Fehlender Sinn. Depression?
Fehlender Sinn. Depression?
Hallo,
ich lese schon seit einigen Monaten passiv in diesem Forum mit und schreibe jetzt meinen ersten Beitrag, weil ich ein Problem habe, bei dem mir einige bestimmt Ratschläge geben können.
Und zwar: Mir fehlt einfach der tiefere Sinn im Leben. Ich bin nicht besonders traurig (manchmal etwas melancholisch), noch bedrückt mich etwas besonders stark oder bin ich hoffnungslos. Ich habe auch kein Problem damit, Verpflichtungen und alltäglichen Dingen nachzukommen oder unter Menschen zu gehen (auch wenn ich eher schüchtern bin). Es ist nur so, dass ich hinter all dem, hinter diesen alltäglichen Dingen keinen richtigen Sinn sehe. Manchmal, besonders wenn ich z.B. gerade ein gutes Buch durchgelesen habe und mit meinen Gedanken aus dieser imaginären Welt sozusagen wieder in die reale zurückkehre, ist da diese Leere, dieses Nichts. Dann frage ich mich immer: Wieso lebe ich eigentlich? Welche Ziele habe ich in dieser Welt?
Da mir der Sinn fehlt, fehlt mir auch die Motivation, irgendein Lebensziel zu erreichen. Ich studiere, aber ich kann nicht genau sagen, warum eigentlich und warum genau das, was ich studiere, außer dass ich mehr Neigung zu meinem Fach habe als zu anderen Fächern; aber was ich damit mal "werden will" und wieso ich das werden will - keine Ahnung. In den Semesterferien kriege ich nicht viel auf die Reihe und hänge zu Hause rum. Mit Menschen komme ich ganz gut zurecht, ich habe auch einige Freunde oder Bekannte, aber ich bin überhaupt nicht daran interessiert, besonders viele Freunde der Bekannte zu haben. Ich interessiere mich irgendwie für vieles ein bisschen, aber für nichts so richtig. Es gibt auch kaum Dinge, über die ich mich wundern oder staunen kann bzw. die mich richtig faszinieren.
Was mir auffällt ist, dass sich diese Sinnfragen mit der Zeit bei mir immer häufiger stellen, und ich frage mich, ob das langsam auf eine richtige Depression zusteuert oder ob das schon jetzt irgendwie krankhaft ist (Antriebsschwäche o.ä.?). Aber wie sollte man denn sowas behandeln? Die Sinnlosigkeit wegtherapieren?
Was meint ihr dazu?
Ich bin für jede Antwort dankbar.
ich lese schon seit einigen Monaten passiv in diesem Forum mit und schreibe jetzt meinen ersten Beitrag, weil ich ein Problem habe, bei dem mir einige bestimmt Ratschläge geben können.
Und zwar: Mir fehlt einfach der tiefere Sinn im Leben. Ich bin nicht besonders traurig (manchmal etwas melancholisch), noch bedrückt mich etwas besonders stark oder bin ich hoffnungslos. Ich habe auch kein Problem damit, Verpflichtungen und alltäglichen Dingen nachzukommen oder unter Menschen zu gehen (auch wenn ich eher schüchtern bin). Es ist nur so, dass ich hinter all dem, hinter diesen alltäglichen Dingen keinen richtigen Sinn sehe. Manchmal, besonders wenn ich z.B. gerade ein gutes Buch durchgelesen habe und mit meinen Gedanken aus dieser imaginären Welt sozusagen wieder in die reale zurückkehre, ist da diese Leere, dieses Nichts. Dann frage ich mich immer: Wieso lebe ich eigentlich? Welche Ziele habe ich in dieser Welt?
Da mir der Sinn fehlt, fehlt mir auch die Motivation, irgendein Lebensziel zu erreichen. Ich studiere, aber ich kann nicht genau sagen, warum eigentlich und warum genau das, was ich studiere, außer dass ich mehr Neigung zu meinem Fach habe als zu anderen Fächern; aber was ich damit mal "werden will" und wieso ich das werden will - keine Ahnung. In den Semesterferien kriege ich nicht viel auf die Reihe und hänge zu Hause rum. Mit Menschen komme ich ganz gut zurecht, ich habe auch einige Freunde oder Bekannte, aber ich bin überhaupt nicht daran interessiert, besonders viele Freunde der Bekannte zu haben. Ich interessiere mich irgendwie für vieles ein bisschen, aber für nichts so richtig. Es gibt auch kaum Dinge, über die ich mich wundern oder staunen kann bzw. die mich richtig faszinieren.
Was mir auffällt ist, dass sich diese Sinnfragen mit der Zeit bei mir immer häufiger stellen, und ich frage mich, ob das langsam auf eine richtige Depression zusteuert oder ob das schon jetzt irgendwie krankhaft ist (Antriebsschwäche o.ä.?). Aber wie sollte man denn sowas behandeln? Die Sinnlosigkeit wegtherapieren?
Was meint ihr dazu?
Ich bin für jede Antwort dankbar.
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hallo, variann, gibt es auch Logo--oder sinn--therapie, schaue nach.
Die Arbeiten von V.Frankl, I.D. Yalom.... was du studierst eigentlich?
Macht es dir keinen spass?
Man kann es nicht wegtherapiren, du solltest den Sinn selbst im eigenen Leben finden. Aber die Therapie dir helfen kann, der Schüssel zum eigenen selbst zu finden.
Wenn du braucht die konkrete Adresse im Internet, melde dich, ich habe genug.
Halte deinen Kopf hoch. Du bist doch noch jung.
