Nur Glücklich wenn ich unglücklich bin?

[underscore]

Hallo!
Mir fällt in letzter Zeit immer mehr auf dass ich mich eigentlich nur dann richtig wohl fühle wenn ich mir deprimierende Lieder anhöre, oder mich an sonst irgend welche traurigen Situationen erinnere!

Manchmal denke ich mir solche Situationen auch aus, nur um mir dann in diese Situation hineinzufühlen und mir ausmahlen kann wie dreckig ich mich nicht fühlen würde wenn mir das wirklich pasieren würde, bzw. wie ich mich in so einer Situation verhalten würde?!

Ich denke mir machmal ob ich den Schmerz - den ich mir selbst herbeiführe - liebe? Ob ich noch ganz normal bin!

Meistens erinnere ich mich an gegebenheiteen wie zum Beispiel eine Frau die mich tief verletzt hat,..
Oder stelle mit vor dass ein Freund stirbt,..

Und dazu höre ich wie gesagt deprimierende Lieder!

Was ist los mit mir?
Liegt es vill. wirklich an meiner nicht so rosigen vergangenheit?
An meinen zahlreichen fehlgriffen was die Frauen angeht?

Ich habe vor kurzem einen Liedertext gehört der ziemlich gut zu meiner Situation passt:

ich zeige dir was es heißt allein zu sein,
ich trinke tränen-schwarzen wein
ich folge dir tief-tief in die nacht.
bis in den abgrund deiner seele steige ich hinab
ich suche nach der die mich zum weinen bringt.
liebe macht süchtig,betrunken und blind.
ich suche nach dem weg aus der leere-die mein leben bestimmt.
ich lass es tränen regnen...

bin ich nur glücklich wenn es schmerzt
ich schenk dir mein gefror'nes herz ...

ich erinner mich,nichts ist mehr klar.
ich bin da wo vor mir keiner war
nicht fähig zu lieben oder liebe ich die qual.
liebe ich den schmerz?bin ich nicht normal? ...



Kennt jemand meine Situation,.. weiß jemand wass man da tun kann?

lg

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[greys]

hi underscore!

Bist du auf den Onkelz Trip? Ja die haben ganz viele depremierend schöne Lieder.


Ich hatte auch eine Phase wo ich ganz gezielt das Traurige gesucht habe, aber da steckte ich tief in ner Depression. Leidest du unter Depressionen? Ist gerade oder in der Vergangenheit was Trauriges passiert?

Hast du vielleicht eine Theorie warum dich das anzieht?

[Goldbeere]

Hallo underscore,

fühlst du dich lebendiger, wenn du dein eigenes "Drama" produzierst? Suchst du nach den "großen Emotionen"?

lieben Gruß
Goldbeere

[Lea1970]

Hallo Underscore,

es könnte sein, dass du tief in dir drinne, in deiner Seele irgendwelche alten Verletzungen (z.B. aus der Kindheit) hast, die gerne gesehen werden möchten. Also, dass die Traurigkeit, zu der es dich hinzieht, durchaus einen "echten" Grund in deiner Persönlichkeit hat.

Manchmal kann es unheimlich gut tun, sich in das Mitleid mit sich selber (Selbst-Mitleid) hineinzustürzen und sich selber zu trösten.

Das Ganze kann aber auch zu viel werden: nämlich dann, wenn ma anders gar keine "Befriedigung" mehr empfindet.

Wo stehst du da?

Wenn du dich allgemein recht "stabil" fühlst - dann würde ich das als "Phase" abhaken.

Wenn Du dich zu sehr in diesen Zuständen "verlierst", dann wäre es evtl. sinnvoll, dir Hilfe oder eine Beratung zu nsuchen.

Liebe Grüße und einen schönen Faschings-Dienstag,

lea

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[underscore]

Hallo!

Erst mal danke für die Antworten!

Ich will mal versuchen gleich auf alles zu antworten!


