Im Leben der Freunde tut sich was, im eigenen nicht

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lostlove
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Im Leben der Freunde tut sich was, im eigenen nicht

Beitrag Mo., 26.10.2009, 18:51

Hallo!
Es ist bei mir gerade so, dass ich der einzige Single in meinem Freundeskreis und Bekanntenkreis bin. Jeder hat entweder Partner, ist verheiratet, plant gerade die Hochzeit, hat bereits Kinder oder erwartet gerade ein Kind. Mir wird das momentan irgendwie zu viel. Ich bin im Grunde nur mehr die Person die sich all die schönen Geschichten von anderen anhören kann. Ich bin seit fast 5 Jahren ohne Partner. Mir hat das nie wirklich viel ausgemacht. Ich bin ein Mensch der sehr wohl auch das Positive am Singleleben sieht. Nur irgendwann fühlt man sich dann schon ein bisschen einsam. Und ich bin grad an einem Punkt wo es mir weh tut, mir immer anhören zu müssen wie glücklich die anderen sind. Ich weiß das klingt schlimm, denn ich sollte mich für meine Freundinnen freuen. Doch ganz ehrlich gesagt kann ich das nicht mehr. Gibt es vielleicht jemanden, dem es ähnlich geht?
Ich muss auch dazu sagen dass ich kein Mensch bin der jetzt nur zu Hause hockt und sich selber bemitleidet. Ich unternehme auch alleine etwas, gehe regelmäßig ins Fitness Center turnen, gehe alleine spazieren oder bummeln, etc.
Nur ich würde mich z.b. total gern mal am Wochenende mit einer Freundin treffen. Nur das geht nicht, weil dann alle nur bei ihrem Partner/Kindern sind. Und da wird einem dann noch mehr bewußt dass man irgendwie stillsteht

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comus
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Beitrag Mo., 26.10.2009, 19:02

lostlove hat geschrieben:Und ich bin grad an einem Punkt wo es mir weh tut, mir immer anhören zu müssen wie glücklich die anderen sind.
Sind die alle wirklich glücklich, oder haben sie bloß eine Beziehung und du assoziierst damit Glück? Ich kenne glückliche Singles und unglückliche Beziehungsmenschen, einen kausalen Zusammenhang zwischen Glück und Beziehung seh ich keinen.

Aber was machen deine Freundinnen anders als du? Oder wie hast du es geschafft Single zu bleiben?

LG, comus

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Thread-EröffnerIn
lostlove
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Beiträge: 48

Beitrag Mo., 26.10.2009, 19:33

hallo comus.

naja, zwei meiner freundinnen sind so, dass sie anderen regelmäßig mitteilen müssen, wie glücklich sie sind und dass ihr leben so schön ist. es geht mir einfach darum dass ich mir regelmäßig anhören muss was für schöne dinge sich in ihrem leben tun und ich immer nur in der position des zuhörers bin, der dann immer nur sagen kann "super, ich freu mich für dich". und das geht nun schon seit jahren so. und jetzt kann ich das einfach nicht mehr. ich schaffe es nicht mehr mich für andere zu freuen.
was meine freundinnen anders machen kann ich dir nicht beantworten.

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comus
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Beiträge: 876

Beitrag Mo., 26.10.2009, 19:49

lostlove hat geschrieben:zwei meiner freundinnen sind so, dass sie anderen regelmäßig mitteilen müssen, wie glücklich sie sind und dass ihr leben so schön ist.
Weißt du, meine Erfahrung ist, Menschen die ständig ungefragt mitteilen wie glücklich sie sind, sind es meist gar nicht, bzw. haben starke Zweifel was die Dauer des Glücks betrifft. Wer glücklich ist, der ist es auch ohne dass jedem auf die Nase binden zu müssen. Und ich versteh dich wenn du es satt hast dir diese Geschichten immer anhören zu müssen, mir würde das auch auf den Nerv gehen. Täusche ich mich, wenn ich da zwischen deinen Zeilen lese, dass sich deine glücklichen Freundinnen wenig für dein Wohlbefinden interessieren, wie es dir geht?
Manche Menschen macht es glücklich zu sehen anderen Menschen geht es beschissener als mir selbst, aber auch mit solchen würde ich mich nicht freiwillig umgeben wollen.