LG.
Emigrant.
Die Arbeiten von V.Frankl, I.D. Yalom.... was du studierst eigentlich?
Macht es dir keinen spass?
Man kann es nicht wegtherapiren, du solltest den Sinn selbst im eigenen Leben finden. Aber die Therapie dir helfen kann, der Schüssel zum eigenen selbst zu finden.
Wenn du braucht die konkrete Adresse im Internet, melde dich, ich habe genug.
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Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens.
William Q. Judge
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William Q. Judge
Hallo Heimatlos,
ich habe mich ein bisschen im Internet zum Thema Logotherapie informiert, bin mir aber nicht sicher, ob das genau das richtige für mich wäre; davon abgesehen, ist das wohl eine Therapieform, die man in Deutschland privat bezahlen muss...
Ich studiere Kunstgeschichte und Anglistik (als Nebenfach), und doch, es macht mir im Großen und Ganzen Spaß, nur bin ich dabei finanziell von meinen Eltern abhängig, und ich weiß nicht einmal, zu welchem Zweck ich eigentlich studiere. Manchmal habe ich das Gefühl, ich studiere nur, weil mir im Moment nichts besseres einfällt, was ich machen könnte. Im Übrigen sind die Berufsaussichten mit meinen Studienfächern anscheinend auch nicht gerade rosig. Vielleicht sollte ich in den Ferien möglichst viele Praktika o. ä. machen, um meine Berufschancen zu erhöhen, aber wie gesagt, in den Ferien mache ich nicht viel, einerseits, weil ich irgendwie kaum Lust dazu habe, schon Praktika zu machen (ich denk dann immer:"Das kann ich ja in den nächsten Ferien noch machen..."), andererseits, weil ich kein klares Ziel vor Augen habe, das mich dazu motivieren würde, ein Praktikum zu machen...
Danke jedenfalls nochmal für die Antwort.
ich habe mich ein bisschen im Internet zum Thema Logotherapie informiert, bin mir aber nicht sicher, ob das genau das richtige für mich wäre; davon abgesehen, ist das wohl eine Therapieform, die man in Deutschland privat bezahlen muss...
Ich studiere Kunstgeschichte und Anglistik (als Nebenfach), und doch, es macht mir im Großen und Ganzen Spaß, nur bin ich dabei finanziell von meinen Eltern abhängig, und ich weiß nicht einmal, zu welchem Zweck ich eigentlich studiere. Manchmal habe ich das Gefühl, ich studiere nur, weil mir im Moment nichts besseres einfällt, was ich machen könnte. Im Übrigen sind die Berufsaussichten mit meinen Studienfächern anscheinend auch nicht gerade rosig. Vielleicht sollte ich in den Ferien möglichst viele Praktika o. ä. machen, um meine Berufschancen zu erhöhen, aber wie gesagt, in den Ferien mache ich nicht viel, einerseits, weil ich irgendwie kaum Lust dazu habe, schon Praktika zu machen (ich denk dann immer:"Das kann ich ja in den nächsten Ferien noch machen..."), andererseits, weil ich kein klares Ziel vor Augen habe, das mich dazu motivieren würde, ein Praktikum zu machen...
Danke jedenfalls nochmal für die Antwort.
Nee, varian, Die Krankenkassen übernehmen es, z.B. der therapeut kann die Ehe-beratung machen, Verhaltenstherpie aber mit dem sinn-orientiertem Ansatz.
das ist die Kern-frage:"Warum du hast keine Lust?.... Was steckt dahinter?
Kunstgeschichte und Anglistik ich finde super, weiss du, wie viele Leute könnten es nicht schaffen? Und dich beneiden?
Ich wünsche dir von ganzem herzen alles gute.
Eigentlich,nach meiner Meinung, die gute Therapie dir helefen kann.
Also, Pfoten und Kopf hoch, wie die russen es sagen.
Heimatlos.
das ist die Kern-frage:"Warum du hast keine Lust?.... Was steckt dahinter?
Kunstgeschichte und Anglistik ich finde super, weiss du, wie viele Leute könnten es nicht schaffen? Und dich beneiden?
Ich wünsche dir von ganzem herzen alles gute.
Eigentlich,nach meiner Meinung, die gute Therapie dir helefen kann.
Also, Pfoten und Kopf hoch, wie die russen es sagen.
Heimatlos.
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Hi Variann, irgendwie erkenne ich mich in deiner Schilderung selber wieder , bis hin zur Studienwahl
Bei mir find die Sache mit dem fehlenden Sinn so mit 17 oder 18 an, aber damals dachte kein Schwein an Depressionen, nicht einmal ich. Ich habs dann intellektuell angepakt und alles in mich reingelesen, was irgendwas beantworten könnte. Ich habe immer akzeptiert, daß das Leben keinen Sinn hat, es sei denn man "erschafft" sich selber einen. Quasi selbstbetrug. Klingt sehr schlimm, aber ich habs nur so gepackt. Wenn Du beschließt, ein kleines Ziel wichtig zu nehmen und dich dann nur darauf konzentrierst.
Ja, meistens klappt das. So weiß ich bis heute nicht, ob ich Depressionen habe oder nur eine generelle Sinnkrise - willkommen im Club.
Aber immer wieder kippt das ganze Konstrukt. Wenn man einmal begriffen hat, daß alles sinnlos ist, ist es doch schwer, sich ständig selber zu belügen. Manchmal fühle ich mich wie jemand, der zu weit geschaut, zu weit gedacht hat und zu weit gegangen ist.
