Depression und Libido
Depression und Libido
Hallo zusammen,
es wird ja allgemein behauptet, dass Depressionen einen verminderten Antrieb, d.h. auch sexuellen Antrieb, mit sich bringen.
Meine Frage: Wird damit nur der Antrieb gemeint, sich anderen Menschen in sexueller Absicht zu nähern? Oder auch ein allgemeiner sexueller Antrieb, der nicht das Gegenüber sucht, sondern z.B. auch über SB befriedigt werden kann?
Also: Heißt "Verlust des sexuellen Interesses und der Libido", dass kein Interesse an sexuellem Kontakt mit anderen Menschen mehr besteht, oder heißt es, dass da überhaupt nichts mehr in einem vor sich geht?
Ich frage deshalb, weil in meiner Lebensgeschichte nur ganz ganz selten ein sexuelles Interesse an anderen Menschen vorhanden war. Es war nie so, dass ich mich aktiv auf die Suche gemacht hätte, um einem sexuellen Trieb zu folgen. Die Menschen, mit denen ich Sex hatte, kannte ich schon länger, und dann habe ich den Sex als Ausdruck "intensiverer Nähe" wahrgenommen, v.a. wenn man vorher längere Zeit getrennt gewesen war.
Jetzt frage ich mich, ob ich schon mein Leben lang an Depressionen leide, weil ich diesen sexuellen Trieb, der einen in die Arme anderer Menschen treibt, einfach nicht kenne. Ich kann z.B. auch sehr gut mit mir selbst auskommen, brauche keinen Kontakt.
Trotzdem macht mir Sex Spaß, SB auch. Ich kann aber auch sehr lange Zeit ohne. Manchmal vergesse ich es für Wochen.
Ist mein Mangel an sexuellem Antrieb nun depressionsbedingt oder liegt da evtl ein anderes Problem vor?
lg Clara
PS: Hier noch der Anlass -
Ich bin heute bei diesem ersten Sonnenschein in den Park. Habe mich auf den Rasen gelegt (völlig schlapp und erschöpft, da noch ein bisschen erkältet), und vor mich hingedöst. Fühlte mich gut und entspannt dabei. Einmal setzte ich mich hin und sah die ersten Pärchen herumspazieren. Da setzte bei mir ein schlechtes Gefühl ein, als müsse ich mich "schämen", dass ich keinen Antrieb verspüre (und seit Jahren nicht verspüre bzw noch nie verspürt habe), mich ebenfalls mal auf die Suche zu machen, damit ich mit einem Partner durch den Park spazieren kann.
es wird ja allgemein behauptet, dass Depressionen einen verminderten Antrieb, d.h. auch sexuellen Antrieb, mit sich bringen.
Meine Frage: Wird damit nur der Antrieb gemeint, sich anderen Menschen in sexueller Absicht zu nähern? Oder auch ein allgemeiner sexueller Antrieb, der nicht das Gegenüber sucht, sondern z.B. auch über SB befriedigt werden kann?
Also: Heißt "Verlust des sexuellen Interesses und der Libido", dass kein Interesse an sexuellem Kontakt mit anderen Menschen mehr besteht, oder heißt es, dass da überhaupt nichts mehr in einem vor sich geht?
Ich frage deshalb, weil in meiner Lebensgeschichte nur ganz ganz selten ein sexuelles Interesse an anderen Menschen vorhanden war. Es war nie so, dass ich mich aktiv auf die Suche gemacht hätte, um einem sexuellen Trieb zu folgen. Die Menschen, mit denen ich Sex hatte, kannte ich schon länger, und dann habe ich den Sex als Ausdruck "intensiverer Nähe" wahrgenommen, v.a. wenn man vorher längere Zeit getrennt gewesen war.
Jetzt frage ich mich, ob ich schon mein Leben lang an Depressionen leide, weil ich diesen sexuellen Trieb, der einen in die Arme anderer Menschen treibt, einfach nicht kenne. Ich kann z.B. auch sehr gut mit mir selbst auskommen, brauche keinen Kontakt.
Trotzdem macht mir Sex Spaß, SB auch. Ich kann aber auch sehr lange Zeit ohne. Manchmal vergesse ich es für Wochen.
Ist mein Mangel an sexuellem Antrieb nun depressionsbedingt oder liegt da evtl ein anderes Problem vor?
lg Clara
PS: Hier noch der Anlass -
Ich bin heute bei diesem ersten Sonnenschein in den Park. Habe mich auf den Rasen gelegt (völlig schlapp und erschöpft, da noch ein bisschen erkältet), und vor mich hingedöst. Fühlte mich gut und entspannt dabei. Einmal setzte ich mich hin und sah die ersten Pärchen herumspazieren. Da setzte bei mir ein schlechtes Gefühl ein, als müsse ich mich "schämen", dass ich keinen Antrieb verspüre (und seit Jahren nicht verspüre bzw noch nie verspürt habe), mich ebenfalls mal auf die Suche zu machen, damit ich mit einem Partner durch den Park spazieren kann.
- Werbung
Hi Clara (Sandy liegt mir immer noch in den tippenden Fingern... ),
ich antworte Dir mal einfach so von mir aus, "fachlich" kann ich nicht, jedenfalls wollen wir uns hier ja auf Patientenebene austauschen, den Rest überlassen wir unseren Theras...
Was ich bisher von Dir gelesen habe, lässt mich wissen, dass Deine psychische Struktur eine depressive ist, Dein Erleben möglicherweise so geprägt.
Du warst meines Wissens nie in einer Klinik deswegen (verzeih, wenn ich mich täusche) und nimmst auch keine Medikamente (oder erst seit Beginn der Therapie???).
Du hast einen Vollzeitjob, weißt Deine wenige verbleibende Zeit auszufüllen mit Interessen.
Du hast hin und wieder eine Beziehung mit einem Mann, Du hast Freundinnen...
Ich denke, was Du über "Depression und Libido" schreibst, trifft (das nehme ich jetzt mal an), auf schwer kranke Depressive zu.
Was Du aber über Dich schreibst, deutet meiner Meinung nach nicht auf einen "Mangel" hin, nur weil Du in dem, was Du liest, Deine Bedürfnisse nicht wiederfinden kannst. Was Du schreibst, hört sich nämlich so normal an, dass ich überhaupt keinen Sinn darin sehe, sich nun weiter selbst als depressiv zu diagnostizieren, viel mehr, als Du das wahrscheinlich bist, nur weil Du meinst, Du hättest "nicht genug Sexualtrieb"...
Wenn es Dir tatsächlich nicht fehlt, bzw. Dir nicht nach "mehr" ist, wenn Du es über Wochen "vergisst", was doch eigentlich dann ganz dem eigenen Bedürfnis entspricht...also, was sollte daran "falsch" sein?? Was nagt denn da an Dir und lässt Fragen in Dir aufkommen, ob das nicht zu wenig sei...?
