Hallo und danke für das Anklicken meines Themas!
Ich versuche jetzt mal so kompakt es mir möglich ist zu schildern, was mein Problem ist.
Seit etwa 2-3 Wochen habe ich mich starken Leistungseinbußen zu tun, was meine Arbeit angeht. Ich kann m ich kaum noch konzentrieren, schweife ständig ab. Der Anlass ist, dass ich gedanklich oft un die Vergangenheit abdrifte.
Meine Kundheit und der überwiegende Teil meiner Jugend sind gespickt mit kleineren, traumatischen Erlebnissen. Meine Eltern haben sich früh getrennt, keine Geschwister, kein Kontakt zum Vater. Mutter, vollzeitbeschäftigt, überfordert mit mir. In der Schule wurde ich gemobbt und habe nie wirklich die Leistungen bringen können, die möglich gewesen wären.
Heute weiß ich, dass das auch stresssbedingt gewesen ist. Mit Stress kann ich bis heute nicht umgehen. Das sagen vor allem nahestehende Personen, ich sehe es aber auch selber so.
Ich habe starke Schlafstörungen, Magendarmbeschwerden und hänge halt gedanklich tagsüber ständig in vergangenen Themen. Oft denke ich an meine Großmutter und an die Zeit früher bei ihr. Das waren so im Grunde die einzigen guten Momente für mich früher. Sie ist voriges Jahr verstorben.
Mit meinen beiden Eltern habe ich keinen oder kaum Kontakt, was mir immer wieder Gewissensbisse macht, insbesondere meiner Mutter gegenüber. Wenn wir uns früher gesehen haben, sprachen wir nur über banales. Sie hat wahrscheinlich eine Persönlichkeitsstörung in Richtung Narzissmus, lebt dabei aber eher zurückgezogen. Als ich 11 war, hat mich ihr Lebensgefährte missbraucht, was sie meiner Ansicht nach auf die eine oder andere Weise mitbekommen hat, jedoch bis heute verdrängt / bagatellisiert.
Meine Angst ist, dass ich wieder in eine Depression abrutschen könnte. Die körperlichen Geschichten sind zu ertragen, aber die Grübelei über früher macht mir Sorgen. Zum Beispiel reicht es oft, wenn ich bestimmte Gerüche rieche (wie frischen Kaffee oder Badezusatz), um wieder in die Vergangenheit abzudriften. Das müssen nicht mal unschöne Begebenheiten sein, sie machen mich aber dennoch traurig, vielleicht weil ich nicht akzeptieren kann, dass es lange her ist?
Ich bin sehr durcheinander und frage mich ob es besser wäre, mir wieder therapeutische Hilfe zu suchen. Der Gedanke strengt mich an, wie fast alles zur Zeit. Ich probiere viel mit Achtsamkeit und Meditation herum, was eine gewisse Erleichterung oft bringt. Aber ich kann es mir eigentlich nicht leisten, wieder arbeitsunfähig zu werden.
Habe ich wieder eine Depression? Stecken hinter meinen Grübeleien in wahrheit zwangsgedanken? Kann ich mir noch selber helfen oder ist es zeit, hulfe zu suchen?
Grübelei macht mich wahnsinnig
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Hallo Gravel_Pit,
der Zeitraum von 2-3 Wochen, über den Dein Befinden anhält, ist ja noch nicht so sehr lang. Kennst Du das, dass es ganz kurze depressive Episoden gibt, die dann wieder verschwinden?
Aber unabhängig von diesem Zeitraum - was Du beschreibst, klingt nach einer sehr starken Beeinträchtigung und Belastung und in jedem Fall behandlungsbedürftig. Ich habe den Eindruck, dass Du sehr hart im Nehmen bist. Zum Beispiel schreibst Du von "kleineren" traumatischen Ereignissen in Deiner Kindheit und Jugend und zählst dann Mobbing, emotionale Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch auf.
Ich kann gut verstehen, dass Dich in dieser Situation auch die Gedanken an eine Therapeutensuche und an eine Therapie belasten. Mir geht es gerade ähnlich. Bei mir hält dieser Zustand schwerer Gedanken und Gefühle nun schon Monate an. Irgendwie funktioniere ich dabei noch, aber die Leistungsfähigkeit sollte eigentlich nicht der Maßstab des Lebens sein.
Liebe Grüße!
der Zeitraum von 2-3 Wochen, über den Dein Befinden anhält, ist ja noch nicht so sehr lang. Kennst Du das, dass es ganz kurze depressive Episoden gibt, die dann wieder verschwinden?
