Depressionen-wird man nie Gesund??

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emma1312
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Depressionen-wird man nie Gesund??

Beitrag Mo., 18.10.2010, 16:33

Würde gerne von Euch erfahren,ob es irgendjemanden gibt,der "geheilt" ist??Es ging mir nun wirklich lange relativ gut,und nun seit Gestern:Super Krise,dunkle Gedanken,kein Schlaf,mir sitzt schwerer Ballast auf den Schultern,der mich in die Tiefe drückt,kann mir keinen Auszeit erlauben,habe eine 4jährige Tochter und gehe halbtags wieder arbeiten.Wann hört diese Krankheit endlich auf................???Gibt es Lichtblicke???Kann doch nicht den ganzen Tag heulen,und über meine Traurigkeit nachdenken,welche ich nicht erklären kann!!!! Danke im vorraus für Eure Antworten!!

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power
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Beitrag Mo., 18.10.2010, 17:14

hallo emma,

erstmal und viele in diesem forum wissen wie du dich fühlst! du hast geschrieben, es ging dir eine zeit lang gut...hattest du eine depression voher oder schon mehrere phasen? bist/warst du in thera oder nimmst du medis?

ich bin mir ganz sicher, dass man vollständig gesund werden kann. aber es braucht zeit und viel arbeit! bei mir ist es so, dass ich an rezidivierenden depressiven phasen leide, was heißt, dass in der vergangenheit mehrfach depressive episoden aufgetaucht sind, was aber nicht heißen muss, dass in der zukunft welche auftreten. dennoch ist die wahrscheinlichkeit groß. aber mir hilf es zu wissen, dass diese phasen vorbeigehen und dass ich strategien gelernt habe, damit umzugehen! die phasen sind anstrengend und benötigen kraft, aber ich weiß aus erfahrung, dass ich auch wieder aus dem loch herauskomme!

manche menschen haben nur einmal eine depression und dann nie wieder, andere triffts mehrmals, wieder andere müssen vll damit rechnen, dass sie immer wieder mal tiefs haben. aber wichtig ist, dass man was für sich tut und die probleme angeht und aktiv daran arbeitet!

ich wünsch dir ganz viel kraft! und kopf hoch, die depressionen gehen vorbei!

lg power
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!


luciabava
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Beitrag Mo., 18.10.2010, 17:18

Hallo!

Ich kenne dich nicht und weiß zu wenig über deine Depression - ob sie z.B. eher chronisch verläuft oder in Episoden etc. Manche Leute haben einmal in ihrem Leben eine depressive Episode und sind dann nach Therapie "geheilt", aber die Mehrheit hat oft oder auch immer wieder mit Rückfällen zu kämpfen. So ein Rückfall ist definitiv normal! Und ich sage dir aus meiner Erfahrung heraus: es bringt nichts, dagegen anzukämpfen und dich selbst dafür fertigzumachen, dass "es wieder passiert ist". Das macht es nur schlimmer.

Kämpfe nicht dagegen an! Du darfst traurig sein. Klar, man kann sich Schöneres vorstellen. Aber man kommt definitiv besser mit der Depression zurecht, wenn man sich in dieser Phase erlaubt, traurig zu sein, zu weinen, sich krankschreiben zu lassen, mal keine oder nur die nötigsten Pflichten zu erfüllen. Das Ziel ist nicht, "endlich weg damit!", sondern den bestmöglichen Weg durch diese Phasen zu finden. Erklärungen sind gar nicht so wichtig! Klar, einen oder mehrere Auslöser gibts meistens, aber in vielen Fällen passieren die ja anderen Leuten genauso, auch denen, die nicht depressiv werden. Also lohnt sich Grübelei auch nicht (höchstens zusammen mit einem Therapeuten).

Alles Gute wünsche auch ich dir!

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emma1312
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Beitrag Mo., 18.10.2010, 17:41