Ich denke, schwer Depressive erleben das womöglich ganz anders.
Die sind aber in ihrem Gefühlserleben auch so sehr eingeschränkt, dass kaum mehr eine Regung übrig bleibt, schon gar keine sexuelle Regung.
Ich bin auch wegen depressiven Episoden, einem depressivem Gesamtbild in Therapie. Jedoch auch von einem solchen Schweregrad, dass eben mein Gefühlserleben nicht so beeinträchtigt ist, dass ich z.B. Schwierigkeiten hätte, meiner Arbeit und meinen Erledigungen nachzugehen...
Die Analyse hat meine Libido aber dennoch geweckt, die verschüttet war eben durch die selbstgenährten Zweifel an meiner Attraktivität. Ich erlebe mich jetzt tatsächlich bedürftiger, mit mehr Lust. Und gleichzeitig probiere ich aktiver, (einen) neue(n) Partner zu finden, um nicht immer auf SB angwiesen zu sein. Für mich steht das in direktem Zusammenhang mit meinem Selbst-Erwachen in der Analyse...
Kann ja sein, dass sich mit den Jahren bei Dir dieses Bedürfnis auch noch mal ändert...
Lieben Gruß
Dunkle
ich antworte Dir mal einfach so von mir aus, "fachlich" kann ich nicht, jedenfalls wollen wir uns hier ja auf Patientenebene austauschen, den Rest überlassen wir unseren Theras...
Was ich bisher von Dir gelesen habe, lässt mich wissen, dass Deine psychische Struktur eine depressive ist, Dein Erleben möglicherweise so geprägt.
Du warst meines Wissens nie in einer Klinik deswegen (verzeih, wenn ich mich täusche) und nimmst auch keine Medikamente (oder erst seit Beginn der Therapie???).
Du hast einen Vollzeitjob, weißt Deine wenige verbleibende Zeit auszufüllen mit Interessen.
Du hast hin und wieder eine Beziehung mit einem Mann, Du hast Freundinnen...
Ich denke, was Du über "Depression und Libido" schreibst, trifft (das nehme ich jetzt mal an), auf schwer kranke Depressive zu.
Was Du aber über Dich schreibst, deutet meiner Meinung nach nicht auf einen "Mangel" hin, nur weil Du in dem, was Du liest, Deine Bedürfnisse nicht wiederfinden kannst. Was Du schreibst, hört sich nämlich so normal an, dass ich überhaupt keinen Sinn darin sehe, sich nun weiter selbst als depressiv zu diagnostizieren, viel mehr, als Du das wahrscheinlich bist, nur weil Du meinst, Du hättest "nicht genug Sexualtrieb"...
Wenn es Dir tatsächlich nicht fehlt, bzw. Dir nicht nach "mehr" ist, wenn Du es über Wochen "vergisst", was doch eigentlich dann ganz dem eigenen Bedürfnis entspricht...also, was sollte daran "falsch" sein?? Was nagt denn da an Dir und lässt Fragen in Dir aufkommen, ob das nicht zu wenig sei...?
Ich denke, schwer Depressive erleben das womöglich ganz anders.
Die sind aber in ihrem Gefühlserleben auch so sehr eingeschränkt, dass kaum mehr eine Regung übrig bleibt, schon gar keine sexuelle Regung.
Ich bin auch wegen depressiven Episoden, einem depressivem Gesamtbild in Therapie. Jedoch auch von einem solchen Schweregrad, dass eben mein Gefühlserleben nicht so beeinträchtigt ist, dass ich z.B. Schwierigkeiten hätte, meiner Arbeit und meinen Erledigungen nachzugehen...
Die Analyse hat meine Libido aber dennoch geweckt, die verschüttet war eben durch die selbstgenährten Zweifel an meiner Attraktivität. Ich erlebe mich jetzt tatsächlich bedürftiger, mit mehr Lust. Und gleichzeitig probiere ich aktiver, (einen) neue(n) Partner zu finden, um nicht immer auf SB angwiesen zu sein. Für mich steht das in direktem Zusammenhang mit meinem Selbst-Erwachen in der Analyse...
Kann ja sein, dass sich mit den Jahren bei Dir dieses Bedürfnis auch noch mal ändert...
Lieben Gruß
Dunkle
Hallo ClaraZ.,
erst einmal tritt Lustlosigkeit ja nicht unbedingt bei jedem depressiven Menschen auf. Es ist oft, muss aber nicht unbedingt eine Begleiterscheinung sein. Auch die Art der Lustlosigkeit kann variieren. Ich persönlich unterscheide auch immer zwischen Libido allgemein, eher auf SB bezogen, und Lust auf Sex mit einem anderen Menschen. Was die Depression betrifft, so war es bei mir größtenteils so (bin auch langjährige Patientin), dass meine Lust davon nicht beeinträchtigt war (wenn, dann eher durch Medikamente), und zwar ebenso Lust auf SB wie auch Lust auf einen Menschen bzw. der Wunsch, einem Menschen körperlich nahe zu kommen (ist ja nicht nur Verlangen nach Sex, sondern auch Liebe, Verbundenheit usw.). Oft war der Gedanke an Sex auch tröstlich im Sinne, die Depression dabei mal zu vergessen.
erst einmal tritt Lustlosigkeit ja nicht unbedingt bei jedem depressiven Menschen auf. Es ist oft, muss aber nicht unbedingt eine Begleiterscheinung sein. Auch die Art der Lustlosigkeit kann variieren. Ich persönlich unterscheide auch immer zwischen Libido allgemein, eher auf SB bezogen, und Lust auf Sex mit einem anderen Menschen. Was die Depression betrifft, so war es bei mir größtenteils so (bin auch langjährige Patientin), dass meine Lust davon nicht beeinträchtigt war (wenn, dann eher durch Medikamente), und zwar ebenso Lust auf SB wie auch Lust auf einen Menschen bzw. der Wunsch, einem Menschen körperlich nahe zu kommen (ist ja nicht nur Verlangen nach Sex, sondern auch Liebe, Verbundenheit usw.). Oft war der Gedanke an Sex auch tröstlich im Sinne, die Depression dabei mal zu vergessen.
Das ist wohl eine Henne-und-Ei-Frage ... Es ist jedenfalls möglich, dass ein geringes sexuelles Bedürfnis einfach normal für dich ist - ob das wahrscheinlich ist, ist schwer zu sagen. Ebenso ist möglich, dass es einen bestimmten Punkt, ein Ereignis, eine Entwicklung o.ä. in deinem Leben gab, die 1. die Depression ausgelöst hat und 2. dafür sorgt, dass Sex in deinem Leben eine geringe Rolle spielt. Ich würde dann aber nicht auch automatisch schließen, dass 2. aufgrund von 1. entstanden ist oder umgekehrt.Ist mein Mangel an sexuellem Antrieb nun depressionsbedingt oder liegt da evtl ein anderes Problem vor?