Aber unabhängig von diesem Zeitraum - was Du beschreibst, klingt nach einer sehr starken Beeinträchtigung und Belastung und in jedem Fall behandlungsbedürftig. Ich habe den Eindruck, dass Du sehr hart im Nehmen bist. Zum Beispiel schreibst Du von "kleineren" traumatischen Ereignissen in Deiner Kindheit und Jugend und zählst dann Mobbing, emotionale Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch auf.
Ich kann gut verstehen, dass Dich in dieser Situation auch die Gedanken an eine Therapeutensuche und an eine Therapie belasten. Mir geht es gerade ähnlich. Bei mir hält dieser Zustand schwerer Gedanken und Gefühle nun schon Monate an. Irgendwie funktioniere ich dabei noch, aber die Leistungsfähigkeit sollte eigentlich nicht der Maßstab des Lebens sein.
Liebe Grüße!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
- , 29
- Beiträge: 56
Liebe Mondlicht,
danke für deine Zeilen
Dann suchst du auch aktuell einen Therapeuten? Also ich suche selbst nicht akut, aber ich schätze wenn das jetzt so weiter geht und ich gar nicht klar komme in absehbarer Zeit, dann werde ich mich wohl dazu durchringen müssen. Ich habe erst kürzlich eine Therapie beendet, da haben wir aber festgestellt, dass ich wohl einiges erreicht hätte, in Wahrheit aber mehr Zeit gebraucht hätte. Mir wurde dann zu einer Analyse geraten.
Hm, ja, genau genommen habe ich da wohl wirklich Dinge aufgezählt, die keine Kleinigkeiten sind, schon gar nicht zusammengenommen. Ich möchte einfach nur nach vorn schauen und denke halt, wenn ich jetzt wieder ne Therapie anfange, dazu noch Analyse, dann hänge ich erst recht gedanklich wieder voll in der Vergangenheit. Von einer VT hat man mir abgeraten, aber vielleicht würde die mir tatsächlich besser helfen...ich bin ziemlich ratlos und werde es wohl erst mal noch selbst versuchen.
Liebe Grüße!
danke für deine Zeilen
Der Satz hat mich jetzt besonders zum Nachdenken gebracht. Mir geht es zur Zeit komplett haargenau so: Ich schaffe irgendwie das meiste noch, aber es kostet mich doppelt so viel Kraft, mindestens.
Dann suchst du auch aktuell einen Therapeuten? Also ich suche selbst nicht akut, aber ich schätze wenn das jetzt so weiter geht und ich gar nicht klar komme in absehbarer Zeit, dann werde ich mich wohl dazu durchringen müssen. Ich habe erst kürzlich eine Therapie beendet, da haben wir aber festgestellt, dass ich wohl einiges erreicht hätte, in Wahrheit aber mehr Zeit gebraucht hätte. Mir wurde dann zu einer Analyse geraten.
Hm, ja, genau genommen habe ich da wohl wirklich Dinge aufgezählt, die keine Kleinigkeiten sind, schon gar nicht zusammengenommen. Ich möchte einfach nur nach vorn schauen und denke halt, wenn ich jetzt wieder ne Therapie anfange, dazu noch Analyse, dann hänge ich erst recht gedanklich wieder voll in der Vergangenheit. Von einer VT hat man mir abgeraten, aber vielleicht würde die mir tatsächlich besser helfen...ich bin ziemlich ratlos und werde es wohl erst mal noch selbst versuchen.
Liebe Grüße!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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- Beiträge: 56
Ja doch, das kenne ich tatsächlich. Wobei es eher immer eine gleichbleibend, eher leicht depressive Stimmung ist, die dann von schwereren Phasen unterbrochen wird. Ein lebensbejahender Mensch, der sich frei und geborgen fühlt, war ich zumindest noch nie. In der Therapie hatte ich mal eine sehr gute Phase und dachte schon, die Depression wäre nun besiegt. Tja, da hatte ich mich getäuscht.
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Ich habe auch schon einige Therapien im Laufe meines Lebens (bin ja etwas älter als Du )gemacht. Momentan geht es mir auch nicht darum, wieder in der Kindheit zu suchen. Ich überlege, eine(n) Psychiater(in) aufzusuchen, also eigentlich bräuchte ich eine konkrete Unterstützung in dieser Lebensphase, in der mich ganz bestimmte Themen sehr belasten. Nur habe ich keine konkrete Empfehlung für einen Arzt und wenig Lust, mir aus dem Branchenverzeichnis jemanden zu suchen. Aber ein Erstgespräch (Beratungsgespräch) bei einer Psychiaterin und Therapeutin ist jetzt zumindest mal vereinbart - allerdings ist das noch eine Weile hin.
