Kämpfen um zu verlieren?

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Lila 6
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Kämpfen um zu verlieren?

Beitrag Mi., 02.06.2010, 13:18

Hallo!
Nach sehr langer Zeit melde ich mich hier also mal wieder. Seit meinem letztem mal hat sich meine Situation nicht geändert und das ist genau mein Problem. Ich habe seitdem nur noch mehr Halt und Sicherheit in meinem Leben verloren. Im Grunde wünsche ich mir nur noch das Ende dieses Zustandes, Leben kann man das nicht nennen. Ich kämpfe jeden Tag darum, überhaupt noch aufzustehen. Ich sehe keinen Grund mehr dafür. Ich stehe nur noch für meinen Mann und meinen Hund auf. Ich habe mich selbst schon aufgegeben. Ich kann nicht mehr. Ständig kämpfen und wofür?
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß, dass ich mich dringend in Psychologische Hände geben müsste, aber dies lässt meine Krankheit einfach nicht zu. Sie hindert mich daran. Was soll ich nur tun? Ich kämpfe und im selben moment habe ich schon verloren. Ich komme einfach nicht dagegen an, ich kann nichts mehr in meinem Leben, ich fühle mich einfach nur noch fertig und kaputt. Mein Leben ist das reinste Ruinenfeld, nichts hat mehr sinn.
Lila 6

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Xanny
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Beitrag Mi., 02.06.2010, 13:39

Hallo Lila 6,

ich kann Dich grad sehr sehr gut verstehen. Es ist ja auch so einfach. Mir wird das ja auch nachgesagt, den Kopf in den Sand stecken, auf stumm schalten, sich nicht zu trauen zu kämpfen.
Es ist die einfachste und unkomplizierteste Art sich mit sich selber auseinanderzusetzen.
Aber, was erwartest Du vom Leben? Was sind die Dinge, die Du erleben möchtest?
Die Gründe, bei Dir Mann und Hund, bei mir meine Kinder sind zum Glück die, die uns aufrecht erhalten. Aber es gibt wohl auch noch ganz andere Dinge, die wir nur grad nicht sehen können. Das ist das verzwickte an den Depressionen, sie vernebeln alles und jedes kleine Hindernis scheint unüberwindbar.
Ein Therapeut wäre da wirklich jemand, der Dir helfen könnte, die Dinge in Deinem Leben zu sortieren. Und er kann auch ein Ansprechpartner für Deine Gedanken sein, dass Du im Moment lieber kampflos aufgeben möchtest. Es ist doch nur verständlich, wir kämpfen und kämpfen, je nach unseren Kräften. Diese sind leider nur begrenzt und andere hätten da wohl mehr Energie, als wir. Aber wir tun unser Möglichstes. Dabei sind wir aufgrund unserer Symptomatik aber auch auf Hilfe von außen angewiesen.

Wie reagiert denn Dein Mann auf diese Gedanken? Kannst Du mit ihm darüber reden?
Und, wenn Du schreiben magst, dann sag doch mal, warum eine psychologische Begleitung für Dich nicht in Frage kommt. Ich habe da eine andere Formulierung, weil ich meine Krankheit nicht als behandlungs-, sondern begleitwürdig halte. Vom vollständiger Genesung traue ich mich schon gar nicht mehr zu sprechen.

Mir hilft es immer, wenn jemand mich in dieser Unfähigkeit zu kämpfen unterstützt, mich so annimmt, wie ich zur Zeit bin. Auch mit gerade dieser Schwäche nicht alles schaffen zu können. Oft denke ich mir, andere müssten echt schon total genervt sein, dass bei mir immer diese kampflose Aufgabe siegt. Trotzdem habe ich Menschen an meiner Seite, die mir auch da aufhelfen, meinen Kopf aus dem Sand ziehen und mir am Himmel einen REgenbogen zeigen, den ich selber gar nicht sehen kann.

Ich für meinen Teil kann sagen, mittlerweile hasse ich meine Erkrankung. Sie nimmt mir alles das, was andere erleben dürfen. Sie verstellt meinen Blick und lässt mich in der Dunkelheit.