Also mal zu erst, Nein ich bin nicht auf nem Onkelz trip!
Die haben zwar ne menge guter Lieder,.. aber zu meinen Favouriten zählen die nicht unbedingt!

"Bin ich nur glücklich wenn es schmerzt" ist mir nur aufgefallen, weil es doch sehr zu meiner Situation passt!

An Depressionen leide ich meines Wissens nach nicht!

Und eine Theorie - warum mich diese Traurigkeit so anzieht - hab ich auch schon entwickelt!

Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, und Brauche einfach des öfteren starke emotionen um mich wohl zu fühlen!
Ich denke mir dass es für mich einfach leichter ist eine starke Trauer hervorzurufen als mich an eine glückliche erinnerung zu heften!

Ich hatte sicher keine leichte Kindheit!
Mein Vater war lange Zeit Alkoholiker!
Und zwar von der sorte die Agressiv gegenüber der Familie werden wenn sie besoffen sind!
Als wenn das nicht genug währe, erkrankte er dann noch an Krebs!
Mein Onkel ertrank als ich 5 war, bei dem Versuch meinen Cousin das Leben zu Retten!
Mein Cousin ist seither schwer Behindert!
Einer meiner engeren Freunde starb an einem Verkehrsunfall.
Meine Oma litt wegen des elendig schlechtem gesundheitszustandes meines Opas an Depressionen,..
Dieser starb dan letztendlich!

Dass gehört aber alles der Vergangenheit an!
Mein Vater ist trocken und hat den Krebs besiegt!
Er hat jetzt zwar eine andere Chronische Krankheit wegen der er nich Arbeiten kann, aber die ist wenigstens nicht tötlich!
Und meine Oma hatt nun auch keine Depressionen mehr!
Klar die Todesfälle bleiben,.. Aber in der zwischenzeit hab ich mich damit auch genaug auseinandergesetzt.

Und ausserdem habe ich auch ne menge glücklicher Erinnerungen,.. aber meiner Theorie nach nicht genug, und die die ich hab, sind vill. nicht intensiv genug!
Mir fällt es ja auf dass ich mich in einer extrem glücklichen situation ebenfalls wohl, und gut fühle!

Nur ist es für mich warscheinlich wirklich einfacher Traurige Situationen herbeizuführen!

---

Und joo,.. ich fühle mich auch lebendiger in diesen Situationen!

---

Wie oben beschrieben, sind da schon verletzungen aus meiner Kindheit!
Direkt kommen mir diese Erinnerungen zwar nicht in den Sinn (Also ich muss nich einfach so ohne vorwarnung an eins dieser erlebnisse denken)m aber ich denke das dass schon auch eine rolle spielt!

Und ich denke das ich schon stabil bin!
Ich fange mich eigentlich schon immer wieder.
Spätesten am nächsten Morgen gehts mir wieder gut!



Danke noch mal an euch!

lg

[lostlove]

hallo underscore

ich kann dich gut verstehen... diese "phase" habe ich schon seit mehr als 5 jahren.. ich frag mich manchmal auch, ob ich überhaupt damit umgehen könnte, wenn ich wirklich glücklich wäre. meine letzte beziehung hätte z.b. eigentlich glücklich sein können, wenn ich nicht aus allem ein drama gemacht hätte und absichtlich probleme heraufbeschworen hätte.. erst dann war ich zufrieden..
ich suhle mich auch gern in trauer, schmerz..erinnere mich an schmerzvolle erinnerungen.... höre traurige lieder, weine vor mich hin.. aber genau das brauche ich.. ohne dem würds gar nicht gehen.. eigenartig

[ciccone_youth]

Hallo an alle betroffenen
ich habe mich bis hierhin durchgelesen und gemerkt dass es mir oft genauso geht.
beispiel heute: es war wunderschönes wetter, ich war draussen und konnte mal nach längerer zeit mal wieder in aller ruhe entspannen und mich dabei einfach gut fühlen. danach habe ich sogar noch 2 freunde getroffen...
also alles in allem ein toller tag.

