Hallo,
ich hoffe mein Thema ist hier richtig. Ich poste mal hier, weil ich auch die Diagnose Depression habe (depressive Episoden).
Ich habe eine Therapeutin zu der ich immer wieder disfunktionale Gedanken und Gefühle habe. Mittlerweile hat sie mir erklärt, dass sie Symptomträger wäre und die Gedanken und Gefühle, die ich ihr gegenüber habe, eigentlich meiner Mutter gelten, zu der ich überhaupt kein gutes Verhältnis habe und nur spärlichen, schwierigen Kontakt. Ich bin in einem Buch über Verhaltensmuster, mit denen ich mit der Therapeutin u.a. arbeite, auf Dependenz gestoßen und habe mich darin sehr gut wiedergefunden. Ich war auch kürzlich auf Kur und habe dort mit dem Therapeuten über diese Situation geredet. Er meinte, es wäre wichtig, herauszufinden, WAS GENAU bei der Therapeutin anders ist als bei anderen Menschen (dieses WAS GENAU weiß ich immernoch nicht). Irgendwie mache ich mich total emotional abhängig von meiner Therapeutin - es geht mir nur gut, wenn sie nicht da ist (ich wohne in einem Wohnheim für psychisch Kranke wo sie arbeitet). Ich habe diese Verhaltensweisen früher auch bei anderen Menschen gehabt, jetzt nur noch gelegentlich und erträglich und zu bewältigen auch bei anderen. Bei ihr ist alles anders. Ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen kann. Ich überlege ob es sinnvol wäre, einen Therapiestopp zu machen. Aber seit einem viertel Jahr überlege ich das und immer wieder sage ich mir, das wäre weglaufen, dann käme ich nicht weiter. Meine Mutter hat mich nicht sehr funktional behandelt, sie ist eine sehr ängstliche Person und war komplett überfordert mit mir (weil ich halt einfach nicht so war wie sie mich haben wollte) und hat mir nicht sehr viel Halt geben können, was ich ihr auch vergeben habe. Aber dadurch, dass sich die Situation (ihr Verhalten mir gegenüber) mit meiner Mutter nicht ändert, übertrage ich alles ständig auf meine Therapeutin, denn die ist ja da, meine Mutter ja eben nicht. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Meine Therapeutin sagt ich bin auf einem guten Weg, ich soll einfach so weiter machen, mir immer bewusst machen, dass sie nicht meine Mutter ist und den disfunktionalen Gedanken nicht folgen. Aber das ist oft so schwer weil der Schmerz oft so groß ist und sie sagt nur ein kleines Wort und in mir brechen Dinge auf, die vollkommen realitätsfremd sind, wofür ich mich auch oft sehr schäme und selbst verurteile, was in meinem Kopf passiert, das ich nicht will. Ich bin eigentlich nicht emotional abhängig von meiner Therapeutin - sondern von meiner Mutter... Und es belastet mich so sehr, dass meine Therapeutin dafür 'herhalten' muss, ich tu ihr unrecht, und es belastet mich sehr, auch wenn sie immer wieder sagt dass es ihr nichts ausmacht. Ich habe auch eine Angststörung dazu, vielleicht ist es auch das.
lG Depi
Dependenz im psychologischen Sinne
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Hm, ich hab wenig Bezug zu dem Thema, finde aber, dass ich dir ja trotzdem schreiben kann, was mir beim Lesen durch den Kopf ging, ohne dass ich weiß, ob das "richtig" ist und ob dir das weiterhilft. Mir ist auch nicht so recht klar, was du fragen möchtest?
Erstmal ist es so, dass du mit dieser speziellen Therapeutin ein Problem hast. Du fühlst dich nur gut, wenn sie nicht da ist. So habe ich das zumindest verstanden. Das ist in jedem Fall ein schwieriger Zustand, weil du in einem Wohnheim wohnst, wo sie tätig ist. Das heißt, du kannst ihr nicht aus dem Weg gehen und dabei geht es dir eben erstmal nicht gut.
Jetzt habe ich zwei Sachen verstanden: Einerseits, dass die Therapeutin damit umgehen kann und meint, du überträgst etwas auf sie, was eigentlich deiner Mutter gilt? Andererseits sagt ein Therapeut in der Reha, du sollst herausfinden, was das Problem mit dieser Therapeutin ist. Er hat also nicht direkt gesagt, dass das, was du erlebst mit der Beziehung zu deiner Mutter zusammenhängt, oder?