Naja, Du bist definitiv nicht allein. Vielleicht ist es auch einfach Charaktersache? Daß ich depressiv bin glaube ich nicht wirklich. Aber ich weiß es einfach nicht.
Bei mir find die Sache mit dem fehlenden Sinn so mit 17 oder 18 an, aber damals dachte kein Schwein an Depressionen, nicht einmal ich. Ich habs dann intellektuell angepakt und alles in mich reingelesen, was irgendwas beantworten könnte. Ich habe immer akzeptiert, daß das Leben keinen Sinn hat, es sei denn man "erschafft" sich selber einen. Quasi selbstbetrug. Klingt sehr schlimm, aber ich habs nur so gepackt. Wenn Du beschließt, ein kleines Ziel wichtig zu nehmen und dich dann nur darauf konzentrierst.
Ja, meistens klappt das. So weiß ich bis heute nicht, ob ich Depressionen habe oder nur eine generelle Sinnkrise - willkommen im Club.
Aber immer wieder kippt das ganze Konstrukt. Wenn man einmal begriffen hat, daß alles sinnlos ist, ist es doch schwer, sich ständig selber zu belügen. Manchmal fühle ich mich wie jemand, der zu weit geschaut, zu weit gedacht hat und zu weit gegangen ist.
Naja, Du bist definitiv nicht allein. Vielleicht ist es auch einfach Charaktersache? Daß ich depressiv bin glaube ich nicht wirklich. Aber ich weiß es einfach nicht.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Hallo Ratlosigkeit,Ratlosigkeit hat geschrieben:Manchmal fühle ich mich wie jemand, der zu weit geschaut, zu weit gedacht hat und zu weit gegangen ist.
genauso fühle ich mich oft auch. Ich habe auch das Gefühl, als hätte ich sozusagen "hinter die Kulissen" geschaut - nicht dass ich damit sagen will, ich hätte den Durchblick und andere Menschen nicht. Aber dieses Gefühl, zu intensiv nachgedacht und sozusagen zu viele Dinge "entzaubert" zu haben, habe ich oft, wenn ich andere Menschen beobachte, die an Dingen Freude haben, die ich vollkommen oberflächlich finde, an denen ich mich aber manchmal auch gerne erfreuen würde; dann habe ich das Gefühl, in einer anderen, sehr einsamen Welt zu leben, in der mir so etwas wie Freude allenfalls Kunst oder Träumerei schenken kann. Aber ist das nicht einfach nur ein Ersatz für das "reale" Leben, weil ich den Bezug zu den einfacheren Freuden verloren habe? Hin und wieder scheint es mir, als würde das viele Denken und Lesen (ich lese auch sehr viel) das alles nur noch schlimmer machen und mich noch weiter von den einfachen Dingen entfernen.
Es gelingt mir auch nicht, mir für längere Zeit einen Sinn vorzugaukeln, weil ich die "Selbstgemachtheit" dieses Sinns nicht ertrage. Ich habe irgendwie das Gefühl, als sollte es doch einen Sinn für das Leben geben, den man nicht selbst erzeugen muss, sondern der für alle Menschen gleichermaßen gültig ist. Naja, das geht jetzt ins Philosophische über...
@Heimatlos: Danke nochmal für deine Aufmunterung
Hallo Variann,
von Yalom gibt es das Buch zur "Existentiellen Psychotherapie".
Dort wird die Sinnfrage in Therapien (jeglicher Art) und der Umgang von seiten des Therapeuten damit konkret angegangen. Mich hat die Lektüre sehr angesprochen und auch entlastet. Hier liest man eben auch, dass es nicht immer handfeste Beziehungsprobleme, Suchtverhalten, etc. sind, die in Therapien behandelt werden, sondern eben auch - wenn auch noch nicht von allen Therapeuten angewandt - die existentiellen Sinnfragen des Lebens.
Mit 16/17 habe ich mich intensiv mit Buddhismus, Meditation beschäftigt, eben weil dort die Oberflächlichkeit der Welt und die Verhaftung daran als Ursache menschlichen Leids erkannt wird. Vielleicht wäre das auch etwas für dich, um eine Resonanz für deine Wahrnehmungen und Empfindungen zu finden.
3. Du studierst zwei sehr interessante Fächer, die dich weit bringen können, nicht nur menschlich sondern auch beruflich. Es sind keine "Sackgassenfächer", soll heißen, Fächer, die auf ein konkretes Berufsziel ausgerichtet sind. Nachteil solcher Sackgassenfächer ist, dass sie Möglichkeiten der Zukunft eher verbauen (Spezialisierung), denn sie zu eröffnen. Das kannst du deinen Eltern mal sagen. Nach ein paar Jahren Praxis in einem Sackgassenfach-Beruf gibt es häufig keine Aufstiegschancen mehr, kaum Möglichkeiten umzusatteln, bei vielen Leuten setzt sehr schnell die Sinnfrage ein. Problem: Sie können die Weichen nicht mehr stellen.
Wie wäre es mit einem Auslandsjahr in GB or USA? Das würde später in deinen Bewerbungsunterlagen viel mehr zum Tragen kommen als -zig Berufspraktika. Um deine Eltern zu beruhigen, könntest du ihnen ja vorschlagen parallel ein Lehramtsstudium zu beginnen. Dann hättest du später immer noch etwas in der Hand.
lg Sandy
von Yalom gibt es das Buch zur "Existentiellen Psychotherapie".
