, das wurde mir auch von seinen Freunden u. Verwandten bestätigt. Aber ok, um das gehts ja jetzt nicht.
Um was es mir eigentlich geht, ist eben meine eventuelle Neurose. Da ich mein Leben lang schon eher ein ruhiger Typ war, meist pessimistisch, zu nichts wirklich zu begeistern, ständig müde (ich kann mich nicht erinnern, je in meinem Leben gut geschlafen zu haben), energielos, andauerndes Grübeln (grübeln über Sachen wo sich andere denken "Warum denkst du über sowas absolut Belangloses überhautp nach?", oft grüble ich drüber nach warum ich überhaupt so viel grüble!!! *schrei*) etc. Und sogar die körperlichen Beschwerden kommen für eine Depression in Frage. Habe mein Leben lang schon mit meinen Rückenschmerzen zu kämpfen, habe ständig kalte Hände und Füsse wenn andere schon schwitzen etc.
Habe es auch schon mit anderen "Therapien" versucht. Sport, gute Ernährung, Meditieren, positiv Denken etc. Aber irgendwie hat mir das alles nicht so richtig geholfen.
Und da denke ich mir eben, dass es eventuell aus der Kindheit kommt. Denn die war, wie schon erwähnt, nicht die einfachste. Sprich Gewalt zwischen Eltern, Alkohol, Suizidgefahr meiner Eltern etc.
Kann mir da eine Psychotherapie, und wenns sein muss auch Antidepressiva helfen? Habe nämlich gelesen, dass eine Depression eine richtig körperliche Krankheit ist. Also dass ein depressiver Mensch Serotonin-Blockaden im Gehirn hat die nur mit Antidepressiva beseitigt werden können.
Hat noch jemand Erfahrung mit sowas?
Danke schon mal im Voraus für die Antworten.
lg
Ich bin ganz neu hier im Forum. Also erst mal Hi!
Warum ich mich registriert habe ist, weil ich denke, dass ich vielleicht an einer neurotischen Depression leide. Ich glaube nicht, dass es eine "normale" Depression ist. Habe auch im Internet nachgelesen wo der Unterschied ist. Eine "normale" Depression ist ja eigentlich "vorübergehend", was natürlich auch Jahre lang dauern kann und dann aber so richtig schlechte Stimmung und vielleicht sogar Suizidgefahr besteht. Aber bei mir ist das eigentlich schon mein Leben lang. Zwar nicht so richtig depressiv, also ich lebe mein Leben und meinen Alltag eigentlich ganz ok, aber so richtig glücklich war/bin ich eigentlich nur sehr sehr selten.
Ich hatte eine schwere Kindheit, dazwischen eine unerfüllte langjährige Beziehung und vor 6 Monaten wurde ich verlassen. Was natürlich auch die Schuld meines Partners war, er ging fremd, die ganze Zeit schon und er hat einen Knacks, das wurde mir auch von seinen Freunden u. Verwandten bestätigt. Aber ok, um das gehts ja jetzt nicht.
Um was es mir eigentlich geht, ist eben meine eventuelle Neurose. Da ich mein Leben lang schon eher ein ruhiger Typ war, meist pessimistisch, zu nichts wirklich zu begeistern, ständig müde (ich kann mich nicht erinnern, je in meinem Leben gut geschlafen zu haben), energielos, andauerndes Grübeln (grübeln über Sachen wo sich andere denken "Warum denkst du über sowas absolut Belangloses überhautp nach?", oft grüble ich drüber nach warum ich überhaupt so viel grüble!!! *schrei*) etc. Und sogar die körperlichen Beschwerden kommen für eine Depression in Frage. Habe mein Leben lang schon mit meinen Rückenschmerzen zu kämpfen, habe ständig kalte Hände und Füsse wenn andere schon schwitzen etc.
Habe es auch schon mit anderen "Therapien" versucht. Sport, gute Ernährung, Meditieren, positiv Denken etc. Aber irgendwie hat mir das alles nicht so richtig geholfen.