Ich habe mir Deinen ersten Beitrag noch mal durchgelesen. Ich finde wirklich, dass Du hart mit Dir umgehst, indem Du zum Beispiel Deine körperlichen Beschwerden mal eben so wegsteckst und auch Deine Leistungsfähigkeit sehr in den Vordergrund stellst. Ich verstehe das natürlich, ich arbeite auch viel und habe das Gefühl, ich könnte mir eine Erkrankung "nicht leisten". Ich weiß aber aus der Erfahrung mir nahe stehender Menschen, dass dieser Weg falsch ist. Das ist eine Form von Raubbau an sich selbst, die sich irgendwann rächen wird. Dann hat sich nämlich eine psychosomatische Krankheit manifestiert. Und dann ist erstmal Ende der Durchsage. Ich kenne zwei Beispiele aus meinen näheren Umfeld. Eine von den beiden, die jetzt auch 50 J. ist wie ich, hat übrigens eine Psychoanalyse vor 2 Jahren begonnen. Obwohl sie auch dauernd unter extremem Leistungsdruck steht. Sie hatte früher auch schon VT. Diese Analyse bringt sie echt weiter. Sie somatisiert nicht mehr so stark und hat sich auch körperlich verändert, ist runder geworden irgendwie. Natürlich steht sie vor einem Haufen von Problemen und ist auch von ihrer Vergangenheit oft eingeholt (in der auch Gewalt eine Rolle spielte). Aber ich habe das Gefühl, diese Therapie hat ihr die Chance zum Atmen gegeben, es bewegt sich etwas, wo vorher alles verpanzert und verschlossen war.
Ich musste beim Lesen Deiner Zeilen an diese Freundin denken. Vielleicht liege ich total falsch, das Internet erlaubt ja keine Einschätzungen.
Ich kann Dir jedenfalls nicht zu der Strategie "Deckel drauf und Durchhalten" raten. Vielleicht solltest Du erwägen, eine Analyse zu machen. Auch im Sinne Deiner langfristigen und nachhaltigen Arbeitsfähigkeit.
Liebe Grüße!
Ich habe mir Deinen ersten Beitrag noch mal durchgelesen. Ich finde wirklich, dass Du hart mit Dir umgehst, indem Du zum Beispiel Deine körperlichen Beschwerden mal eben so wegsteckst und auch Deine Leistungsfähigkeit sehr in den Vordergrund stellst. Ich verstehe das natürlich, ich arbeite auch viel und habe das Gefühl, ich könnte mir eine Erkrankung "nicht leisten". Ich weiß aber aus der Erfahrung mir nahe stehender Menschen, dass dieser Weg falsch ist. Das ist eine Form von Raubbau an sich selbst, die sich irgendwann rächen wird. Dann hat sich nämlich eine psychosomatische Krankheit manifestiert. Und dann ist erstmal Ende der Durchsage. Ich kenne zwei Beispiele aus meinen näheren Umfeld. Eine von den beiden, die jetzt auch 50 J. ist wie ich, hat übrigens eine Psychoanalyse vor 2 Jahren begonnen. Obwohl sie auch dauernd unter extremem Leistungsdruck steht. Sie hatte früher auch schon VT. Diese Analyse bringt sie echt weiter. Sie somatisiert nicht mehr so stark und hat sich auch körperlich verändert, ist runder geworden irgendwie. Natürlich steht sie vor einem Haufen von Problemen und ist auch von ihrer Vergangenheit oft eingeholt (in der auch Gewalt eine Rolle spielte). Aber ich habe das Gefühl, diese Therapie hat ihr die Chance zum Atmen gegeben, es bewegt sich etwas, wo vorher alles verpanzert und verschlossen war.
Ich musste beim Lesen Deiner Zeilen an diese Freundin denken. Vielleicht liege ich total falsch, das Internet erlaubt ja keine Einschätzungen.
Ich kann Dir jedenfalls nicht zu der Strategie "Deckel drauf und Durchhalten" raten. Vielleicht solltest Du erwägen, eine Analyse zu machen. Auch im Sinne Deiner langfristigen und nachhaltigen Arbeitsfähigkeit.
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