Mir kommt es so vor, du warst über die Jahre immer schön verständnisvoll, brav gelächelt und gefreut für die anderen und hast dabei auf dich selbst vegessen. Insofern ist da dein Gefühl....
ich schaffe es nicht mehr mich für andere zu freuen.
ein sehr gesundes, reinigendes wie ich finde, da es dich zu deinen eigenen Bedürfnissen bringt. Die Frage ist, welche sind das genau, was wünscht du dir? Brauchst du nicht mir zu beantworten, jedoch für dich selbst solltest du es wissen. Was brauchst du um glücklich zu sein, wie bekommst du das? Ja, das erfordert einen gewissen Plan, vor allem eine Klarheit was du möchtest, was deine Ziele sind. Denn eine gewisse Ambivalenz lese ich in deinen Zeilen, als ob du deinen Weg noch gar nicht genau kennst.

LG, comus

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madame_grinsekatze
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Beiträge: 144

Beitrag Di., 27.10.2009, 15:05

hi lostlove!

ich würde es nicht als stillstand bezeichnen, nur weil man jetzt keinen partner und kinder hat. ist die frage ob du das für dich selbst als erstrebenswert ansiehst?

also ich seh das auch so, menschen die einem ständig das glück unter die nase halten sind skeptisch zu betrachten.
mir fällt auf, das du dich in der position des zuhörers siehst. erzählst du ihnen auch von deinem leben?

es könnte aber auch neid dahinter stecken, denn auch das single leben hat seine vorteile die vielleicht einer deiner freundinnen abgeht (aber es nie zugeben würde)

vielleicht würde es dir auch helfen, deinen freundeskreis zu erweitern neue freunde zu finden ohne kinder.

lg
grinsekatze

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Nalani
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Beiträge: 212

Beitrag Di., 27.10.2009, 20:21

Hallo Lostlove,
Es ist bei mir gerade so, dass ich der einzige Single in meinem Freundeskreis und Bekanntenkreis bin. Jeder hat entweder Partner, ist verheiratet, plant gerade die Hochzeit, hat bereits Kinder oder erwartet gerade ein Kind. Mir wird das momentan irgendwie zu viel.
Da ich dies über einen gewissen Zeitraum auch so erlebt habe und manchmal ähnlich fühle, würde es mich dennoch interessieren, ob du denn lieber mit deinen Freunden tauschen würdest?


lg A.

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Freistil
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Beiträge: 501

Beitrag Di., 27.10.2009, 23:31

Hallo,
mir ergeht es da ziemlich ähnlich wie dir, Lostlove... Es sind zwar gar nicht wenige aus meinem Freundeskreis, die so alt sind wie ich und auch single sind oder ihren Weg noch nicht so richtig im Leben gefunden haben, aber die Mehrzahl ist doch inzwischen dabei, Familie zu gründen, anzukommen, zu setteln... und entsprechend sind ihre Gesprächsthemen und ist ihre Freizeitgestaltung...
Bei mir ist es so, dass ich manchmal sehr sehr glücklich bin, single zu sein, mein eigenes Ding machen zu können, viel Zeit für mich zu haben usw. Manchmal aber fühle ich mich schon auch sehr halb und sehne mich nach fester verlässlicher Geborgenheit durch einen Partner, der mit mir Zukunft denken möchte.
Aber ich kann auch nicht aus meiner Haut. Meine Realität ist es eben, dass ich bisher keine langfristigen Beziehungen halten konnte.
Ich denke auch, so wie comus schreibt, dass die einen nicht per se glücklicher als die anderen sind. Aber ich glaube für mich persönlich, dass ich mich schon nach einer Halt-gebenden dauerhaften Partnerschaft sehne, nur kann ich es nicht leben, bevor ich nicht mehr mit mir im Reinen bin... naja, und da bin ich dran, das ist, was möglich ist gerade.
Ich denke, dass sich auch in unserem Leben, Lostlove "was tut" (wie du in deinem Betreff ja ein bisschen abstreitest).........
Liebe Grüße,
freistil
Wenn das Herz denken könnte, stünde es still. (Pessoa)

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