Und da denke ich mir eben, dass es eventuell aus der Kindheit kommt. Denn die war, wie schon erwähnt, nicht die einfachste. Sprich Gewalt zwischen Eltern, Alkohol, Suizidgefahr meiner Eltern etc.
Kann mir da eine Psychotherapie, und wenns sein muss auch Antidepressiva helfen? Habe nämlich gelesen, dass eine Depression eine richtig körperliche Krankheit ist. Also dass ein depressiver Mensch Serotonin-Blockaden im Gehirn hat die nur mit Antidepressiva beseitigt werden können.
Hat noch jemand Erfahrung mit sowas?
Danke schon mal im Voraus für die Antworten.
lg
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Hallo mcmcfly,
was Du beschreibst, klingt tatsächlich nach einer neurotischen Depression/Dysthymia.
Hast Du es schon mal mit Schlafentzug probiert? Soll gut wirken. Wenn Du es nicht selbst hinbekommst, dich am Schlafen zu hindern (vielleicht mit schöner lauter Musik von der Stereoanlage mit Zeitschaltuhr statt irgendeinem Quietschewecker, oder mit starkem Licht, ebenfalls mit Zeitschaltuhr), dann kannst Du auch mal einen Aufenthalt in einer Klinik in Betracht ziehen, wo Du quasi "gezwungen" wirst, auf einen Teil Deines Nachtschlafes zu verzichten und stattdessen z.B. Gymnastik zu machen oder etwas handwerkliches/künstlerisches.
Ebenfalls empfohlen wird Elektrokrampftherapie. Das hört sich schlimmer an, als es ist. Danach ordnet Dein Gehirn sich sozusagen neu, und Du hast jede Menge Muskelkater.
Ich persönlich würde immer T'ai Ch'i empfehlen, weil ich von der allgemein heilenden Wirkung persönlich überzeugt bin, nicht nur bei Depressionen, sofern Du keine psychotischen Symptome hast, und Dein Bericht hört sich nicht danach an für mich.
BB
was Du beschreibst, klingt tatsächlich nach einer neurotischen Depression/Dysthymia.
Hast Du es schon mal mit Schlafentzug probiert? Soll gut wirken. Wenn Du es nicht selbst hinbekommst, dich am Schlafen zu hindern (vielleicht mit schöner lauter Musik von der Stereoanlage mit Zeitschaltuhr statt irgendeinem Quietschewecker, oder mit starkem Licht, ebenfalls mit Zeitschaltuhr), dann kannst Du auch mal einen Aufenthalt in einer Klinik in Betracht ziehen, wo Du quasi "gezwungen" wirst, auf einen Teil Deines Nachtschlafes zu verzichten und stattdessen z.B. Gymnastik zu machen oder etwas handwerkliches/künstlerisches.
Ebenfalls empfohlen wird Elektrokrampftherapie. Das hört sich schlimmer an, als es ist. Danach ordnet Dein Gehirn sich sozusagen neu, und Du hast jede Menge Muskelkater.
Ich persönlich würde immer T'ai Ch'i empfehlen, weil ich von der allgemein heilenden Wirkung persönlich überzeugt bin, nicht nur bei Depressionen, sofern Du keine psychotischen Symptome hast, und Dein Bericht hört sich nicht danach an für mich.
BB
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
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Das ist Quark der von gewissen Kreisen von Pharmagläubigen Ärzten vertreten wird. Antidepressiva unterdrücken die Symptome nur. Sie sind in vielen Fällen als zusätzliche Behandlung neben Psychotherapie sinnvoll, aber keine alleinige Therapie.mcmcfly hat geschrieben: Also dass ein depressiver Mensch Serotonin-Blockaden im Gehirn hat die nur mit Antidepressiva beseitigt werden können.
Es gibt auch endogene Depressionen, also rein körperlich verursachte Depressionen, zB bei einigen neurologischen Erkrankungen, aber da du eine traumatische Vergangenheit hast aufgrund der die Depression entstanden ist kann es eine solche nun nicht sein. Also ist eine Psychotherapie das Mittel der Wahl.