Jetzt frag ich mich einfach mal, ob die Therapeutin oder der Therapeut hier "recht haben"? Was meinst du denn?
Ich finde, du musst erstmal keine Schuldgefühle haben. Faktisch gehts dir nicht gut, wenn sie da ist und das ist erstmal so. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie du mit ihr umgehst? Gibts da nen Grund für Schuldgefühle? Weil jemanden quasi unerträglich zu finden, ist doch erstmal nichts schlimmes, sondern menschlich.
Erstmal ist es so, dass du mit dieser speziellen Therapeutin ein Problem hast. Du fühlst dich nur gut, wenn sie nicht da ist. So habe ich das zumindest verstanden. Das ist in jedem Fall ein schwieriger Zustand, weil du in einem Wohnheim wohnst, wo sie tätig ist. Das heißt, du kannst ihr nicht aus dem Weg gehen und dabei geht es dir eben erstmal nicht gut.
Jetzt habe ich zwei Sachen verstanden: Einerseits, dass die Therapeutin damit umgehen kann und meint, du überträgst etwas auf sie, was eigentlich deiner Mutter gilt? Andererseits sagt ein Therapeut in der Reha, du sollst herausfinden, was das Problem mit dieser Therapeutin ist. Er hat also nicht direkt gesagt, dass das, was du erlebst mit der Beziehung zu deiner Mutter zusammenhängt, oder?
Jetzt frag ich mich einfach mal, ob die Therapeutin oder der Therapeut hier "recht haben"? Was meinst du denn?
Ich finde, du musst erstmal keine Schuldgefühle haben. Faktisch gehts dir nicht gut, wenn sie da ist und das ist erstmal so. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie du mit ihr umgehst? Gibts da nen Grund für Schuldgefühle? Weil jemanden quasi unerträglich zu finden, ist doch erstmal nichts schlimmes, sondern menschlich.
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- Beiträge: 1299
Hallo Depi,
du schreibst, du machst dich emotional abhängig von deiner Therapeutin und dass es dir nur gut geht, wenn sie nicht da ist - da wäre es doch naheliegend als nächstes zu fragen, warum du diese Therapie nicht beendest? Bitte, das jetzt nicht als Aufforderung zu verstehen, nur als Frage an dich selbst, warum das so ist, denn hinter diesem Zwiespalt steht auch ein Bedürfnis und sei es auch nur das der Wiederholung oder Variation vertrauter emotionaler Muster.
Mir ist an deinem Beitrag auch aufgefallen, dass du die Beziehungen zu deiner Therapeutin und deiner Mutter mit ähnlichen und ungewöhnlichen Worten, nämlich als "nicht funktional" bzw. "disfunktional" beschreibst. Fände ich interessant, dem nachzugehen, wann für dich eine therapeutische Beziehung nicht funktioniert bzw. dir anzuschauen was genau disfunktionale Gedanken und Gefühle eigentlich sind und vor allem wozu sie da sind, denn auch die haben einen Grund. Nicht zuletzt sind negative Gefühle immer auch ein wichtiger Indikator dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist und ein entsprechender Handlungsimpuls zur Auflösung folgt dann üblicherweise. Wenn diese Gefühle nicht gefühlt werden dürfen und unterdrückt werden, dann würde das zum Beispiel Depressionen fördern. Nur mal so ein paar Gedanken von mir.
Ich finde es sehr wichtig, dass du nicht alle deine Gefühle dem vermeintlichen Funktionieren einer Beziehung unterordnest, sondern dich vielleicht auch traust, dein Gegenüber, in dem Fall deine Therapeutin, in Frage zu stellen. Die Parallele zur Mutterbeziehung mag wohl viel für sich haben, dennoch ist das erstmal nur ein intellektuelles Gedankenspiel und nutzt dir für deine Gefühle in Beziehung zur Therapeutin emotional nichts. Deshalb glaube ich, es kann sich nur dort klären, wo es auftritt, nämlich in der Beziehung zur Therapeutin. So gesehen würde ich diese Gefühle und Gedanken für hochfunktional halten, weil sie nämlich eventuell genau diese Funktion haben, die Beziehung in Frage zu stellen.
du schreibst, du machst dich emotional abhängig von deiner Therapeutin und dass es dir nur gut geht, wenn sie nicht da ist - da wäre es doch naheliegend als nächstes zu fragen, warum du diese Therapie nicht beendest? Bitte, das jetzt nicht als Aufforderung zu verstehen, nur als Frage an dich selbst, warum das so ist, denn hinter diesem Zwiespalt steht auch ein Bedürfnis und sei es auch nur das der Wiederholung oder Variation vertrauter emotionaler Muster.
