Hallo,
ich weiß irgendwie nicht mehr wohin. Durch Zufall bin ich hier gelandet...
Seit einiger Zeit fühle ich mich, als müsste ich jeden Tag ertragen. Früher spürte ich eine Leichtigkeit, hatte Freude an Dingen, fühlte mich angekommen und zu Hause. Seit etwa gut einem Jahr bin ich immer "auf dem Sprung", fühle mich getrieben und rastlos. Mein Kopf ist voller Ideen, die ich dann doch wieder verwerfe.
Letztes Jahr habe ich ein Auslandssemester absolviert - eine unbeschwerte Zeit in der ich sehr glücklich war. Doch wie ich feststellen musst, wohl auch nur ein Weglaufen. Ständig bin ich auf der Suche nach der nächsten Reise, dem nächsten Ziel...weil ich mich selbst irgendwie nicht ertragen kann. Ob mein Studium das richtige ist weiß ich nicht, glaub ich ehrlichgesagt irgendwie nicht, aber hab auch keine Ahnung was sonst meine Erfüllung sein könnte. Das Studium fällt mir nicht schwer und das Ende ist schon in Sicht. Doch wie findet man seine wahre Berufung sein wahres Glück?
Das Weglaufen bringt mir immer nur kurzfristig etwas (Ablenkung) doch bin ich am Ende aller Reisen wieder allein mit mir und zurück in meinem Alltag. Ich fühle mich ständig, als müsste ich mich beweisen als müsste ich um Aufmerksamkeit, Liebe u. Anerkennung buhlen. Dieser Druck belastet mich sehr...
Ich weiß, es gibt nicht "das Rezept" um es wieder in den Griff zu bekommen, doch vielleicht kennt ja jemand auch diese Situation und einen Rat irgendwie aus dem Sog wieder zu entkommen. Jeden Tag zu ertragen kostet unbeschreiblich viel Kraft. Die ganzen Möglichkeiten, Erwartungen, usw. die einem das Leben bietet überfordern mich. Wie kann ich ein wenig an Leichtigkeit zurückgewinnen. Als erstes Internet, TV, Werbung verbannen - keine Ahnung vielleicht wäre ja eine Zeit der "Isolation" eine Idee, um sich vielleicht selber, seine Bedürfnisse, sein Glück wieder zu spüren?!
Thx
Leichtigkeit verloren
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Hallo!
Du schreibst an einer Stelle oben, Du könnest Dich selbst nicht ertragen, das ist eine schmerzliche, aber wichtige Erkenntnis. Du erkennst auch sehr genau das Weglaufen, das in der Suche nach dem immer Neuen liegt.
Isolieren, um Dich "ertragen zu lernen"? Du bist schon auf der richtigen Spur damit, denn die allfällige Ablenkung ist verwirrend und macht unruhig und bringt keine Erfüllung, dennoch wäre das eine Rosskur - ob diese wirklich so klappt?
Deine Frage ist, wie Du Leichtigkeit gewinnen kannst.
Vielleicht beginnst Du mit dem simplen Beobachten des gerade stattfindenden Augenblicks? Dich auf den Moment einlassen, statt weglaufen zu wollen ... Kannst Du eine halbe Stunde im Sonnenschein sitzend genießen, auf dem Tisch vor Dir eine schöne Tasse Cappuccino?
Statt dass Du im Geiste mit Dir fortlaufend Gespräche darüber führst, was gerade nicht in Ordnung ist, was fehlt, Dir stattdessen bewusst machen, wo etwas trotzdem gut ist in Deinem Leben?
Kleine Schritte führen Dich vielleicht besser zum Ziel als die großen.
Eve
Du schreibst an einer Stelle oben, Du könnest Dich selbst nicht ertragen, das ist eine schmerzliche, aber wichtige Erkenntnis. Du erkennst auch sehr genau das Weglaufen, das in der Suche nach dem immer Neuen liegt.
Isolieren, um Dich "ertragen zu lernen"? Du bist schon auf der richtigen Spur damit, denn die allfällige Ablenkung ist verwirrend und macht unruhig und bringt keine Erfüllung, dennoch wäre das eine Rosskur - ob diese wirklich so klappt?
Deine Frage ist, wie Du Leichtigkeit gewinnen kannst.
Vielleicht beginnst Du mit dem simplen Beobachten des gerade stattfindenden Augenblicks? Dich auf den Moment einlassen, statt weglaufen zu wollen ... Kannst Du eine halbe Stunde im Sonnenschein sitzend genießen, auf dem Tisch vor Dir eine schöne Tasse Cappuccino?
Statt dass Du im Geiste mit Dir fortlaufend Gespräche darüber führst, was gerade nicht in Ordnung ist, was fehlt, Dir stattdessen bewusst machen, wo etwas trotzdem gut ist in Deinem Leben?
Kleine Schritte führen Dich vielleicht besser zum Ziel als die großen.
Eve
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Das ist eine weitere Schwierigkeit, ich kann einfach nicht im Augenblick sein. Das hier-und-jetzt erleben, ständig bin ich schon beim nächsten, bei morgen, bei danach... vielleicht kommt auch daher das Gefühl des Gehetzt-sein.
Hmm und das mit den Gespräche stimmt total, wenn ich mir das so überlege. Ständig rede ich mit mir im Geiste über Dinge die nicht passen, nicht geklappt haben, wo ich besser werden muss, was ich noch schaffen muss....Ist es möglich, dass ich mich dadurch auch sehr schnell gelangweilt fühle. Immer öfter bemerke ich "ach das/der/die langweilt mich", ich weiß nur nicht warum ich das so empfinde. Ist dieses Empfinden von Langeweile emotionale Kälte oder einfach nur ein Schutz um sich selber nicht öffnen zu müssen!? Ich weiß es nicht...