Hallo Dunkle & luciabava,
(Dunkle, du kannst mich jetzt wieder Sandy nennen, wenn du noch magst. )
die Sache ist die, dass ich jetzt seit fast 1,5 Jahren Therapie mache und was die Libido angeht, sich bei mir null verändert hat. (Ich hatte/habe hin und wieder intensive erotische Phantasien mit meinen Thera, aber die hatte ich vor der Therapie mit anderen Männern auch schon). Ich habe allerdings nicht aus sexuellen Problemen heraus eine Therapie begonnen. Sexualität (z.Z. nur SB) läuft in meinem Leben halt so mit, so wie man sich halt ab und zu einen Urlaub gönnt und dann wegfährt. Es dreht sich nicht alles um dieses Thema.
Einerseits bedeutet dies keinen besonderen Leidensdruck. Andererseits aber fühle ich mich manchmal wie ein verarmter Mensch, der andere dabei beobachtet, wie sie im Cabrio ans Meer fahren, um dort Spaß zu haben. Dann fühle ich mich plötzlich isoliert und zurückgelassen, und dass trägt dann zu einer Intensivierung meiner Depression, einem Gefühl der Leere, bei.
Dann zum anderen natürlich die alten Über-Ich-Geschichten, wie "mit der sandy stimmt irgendwas nicht, dass die immer so für sich ist...", "die Sandy ist nur zu bequem, sich mal auf die Suche zu machen..." etc.
Aber im Grunde ist es v.a. dieses Leeregefühl, ohne dass in mir der Wunsch nach Partner, Familie oder mehr Freunde aufkommen würde.
Ich vermute, dass ist beim größten Teil der Bevölkerung dieser Erde mit die Hauptursache für sexuelle Aktivitäten, oder? - Vielleicht ist der sexuelle Antrieb ja im Grunde nur der Versuch der Abwehr des Gefühls von Leere???
Liebe Grüße, Sandy
(Dunkle, du kannst mich jetzt wieder Sandy nennen, wenn du noch magst. )
die Sache ist die, dass ich jetzt seit fast 1,5 Jahren Therapie mache und was die Libido angeht, sich bei mir null verändert hat. (Ich hatte/habe hin und wieder intensive erotische Phantasien mit meinen Thera, aber die hatte ich vor der Therapie mit anderen Männern auch schon). Ich habe allerdings nicht aus sexuellen Problemen heraus eine Therapie begonnen. Sexualität (z.Z. nur SB) läuft in meinem Leben halt so mit, so wie man sich halt ab und zu einen Urlaub gönnt und dann wegfährt. Es dreht sich nicht alles um dieses Thema.
Einerseits bedeutet dies keinen besonderen Leidensdruck. Andererseits aber fühle ich mich manchmal wie ein verarmter Mensch, der andere dabei beobachtet, wie sie im Cabrio ans Meer fahren, um dort Spaß zu haben. Dann fühle ich mich plötzlich isoliert und zurückgelassen, und dass trägt dann zu einer Intensivierung meiner Depression, einem Gefühl der Leere, bei.
Einmal das oben erwähnte Gefühl, nicht am Leben so teilnehmen zu können, wie andere. Es entsteht im Vergleich mit anderen dann ein Gefühl der Leere. Aber dieses Gefühl führt bei mir eben nicht dazu, dass ich dann einen Antrieb entwickeln würde, auf Partner- und Freundschaftssuche zu gehen, um das Leben nicht mehr größtenteils alleine zu beobachten.Dunkle hat geschrieben:also, was sollte daran "falsch" sein?? Was nagt denn da an Dir und lässt Fragen in Dir aufkommen, ob das nicht zu wenig sei...?
Dann zum anderen natürlich die alten Über-Ich-Geschichten, wie "mit der sandy stimmt irgendwas nicht, dass die immer so für sich ist...", "die Sandy ist nur zu bequem, sich mal auf die Suche zu machen..." etc.
Aber im Grunde ist es v.a. dieses Leeregefühl, ohne dass in mir der Wunsch nach Partner, Familie oder mehr Freunde aufkommen würde.
Hattest du vorher deine Libido wahrgenommen? Oder ist sie tatsächlich erst während der Analyse geweckt worden, wie du so treffend schreibst. Wie lange hat das gedauert?Die Analyse hat meine Libido aber dennoch geweckt, die verschüttet war eben durch die selbstgenährten Zweifel an meiner Attraktivität. Ich erlebe mich jetzt tatsächlich bedürftiger, mit mehr Lust.
luciabava hat geschrieben:Oft war der Gedanke an Sex auch tröstlich im Sinne, die Depression dabei mal zu vergessen.
Ich vermute, dass ist beim größten Teil der Bevölkerung dieser Erde mit die Hauptursache für sexuelle Aktivitäten, oder? - Vielleicht ist der sexuelle Antrieb ja im Grunde nur der Versuch der Abwehr des Gefühls von Leere???
Manchmal frage ich mich, ob eine "verhinderte Libido" (z.B. dass ich dieses Bedürfnis einfach komplett verdrängt habe) bei mir für meine Depressionen zuständig ist?? Oder ob ich einfach zur Asexualität neige, also generell eher antriebslos bzw mit wenig ehrgeiz ausgestattet bin.Ich würde dann aber nicht auch automatisch schließen, dass 2. aufgrund von 1. entstanden ist oder umgekehrt.
Liebe Grüße, Sandy
- Werbung
Ja, ich denke, das ist gut möglich. Jedenfalls bedeuten sexuelle Aktivitäten für viele Menschen Lebensfreude, Lebendigkeit, sich spüren (einen Sinn spüren?). Ist die Frage, ob das Gefühle sind, die genausogut durch ein paar Stunden Sport, durch leckeres Essen oder einen Kinobesuch erreicht werden könnten oder ob es da doch einen Unterschied gibt. Ich denke, ja, es ist ein Unterschied - aber vielleicht ist es bei dir einfach nur anders?!SandyZ. hat geschrieben:luciabava hat geschrieben:Oft war der Gedanke an Sex auch tröstlich im Sinne, die Depression dabei mal zu vergessen.
Ich vermute, dass ist beim größten Teil der Bevölkerung dieser Erde mit die Hauptursache für sexuelle Aktivitäten, oder? - Vielleicht ist der sexuelle Antrieb ja im Grunde nur der Versuch der Abwehr des Gefühls von Leere???