Meine Zeilen sind Dir grad keine große Hilfe, aber vielleicht ist es schon etwas beruhigend zu wissen, es geht leider vielen so.

Ganz liebe Grüße
Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 02.06.2010, 16:31

Hallo Lila 6,

eins hast du ja bereits erreicht: du hast hier im Forum nach langer Zeit einen Beitrag gepostet. Du hast dich zum Computer gekämpft, nachgedacht, getippt und gewartet....und jetzt hast du ein paar Antworten erhalten.
Das ist doch schon mal ein ganz großer Schritt, oder nicht? Da ist immer noch ein Teil in dir, der nicht schlapp macht, der sich nicht entmutigen lässt. Das ist eine ganz starke, wenn auch noch kleine Stimme in dir.

Hat sich dieser Kampf für dich gelohnt? Oder hast du etwas dabei verloren?

Warum lässt es deine Krankheit nicht zu, dass du dich in Behandlung begibst? Ist das ein so viel größerer Schritt, als sich an den PC zu setzen und in einem Forum Hilfe zu erbitten? Was brauchst du jetzt für den nächsten Schritt raus zum Therapeuten?

LG Sandy

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Lila 6
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Beitrag Do., 03.06.2010, 06:58

Hallo!
Xanny hat geschrieben:was erwartest Du vom Leben? Was sind die Dinge, die Du erleben möchtest?
Ich möchte nur ein Leben, das es sich lohnt zu leben. Ich will nicht immer ständig gegen meine Krankheit kämpfen müssen. Ich möchte nur "einmal" mein Leben geniessen können. Mein gesamtes Leben ist komplett schief gelaufen (Kinderheim, Pflegeeltern-die psychische und physische Gewalt ausübten, mehrfache Vergewaltigung, Selbstmordversuche, etc.). Ich weiß nicht wie es ist ein Leben zu haben, dass einfach nur schön ist. Ich habe meinen Mann der mir eine unglaublich starke Stütze ist, ich liebe ihn über alles und er ist der Grund warum ich mich nicht sofort wieder umbringe. Aber ich habe das Gefühl, dass ich zu viel von ihm verlange. Er ist immer da für mich und ich kann mich ihm nicht öffnen. Ich vegetiere vor mich hin und kann nichts dagegen tun. Ich denke, ich habe ihn nicht verdient, er hätte es vielleicht einfacher, wenn er ohne mich wäre. Er sieht das anders. Er meint, dass er ohne mich nicht mehr sein möchte, er möchte mich unterstützen und mir aus meiner misslichen Lage befreien.
SandyZ. hat geschrieben:Hat sich dieser Kampf für dich gelohnt? Oder hast du etwas dabei verloren?
Ich kann nicht sagen, ob sich dieser Kampf gelohnt hat, vielleicht ja, vielleicht nein...
SandyZ. hat geschrieben:Warum lässt es deine Krankheit nicht zu, dass du dich in Behandlung begibst?
Ich leide unter so starken Ängsten, dass ich unsere Wohnung seit nun mehr 4 Jahren nicht verlassen habe. Ich habe schon einmal eine Therapie hinter mir, ich habe bis jetzt immer nur Rückschläge ertregen müssen. Mittlerweile ist mein Leben ein einziger Rückschlag. Ich kann mich nicht auf fremde Menschen, mit denen ich von angesicht zu angesicht sprechen müss,einlassen und vertrauen. Dazu wurde ich schon zu oft, auch schon von Therapeuten oder Ärzten im allgemeinen, enttäuscht. Es ist immer das gleiche.
Insgesamt habe ich diese Ängste schon seit 5 Jahren, dass erste Jahr war noch nicht so stark ausgeprängt, wie der Ist-Zustand. In diesem Jahr hatte ich einen Klinikaufenthalt von 8 Wochen gemacht, mir einen ambulanten Therapeuten gesucht. Aber auch dort musste ich Rückschläge hinnehmen. Mein Therapeut war total unzuverlässig, er hat einfach Termin vergessen. Ich habe dann noch insgesamt 3 Klinikversuche gemacht, die ich alle abgebrochen habe. Seit dem ist alles zum stillstand gekommen.
Lila 6