Dort wird die Sinnfrage in Therapien (jeglicher Art) und der Umgang von seiten des Therapeuten damit konkret angegangen. Mich hat die Lektüre sehr angesprochen und auch entlastet. Hier liest man eben auch, dass es nicht immer handfeste Beziehungsprobleme, Suchtverhalten, etc. sind, die in Therapien behandelt werden, sondern eben auch - wenn auch noch nicht von allen Therapeuten angewandt - die existentiellen Sinnfragen des Lebens.
Mit 16/17 habe ich mich intensiv mit Buddhismus, Meditation beschäftigt, eben weil dort die Oberflächlichkeit der Welt und die Verhaftung daran als Ursache menschlichen Leids erkannt wird. Vielleicht wäre das auch etwas für dich, um eine Resonanz für deine Wahrnehmungen und Empfindungen zu finden.
3. Du studierst zwei sehr interessante Fächer, die dich weit bringen können, nicht nur menschlich sondern auch beruflich. Es sind keine "Sackgassenfächer", soll heißen, Fächer, die auf ein konkretes Berufsziel ausgerichtet sind. Nachteil solcher Sackgassenfächer ist, dass sie Möglichkeiten der Zukunft eher verbauen (Spezialisierung), denn sie zu eröffnen. Das kannst du deinen Eltern mal sagen. Nach ein paar Jahren Praxis in einem Sackgassenfach-Beruf gibt es häufig keine Aufstiegschancen mehr, kaum Möglichkeiten umzusatteln, bei vielen Leuten setzt sehr schnell die Sinnfrage ein. Problem: Sie können die Weichen nicht mehr stellen.
Wie wäre es mit einem Auslandsjahr in GB or USA? Das würde später in deinen Bewerbungsunterlagen viel mehr zum Tragen kommen als -zig Berufspraktika. Um deine Eltern zu beruhigen, könntest du ihnen ja vorschlagen parallel ein Lehramtsstudium zu beginnen. Dann hättest du später immer noch etwas in der Hand.
lg Sandy
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@sandyZ
es lohnt sich auf jeden Fall in Yalom mal reinzuschauen. Habe schon einiges von ihm gelesen. Aber das triffts eigentlich nicht...
hallo Variann,
genau das ist es: was andere freut, erscheint einem sinnlos, oberflächlich, unwichtig, nicht der mühe wert. Und dann beneidet man die, die einfach leben können.
Ich bin gerade in einer Phase des intensiven Suchens. Ich stelle fest, daß mir so viele Wege einfach versperrt sind. Ich kann nicht glauben. Ich bin auch nicht gierig auf Geld und Erfolg. Wissen anhäufen, was lange Zeit ein wichtiger Teil meines Lebens war, ist auch sinnlos. Es macht mich keinen Deut glücklicher ode rmein Leben angenehmer wenn ich Wissen habe. Ich fühle mich "über dem Gedränge" ("au dessus de la melée") wie Tucholsky sagte. Ich tue als ob, ich mache die Gebärden des Lebens, aber ich lebe nicht.
Ich habe Angst, daß ich nichts finden werde. Weil dann bleibt mir nichts, gar nichts.
Aber vielleicht ist es eine Art Durchgang? Eine Chance für eine Neuorientierung?
Du bist so viel jünger als ich. Du wirst mit Sicherheit relativ bald etwas finden, daß Dich da herausholt (wenn auch nur für eine gewisse Zeit), denn die großen Herausforderungen liegen noch vor Dir.
Aber wer einmal hinter die Kulissen geschaut hat vergisst nicht, daß alles nur show ist und die Schönheit aus billiger Schminke besteht. Auch Du wirst es immer wieder sehen.
Was aber den nächsten Lösungsansatz anklingen lässt: könnte es nicht der Sinn sein, die Illusion am laufen zu halten? Hast Du das schon mal überlegt?
Keine Angst vor Philosophie. Auch Descartes war an diesem Punkt. Auch Sartre. Philosophie erwächst aus solchen Sinnkrisen. So gesehen sind wir in guter gesellschaft
Ich merke gerade, daß es mir was bringt, hier vor mich hin zu schreiben und meine Überlegungen weiter zu geben. Würde mich über Antwort freuen! Sorry, wenn es bissl unstrukturiert ist - ich tappse einfach herum - ratlos eben
es lohnt sich auf jeden Fall in Yalom mal reinzuschauen. Habe schon einiges von ihm gelesen. Aber das triffts eigentlich nicht...
hallo Variann,
genau das ist es: was andere freut, erscheint einem sinnlos, oberflächlich, unwichtig, nicht der mühe wert. Und dann beneidet man die, die einfach leben können.
Ich bin gerade in einer Phase des intensiven Suchens. Ich stelle fest, daß mir so viele Wege einfach versperrt sind. Ich kann nicht glauben. Ich bin auch nicht gierig auf Geld und Erfolg. Wissen anhäufen, was lange Zeit ein wichtiger Teil meines Lebens war, ist auch sinnlos. Es macht mich keinen Deut glücklicher ode rmein Leben angenehmer wenn ich Wissen habe. Ich fühle mich "über dem Gedränge" ("au dessus de la melée") wie Tucholsky sagte. Ich tue als ob, ich mache die Gebärden des Lebens, aber ich lebe nicht.
Ich habe Angst, daß ich nichts finden werde. Weil dann bleibt mir nichts, gar nichts.
Aber vielleicht ist es eine Art Durchgang? Eine Chance für eine Neuorientierung?
Du bist so viel jünger als ich. Du wirst mit Sicherheit relativ bald etwas finden, daß Dich da herausholt (wenn auch nur für eine gewisse Zeit), denn die großen Herausforderungen liegen noch vor Dir.