Vermutest du dabei nicht schon, dass du das Bedürfnis tatsächlich komplett verdrängt hast - es also eigentlich auch bei dir vorhanden wäre? Wenn du asexuell wärst, wärst du's wahrscheinlich einfach, ganz ohne Verdrängung, oder? Ich denke, es ist vor allem wichtig, ob es dich unglücklich macht oder nicht. Aber da sind wir wieder bei der Henne-und-Ei-Frage.Manchmal frage ich mich, ob eine "verhinderte Libido" (z.B. dass ich dieses Bedürfnis einfach komplett verdrängt habe) bei mir für meine Depressionen zuständig ist?? Oder ob ich einfach zur Asexualität neige, also generell eher antriebslos bzw mit wenig ehrgeiz ausgestattet bin.Ich würde dann aber nicht auch automatisch schließen, dass 2. aufgrund von 1. entstanden ist oder umgekehrt.
Liebe Grüße, luciabava
Hallo luciabava,
Also, wie schon gesagt, Zweisamkeit und Sex - wenn es mit dem richtigen Menschen geschieht - finde ich auch angenehm, bloß ich unternehme irgendwie nichts, um dies zu erhalten. Da es für mich keine lebensnotwendige Angelegenheit ist, hole ich es mir nicht.
Allerdings würde Zweisamkeit und Sex auf meiner täglichen Aktivitätenliste stehen, könnte ich es für mich alleine bewerkstelligen, so wie ich regelmäßig Joggen gehe, oder mir was Feines koche, ins Kino gehe. Diese Dinge kann ich alleine tun, also tue ich sie. Für Sex und Zweisamkeit bräuchte ich andere, deshalb tue ich es nicht.
Hier stoße ich an dann an meinen Widerstand: Wenn ich andere Menschen erst "organisieren" muss, um mir diesen Spaß zu leisten, dann lasse ich es.
Ich weiß nicht, warum es so ist. Bequemlichkeit? Soziale Angst? Konfliktscheu? Depression? Unlust auf andere? Selbstgenügsamkeit?
LG Sandy
Ich denke wie du, dass es da durchaus qualitative Unterschiede gibt, v.a. welche Auswirkungen sie auf mein Allgemeinbefinden haben.Ist die Frage, ob das Gefühle sind, die genausogut durch ein paar Stunden Sport, durch leckeres Essen oder einen Kinobesuch erreicht werden könnten oder ob es da doch einen Unterschied gibt. Ich denke, ja, es ist ein Unterschied - aber vielleicht ist es bei dir einfach nur anders?!
Also, wie schon gesagt, Zweisamkeit und Sex - wenn es mit dem richtigen Menschen geschieht - finde ich auch angenehm, bloß ich unternehme irgendwie nichts, um dies zu erhalten. Da es für mich keine lebensnotwendige Angelegenheit ist, hole ich es mir nicht.
Allerdings würde Zweisamkeit und Sex auf meiner täglichen Aktivitätenliste stehen, könnte ich es für mich alleine bewerkstelligen, so wie ich regelmäßig Joggen gehe, oder mir was Feines koche, ins Kino gehe. Diese Dinge kann ich alleine tun, also tue ich sie. Für Sex und Zweisamkeit bräuchte ich andere, deshalb tue ich es nicht.
Hier stoße ich an dann an meinen Widerstand: Wenn ich andere Menschen erst "organisieren" muss, um mir diesen Spaß zu leisten, dann lasse ich es.
Ich weiß nicht, warum es so ist. Bequemlichkeit? Soziale Angst? Konfliktscheu? Depression? Unlust auf andere? Selbstgenügsamkeit?
Ich bin mir nicht sicher. Entweder bin ich zufrieden so wie es ist, oder ich ignoriere ganz einfach das Problem, tue so als sei da nichts, als sei ich zufrieden. Wie schon gesagt, ich bin mir da völlig im Unklaren drüber.Ich denke, es ist vor allem wichtig, ob es dich unglücklich macht oder nicht.
LG Sandy
Da es wieder Thema in der Therapie ist:
Ich suche keine sexuellen, lustvollen Begegnungen. Ich tue nichts dafür. Woran merke ich, ob ich evtl. einen solchen Wunsch unterdrücke oder verdränge?
Mein Therapeut schien überrascht, als ich ihm von schönen sexuellen Momenten erzählte und als er mich fragte, ob ich denn solche Erfahrungen nicht wieder suchen würde, ich ehrlicherweise antwortete, dass dem nicht so sei. Es war zwar schön damals, aber ich bin nicht "süchtig" danach bzw. tue aktiv nichts, um solche Begegnungen zu wiederholen.
Was geht mir da ab?
Anscheinend geht es dem Rest der Welt anders?
Wie sieht es bei euch aus? Woran kann ich bemerken, ob ich ein Wunsch, auf die Suche zu gehen, da ist, auch wenn ich ihn nicht spüre???
lg Sandy
Ich suche keine sexuellen, lustvollen Begegnungen. Ich tue nichts dafür. Woran merke ich, ob ich evtl. einen solchen Wunsch unterdrücke oder verdränge?
Mein Therapeut schien überrascht, als ich ihm von schönen sexuellen Momenten erzählte und als er mich fragte, ob ich denn solche Erfahrungen nicht wieder suchen würde, ich ehrlicherweise antwortete, dass dem nicht so sei. Es war zwar schön damals, aber ich bin nicht "süchtig" danach bzw. tue aktiv nichts, um solche Begegnungen zu wiederholen.
Was geht mir da ab?
Anscheinend geht es dem Rest der Welt anders?
Wie sieht es bei euch aus? Woran kann ich bemerken, ob ich ein Wunsch, auf die Suche zu gehen, da ist, auch wenn ich ihn nicht spüre???
lg Sandy
Ich weiß ja nicht, wo meine Problematik besser rein passt.
Hier, oder ins Forum Depression.
Also, ich hatte vor drei Jahren eine sehr schwere Depression. Mit allem was dazugehört. Völlig gefühllos ("Zombie"), Pseudodemenz, Suizidgedanken....
Aber ich habe es überstanden, bin so wieder völlig gesund. Ich habe wieder Gefühle, Lebensfreude, Interesse für unheimlich viele Dinge, habe meinen Humor wieder, bin arbeitsfähig. Kurz gesagt ich habe mein Leben wieder und liebe es.
Bis auf eins. Ich habe in der Depression auch vollkommen meine Libido verloren. Ich dachte, das wird auch wieder, aber nun fühle ich mich schon zwei Jahre wieder gesund und wohl. Aber meine Libido ist winfach wie weggeblasen.
Ein komisches Gefühl, da ich vorher eine ganz normale Libido hatte, ich Sex sehr genossen hab.
Als es mir winige Zeit wieder gut ging, dachte ich. Ach probiers einfach, lass dich auf Frauen ein. Wenn es dann dazu kommt, wird die Lust schon wieder kommen. Also hab ich es auch gemacht. Aber dem war nicht so. Ich bin also aktiv auf Partnersuche gegangen. Ich hab auch eine sehr hübsche Frau kennengelernt, mit der ich mich gut verstand.