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SamuelZ.
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Beitrag Do., 03.06.2010, 14:45

Hallo Lila 6,

hört sich sehr hoffnungslos bei dir an. Du scheinst wirklich keinen Weg zu sehen. Aber bist du sicher, dass du wirklich schon alles ausprobiert hast? Wenn es dir schwerfällt, deine Wohnung zu verlassen, wäre vllt als erstes eine Therapie per E-mail/Telefon eine Lösung (Bin mir aber nicht ganz sicher, ob es so etwas gibt). Nimmst du Anti-Depressiva?

lg Sandy

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Lila 6
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Beitrag Fr., 04.06.2010, 06:36

Natürlich kann man nie sagen ob man wirklich alles ausprobiert hat, aber das was ich momentan weiß habe ich gemacht. Ich versuche immer auf den neusten Stand zu sein, aber momentan hat sich leider nichts neues ergeben.
SandyZ. hat geschrieben:Wenn es dir schwerfällt, deine Wohnung zu verlassen, wäre vllt als erstes eine Therapie per E-mail/Telefon eine Lösung (Bin mir aber nicht ganz sicher, ob es so etwas gibt).
Eine Therapie per Telefon oder E-mail gibt es nicht. Man kann zwar mit einem Therapeuten Telefonieren oder Mailen, aber das ist meistens nur zum Kennenlernen oder zur Termin vergabe. Eine richtige Therapiestunde ist meist von angesicht zu angesicht, schließlich muss der Therapeut deine Gestik und Mimik sehen.
Anti-Depressiva nehme ich seit gut 4 Jahren. Es sind zusätlich Angsthemmer enthalten, außerdem muss ich jeden Tag Beruhigungsmittel nehmen, natürlich vom Arzt verschrieben, damit ich überhaupt am Tag und Nacht mal kaum Angst habe und vielleicht ein paar Minuten schlafen zu kann. Also wie du lesen kannst, habe ich 24 Stunden am Tag starke Ängste und daraus resultieren die Depressionen. Ich weiß aber nicht wie ich aus diesem Teufelskreis heraus kommen soll, vielleicht kann mir hier irgendjemand helfen.
Please help!
Lila 6

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Xanny
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Beitrag Fr., 04.06.2010, 06:43

Als ich in stationärer Therapie war, hatten wir einen Patienten, dem es ähnlich ging. Er hatte wahnsinnige Angst, vor die Tür zu gehen. Er fuhr auch an Wochenenden nicht nach Hause. Das tat mir schon sehr leid. Aber toll war zu sehen, dass er mit intensiver Therapie und Hilfe, irgendwann geschafft hat, einen kleinen Spaziergang um die Klinik zu machen.

Ich würde Dir wünschen, dass Du den Mut aufbringen kannst, Dich in therapeutische Behandlung zu begeben. Du kannst doch nichts verlieren. Es kann doch eigentlich nur besser werden, oder?

Dieser Schritt ist schwer, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Für Deine Familie aber in erster Linie für Dich.

Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 04.06.2010, 07:59

Hallo Lila 6,

ich schließe mich Xanny an: Wage noch einmal den Schritt, dir professionelle Hilfe zu holen.
Du scheinst sehr enttäuscht worden zu sein in den Therapien, die du bislang durchgeführt hast. Ist das der Grund, warum du es nicht mehr möchtest? Aus Angst, wieder enttäuscht zu werden?

Du beschreibst sehr eindringlich den Zustand, in dem du gerade steckst. Es ist ein Teufelskreis, völlig hoffnungslos. Wie würde dein Leben aussehen, wenn du es rausgeschafft hättest? Gab es solche Phasen schon mal, in denen es dir gut ging?

Ich hoffe, dass es keine finanziellen Gründe sind, die dich von einer Therapie abhalten, oder, z.B. dass die Kassen nicht mehr zahlen.

Lass mal hören, wie es dir so weitergeht.
Take care!