Aber wer einmal hinter die Kulissen geschaut hat vergisst nicht, daß alles nur show ist und die Schönheit aus billiger Schminke besteht. Auch Du wirst es immer wieder sehen.
Was aber den nächsten Lösungsansatz anklingen lässt: könnte es nicht der Sinn sein, die Illusion am laufen zu halten? Hast Du das schon mal überlegt?
Keine Angst vor Philosophie. Auch Descartes war an diesem Punkt. Auch Sartre. Philosophie erwächst aus solchen Sinnkrisen. So gesehen sind wir in guter gesellschaft
Ich merke gerade, daß es mir was bringt, hier vor mich hin zu schreiben und meine Überlegungen weiter zu geben. Würde mich über Antwort freuen! Sorry, wenn es bissl unstrukturiert ist - ich tappse einfach herum - ratlos eben
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
@ratlos:
Was trifft es denn wo eigentlich?
lg Sandy
Tut mir leid, dass deine unvollständige Lektüre von Yaloms Büchern es nicht trifft. Ist nicht so schlimm...@sandyZ
es lohnt sich auf jeden Fall in Yalom mal reinzuschauen. Habe schon einiges von ihm gelesen. Aber das triffts eigentlich nicht...
Was trifft es denn wo eigentlich?
lg Sandy
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- sporadischer Gast
- , 32
- Beiträge: 27
Mit diesen Problemen habe ich mich auch Jahre gequält. Und irgendwann offenbart sich der Witz. Mach dir keine Sorgen, dass dir das Leben oft sinnlos, wie Nichts, erscheint. Darin kann schon der Sinn liegen. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen sozusagen. Wozu braucht es eigentlich Sinn? Das sollte mal hinterfragt werden. Ist doch sehr anstrengend mit dem Sinn. Reicht doch schon, dass da soviel Kram zu erleben ist, wo eigentlich Nichts ist.
Manche erkämpfen sich mühevoll in 300 Therapiestunden einen Sinn, der dann im nächsten Beziehungssturm wieder in sich zusammenfällt. Herrlich oder traurig, je nach Perspektive .
Manche erkämpfen sich mühevoll in 300 Therapiestunden einen Sinn, der dann im nächsten Beziehungssturm wieder in sich zusammenfällt. Herrlich oder traurig, je nach Perspektive .
Hi,
@Sandy: Danke für deinen Buchtip. Mit Buddhismus habe ich mich auch schon ein bisschen auseinandergesetzt, vor allem mit Zen-Buddhismus. In einigen Schulen des Zen geht es ja auch darum, die Sinnlosigkeit zu akzeptieren und nicht ständig nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Ich finde diesen Standpunkt sehr interessant, aber es muss unglaublich harte (psychische, mentale) "Arbeit" sein, bis man soweit ist, die Leere ganz zu akzeptieren. Ich jedenfalls weiß momentan überhaupt nicht, wie das gehen soll.
Immer wieder denke ich darüber nach, wie es wäre, "auszusteigen" (zumindest eine Zeitlang). Damit meine ich nicht ein Leben als Obdachloser, sondern vielleicht einen längeren Aufenthalt im Kloster (wobei man dazu wohl religiös sein muss - was ich natürlich nicht bin) oder eine Reise (Rucksacktour) auf einem anderen Kontinent oder sonst irgendetwas, einfach um einmal ganz andere Erfahrungen zu sammeln und allzu bekannte Dinge und den Alltag hinter sich zu lassen - um den Kopf frei zu bekommen. Was meint ihr dazu? Ich denke, so etwas verlangt viel Mut, und ob es hilft? - keine Ahnung.
Grüße,
Variann
Das kann ich genau so unterschreiben, es geht mir auch so. Aber was genau meinst du mit Durchgang bzw. Neuorientierung? Ein Durchgang wohin, wenn es letztendlich sowieso keinen tieferen Sinn gibt?Ratlosigkeit hat geschrieben: hallo Variann,
genau das ist es: was andere freut, erscheint einem sinnlos, oberflächlich, unwichtig, nicht der mühe wert. Und dann beneidet man die, die einfach leben können.
Ich bin gerade in einer Phase des intensiven Suchens. Ich stelle fest, daß mir so viele Wege einfach versperrt sind. Ich kann nicht glauben. Ich bin auch nicht gierig auf Geld und Erfolg. Wissen anhäufen, was lange Zeit ein wichtiger Teil meines Lebens war, ist auch sinnlos. Es macht mich keinen Deut glücklicher ode rmein Leben angenehmer wenn ich Wissen habe. Ich fühle mich "über dem Gedränge" ("au dessus de la melée") wie Tucholsky sagte. Ich tue als ob, ich mache die Gebärden des Lebens, aber ich lebe nicht.
Ich habe Angst, daß ich nichts finden werde. Weil dann bleibt mir nichts, gar nichts.
Aber vielleicht ist es eine Art Durchgang? Eine Chance für eine Neuorientierung?
Aber wie hält man diese Leere dauerhaft aus, dieses Leben im Vakuum?Blätterwald hat geschrieben:Mit diesen Problemen habe ich mich auch Jahre gequält. Und irgendwann offenbart sich der Witz. Mach dir keine Sorgen, dass dir das Leben oft sinnlos, wie Nichts, erscheint. Darin kann schon der Sinn liegen. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen sozusagen. Wozu braucht es eigentlich Sinn? Das sollte mal hinterfragt werden. Ist doch sehr anstrengend mit dem Sinn. Reicht doch schon, dass da soviel Kram zu erleben ist, wo eigentlich Nichts ist.