In die ich mich aufgrund ihrer Persönlichkeit verliebt hab. Wir kamen uns also näher, küssten uns. Es war schön, aber ich spürte keine sexuelle Erregung. Wie das halt so ist, irgendwann kam es dazu dass wir (wohl eher sie ) halt miteinander schlafen wollten. Ich ahnte schon, dass es wahrscheinlich nicht klappen wird. Deshalb hab ich mir sicherheitshalber Viagra besorgt. Das erste mal probierte ich es ohne. Aber es klappte nicht. (ich sagte einfach ich bin zu aufgeregt, was aber nicht der Wahrheit entsprach). Früher, als ich noch eine Libido hatte war ich aufgeregt, aber eben auch unendliche Lust und daher auch ohne Probleme eine Erektion. Also hab ich schnell heimlich Viagra genommen. Mit Viagra klappte auch der Sex. Für sie war es schön. Für mich war es unwirklich. Ich empfand nichts. Ich hatte zwar eine Erektion dank des Viagras (ein klitzekleiner Funken sexuelle Gefühle muss dahingehend also in meinem Gehirn schon noch funktionieren, sonst wirkt ja Viagra nicht). Aber ich empfand nichts. beim Sex. Einfach keine Lust im Kopf. Der Orgasmus war auch schwer zu erreichen. Positiv war, dass ich so lange durchhielt.
Und als ich einen Orgasmus hatte. Nichts, keine "Explosion" im Gehirn. Vielleicht ein ganz dumpfes Gefühl. Wir waren mehrere Monate zusammen. Hatten auch mehrmals die Woche Sex. Und dank Viagra klappte es auch mit dem Sex. Aber irgendwann ertrug ich es nicht mehr. Denn es änderte sich nichts an meinem Lustempfinden. Ich sagte ihr das ganze. Anfangs hielt sie noch zu mir. Sie konnte es wohl nicht glauben, dass ich wirklich keine Lust mehr empfinden kann. Doch ohne Viagra bekam ich keine Erektion, da ich eben einfach keine Lust auf Sex habe. Und das obwohl sich eine wunderschöne Frau an mich kuschelt, mich streichelt, mich küsst. Da ist nichts mehr da in meinem Kopf.
Nach einigen Wochen des Lebens als "altes Ehepaar" war dann auch Schluss. sie sagte mir sie könne das einfach nicht, eine sexlose Beziehung führen. Schon frustrierend, aber ich kann sie verstehen. Ich hätte auch nicht ewig ohne Sex leben können.
Bis heute hat sich nichts dabei geändert. Meine Libido ist und bleibt Null, obwohl es mir sonst wirklich gut geht.
Hätt ich mir auch niemals träumen lassen, dass ich weiß wie man sich als Asexueller fühlt.
Aber natürlich ist es auch extrem belastend. Immer wenn ich jemand kennenlerne, und ich merke, dass da Interesse an meiner Person vorhanden ist, dann kann ich einfach nicht so handeln wie ich will. (hatte zwecks Selbsbewusstseinsstärkung auch einige ONS. (kann sehr leicht auf Menschen zugehen) Macht mir aber natürlich auch nicht den geringsten Spaß mehr. (Ist ja "Arbeit"
Ich würde mich ja gerne wieder auf eine Beziehung einlassen. An Chancen mangelt es mir nicht.
Natürlich ist es schwer, damit zurechtzukommen. Es greift mein männliches Selbsbewusstsein an.
Aber ich hab gelernt damit zurechtzukommen.
Ist halt so
Ich kann ja auch gut ohne Sexualität leben. (wenn kein Trieb,keine Lust vorhanden ist ist das halt so) Das ich das mal sagen würde hätt ich auch nie gedacht, da ich eben vor der Erkrankung einen starken Sexualtrieb hatte)
Aber ich möchte auf eines nicht verzichten müssen. Auf Partnerschaften.
Mir fehlt die körperliche Nähe, das gemeinsam einschlafen mit einer einem so lieben Person.
Natürlich würde ich am liebsten wieder meine Libido zurück haben. Wenigstens irgendeine.
Aber es gibt keine Medikamente. Und depressiv bin ich schon lange nicht mehr.
Garnicht mal so extrem selten lese ich von Frauen, die ebenfalls keinen Sex wollen. Ja so jemanden bräuchte ich. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich das jemals schreibe. Schade, dass man das aber nicht erkennt.
So traue ich mich ja garnicht mehr aktiv zu werden bzgl. Partnerschaft. Denn der Aufwand, steht den Erfolgsaussichten diametral entgegen.
Schon schlimm irgendwie
Hier, oder ins Forum Depression.
Also, ich hatte vor drei Jahren eine sehr schwere Depression. Mit allem was dazugehört. Völlig gefühllos ("Zombie"), Pseudodemenz, Suizidgedanken....
Aber ich habe es überstanden, bin so wieder völlig gesund. Ich habe wieder Gefühle, Lebensfreude, Interesse für unheimlich viele Dinge, habe meinen Humor wieder, bin arbeitsfähig. Kurz gesagt ich habe mein Leben wieder und liebe es.
Bis auf eins. Ich habe in der Depression auch vollkommen meine Libido verloren. Ich dachte, das wird auch wieder, aber nun fühle ich mich schon zwei Jahre wieder gesund und wohl. Aber meine Libido ist winfach wie weggeblasen.
Ein komisches Gefühl, da ich vorher eine ganz normale Libido hatte, ich Sex sehr genossen hab.
Als es mir winige Zeit wieder gut ging, dachte ich. Ach probiers einfach, lass dich auf Frauen ein. Wenn es dann dazu kommt, wird die Lust schon wieder kommen. Also hab ich es auch gemacht. Aber dem war nicht so. Ich bin also aktiv auf Partnersuche gegangen. Ich hab auch eine sehr hübsche Frau kennengelernt, mit der ich mich gut verstand.
In die ich mich aufgrund ihrer Persönlichkeit verliebt hab. Wir kamen uns also näher, küssten uns. Es war schön, aber ich spürte keine sexuelle Erregung. Wie das halt so ist, irgendwann kam es dazu dass wir (wohl eher sie ) halt miteinander schlafen wollten. Ich ahnte schon, dass es wahrscheinlich nicht klappen wird. Deshalb hab ich mir sicherheitshalber Viagra besorgt. Das erste mal probierte ich es ohne. Aber es klappte nicht. (ich sagte einfach ich bin zu aufgeregt, was aber nicht der Wahrheit entsprach). Früher, als ich noch eine Libido hatte war ich aufgeregt, aber eben auch unendliche Lust und daher auch ohne Probleme eine Erektion. Also hab ich schnell heimlich Viagra genommen. Mit Viagra klappte auch der Sex. Für sie war es schön. Für mich war es unwirklich. Ich empfand nichts. Ich hatte zwar eine Erektion dank des Viagras (ein klitzekleiner Funken sexuelle Gefühle muss dahingehend also in meinem Gehirn schon noch funktionieren, sonst wirkt ja Viagra nicht). Aber ich empfand nichts. beim Sex. Einfach keine Lust im Kopf. Der Orgasmus war auch schwer zu erreichen. Positiv war, dass ich so lange durchhielt.