Mir ist an deinem Beitrag auch aufgefallen, dass du die Beziehungen zu deiner Therapeutin und deiner Mutter mit ähnlichen und ungewöhnlichen Worten, nämlich als "nicht funktional" bzw. "disfunktional" beschreibst. Fände ich interessant, dem nachzugehen, wann für dich eine therapeutische Beziehung nicht funktioniert bzw. dir anzuschauen was genau disfunktionale Gedanken und Gefühle eigentlich sind und vor allem wozu sie da sind, denn auch die haben einen Grund. Nicht zuletzt sind negative Gefühle immer auch ein wichtiger Indikator dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist und ein entsprechender Handlungsimpuls zur Auflösung folgt dann üblicherweise. Wenn diese Gefühle nicht gefühlt werden dürfen und unterdrückt werden, dann würde das zum Beispiel Depressionen fördern. Nur mal so ein paar Gedanken von mir.
Ich finde es sehr wichtig, dass du nicht alle deine Gefühle dem vermeintlichen Funktionieren einer Beziehung unterordnest, sondern dich vielleicht auch traust, dein Gegenüber, in dem Fall deine Therapeutin, in Frage zu stellen. Die Parallele zur Mutterbeziehung mag wohl viel für sich haben, dennoch ist das erstmal nur ein intellektuelles Gedankenspiel und nutzt dir für deine Gefühle in Beziehung zur Therapeutin emotional nichts. Deshalb glaube ich, es kann sich nur dort klären, wo es auftritt, nämlich in der Beziehung zur Therapeutin. So gesehen würde ich diese Gefühle und Gedanken für hochfunktional halten, weil sie nämlich eventuell genau diese Funktion haben, die Beziehung in Frage zu stellen.
Fundevogel
Hallo,
danke für Eure Antworten.
Ich habe nicht alles verstanden.
@MariJane:
Ich habe mit dieser Therapeutin ein 'Problem' weil ich eigentlich ein Problem mit meiner Mutter habe und sie eben für meine Mutter steht (für mich). Ich fühle mich nur gut, wenn sie nicht da ist, weil, wenn sie nicht da ist, dann eben meiner Mutter 'nicht da ist'. (Was ein Fortschritt ist, denn früher habe ich es kaum ertragen, wenn meine Therapeutin nicht da war...) Das bedeutet aber nicht, dass ich ein Problem in dem Sinne mit ihr habe, denn wenn ich sie sehen kann wer sie ist, geht es mir gut. Ja, die Therapeutin kann damit umgehen und ja sie meint, ich übertrage. Der Therapeut in der Reha hat nicht gesagt, ich soll herausfinden, was das Problem mit ihr ist, sondern was bei ihr ANDERS ist als bei anderen Menschen (siehe mein Text). Nein, er hat nicht direkt gesagt, dass das, was ich erlebe mit der Beziehung zu meiner Mutter zusammenhängt, aber das liegt daran, dass ich ihm diesen Fakt verschwiegen habe, weil ich mich einfach dafür schämte. Ich habe ihm lediglich erklärt, dass ich auf sie emotional intensiver reagiere als auf andere Menschen. Ich habe mich mit Verhaltensmustern auseinandergesetzt und selbst eigentlich diese Sache in die Welt gesetzt, dass sie für meine Mutter steht. Wenn ich nun einen Konflikt mit ihr habe und es anspreche und sie sagt mir, das gehört nicht zu ihr, sondern zu meiner Mutter, dann hilft mir das, in die Realität zurückzufinden und wir schauen, zu welcher Situation es bei meiner Mutter gehört. Früher habe ich kaum noch Realität sehen können, heute kann ich das schnell wieder, aber ich bin momentan so sehr hin- und hergerissen zwischen diesen beiden Extremen und es ist ein wahnsinniger Kampf. Ich finde meine Therapeutin nicht unerträglich! Ich habe Schuldgefühle, weil ich sie hernehme, streng genommen: benutze, um mit meiner Mutter ins Reine zu kommen, und innerlich für die Dinge beschuldige, die meine Mutter mir angetan hat.
danke für Eure Antworten.
Ich habe nicht alles verstanden.