@Sandy: Danke für deinen Buchtip. Mit Buddhismus habe ich mich auch schon ein bisschen auseinandergesetzt, vor allem mit Zen-Buddhismus. In einigen Schulen des Zen geht es ja auch darum, die Sinnlosigkeit zu akzeptieren und nicht ständig nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Ich finde diesen Standpunkt sehr interessant, aber es muss unglaublich harte (psychische, mentale) "Arbeit" sein, bis man soweit ist, die Leere ganz zu akzeptieren. Ich jedenfalls weiß momentan überhaupt nicht, wie das gehen soll.
Immer wieder denke ich darüber nach, wie es wäre, "auszusteigen" (zumindest eine Zeitlang). Damit meine ich nicht ein Leben als Obdachloser, sondern vielleicht einen längeren Aufenthalt im Kloster (wobei man dazu wohl religiös sein muss - was ich natürlich nicht bin) oder eine Reise (Rucksacktour) auf einem anderen Kontinent oder sonst irgendetwas, einfach um einmal ganz andere Erfahrungen zu sammeln und allzu bekannte Dinge und den Alltag hinter sich zu lassen - um den Kopf frei zu bekommen. Was meint ihr dazu? Ich denke, so etwas verlangt viel Mut, und ob es hilft? - keine Ahnung.
Grüße,
Variann
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- sporadischer Gast
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Was du empfindest, ist eher so eine depressive Leere, die kannte ich auch. In dieser Art von "Leere" scheint etwas (massiv) vermisst zu werden, um zufrieden zu sein, ist also nicht die "vollständige Leere", die ich meine. Es hat bei mir ne Weile gedauert, bis die alten Konditionierungen gebrochen waren. Und das war mit recht viel Verwirrung und Ängsten verbunden. Aber vorher war es noch schlimmer, da ich ständig Suizidgedanken hatte. Tiefenps. Therapie hatte da nicht viel gebracht, nur noch mehr Hoffnungslosigkeit, immer nur reden, was eh schon klar war, kein interessanter Input. Dann stieß ich vor einem Jahr auf das Thema Meditation und war daraufhin auf einem 10 tägigen Vipassana-Retreat. Seitdem ist trotz der vorübergehenden Verwirrung und Ängsten alles ok. Ist nicht für jeden was, aber mich hat es aus dem mentalen Sumpf gezogen.
Wenn ich vom Nichts spreche, so ist das paradoxerweise nicht Nichts oder Vakuum, sondern irgendwie vollständig, wohlig und warm. "Nichts" deshalb, weil es jenseits von Vorstellungen, Gedanken, Gefühlen ist und sich deshalb leider, leider jeder exakten Beschreibung entzieht. Nichts erscheint aber gleichzeitig als Alles, der Buddhismus spricht von gefüllter Leere. Und der Witz ist: ich bin Das, und du bist Das auch. Naja, das können Andere viel besser beschreiben als ich. Wenn es dich interessiert, dann schau mal im Netz unter Advaita, Neo-Advaita, Zen, Nondualität nach. Den Eckhart Tolle fand ich auch ganz gut. Gibt zudem ein ganz nettes Internetportal mit vielen Videos, das sich mit dem Thema beschäftigt, heißt Jetzt-TV. Man kann natürlich auch ins Kloster gehen. Wenn es dich da hinzieht, dann mache es einfach. Wieso sich nicht mal in neue Erfahrungen stürzen? Ich kann nur soviel sagen, dass du das, was du suchst, eigentlich schon bist. Es ist dir nur nicht offenbar, weil du dich und die Welt durch einen Filter von Vorstellungen und Ideen wahrnimmst. Auch die Vorstellung, dass es eines Sinns bedarf, um zufrieden zu sein, ist nur ein Gedanke, an den geglaubt wird.
Wenn ich vom Nichts spreche, so ist das paradoxerweise nicht Nichts oder Vakuum, sondern irgendwie vollständig, wohlig und warm. "Nichts" deshalb, weil es jenseits von Vorstellungen, Gedanken, Gefühlen ist und sich deshalb leider, leider jeder exakten Beschreibung entzieht. Nichts erscheint aber gleichzeitig als Alles, der Buddhismus spricht von gefüllter Leere. Und der Witz ist: ich bin Das, und du bist Das auch. Naja, das können Andere viel besser beschreiben als ich. Wenn es dich interessiert, dann schau mal im Netz unter Advaita, Neo-Advaita, Zen, Nondualität nach. Den Eckhart Tolle fand ich auch ganz gut. Gibt zudem ein ganz nettes Internetportal mit vielen Videos, das sich mit dem Thema beschäftigt, heißt Jetzt-TV. Man kann natürlich auch ins Kloster gehen. Wenn es dich da hinzieht, dann mache es einfach. Wieso sich nicht mal in neue Erfahrungen stürzen? Ich kann nur soviel sagen, dass du das, was du suchst, eigentlich schon bist. Es ist dir nur nicht offenbar, weil du dich und die Welt durch einen Filter von Vorstellungen und Ideen wahrnimmst. Auch die Vorstellung, dass es eines Sinns bedarf, um zufrieden zu sein, ist nur ein Gedanke, an den geglaubt wird.