Und als ich einen Orgasmus hatte. Nichts, keine "Explosion" im Gehirn. Vielleicht ein ganz dumpfes Gefühl. Wir waren mehrere Monate zusammen. Hatten auch mehrmals die Woche Sex. Und dank Viagra klappte es auch mit dem Sex. Aber irgendwann ertrug ich es nicht mehr. Denn es änderte sich nichts an meinem Lustempfinden. Ich sagte ihr das ganze. Anfangs hielt sie noch zu mir. Sie konnte es wohl nicht glauben, dass ich wirklich keine Lust mehr empfinden kann. Doch ohne Viagra bekam ich keine Erektion, da ich eben einfach keine Lust auf Sex habe. Und das obwohl sich eine wunderschöne Frau an mich kuschelt, mich streichelt, mich küsst. Da ist nichts mehr da in meinem Kopf.
Nach einigen Wochen des Lebens als "altes Ehepaar" war dann auch Schluss. sie sagte mir sie könne das einfach nicht, eine sexlose Beziehung führen. Schon frustrierend, aber ich kann sie verstehen. Ich hätte auch nicht ewig ohne Sex leben können.
Bis heute hat sich nichts dabei geändert. Meine Libido ist und bleibt Null, obwohl es mir sonst wirklich gut geht.
Hätt ich mir auch niemals träumen lassen, dass ich weiß wie man sich als Asexueller fühlt.
Aber natürlich ist es auch extrem belastend. Immer wenn ich jemand kennenlerne, und ich merke, dass da Interesse an meiner Person vorhanden ist, dann kann ich einfach nicht so handeln wie ich will. (hatte zwecks Selbsbewusstseinsstärkung auch einige ONS. (kann sehr leicht auf Menschen zugehen) Macht mir aber natürlich auch nicht den geringsten Spaß mehr. (Ist ja "Arbeit"
Ich würde mich ja gerne wieder auf eine Beziehung einlassen. An Chancen mangelt es mir nicht.
Natürlich ist es schwer, damit zurechtzukommen. Es greift mein männliches Selbsbewusstsein an.
Aber ich hab gelernt damit zurechtzukommen.
Ist halt so
Ich kann ja auch gut ohne Sexualität leben. (wenn kein Trieb,keine Lust vorhanden ist ist das halt so) Das ich das mal sagen würde hätt ich auch nie gedacht, da ich eben vor der Erkrankung einen starken Sexualtrieb hatte)
Aber ich möchte auf eines nicht verzichten müssen. Auf Partnerschaften.
Mir fehlt die körperliche Nähe, das gemeinsam einschlafen mit einer einem so lieben Person.
Natürlich würde ich am liebsten wieder meine Libido zurück haben. Wenigstens irgendeine.
Aber es gibt keine Medikamente. Und depressiv bin ich schon lange nicht mehr.
Garnicht mal so extrem selten lese ich von Frauen, die ebenfalls keinen Sex wollen. Ja so jemanden bräuchte ich. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich das jemals schreibe. Schade, dass man das aber nicht erkennt.
So traue ich mich ja garnicht mehr aktiv zu werden bzgl. Partnerschaft. Denn der Aufwand, steht den Erfolgsaussichten diametral entgegen.
Schon schlimm irgendwie
Okay, also scheinbar kennen dieses Problem wenige Leute. was das ganze für mich nicht einfacher macht. Im Gegenteil.
Weil mich die Thematik zunehmend belastet, hab ich nach langer Zeit wieder ärztliche Hilfe aufgesucht. Wirklich weitergeholfen hat es mir aber garnicht.
Ich habe nur vorher im Internet recherchiert und bin draufgekommen, dass es ein Medikament gibt, Wellbutrin, was bei einigen Menschen auch postive Effekte bzgl. Libido haben soll. Das hab ich vorgeschlagenen und der Psychiater meinte, dass man das durchaus ausprobieren kann. Hab lange Zeit gezögert es auszuprobieren, weil ich schon lange keine Medikamente mehr nehme. Ich sonst keinerlei Depressionssymptome mehr habe. Gut, vorgestern hab ich mich getraut und hab in der Früh eine Tablette genommen.
Nach einer Stunde wurde ich unheimlich müde, obwohl gerade aufgestanden und gefrühstückt. Also nichts von der "erhofften Wirkung". Und musste mich niederlegen. Schlief den ganzen Tag. wachte erst so gegen 17 Uhr wieder auf. Dann begann ich zu schwitzen, mir war schlecht und ich hatte starke Kopfschmerzen. Musste mich übergeben. Schlief dann wieder bis ca. Mitternacht. Wieder übergeben. Außerdem waren meine Augen etwas verschwommen.
Am nächsten Tag wachte ich wieder so um 10 Uhr auf. Noch ein bisschen benommen, aber es ging wieder.
Heute gehts mir wieder gut.
War also leider ein Schuss in den Ofen.
Das war jetzt meine letzte Hoffnung, und macht mich gerade ziemlich fertig.
Weil mich die Thematik zunehmend belastet, hab ich nach langer Zeit wieder ärztliche Hilfe aufgesucht. Wirklich weitergeholfen hat es mir aber garnicht.
Ich habe nur vorher im Internet recherchiert und bin draufgekommen, dass es ein Medikament gibt, Wellbutrin, was bei einigen Menschen auch postive Effekte bzgl. Libido haben soll. Das hab ich vorgeschlagenen und der Psychiater meinte, dass man das durchaus ausprobieren kann. Hab lange Zeit gezögert es auszuprobieren, weil ich schon lange keine Medikamente mehr nehme. Ich sonst keinerlei Depressionssymptome mehr habe. Gut, vorgestern hab ich mich getraut und hab in der Früh eine Tablette genommen.
Nach einer Stunde wurde ich unheimlich müde, obwohl gerade aufgestanden und gefrühstückt. Also nichts von der "erhofften Wirkung". Und musste mich niederlegen. Schlief den ganzen Tag. wachte erst so gegen 17 Uhr wieder auf. Dann begann ich zu schwitzen, mir war schlecht und ich hatte starke Kopfschmerzen. Musste mich übergeben. Schlief dann wieder bis ca. Mitternacht. Wieder übergeben. Außerdem waren meine Augen etwas verschwommen.