LG Sandy

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situation
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Beitrag Fr., 04.06.2010, 13:09

Liebe Lila 6,

ich will dir nur kurz sagen, dass ich solche gedanken und gefühle kenne.

vielleicht helfen dir ja folgende links?
http://www.telefonseelsorge.de/
(da gibt es auch eine chat-beratung: https://chat.telefonseelsorge.org/index.php
und eine email-beratung: https://www.telefonseelsorge.org/index.php4)

du bist nicht allein!
wünsche dir alles, alles gute!

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Lila 6
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Beitrag Fr., 04.06.2010, 16:39

Hallo!
Vielleicht ist eine mögliche Enttäuschung vom Therapeut mit ausschlaggebend für meine jetzige Situation, aber ich kann genau sagen, dass dies wahrscheinlich nicht mein einziges Problem ist. Ich hatte auch schon einmal eine Zeit, in der ich zwar immernoch starke Ängste hatte, aber trotzdem zumindest um meine Wohnung gehen konnte, und dann kam der absolute Absturz mit Rückfall, dass war vor 3 Jahren, seitdem schaffe ich es nicht mehr aus dieser Sch... raus. Mein Leben kotzt mich momentan einfach nur an.

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Xanny
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Beitrag Fr., 04.06.2010, 18:17

Lila 6 hat geschrieben:Mein Leben kotzt mich momentan einfach nur an.
Dann wäre das doch ein guter Zeitpunkt, um es zu ändern zu versuchen, meinst Du nicht?#
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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Lila 6
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Beitrag Sa., 05.06.2010, 12:41

Wenn das so einfach wäre mit dem ändern, dann wäre ich wahrscheinlich schon lange "Angstfrei". Das Problem mit der Angst ist genau das, das man auch Angst vor der Angst und der Veränderung hat. Dieses zieht mich so runter, dass ich einfach nicht weiter weiß, jeden Tag das selbe und ständig die Familie die einem im Nacken sitzen und Druck ausüben. Ich kann zu denen sagen was ich will, sie verstehen mich und meine Krankheit einfach nicht. Ich weß nicht mehr, wie ich mit denen umgehen soll, vielleicht weiß ja hier jemand einen Rat.
Lila 6

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Sa., 05.06.2010, 12:44

Hi ihr!

@Xanny: Toll, deine Beiträge sind sehr hilfreich! Und du bist ja auch teilweise am Ende und schreibst dann hier noch so überaus gute hilfreiche Beiträge! *super.
Also, ich meine: Du kannst anderen was gutes geben (vielen ausser mir die bestimmt hier ja auch noch mitlesen..) und bist nicht nutzlos oder wertlos oder so.. Ich finde, das ist auch ein Zeichen das da noch positives in dir steckt.

@Lila: Das was SandyZ. schreibt stimmt wirklich!
SandyZ. hat geschrieben:eins hast du ja bereits erreicht: du hast hier im Forum nach langer Zeit einen Beitrag gepostet. Du hast dich zum Computer gekämpft, nachgedacht, getippt und gewartet....und jetzt hast du ein paar Antworten erhalten.
Das ist doch schon mal ein ganz großer Schritt, oder nicht? Da ist immer noch ein Teil in dir, der nicht schlapp macht, der sich nicht entmutigen lässt. Das ist eine ganz starke, wenn auch noch kleine Stimme in dir.