@MariJane:
Ich habe mit dieser Therapeutin ein 'Problem' weil ich eigentlich ein Problem mit meiner Mutter habe und sie eben für meine Mutter steht (für mich). Ich fühle mich nur gut, wenn sie nicht da ist, weil, wenn sie nicht da ist, dann eben meiner Mutter 'nicht da ist'. (Was ein Fortschritt ist, denn früher habe ich es kaum ertragen, wenn meine Therapeutin nicht da war...) Das bedeutet aber nicht, dass ich ein Problem in dem Sinne mit ihr habe, denn wenn ich sie sehen kann wer sie ist, geht es mir gut. Ja, die Therapeutin kann damit umgehen und ja sie meint, ich übertrage. Der Therapeut in der Reha hat nicht gesagt, ich soll herausfinden, was das Problem mit ihr ist, sondern was bei ihr ANDERS ist als bei anderen Menschen (siehe mein Text). Nein, er hat nicht direkt gesagt, dass das, was ich erlebe mit der Beziehung zu meiner Mutter zusammenhängt, aber das liegt daran, dass ich ihm diesen Fakt verschwiegen habe, weil ich mich einfach dafür schämte. Ich habe ihm lediglich erklärt, dass ich auf sie emotional intensiver reagiere als auf andere Menschen. Ich habe mich mit Verhaltensmustern auseinandergesetzt und selbst eigentlich diese Sache in die Welt gesetzt, dass sie für meine Mutter steht. Wenn ich nun einen Konflikt mit ihr habe und es anspreche und sie sagt mir, das gehört nicht zu ihr, sondern zu meiner Mutter, dann hilft mir das, in die Realität zurückzufinden und wir schauen, zu welcher Situation es bei meiner Mutter gehört. Früher habe ich kaum noch Realität sehen können, heute kann ich das schnell wieder, aber ich bin momentan so sehr hin- und hergerissen zwischen diesen beiden Extremen und es ist ein wahnsinniger Kampf. Ich finde meine Therapeutin nicht unerträglich! Ich habe Schuldgefühle, weil ich sie hernehme, streng genommen: benutze, um mit meiner Mutter ins Reine zu kommen, und innerlich für die Dinge beschuldige, die meine Mutter mir angetan hat.
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@Fundevogel
Es ist tatsächlich so, dass ich mich entschieden habe, wenigstens einen Therapiestopp zu machen, bis ich mir über einige Dinge im Klaren geworden bin. Ich habe sie heute darauf angesprochen und sie meinte sie müsse sich das noch überlegen. Wo ist denn ein Zwiespalt? Wenn es mir nur gut geht, wenn sie nicht da ist, dann IST das doch schon emotionale Abhängigkeit! Ich mache mein Gefühl ob es mir gut oder schlecht geht von ihrer An- oder Abwesenheit abhängig! Wie hast du das gemeint mit: Bedürfnis und sei es auch nur das der Wiederholung oder Variation vertrauter emotionaler Muster? Das Problem ist, dass mir ein Therapieabbruch nicht SO viel bringt, nur eben ein bisschen Entlastung, weil ich eben hier wohne und sie hier arbeitet und ich die ganze Woche nur durch den Alltag und das wenige Interagieren im Alltag mit ihr riesige emotionale Probleme habe, weil ich alles, was sie tut oder sagt schief nehme. Und am Ende erwarte ich dann wieder von ihr dass sie so ist, wie meine Mutter von mir verlangt hat zu sein. Es darf keinen Streit geben, immer zu allem Lächeln ja und Amen sagen, schweigen... entschuldigen, ich bin immer an allem Schuld und die anderen haben immer Recht. 'Disfunktional' bedeutet nicht, dass etwas nicht funktioniert (im therapeutischen Sinne), sondern dass das, was am Ende dabei herauskommt, niemandem etwas bringt, weder mir, noch ihr. Als Beispiel: Ich habe mit jemandem einen Konflikt weil er meinen Geburtstagstisch vergessen hat. Disfunktionales Verhalten wäre dann, wenn ich zu ihm hin gehe und sage: "Leck mich am Arsch!" und nie wieder mit ihm rede. Funktional wäre, wenn ich zu ihm hin gehe und sage: "Du, es hat mich verletzt, dass du mich vergessen hast." Dann kann man das klären und gut is. Ich meine also: Wenn ich meine Therapeutin für Dinge verantwortlich mache, die ich eigentlich meiner Mutter vorwerfe, dann bringt das weder mir etwas noch ihr. Wenn ich aber zu meiner Mutter hingehen würde, und eben SIE