Und das schlimme ist ich denk mir stets "ach du bist jung, hübsch, im besten Alter" doch ich schaffe es nicht es zu leben, mich selbst zu mögen, Glück zu empfinden. Ich habe ständig das Gefühl von einem Druck auf der Brust, als würde mir irgendetwas auf dem Brustkorb liegen. Das schönste vom Tag ist schlafen, da muss ich dieses Gefühl nicht spüren.
Wie kann man es schaffen "im Jetzt zu sein"?
Hmm und das mit den Gespräche stimmt total, wenn ich mir das so überlege. Ständig rede ich mit mir im Geiste über Dinge die nicht passen, nicht geklappt haben, wo ich besser werden muss, was ich noch schaffen muss....Ist es möglich, dass ich mich dadurch auch sehr schnell gelangweilt fühle. Immer öfter bemerke ich "ach das/der/die langweilt mich", ich weiß nur nicht warum ich das so empfinde. Ist dieses Empfinden von Langeweile emotionale Kälte oder einfach nur ein Schutz um sich selber nicht öffnen zu müssen!? Ich weiß es nicht...
Und das schlimme ist ich denk mir stets "ach du bist jung, hübsch, im besten Alter" doch ich schaffe es nicht es zu leben, mich selbst zu mögen, Glück zu empfinden. Ich habe ständig das Gefühl von einem Druck auf der Brust, als würde mir irgendetwas auf dem Brustkorb liegen. Das schönste vom Tag ist schlafen, da muss ich dieses Gefühl nicht spüren.
Wie kann man es schaffen "im Jetzt zu sein"?
Schaffen, im Jetzt zu sein .... Ich schlage Dir etwas ganz Einfaches vor:
Versuche die Gedankenmühle in Deinem Kopf dadurch zu stoppen, zu beherrschen, indem Du alles, was Du tust, Dir in Gedanken wirklich bewusst machst.
Also: Wenn Du Dir die Zähne putzt, sagst Du Dir aufmerksam: "Jetzt putze ich mir die Zähne", wenn Du Dich schminkst: "Jetzt schminke ich mir die Augen" usw.. Und dies über einige Zeit durchhalten und nicht locker lassen, also genau darauf acht geben, was Du TUST, so dass Du tatsächlich nichts anderes denkst, die Gedanken nur darauf konzentrierst, sie nicht weglaufen lässt. Wenn sie es doch tun (und sie werden es!) hole sie wieder zurück, und weiter ...
Du wirst feststellen, dass das nicht so simpel ist, wie es klingt, dass es sogar ziemlich schwierig ist, das längere Zeit zu tun. Probiere es aus. Auch wenn es Dir "dumm" vorkommt. Es ist NICHT dumm, dann bist Du nämlich im Jetzt.
Versuche die Gedankenmühle in Deinem Kopf dadurch zu stoppen, zu beherrschen, indem Du alles, was Du tust, Dir in Gedanken wirklich bewusst machst.
Also: Wenn Du Dir die Zähne putzt, sagst Du Dir aufmerksam: "Jetzt putze ich mir die Zähne", wenn Du Dich schminkst: "Jetzt schminke ich mir die Augen" usw.. Und dies über einige Zeit durchhalten und nicht locker lassen, also genau darauf acht geben, was Du TUST, so dass Du tatsächlich nichts anderes denkst, die Gedanken nur darauf konzentrierst, sie nicht weglaufen lässt. Wenn sie es doch tun (und sie werden es!) hole sie wieder zurück, und weiter ...
Du wirst feststellen, dass das nicht so simpel ist, wie es klingt, dass es sogar ziemlich schwierig ist, das längere Zeit zu tun. Probiere es aus. Auch wenn es Dir "dumm" vorkommt. Es ist NICHT dumm, dann bist Du nämlich im Jetzt.
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Hallo, allmysecrets das was du beschreibst könnte natürlich psychisch bedingt sein aber das mit innerer Unruhe und Druck in der Brust habe ich auch schon einmal im Zusammenhang mit einer Schildrüsenunterfunktion gehört.
Ist mir nur gerade eingefallen.
Liebe Grüsse
Ist mir nur gerade eingefallen.
Liebe Grüsse
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Das mit der Schilddrüsenfehlfunktion kann ich ausschließen. Hatte erst vor 2 Monaten eine Untersuchung diesbezüglich...
Meine Therapeutin sagt immer zu mir, ich kann nicht im Jetzt leben, weil ich im "hier" nichts erwarte (in meinen Augen).... könnte das bei dir der fall sein?
Leben wird nicht weniger vergänglich, wenn wir uns nicht auf es einlassen, es wird bloß weniger intensiv.
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
- , 26
- Beiträge: 4
Wie genau meinst du das? Verstehe das nicht ganz...
Ich glaube ich erwarte mir einfach zu viel, bin aber vielleicht gar nicht bereit für etwas, was mich glücklich macht. Manchmal wünscht ich mir, ich könnte Urlaub von mir selbst nehmen...
Ich glaube ich erwarte mir einfach zu viel, bin aber vielleicht gar nicht bereit für etwas, was mich glücklich macht. Manchmal wünscht ich mir, ich könnte Urlaub von mir selbst nehmen...
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