Erstmal danke für Eure Antworten,über mein Krankheitsbild kann ich folgendes berichten:Ich leide schon seit meinem 17 Lebensjahr an immer wieder auftretenden Phasen,habe schon zwei mal versucht meinem Leben ein Ende zu setzen-das war wahrlich nicht die grösste Leistung in meinem Leben.Klinikaufenthalte,Therapie in einer Privatpraxis.Dann wurde ich erneut schwanger und die "Schübe" wurden immmer weniger bzw. die Abstände dazwischen wurden länger.Ich konnte erkennen wann es wieder losging...........!!!!Und jetzt,habe ich das Gefühl völlig "überrannt" worden zu sein,fühle mich völlig ÜBERFORDERT,mit Kind,Job,Mann...ja eigentlich mit meinem dasein.Habe mich am Wochenende einfach "gehen" lassen und mich besinnungslos betrunken!!!Meine Tochter war übernacht bei Ihrer Grossmutter,ich weiss nocht nicht mal wie ich Heim gekommen bin,das macht mich total fertig.Hatte in der letzten Zeit öfters solche "Aussetzer",habe ein schlechtes Gewissen und Angst in die nächste Abhängigkeit zu rutschen.Bin doch schon Abhängigkeit von dieser Krankheit,habe die letzten Tabletten vor 2 Jahren genommen-soll ich nun wieder von meiner tiefen Traurigkeit begleitet werden.....???Den Kampf, kann ich glaube ich nicht nochmal auf mich nehmen,aber ich muss mich doch noch um meine Maus kümmern!!??Mein Mann hat für solche Krankheiten kein Verständnis,er ist Zahnarzt,für ihn ist diese Krankheit:o-ton:Das haben nur Irre!!!Danke das ich Euch ein wenig mein Herz ausschütteln darf!!L.g Emma

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power
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Beitrag Di., 19.10.2010, 09:29

hi emma,
emma1312 hat geschrieben:Das haben nur Irre!!!
diesen satz vergisst du ganz schnell mal wieder!!! wir alle hier im forum, inklusive dir,sind komplett normal!! nur weil wir eine psychische störung oder schlechte phasen haben, heißt das noch lange nicht, dass mit uns was nicht stimmt. depressionen sind genau so eine krankheit wie diabetes, oder migräne oder sonst was. nur leider ist es in der heutigen zeit oft noch so, dass körperliche erkrankungen eher verstanden werden, als wenn man sagt:"ich bin traurig, und weiß nicht warum! oder ich habe angst, und weiß eigentlich gar nicht warum!"

du hast nun eine tochter, die dir viel wert ist. d.h. du hast jetzt auch eine gewisse verantwortung! was ja nicht schlecht ist! aber das sollte dich zusätzlich anspornen was zu tun!
emma1312 hat geschrieben:Bin doch schon Abhängigkeit von dieser Krankheit
von der depression??? oder wie meinst du das?

wie luciabava und ich schon geschrieben haben, können depressionen im laufe des lebens öfter auftreten. aber das heißt noch lange nicht, dass du ewig diese phase haben wirst oder dass du deswegen schwach bist! jedem DARF es mal schlecht gehen und du DARFST es dir erlauben auch mal schlechte gefühle zu haben. auch wenn sie nicht angenehm sind, ist es wichtig, wie luciabava geschrieben hat, nicht dagegen anzukämpfen. du wirst verlieren!
ich würde dir 1. raten: such dir einen therapeuten oder eine stelle raus, die sich mit psychischen notfälle auskennt und geh dahin. den 1. schritt hast du ja im grunde schon getan: du hast hier geschrieben! jetzt geht es darum, einen schritt weiter zu gehen!
vll wäre es auch ratsam, einen psychiater aufzusuchen, damit du stabiler wirst. v.a. wenn du sagst, du hattest diese phasen schon des öfteren! und keine sorge, von den medikamenten wird man nicht abhängig!!!

und vielleicht schaffst du es, und dein mann kann die zu deiner thera begleiten, damit er dich besser versteht, dass das eine krankheit ist!

lg power
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Medea
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 18:44

Kopf hoch, Depression ist eine heilbare Krankheit. Geduld ist dazu die wichtigste Medizin. Du solltest ganz achtsam und liebevoll mit dir umgehen und dir einfach die Zeit geben, die du brauchst.

Gehst du in Therapie? Um heilen zu können, bedarf es harter Arbeit an dir selbst. Rückschläge sind völlig normal.
Und der fürsorgliche Umgang mit dir selbst sollte niemals wieder aufhören...

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Empty-Soul
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 19:41

Hey!

Viel draußen sein und viel Sonnenlicht einfangen
Viel Fisch essen und überhaupt gesunde Ernährung anstreben
Ein bisschen was Süßes hilft gut (bei mir heißer Vanillepudding mit Weintrauben drin)
Tageslicht ausnutzen um etwas zu tun - CARPE DIEM
Kummer loswerden mit Reden, Sport, Hobbies.
Positiv denken, anstatt sich zu grämen.