doch als ich nach hause kam hat mich wieder diese seltsame leere ereilt und meine gedanken sind urplötzlich wieder um negative dinge gekreist. und genau dieselben abläufe passieren so oft!!
ich verstehe mich überhaupt nicht mehr...hängt es einfach damit zusammen dass ich zur zeit relativ orientierungslos durch mein leben gehe? bin ich ZU nachdenklich? gönne ich mir nichts??

ich hab absolut keine ahnung

[Annika]

Hallo!
Ich kenne das so gut.
Bin gerade auch in so einer Phase. Höre mir traurige Lieder an, denke an Trauriges, bin unzufrieden, unglücklich, und falle in ein Loch.
Wobei ich es ändern könnte in dem ich die Musik ändere, die Gedanken ändere, an was Erfreuliches denke. Aber wäre das dann nicht nur ein Verdrängen meiner Traurigkeit? Ich weiß es nicht...
Aber ich tu es nicht.... Ich sinke in die Trauer... es ist mir momentan lieber...obwohl es mir schlecht dabei geht.
Es ist einiges Schlimmes und Unerfreuliches passiert in meinem Leben, worüber ich traurig bin. Und, ich lebe mein Leben auch nicht so daß ich zufrieden bin. Denke, ich kanns auch nicht so leben um je zufrieden zu sein.
Warum lasse ich mich immer wieder so runterziehen, oder ich ziehe mich selbst runter. Denke, wenn jetzt jemand da wäre der mich auffangen und mich verstehen könnte...mich in Arm nehmen würde.. verstehen... nicht nur jetzt, sondern auch morgen und übermorgen...
Wobei ich aber auch weiß daß nur ich selbst mich da rausziehen kann...

Hab das Gefühl keiner versteht mich. Alle meinem mit mir ist alles ok. Dabei falle ich immer wieder in so Löcher. Keiner weiß es, nur ich.
Morgen gehts mir vielleicht wieder besser, daß ich nicht so tief unten bin. Aber wirklich gut gehts mir trotzdem nicht.

Mein Leben verläuft nicht so daß ich glücklich bin. Aber ich weiß nicht ob ich jemals glücklich sein könnte. Dieses Gefühl ist mir viel fremder als das Gefühl der Trauer.

Die anderen Menschen, mit denen ich Kontakt habe, erscheinen mir oft so oberflächlich. Mit ihnen kann ich über Alltägliches reden, übers Wetter, Arbeit... aber nichts tiefsinniges. Wenn ich das Thema mal anschneide, kommt Schweigen zurück. Da versteht mich keiner. Da denken sie anders als ich.
Immer wieder, so wie heut, gibts so traurige Stunden.

Das wollte ich mir jetzt einfach mal von der Seele schreiben.
Bin schon längere Zeit in Therapie.

[Ina81]

@ ciccone_youth & Annika!

hallo!
hab mir gerade eure beiträge durchgelesen und, voll arg, es ist, als hätte ich das geschrieben.
leider weiß ich (noch) auch nicht wirklich, warum es mir so geht und was ich dagegen tun kann, aber
es tut irgendwie gut zu hören/lesen, dass es anderen genauso geht.
ich komm mir oft total "komisch" und "anders" vor, als alle anderen.

was im am meisten nervt: wenn ich schon mal zu jemanden sage, dass es mir "nicht gut geht" und gefragt wird warum, dann kann ich immer nur sagen, dass ich es selbst nicht genau weiß.
naja, und der/die andere weiß dann auch nicht wirklich, was sie drauf sagen soll (eh klar irgendwie), aber dann fühl ich mich immer total blöd.

so dann, alles liebe wünsch ich euch!