Ja.mcmcfly hat geschrieben:Kann mir da eine Psychotherapie [.....] helfen?
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Ich nehme Lithium, das verursacht eine Schilddrüsenunterfunktion und diese Schilddrüsenunterfunktion verursacht dann bei mir solche Symptome, wie du sie beschreibst.mcmcfly hat geschrieben:... ständig müde ... energielos ... ständig kalte Hände und Füsse...
Weißt du, ob du eine Schilddrüsenunterfunktion hast?
Ja, wegen der Erlebnisse in deiner Kindheit ist eine Psychotherapie sicher nicht verkehrt.mcmcfly hat geschrieben: Kann mir da eine Psychotherapie, und wenns sein muss auch Antidepressiva helfen?
Ob Antidepressiva oder nicht wird wohl vom Leidensdruck abhängen bzw. ein Arzt zu entscheiden haben.
LG
@mcmcfly---ich würde das nicht den Arzt entscheiden lassen, wer weiss, an wen Du da gerätst, und welche Interessen er vertritt. Münchner Kindl hat da ganz Recht, das kann nur die Ultima Ratio bei besonders starkem Leidensdruck sein, damit man überhaupt "aus dem Quark kommt". Aber Du lebst ja Dein Leben, und an Suizid denkst Du ja hoffentlich auch nicht.
Ich denke ausserdem, dass auch der Hormonspiegel seine Verbindungen zur seelischen Welt und zum real life hat, soll heissen, was Du erlebst, beeinflusst auch die Funktion deiner Schilddrüse. Und von Medikamenten kann man ganz schön abhängig werden.....
Ich denke ausserdem, dass auch der Hormonspiegel seine Verbindungen zur seelischen Welt und zum real life hat, soll heissen, was Du erlebst, beeinflusst auch die Funktion deiner Schilddrüse. Und von Medikamenten kann man ganz schön abhängig werden.....
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
Sehr interessant, dass du den Schlafentzug erwähnst. Hab davon eigentlich noch nie gehört. Aber wenn ich so nachdenken. Wenn ich mal nicht sehr gut bzw. nur sehr kurz geschlafen habe, bin ich am nächsten Tag zwar k.o. und müde wie nur was, aber ich bin da wirklich besser drauf, lustiger und besser aufgelegt. So gesehen kann man das probieren, aber die Nachteile, dass ich dann den ganzen Tag absolut k.o. bin sind halt schon blöd.....hm. Und das dann alle paar Tage machen, na ich weiß nicht.Blaubaum hat geschrieben:Hallo mcmcfly,
Hast Du es schon mal mit Schlafentzug probiert?
BB
Nein weiß ich leider nicht, aber Bekannte von mir haben mir auch gesagt, dass es eventuell an einer Schilddrüsenunterfunktion liegen kann. Wollte eh schon einen Hormontest machen lassen, hab dann aber gelesen wenn man eine Psychotherapie anfängt, und das werde ich zu 99%, muss man sowieso erst mal eine ärztliche Untersuchung machen?!?Virtu hat geschrieben: Weißt du, ob du eine Schilddrüsenunterfunktion hast?
BB
Also nur Antidepressiva würde ich sowieso nicht nehmen wollen. Bin sowieso grundsätzlich ein Tabletten-Gegner. Sogar bei Aspirin+C tu ich mir irgendwie schwer!! Also wenn ich die bekomme, dann natürlich nur in Verbindung mit einer Psychotherapie, will mir ja meinen Knacks von der Seele reden und dem Knacks auf den Grund gehen, dass ich ihn beseitigen kann und nicht nur unterdrücke!!münchnerkindl hat geschrieben: Das ist Quark der von gewissen Kreisen von Pharmagläubigen Ärzten vertreten wird. Antidepressiva unterdrücken die Symptome nur. Sie sind in vielen Fällen als zusätzliche Behandlung neben Psychotherapie sinnvoll, aber keine alleinige Therapie.