Am nächsten Tag wachte ich wieder so um 10 Uhr auf. Noch ein bisschen benommen, aber es ging wieder.
Heute gehts mir wieder gut.
War also leider ein Schuss in den Ofen.
Das war jetzt meine letzte Hoffnung, und macht mich gerade ziemlich fertig.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5056
Meiner Meinung nach gehen alle Psychopharmaka auf die Libido, zumindest alle, die ich bisher genommen habe und die Auswahl darin ist recht groß.
Falls das Wellbutrin die Libido aber wirklich fördert, so wirst du das kaum nach einer Einnahme merken, sondern erst nach Wochen. Dazu gehört auch die Anfangspalette an Nebenwirkungen, die du ja ganz gut mitgenommen zu haben scheinst. Das kann 1-3 Wochen, eventuell auch länger so gehen, bis sich wirklich eine Besserung einstellt.
Die Frage die sich stellt ist da viel mehr, ob du bereit bist so ein Medi zu schlucken - nur der Libido wegen.
Organisch ist bei dir aber alles ausgeschlossen worden und andere Medis nimmst du nicht?
Falls das Wellbutrin die Libido aber wirklich fördert, so wirst du das kaum nach einer Einnahme merken, sondern erst nach Wochen. Dazu gehört auch die Anfangspalette an Nebenwirkungen, die du ja ganz gut mitgenommen zu haben scheinst. Das kann 1-3 Wochen, eventuell auch länger so gehen, bis sich wirklich eine Besserung einstellt.
Die Frage die sich stellt ist da viel mehr, ob du bereit bist so ein Medi zu schlucken - nur der Libido wegen.
Organisch ist bei dir aber alles ausgeschlossen worden und andere Medis nimmst du nicht?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Danke für die nette Antwort.
Ja, wie gesagt ich nehme schon lange keine Medikamente mehr. Schon fast 2 Jahre. Mir geht es so auch gut. Ich dachte die Libido wird sich auch schon erholen. So wie alles wieder gut geworden ist. Aber dem ist nicht so. Also diese Nebenwirkungen kann ich nicht ertragen. Da ich einen Job habe und arbeitsunfähig bin wenn ich zum schlafen gezwungen bin. Abgesehen von den ganzen anderen Nebenwirkungen. Mir ist es das nicht wert nur wegen der Libido. Aber ich merke eben dass ich ja dadurch unheimlich gehandicapt bin. Ich sehne mich nach einer Beziehung und fühle mich deswegen auch sehr einsam. Problem ist, dass ich ja auch immer wieder sehr liebe Menschen kennenlerne wo man merkt es funkt. Man sieht mir das ja nicht an. Aber ich bringe den Mut nicht mehr auf da den nächsten Schritt zu tun. Denn wenn ich nicht akzeptiert werde. Und das muss ja nichts mal sofort sein. Dann tut mir das sehr weh. Ich bin auch ein fühlender Mensch. Und dieses Dilemma erzeugt bei mir große Frustration und macht mich erst wieder "depressiv".
Ja, wie gesagt ich nehme schon lange keine Medikamente mehr. Schon fast 2 Jahre. Mir geht es so auch gut. Ich dachte die Libido wird sich auch schon erholen. So wie alles wieder gut geworden ist. Aber dem ist nicht so. Also diese Nebenwirkungen kann ich nicht ertragen. Da ich einen Job habe und arbeitsunfähig bin wenn ich zum schlafen gezwungen bin. Abgesehen von den ganzen anderen Nebenwirkungen. Mir ist es das nicht wert nur wegen der Libido. Aber ich merke eben dass ich ja dadurch unheimlich gehandicapt bin. Ich sehne mich nach einer Beziehung und fühle mich deswegen auch sehr einsam. Problem ist, dass ich ja auch immer wieder sehr liebe Menschen kennenlerne wo man merkt es funkt. Man sieht mir das ja nicht an. Aber ich bringe den Mut nicht mehr auf da den nächsten Schritt zu tun. Denn wenn ich nicht akzeptiert werde. Und das muss ja nichts mal sofort sein. Dann tut mir das sehr weh. Ich bin auch ein fühlender Mensch. Und dieses Dilemma erzeugt bei mir große Frustration und macht mich erst wieder "depressiv".
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5056
Ich glaub ich würd probieren über die SB wieder zur normalen Libido zu gelangen. Halt einfach tun, auch wenn die Lust eigentlich nicht vorhanden ist. Meistens kommt ja dann dabei die Lust irgendwie schon. Was anderes fällt mir irgendwie auch nicht ein, außer nochmal organisch alles abchecken zu lassen. Eventuell sind aber auch die Medis von damals noch nicht ganz aus deinem System wieder heraus und es braucht einfach noch 'ne Weile bis die Libido wieder ganz da ist.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ja, da hast du vollkomen recht. An die Medis glaub ich nicht. Ist doch schon sehr lange her. Cipralex,Trittico
Aber dis Libido war schon vor der Medikamenteeinnahme weg. Also Depressionssymptom. (ich war völlig gefühllos für alles und jeden)
Ja, was ist die Libido? Für mich ist die Situation ja komplett neu.
Also so denke ich überhaupt nicht an Sex. Wie gesagt, ich könnte sogar ohne sehr gut leben, wenn es das nicht gäbe. Natürlich greift es das männliche Selbstbewusstsein an. Aber hey, damit hab ich weniger Probleme, bzw. hab mich mittlerweile damit abgefunden.. Ist ja so sogar angenehm nicht an Sex zu denken. Problem wirds aber, wenn man nicht mal dran denkt, wenn man eine wunderschöne Frau berührt, obwohl man sie sehr gerne hat (echt unwirklich!) Wie gesagt, wenn da eben nicht die Beziehung & Partnerschafts Frage dranhinge wärs mir echt egal.
Danke für den Tipp, den ich aber eh schon beherzigt hab. Leider ist es halt wirklich Arbeit. Und "funktioniert" quasi ausschließlich über die Empfindsamkeit "unten herum". Der Höhepunkt ist schwer zu erreichen und eben komisch dumpf.
Hoffe immer, dass da wenigstens immer ein paar Neurotransmitter und Hormone wieder an die richtige Stelle kommen und sich das "System" irgendwie wieder einspielt. Organisch ist auf alle Fälle alles in Ordnung, das hab ich mir schon anschauen lassen, auch mein Testosteronspiegel usw.
Wie gesagt, danke für deine Antworten.
Da weiß leider keiner weiter! Auch die Ärzte nicht. Das Gehirn ist einfach zu komplex.
Vielleicht fasse ich ja mal wieder den Mut eine Beziehung einzugehen. Es "zaht" mich halt überhaupt nicht. In so etwas muss man ja auch investieren. Und nur um dann enttäuscht zu werden? Obwohl man sich auf persönlicher Ebene versteht. Das ist einfach zu kränkend.