[ciccone_youth]

ja, das kenn ich. sogar menschen, die sich wirklich für mich interessieren bzw dafür ob es mir gut oder schlecht geht können einem da nicht wirklich helfen. aber trotzdem ist es für mich wichtig, es wenigstens zu versuchen mich mitzuteilen. davon gehen die stimmungstief zwar nicht weg, aber man weiss dass man immerhin nicht in ein loch ohne boden fallen wird.

@ina: was hilft dir denn, aus den tiefs rauszukommen? oder ist es bei dir auch so, dass die tiefs genauso unvorhersehbar verschwinden, wie sie aufgetaucht sind??

lg!

[Ina81]

@ ciccone_youth:

hi!

das ist eigentlich ne gute frage, was ich dagegen mache - musste jetzt erst mal wirklich überlegen.
also wirklich "den trick" hab ich nicht, aber meistens hilft es, wenn ich mich irgendwie beschäftige.
am besten tut mir irgendeine tätigkeit mit den händen, und wenn es nur wohnung aufräumen oder geschirr abwaschen ist, oder ich rufe jemanden an, um durchs quatschen auf andere gedanken zu kommen.

das schlechtest mittel is jedenfalls, hab ich gemerkt, darüber nachzugrübeln was die ursache ist...
da komm ich sowieso nie auf was und das ganze wird nur noch intensiver.

was machst du? irgendwelche guten tipps vielleicht?
oder vergehen bei dir die tiefs, wie du gschrieben hast, auch immer wieder von alleine?

lg!

[Annika]

Hallo!
Also bei mir vergehen die Tief oft von allein, durch Ablenkung, Arbeit, irgendwelche andere, belanglose Gesprächsthemen mit Menschen, keine Zeit zum intensiven Nachdenken.
Wenn ich so ein Tief habe, dann weiß ich, ich könnte mich da eigentlich (leicht) selbst wieder rausholen. Allein schon das Wechseln der Musik, oder irgnedeine andere Tätigkeit helfen da.
Aber ich tus dann oft nicht, zb andere Musik zu hören. Es kommt mir vor, als brauch ich das, daß ich mich mal wieder so tief unten befinde.
Was man da erlebt, wie man sich da fühlt, ich glaube das kann nur jemand verstehen der das selbst auch so kennt. Denn ich finde es ist ein großer Unterschied zwischen "normaler" Traurigkeit und diesem Loch in den man sich da grad befindet.
Ich verstehe es auch oft selbst nicht. Und andere Menschen erst recht nicht.

[ciccone_youth]

Allein schon das Wechseln der Musik, oder irgnedeine andere Tätigkeit helfen da.
Aber ich tus dann oft nicht, zb andere Musik zu hören. Es kommt mir vor, als brauch ich das, daß ich mich mal wieder so tief unten befinde.
Was man da erlebt, wie man sich da fühlt, ich glaube das kann nur jemand verstehen der das selbst auch so kennt.

oh, wie sehr du leider recht hast !
ich geb mir dann meistens sogar noch die deprimierendste musik, die ich in meiner sammlung habe, und denke mir dabei ganz schlimme dinge aus, die mir passieren könnten

[Annika]

ich geb mir dann meistens sogar noch die deprimierendste musik, die ich in meiner sammlung habe, und denke mir dabei ganz schlimme dinge aus, die mir passieren könnten

Das mit der Musik mach ich auch, die Musik beeinflußt und verstärkt meine Stimmung noch sehr.
Und ich denke dann an die Vergangenheit. Trauere Menschen nach, die nicht mehr leben, trauere Zeiten nach, dies mal gab. Einfach Menschen, Situationen, die es nicht mehr geben wird. Ich bekomme dann totale Sehnsucht nach dem Vergangenen.
Schlimm ist das.

[ciccone_youth]

glaubst du ,das ist vielleicht einfach nur ein ausdruck der unfähigkeit, mit sich alleine etwas produktives anfangen zu können? ich glaube wenn ich in meinem leben wirklich einen sinn sehen würde, wenn ich wüsste wofür ich jeden tag aufstehe, dann hätte ich dieses problem nicht..

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