Vielleicht helfen dir diese Sachen ja.
Sonne tanken ist sehr wichtig!
Du brauchst Energie für den langen tristen Winter. (Hat hier schon mal wer gesagt irgendwo)
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Blaubaum
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 20:07

Ich finde, Empty Soul hat ganz Recht. Und um diesen Umschwung hin zur Aktivität zu schaffen, kann man sich mit fröhlichen, aktiven Mitmachern zusammentun, sozusagen als "Schrittmacher". Darunter sollten aber nicht solche verständnislosen Technokraten sein wie Dein Mann, sondern besser Leute, die verständnisvoll sind und/oder selbst schon mal depressiv waren und es überwinden konnten. Selbsthilfegruppe? Psychotherapeutische Sport/Wandergruppe??
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Empty-Soul
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 20:52

Dankeschön Blaubaum.

Mir riet dies ein Therapeut, der meinte, dadurch würden düstere Gedanken vertrieben.
Insbesondere durch Omega 3 Fettsäuren. Daher auch viel Fisch essen, (oder lecker Matjes).
Es gibt sogar Stimmungstee im Laden zu kaufen, aber ich fühle mich nicht besonders anders dadurch, habe den mal ausprobiert. Klingt schöner als er ist.
Kann aber sein, dass er bei anderen wieder anders wirkt.

Ich sitz gern am Wasser wenns mir nicht gut geht.
Schaue gerne Wasserfällen zu (wir haben hier ein Wehr, wo das Wasser weiß schäumt und aufgewühlt wird. Sehr schön!), die beruhigen mich irgendwie und ich mag die feuchte Luft und das Rauschen.
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Blaubaum
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Beitrag Do., 21.10.2010, 00:24

Das fein zerstäubte, energetisch angereicherte (levitierte?) Wasser in der Atemluft soll auch eine therapeutische Wirkung bei Atemwegserkrankungen haben.
Wenn es stimmt, dass besonders Asthma eine psychische Grundlage hat, und Du das Wehr/den Wasserfall als Balsam für die Seele empfindest, dann schliesst sich der Kreis.
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Empty-Soul
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Beitrag Do., 21.10.2010, 10:49

Ich hab kein Asthma, aber mag den Wasserstaub schon gerne.
Ich fühl mich frischer dadurch, lebendiger.
Vielleicht fühle ich mich da so wohl, eben WEIL das zerstäubte Wasser der Lunge so gut tut, und damit auch dem Körper.
Vielleicht geht es mir so gut, WEIL ich mich durch anderes Atmen besser fühle...

Wäre ein Gedanke wert, das mal auszutesten...
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Blaubaum
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Beitrag Do., 21.10.2010, 11:28

Depressionen sehe ich als Hinweis darauf, dass schöpferische Impulse nicht ausgelebt werden können. Die Behinderung war mal im Aussen, jetzt ist sie internalisiert, liegt also im Innen.
Eine andere Atmung kann diese Spannung nach und nach lösen, der behindernde Panzer kann aufgelöst werden, die ZUR VERFÜGUNG STEHENDE Energie nimmt zu ( Energie ist immer genug da, sie findet nur keinen Kanal, um wirksam werden zu können).

Es gibt Atemmethoden (tiefe Bauchatmung) die man in Atemschulen erlernen kann.
Eine Anleitung durch einen psychotherapeutisch geschulten Atemtrainer wäre m.E. am besten.
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emma1312
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Beitrag Do., 21.10.2010, 18:36

Vielen Dank für die vielen Antworten und Ratschläge!!!Habe heute einen guten Tag verbracht,war mit meiner Tochter 3Std. in der Sonne,hat wirklich sehr gut getan.....mal sehen wie es morgen so wird?Wünsche allen einen geruhsamen Abend

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sandrin
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Beitrag Di., 30.07.2013, 17:32

Ich möchte diesen Thread heut man ein wenig erweitern mit einer zugegebenermaßen etwas theoretische Frage, die ich aber trotzdem spannend finde. Jeder von uns geht ja einen mehr oder weniger beschwerlichen Weg, der sicherlich von Person zu Person unterschiedlich aussieht. Auf der anderen Seite lassen sich aber doch auch gewisse Prinzipien finden, die unbedingt vonnöten sind. Beides interessiert mich - sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten.

Ich bin gespannt auf euren Input!


kaja
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Beitrag Di., 30.07.2013, 17:50

Und die theoretische Frage wäre?
After all this time ? Always.

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