Hat sich dieser Kampf für dich gelohnt? Oder hast du etwas dabei verloren?
Das ist soo genial! Und ich sehe es genauso.
Lila 6 hat geschrieben:Ich weiß nicht wie es ist ein Leben zu haben, dass einfach nur schön ist.
Willkommen im Club. Genau das kenne ich auch nicht wirklich. Aber dennoch hatte ich Phasen die schön waren. Hattest du auch mal gute Phasen? Wie fühlten sich die an? Mein Buchtipp ist ja immer noch: Laura Day mit "Willkommen in der Krise". Dort sind viiiele tolle Übungen drin, um eine Krise umzuwandeln in mal wieder schöne Phasen die etwas anhalten. Vlt wäre das auch was für dich. Das du sooo einen tollen Mann hast....
Lila 6 hat geschrieben: Ich habe meinen Mann der mir eine unglaublich starke Stütze ist, ich liebe ihn über alles und er ist der Grund warum ich mich nicht sofort wieder umbringe. Aber ich habe das Gefühl, dass ich zu viel von ihm verlange. Er ist immer da für mich und ich kann mich ihm nicht öffnen. Ich vegetiere vor mich hin und kann nichts dagegen tun. Ich denke, ich habe ihn nicht verdient, er hätte es vielleicht einfacher, wenn er ohne mich wäre. Er sieht das anders. Er meint, dass er ohne mich nicht mehr sein möchte, er möchte mich unterstützen und mir aus meiner misslichen Lage befreien.
....ist gold wert! vergesse das nie! Und soll ich dir was sagen: ich hab solche Freunde auch! Nur sehe ich meist zu schwarz in den Phasen.. Ich hab zwar keine Liebe wie du an der Hand, aber auch Freunde die mich nicht aufgeben. Nur sagen sie, ich soll was tun und was vorweisen etwas gemacht zu haben, damit es mir einfach wieder besser geht. Und sie unterstützen mich auch total. Nur ich kann nciht soo doll nachvollziehen wie sich so ein gutes Leben anfühlt. Aber alle meinen (mein gesamtes Umfeld) dass ich es probieren soll und dann sehen werde was bei raus kommt.. Letztes Mal probierte ich es vor paar tagen und wollte mich einweisen lassen doch schaffte es auch nicht aus Angst.

Nur hier hin zuvegetieren (genau wie du) bringt mir auch nichts. Und der Tod erscheint mir auch zu schwarz und dunkel und alleine um dorthin zu gehen..
Für mich erscheint irgendwie alles nicht mit soo viel sinn. noch nicht mal der tod. ABER ich glaube das jeder hier (jetzt klingt das wieder so schnulzig *gg) deshalb auf der erde ist um irgendeinen platz zu füllen.. also irgendwo ist die erfüllung. wir müssen nur weitersuchen, nciht aufgeben und dieses forum hier so nutzen indem wir die ratschläge an nehmen und du und ich in den nächsten tagen einfach mal zu professionellen leuten gehen (du kannst deinen mann als begleitung mitnehmen oder wen auch immer! das mache ich auch! ich nehme wahrscheinlich meine mutter mit ) und dann probieren wir es einfach beide aus!

du kannst nur zu einem therapeuten gehen oder anrufen oder mehere anrufen und termine machen für nur vorgespräche, oder wie ich einfach zu einer klinik gehen und paar tage versuchen zu bleiben oder auch nur mal reden dort.. aber es geht erstmal um diesen einen schritt: etwas tun. hingehen und reingehen und reden. ob dann dableiben in der klinik oder nicht, ist möglich aber muss vlt auch nicht und ist *jetzt* noch nciht wichtig. nur du musst in dich reinhorchen ob es dir ausreicht *nur das gespräch dort zu haben, was getan zu haben ODER ob du noch mehr hilfe brauchst!

wärst du bereit dazu nur einmal einen schritt zu **probieren** mit auch mir zusammen sozusagen? Wir könnten uns ja hier versprechen dass wir einen Schritt tun. Und dann schreiben wir hier wieder wie es ausgegangen ist!?

Du glaubst nicht was ich für eine riesen Angst habe, da ich gerne die Kontrolle behalte oder alles vorausahnen will. Aber Therapie ist ja nicht dazu da das man in Fallen tappt, sondern das man einfach wieder gesund wird! Und ich glaube schon, dass es das dauerhafte, erfüllte Leben gibt mit nur kleinenTiefen. das wird irgendwo sein. Wir werden es finden! Da bin ich mir sicher!

Doch wir müssen erstmal einen kleinen Schritt tun!

Einverstanden?

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Sa., 05.06.2010, 12:56

Und was wir ernten werden wenn wir mal einen Schritt in die richtige Richtung tun in Form von professionelle Hilfe?