BB
Eine erste Untersuchung der Schilddrüsenfunktion mittels Blutabnahme sollte dein Hausarzt jederzeit machen können.mcmcfly hat geschrieben:Wollte eh schon einen Hormontest machen lassen, hab dann aber gelesen wenn man eine Psychotherapie anfängt, und das werde ich zu 99%, muss man sowieso erst mal eine ärztliche Untersuchung machen?!?
LG
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Da wäre ich vorsichtig. Du bist da nur deshalb gut drauf, weil der Körper bei Schlafentzug Stresshormone ausschüttet. Langfristig ist Schlafentzug eher depressionsfördernd.mcmcfly hat geschrieben: Sehr interessant, dass du den Schlafentzug erwähnst. Hab davon eigentlich noch nie gehört. Aber wenn ich so nachdenken. Wenn ich mal nicht sehr gut bzw. nur sehr kurz geschlafen habe, bin ich am nächsten Tag zwar k.o. und müde wie nur was, aber ich bin da wirklich besser drauf, lustiger und besser aufgelegt. So gesehen kann man das probieren, aber die Nachteile, dass ich dann den ganzen Tag absolut k.o. bin sind halt schon blöd.....hm. Und das dann alle paar Tage machen, na ich weiß nicht.
Ich denke schon, dass dir ein Psychotherapie helfen kann, auch um zu beleuchten, ob dich die eine oder andere frühere, heftige Erfahrung heute noch prägt. ADs ja oder nein: Kannste ja mal mit einem Arzt besprechen. Ich bin jedenfalls kein AD-Gegner, eben weil sie mir in schwereren Phasen durchaus Erleichterung brachten. Ist aber kein Muss. Könntest aber mal sehen, wie sie bei dir anschlagen. Ein Serotoninungleichgewicht sieht man btw. idR nicht als alleinige Depressionursache... sondern psychische Beschwerden/Psyche und Transmitterungleichgewicht/Körper sind eher 2 Seiten derselben Medaille. Permanenter Stress/Überforderung kann natürlich auch die Transmitter beeinflussen.mcmcfly hat geschrieben:Und da denke ich mir eben, dass es eventuell aus der Kindheit kommt. Denn die war, wie schon erwähnt, nicht die einfachste. Sprich Gewalt zwischen Eltern, Alkohol, Suizidgefahr meiner Eltern etc.
Kann mir da eine Psychotherapie, und wenns sein muss auch Antidepressiva helfen? Habe nämlich gelesen, dass eine Depression eine richtig körperliche Krankheit ist. Also dass ein depressiver Mensch Serotonin-Blockaden im Gehirn hat die nur mit Antidepressiva beseitigt werden können.
ja, dazu bedarf es eh einer ärztlichen Untersuchung vorab, in D zumindest. Die kannste ja jetzt schon machen, dann wäre insoweit schon klarer, ob es auch hormonell bedingt sein könnte (Schilddrüsenhormone). (FALLS du ADs in Erwägung ziehst, würde ich die Verordnung allerdings nicht über den HA in die Wege leiten, sondern Psychiater)Wollte eh schon einen Hormontest machen lassen, hab dann aber gelesen wenn man eine Psychotherapie anfängt, und das werde ich zu 99%, muss man sowieso erst mal eine ärztliche Untersuchung machen?!?
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Hi mcmcfly und willkommen hier im Forum,
dass was Du beschreibst klingt in der Tat nach einer neurotischen Depression und weniger nach einer schweren depressiven Episode, deshalb wird wohl eher Psychotherapie als Medikamente in Frage kommen.
Liebe Grüße
Tigerkind
dass was Du beschreibst klingt in der Tat nach einer neurotischen Depression und weniger nach einer schweren depressiven Episode, deshalb wird wohl eher Psychotherapie als Medikamente in Frage kommen.
Liebe Grüße
Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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