Aber dis Libido war schon vor der Medikamenteeinnahme weg. Also Depressionssymptom. (ich war völlig gefühllos für alles und jeden)
Ja, was ist die Libido? Für mich ist die Situation ja komplett neu.
Also so denke ich überhaupt nicht an Sex. Wie gesagt, ich könnte sogar ohne sehr gut leben, wenn es das nicht gäbe. Natürlich greift es das männliche Selbstbewusstsein an. Aber hey, damit hab ich weniger Probleme, bzw. hab mich mittlerweile damit abgefunden.. Ist ja so sogar angenehm nicht an Sex zu denken. Problem wirds aber, wenn man nicht mal dran denkt, wenn man eine wunderschöne Frau berührt, obwohl man sie sehr gerne hat (echt unwirklich!) Wie gesagt, wenn da eben nicht die Beziehung & Partnerschafts Frage dranhinge wärs mir echt egal.
Danke für den Tipp, den ich aber eh schon beherzigt hab. Leider ist es halt wirklich Arbeit. Und "funktioniert" quasi ausschließlich über die Empfindsamkeit "unten herum". Der Höhepunkt ist schwer zu erreichen und eben komisch dumpf.
Hoffe immer, dass da wenigstens immer ein paar Neurotransmitter und Hormone wieder an die richtige Stelle kommen und sich das "System" irgendwie wieder einspielt. Organisch ist auf alle Fälle alles in Ordnung, das hab ich mir schon anschauen lassen, auch mein Testosteronspiegel usw.
Wie gesagt, danke für deine Antworten.
Da weiß leider keiner weiter! Auch die Ärzte nicht. Das Gehirn ist einfach zu komplex.
Vielleicht fasse ich ja mal wieder den Mut eine Beziehung einzugehen. Es "zaht" mich halt überhaupt nicht. In so etwas muss man ja auch investieren. Und nur um dann enttäuscht zu werden? Obwohl man sich auf persönlicher Ebene versteht. Das ist einfach zu kränkend.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 52
- Beiträge: 2400
Mir sind die Nebenwirkungen moderner AD auf die Libido bestens bekannt. Hatte aber das Glück, das sich das bei mir alles wieder eingespielt hat, nach ausschleichen des AD. Ich bin jetzt 4 Jahre komplett ohne AD.
Tja, entweder überwindest Du dich und läßt dich auf Beziehungen ein, in der Hoffnung auf eine Frau zu treffen, welche libidotechnisch genau so gepolt ist wie du.
Oder Du versuchst es noch mal mit einem Medikament.
Ich hatte vor sehr vielen Jahren mal ein AD das bei mir nahezu keine antidepressive Wirkung hatte. Dafür wirkte es sehr gut im Bereich meines depressionsbedingten Libidoverlustes. Der war mit der Einnahme bald weg. Ja, die Libido wurde unter dem AD sogar stärker, als bei mir naturgemäß vorhanden.
Nach einigen Monaten bestand ich dann aber doch auf AD Wechsel, denn mein Ziel war ja nicht eine Bombe im Bett zu sein, sondern mein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen.
Das besagte AD trägt den Namen Mirtazapin. Die libidosteigernde Wirkung setzte erst nach einigen Wochen ein. Es ist somit kein Viagra. Sprich mal mit deinem Psychiater darüber.
Zu berücksichtigen ist auch, das ich weiblich bin. Ich weis nicht, ob Mirtazapin bei Männern die selbe Wirkung auf die Libido hat.
Mitazapin macht übrigens müde, sollte somit Abends eingenommen werden.
Noch was, Anfangsnebenwirkungen von AD verhindert man, in dem man das Medikament ganz langsam einschleicht, mit einer minimalen Dosis. Das heißt die Tablette mit einem scharfen Schälmesser viertelt, und ca. 3 Tage nur diese 1/4 Tablette einnimmt, dann für ca. 3 Tage auf 1/2 Tablette geht, dann für ca.3 Tage auf 3/4 usw, bis zur verordneten Dosis.
Tja, entweder überwindest Du dich und läßt dich auf Beziehungen ein, in der Hoffnung auf eine Frau zu treffen, welche libidotechnisch genau so gepolt ist wie du.
Oder Du versuchst es noch mal mit einem Medikament.
Ich hatte vor sehr vielen Jahren mal ein AD das bei mir nahezu keine antidepressive Wirkung hatte. Dafür wirkte es sehr gut im Bereich meines depressionsbedingten Libidoverlustes. Der war mit der Einnahme bald weg. Ja, die Libido wurde unter dem AD sogar stärker, als bei mir naturgemäß vorhanden.
Nach einigen Monaten bestand ich dann aber doch auf AD Wechsel, denn mein Ziel war ja nicht eine Bombe im Bett zu sein, sondern mein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen.
Das besagte AD trägt den Namen Mirtazapin. Die libidosteigernde Wirkung setzte erst nach einigen Wochen ein. Es ist somit kein Viagra. Sprich mal mit deinem Psychiater darüber.
Zu berücksichtigen ist auch, das ich weiblich bin. Ich weis nicht, ob Mirtazapin bei Männern die selbe Wirkung auf die Libido hat.
Mitazapin macht übrigens müde, sollte somit Abends eingenommen werden.
Noch was, Anfangsnebenwirkungen von AD verhindert man, in dem man das Medikament ganz langsam einschleicht, mit einer minimalen Dosis. Das heißt die Tablette mit einem scharfen Schälmesser viertelt, und ca. 3 Tage nur diese 1/4 Tablette einnimmt, dann für ca. 3 Tage auf 1/2 Tablette geht, dann für ca.3 Tage auf 3/4 usw, bis zur verordneten Dosis.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5056
Von Mirtazapin sollte man aber wissen, dass man fett wird.
Ich könnte dir noch Aurorix (Moclobemid) nennen, finde aber ehrlich gesagt das Zeug auch ne Nummer zu stark bei Libidoverlust, auch wenn es sogar die Libido ankurbeln soll (habe ich damals nichts gemerkt, ich hatte nur halt auch keinen Libidoverlust).
Ich könnte dir noch Aurorix (Moclobemid) nennen, finde aber ehrlich gesagt das Zeug auch ne Nummer zu stark bei Libidoverlust, auch wenn es sogar die Libido ankurbeln soll (habe ich damals nichts gemerkt, ich hatte nur halt auch keinen Libidoverlust).
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 25 Antworten
- 3099 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Tara
-
- 1 Antworten
- 1294 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Gewitter
-
- 35 Antworten
- 9702 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Lockenkopf
-
- 8 Antworten
- 2834 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von north4
-
- 30 Antworten
- 10553 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von benzonymous