@Blätterwald:
@Variann:
Reisen ist immer eine gute Sache, v.a. auch um die Dinge mal aus der Distanz zu betrachten. So wie es auch in der Meditation geschieht. Hättest du denn die Möglichkeit über dein Englischstudium ins Ausland zu kommen? Welches Land würde dich interessieren? Würdest du "nur" reisen wollen oder dich an einem Ort im Ausland niederlassen, um z.B. im sozialen Bereich tätig zu werden. Da gibt es ja -zig Möglichkeiten über Organisationen, die händeringend junge Leute suchen.
lg Sandy
Das interessiert mich auch, da ich in letzter Zeit viel Vipassana Medi betreibe. Wo war denn der Retreat? (gerne auch per PM falls zu persönlich)Dann stieß ich vor einem Jahr auf das Thema Meditation und war daraufhin auf einem 10 tägigen Vipassana-Retreat. Seitdem ist trotz der vorübergehenden Verwirrung und Ängsten alles ok. Ist nicht für jeden was, aber mich hat es aus dem mentalen Sumpf gezogen.
@Variann:
Da könnte dir eine gute Meditationsgruppe weiterhelfen oder auch einfach ein Yoga-Kurs z.B. bei Yoga Vidya, die machen viel mit Meditation (auch Workshops). Für Anfänger sehr geeignet.Ich finde diesen Standpunkt sehr interessant, aber es muss unglaublich harte (psychische, mentale) "Arbeit" sein, bis man soweit ist, die Leere ganz zu akzeptieren. Ich jedenfalls weiß momentan überhaupt nicht, wie das gehen soll.
Reisen ist immer eine gute Sache, v.a. auch um die Dinge mal aus der Distanz zu betrachten. So wie es auch in der Meditation geschieht. Hättest du denn die Möglichkeit über dein Englischstudium ins Ausland zu kommen? Welches Land würde dich interessieren? Würdest du "nur" reisen wollen oder dich an einem Ort im Ausland niederlassen, um z.B. im sozialen Bereich tätig zu werden. Da gibt es ja -zig Möglichkeiten über Organisationen, die händeringend junge Leute suchen.
lg Sandy
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- sporadischer Gast
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Das Retreat war in Triebel/Sachsen/Deutschland. Sehr gut organisiert. Alles auf Spendenbasis und zum Großteil auf Ehrenamt. Im Internet ist sehr transparent dargestellt, was einen erwartet. Ich wollte ja nicht in einer Sekte landen. Eine Grundstabilität sollte man auf jeden Fall mitbringen. Die haben dort keine Therapeuten und für Leute mit multiplen psychischen Störungen und Psychoseerfahrung besser nicht. Naja, es geht ihnen auch weniger um "Heilung" als um "Wahrheit" und Klarheit. Obwohl Heilung natürlich ein Nebeneffekt sein kann.
Ich fand 4.00 Uhr aufstehen zwar Horror, weil ich mich vorher wegen der Depri frühestens um 12.00 Uhr aus dem Bett gequält hatte. Aber ich wusste, worauf ich mich einlasse und schon am 1. Tag war mir klar, dass das hier das Allerbeste für mich war und nicht ein Klinikaufenthalt, der mir nahe gelegt wurde.
Dabei war es am Anfang soo schwer, sich zu konzentrieren und eine Stunde still zu sitzen. Da kam nach spätestens 30 min richtig Panik auf. Oft habe ich auch nur dahingedämmert, besonders bei der Möglichkeit "Meditation im Zimmer". Und dann die ständigen Selbstgespräche. Das fällt bei der äußeren Stille erst richtig auf, wie laut es da im Kopf ist. Trotz der teilweise immensen Anstrengung hatte die ganze Sache für mich etwas Frisches, Neues, Interessantes. Obwohl, welch Witz, kein Unterhalten, kein Sport, keine Ergotherapie, kein gar nichts außer Gehen, Essen, Schlafen, Meditieren. Mir gefiel der Ansatz sehr gut, die Aufmerksamkeit weg von den Gedanken-Geschichten, auf Sinneswahrnehmungen, Gefühle und Körperempfindungen zu richten und sie einfach da sein zu lassen, so wie sie im Moment auftauchen. Am Anfang ist äußere Stille und das Meditationskissen sehr hilfreich, um nicht mit Reizen überflutet zu werden. Später macht es Sinn, das ins alltägliche Leben zu übertragen. Wichtig ist, nicht nur distanzierter Beobachter zu sein, sondern richtig ins Gefühl oder Sinneswahrnehmung reinzugehen, es vollkommen zu fühlen, nichts beiseite zu schieben und gleichzeitig nicht eine Geschichte drum basteln. Ich wollte keine Energie mehr in Analysen und Gedankenmüll fließen lassen.
Irgendwann fiel der Eindruck weg, dass man wie ein Gefangener in diesem Körper steckt. Bewegungen fühlten sich leichter, transparenter, entspannter an. Gleichzeitig lichtete sich der Gedankendschungel, was eine enorme Ruhe im Kopf bedeutete.
Das scheint letztlich alles so banal, dass Vergangenheit, Zukunft, alle Probleme und überhaupt "ich" nur in Gedanken existiert. Aber bis vor einem Jahr war ich nie auf die Idee gekommen, diese Dinge, die so mechanisch in endlosen Schleifen ablaufen, wirklich zu hinterfragen und zu konfrontieren. Ich war vollkommen versunken, in "meine" Probleme, in "mein" Leben. Alles schien unglaublich belastet und kompliziert. Dabei sind es bei genauem Hinsehen alles Hirngespinste.
In einer Übergangsphase können diese (eigentlich befreienden) Entdeckungen zu massiven Ängsten führen, also eventuell bitte einen Lehrer oder Therapeuten, der mit Nondualität vertraut ist, aufsuchen.