Ich glaube: Stolzgefühl, Zufriedenheit, Freude, Bewunderung, Lob, und einfach die Bestätigung, dass es da irgendwo ein schönes dauerhaftes (wo die Tiefen klein bleiben bzw nicht so extrem verlaufen) Leben gibt und eben neue Hoffnung oder vlt auch neue Begeisterung für anderes und vor allen Dingen auch viiel Kraft und Unterstützung bekommen wir.

Und das fühlt sich alles soooo toll an! Ein paar mal hatte ich das ja schon. Und die Erfahrung ist auch für die Zukunft seeehr viel wert! Und dein Mann wird dich ncoh mehr lieben und meine Freunde mich noch mehr bewundern und mögen dann..

Und du fühlst dich mal dann frei! (hatte ich schon mal so!). Nicht die Freiheit im Tod oder in selbstzerstörerischen Handlungen, sondern Freiheit im Sinne von was geschafft zu haben mal, üb der unseren Schatten gesprungen zu sein und die Befreiung und von den vielen oben genannten sachen zu fühlen/ernten.

Du glaubst nicht, wie genial sich das wieder mal anfühlen wrd!

Und vor allen Dingen hilft man uns dann von aussen noch dazu, dass wir das auch dauerhaft ernten können.

Ist das keine schöne Aussicht?

Wir müssen nur mal uns loslassen bzw diese Furcht und einen Sprung machen. So schwer es ist! Aber wir werden nicht tiefer dadurch fallen! Wir werden echt eher was ernten gutes!

Also, ich will es wohl Dienstag probieren! Trotz Angst. Die Angst bekommt mich nicht wieder zurück gezogen mit ihren krallen *pff. Der zeige ich´s. Und ich bringe noch belege mit für meinen einen Freund. Wir haben das so abgemacht und das finde ich auch toll. Weil niemand kann dann mehr sagen: Ich will was ja garnicht wirklich oder tue ja nichts. dann hab ich´s schwarz auf weiss für mich auch...dass ich was getan und probiert habe.

LG
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Lieben Gruss und bis bald!

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Sa., 05.06.2010, 13:04

Und was mir noch einfiel gerade (sorry, dass ich so viel schreibe. Aber ich denke wir könnten uns ja beide vlt ein wenig helfen, da ich mich in dir seeehr wiedererkenne! ):

Was ist wenn du dir 3 Therapeuten raussuchst. Selbst die Therapieform ist erstmal egal. Wobei bei Ängsten und Depression ist wohl Verhaltenstherapie immer ganz gut. Und die rufst du an und schilderst alles von hier! Also,d as was du geschrieben hast.. Das du nicht über deinen Schatten springen kannst hinzugehen.. Ihm oder ihr in die Augen sehen kannst da du schon so oft enttäuscht worden bist usw.

Da wird sich doch einer per Telefon finden, der garantiert dir da raushilft und sei es das er zu dir nachhause kommt oder du ihm per Mail oder Brief von dir erzählst erst!!! Denk bloss nicht, dass es das nicht gibt!

Natürlich musst du dir im Klaren sein, dass man Ängste nur durch Konfrontation irgendwann (noch nicht jetzt vlt aber später wenn du an kraft gewonnen hast) dich stellen musst, damit sie schrumpfen. Und davon bin ich auch nicht befreit! Ich leide auch an einer Angst der ich mich stellen versuche. Ausserdem mehere Sui.Versuche hinter mir auch und Klinikabbrücke genau wie du. Und Stillstand leicht auch..

Aber damit sie schrumpfen jetzt auch nicht ins absolute klateste Wasser springen (wie du es dir wohl ausmalst) sondern mit winzigen oder kleinen Schritten wirst du dann mit Hilfe eines Therapeuten es schaffen! Und denk nicht da draussen gibt es keinen Therapeuten, der mit dir diese Schritte geht!

LG

P.S. Berichte mal, wenn du magst, was du *unternommen hast, um es auszuprobieren. ich mache dasselbe um mich ein Stück weit aus dem Loch zu befreien!
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Lieben Gruss und bis bald!

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