Ich kann hier nur eine Anregung geben, jeder hat seine eigene Geschichte. Und der Witz ist, mit der ist (absolut) alles ok, weil sie gar nicht anders sein kann, denn alles passiert gerade auf eine bestimmte und nicht andere Weise.
Ich fand 4.00 Uhr aufstehen zwar Horror, weil ich mich vorher wegen der Depri frühestens um 12.00 Uhr aus dem Bett gequält hatte. Aber ich wusste, worauf ich mich einlasse und schon am 1. Tag war mir klar, dass das hier das Allerbeste für mich war und nicht ein Klinikaufenthalt, der mir nahe gelegt wurde.
Dabei war es am Anfang soo schwer, sich zu konzentrieren und eine Stunde still zu sitzen. Da kam nach spätestens 30 min richtig Panik auf. Oft habe ich auch nur dahingedämmert, besonders bei der Möglichkeit "Meditation im Zimmer". Und dann die ständigen Selbstgespräche. Das fällt bei der äußeren Stille erst richtig auf, wie laut es da im Kopf ist. Trotz der teilweise immensen Anstrengung hatte die ganze Sache für mich etwas Frisches, Neues, Interessantes. Obwohl, welch Witz, kein Unterhalten, kein Sport, keine Ergotherapie, kein gar nichts außer Gehen, Essen, Schlafen, Meditieren. Mir gefiel der Ansatz sehr gut, die Aufmerksamkeit weg von den Gedanken-Geschichten, auf Sinneswahrnehmungen, Gefühle und Körperempfindungen zu richten und sie einfach da sein zu lassen, so wie sie im Moment auftauchen. Am Anfang ist äußere Stille und das Meditationskissen sehr hilfreich, um nicht mit Reizen überflutet zu werden. Später macht es Sinn, das ins alltägliche Leben zu übertragen. Wichtig ist, nicht nur distanzierter Beobachter zu sein, sondern richtig ins Gefühl oder Sinneswahrnehmung reinzugehen, es vollkommen zu fühlen, nichts beiseite zu schieben und gleichzeitig nicht eine Geschichte drum basteln. Ich wollte keine Energie mehr in Analysen und Gedankenmüll fließen lassen.
Irgendwann fiel der Eindruck weg, dass man wie ein Gefangener in diesem Körper steckt. Bewegungen fühlten sich leichter, transparenter, entspannter an. Gleichzeitig lichtete sich der Gedankendschungel, was eine enorme Ruhe im Kopf bedeutete.
Das scheint letztlich alles so banal, dass Vergangenheit, Zukunft, alle Probleme und überhaupt "ich" nur in Gedanken existiert. Aber bis vor einem Jahr war ich nie auf die Idee gekommen, diese Dinge, die so mechanisch in endlosen Schleifen ablaufen, wirklich zu hinterfragen und zu konfrontieren. Ich war vollkommen versunken, in "meine" Probleme, in "mein" Leben. Alles schien unglaublich belastet und kompliziert. Dabei sind es bei genauem Hinsehen alles Hirngespinste.
In einer Übergangsphase können diese (eigentlich befreienden) Entdeckungen zu massiven Ängsten führen, also eventuell bitte einen Lehrer oder Therapeuten, der mit Nondualität vertraut ist, aufsuchen.
Ich kann hier nur eine Anregung geben, jeder hat seine eigene Geschichte. Und der Witz ist, mit der ist (absolut) alles ok, weil sie gar nicht anders sein kann, denn alles passiert gerade auf eine bestimmte und nicht andere Weise.
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- Forums-Gruftie
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Hallo,
ich kann leider momentan keinen konstruktiven Beitrag leisten, fühle mich jedoch vom Thema angesprochen, da ich mir selbst oft Gedanken darüber mache, besonders momentan.
Ich finde das deswegen ganz wichtig, weil ich sonst nicht erstehe, wieso man sich nicht einfach das Leben nehmen soll.
Nicht das einen jmd dran hindern kann, aber Freunde Familie, ... die Gesellschaft findet das ja nicht richtig.
Ich finde es schwierig, weil es eine Art "Geschenk" ist, was man sich nicht gewünscht hat und nun soll man auch noch glücklich sein darüber...
Und bevor jmd jetzt Panik bekommt, nein, das ist keine Ankündigung! Nur Gedanken.
LG
ich kann leider momentan keinen konstruktiven Beitrag leisten, fühle mich jedoch vom Thema angesprochen, da ich mir selbst oft Gedanken darüber mache, besonders momentan.
Wie denn?Ratlosigkeit hat geschrieben:Ich habe immer akzeptiert, daß das Leben keinen Sinn hat, es sei denn man "erschafft" sich selber einen.
Aber genau da ist ja der Punkt, wenn es keinen Sinn hat, wieso soll ich mich dann hier rumquälen? Wieso soll ich dann etwas tun, wenn ich es gar nicht will? (also leben)Blätterwald hat geschrieben:Mach dir keine Sorgen, dass dir das Leben oft sinnlos, wie Nichts, erscheint. Darin kann schon der Sinn liegen.
Ich finde das deswegen ganz wichtig, weil ich sonst nicht erstehe, wieso man sich nicht einfach das Leben nehmen soll.
Nicht das einen jmd dran hindern kann, aber Freunde Familie, ... die Gesellschaft findet das ja nicht richtig.
Ich finde es schwierig, weil es eine Art "Geschenk" ist, was man sich nicht gewünscht hat und nun soll man auch noch glücklich sein darüber...
Und bevor jmd jetzt Panik bekommt, nein, das ist keine Ankündigung! Nur Gedanken.
LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
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