dafür verantwortlich machen, dann ist es funktional. Daran arbeite ich übrigens. Mich tatsächlich auf meine Mutter zu konzentrieren und darauf zu konzentrieren, das, was in mir passiert, dorthin zu stellen, wo es hingehört, und nicht woanders hin. Ich finde, meine Therapeutin kann mir dabei eine Hilfe sein. Es ist wie ein Geschenk, dass sie diese Gefühle in mir auslöst, denn anders könnte ich gar nicht daran arbeiten, sie aufzuarbeiten. Wenn ich an meine Mutter denke, kann ich nichts konkretes benennen wo der Haken ist, meine Therapeutin löst in mir die Dinge aus, sodass ich sie konkret benennen kann. Das meine ich mit: Therapie abbrechen ja/nein und stell ich mir mit einem Ja nicht vielleicht ein eigenes Bein? Wobei wie gesagt diese ganzen Sachen ja trotzdem passieren, auch wenn ich keine Gespräche mehr mit ihr habe, dadurch, dass sie hier arbeitet und ich hier wohne. Disfunktionale Gedanken wären dann zum Beispiel: keiner mag mich, immer bin ich schuld, das Leben ist scheiße... Funktionale Gedanken hingegen wären: das was ich fühle gehört zu meiner Mutter... oder: ich mache mir bewusst, wer mir in meinem Bekanntenkreis schon etwas geschenkt hat, weil er mich mag... oder ich sage mir: Schuld und Unschuld gibt es nicht, es gibt nur ein ANDERS... und klar haben negative Gedanken einen Grund, da hast du recht, es sind die Gedanken, die ich zu Hause hatte und jetzt wieder habe, weil sie nicht bearbeitet wurden. Sie wollen aber bearbeitet werden. Deshalb kommen sie ja immer wieder. Für mich ist die Frage, ob die Intension noch stimmt. Jemand hat zu mir gesagt, vielleicht geht es nur darum, dass die Therapeutin mir zuhört, für mich da ist, mir Sicherheit gibt usw.. All diese Dinge gehören, wie ich meine, zu einem Therapeuten. Aber wenn ich jetzt z.B. von meiner Therapeutin möchte, dass sie mir zuhört, weil meine Mutter mir nie zugehört hat, dann stimmt die Intension nicht mehr. Und da frage ich mich, ob es nicht disfunktional wird an diesem Punkt und wenn ich grad eben nicht anders kann, das ganze für eine Zeit abzubrechen, in der ich zu mir kommen möchte und an den Alltäglichen Begegnungen mit ihr kämpfen und lernen - was bleibt mir auch anderes übrig? Denn es fühlt sich für mich nicht mehr authentisch an. Ja du hast recht, negative Gefühle sind ein Idikator dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Aber im Endeffekt 'brauche' ich ja meine Therapeutin, dass sie diese Gefühle auslöst, damit ich die Auflösungshandlung überhaupt in Gang setzen kann! (ich hatte über Jahre immer wieder diese Probleme mit Therapeuten und dadurch dass ich nicht damit gearbeitet habe, ging es eben bei der nächsten Therapeutin wieder so weiter...) - Über die Jahre hinweg ein vorsichtiges Annähern an meine Mutter im Realen ist mein Ziel! Ich versuche auch, diese Gefühle nicht zu unterdrücken - und das macht es ja erst richtig schmerzhaft. Aber ich habe sie jahrelang unterdrückt und wenn ich das wieder tu wird es immer disfunktional bleiben...
Es ist tatsächlich so, dass ich mich entschieden habe, wenigstens einen Therapiestopp zu machen, bis ich mir über einige Dinge im Klaren geworden bin. Ich habe sie heute darauf angesprochen und sie meinte sie müsse sich das noch überlegen. Wo ist denn ein Zwiespalt? Wenn es mir nur gut geht, wenn sie nicht da ist, dann IST das doch schon emotionale Abhängigkeit! Ich mache mein Gefühl ob es mir gut oder schlecht geht von ihrer An- oder Abwesenheit abhängig! Wie hast du das gemeint mit: Bedürfnis und sei es auch nur das der Wiederholung oder Variation vertrauter emotionaler Muster? Das Problem ist, dass mir ein Therapieabbruch nicht SO viel bringt, nur eben ein bisschen Entlastung, weil ich eben hier wohne und sie hier arbeitet und ich die ganze Woche nur durch den Alltag und das wenige Interagieren im Alltag mit ihr riesige emotionale Probleme habe, weil ich alles, was sie tut oder sagt schief nehme. Und am Ende erwarte ich dann wieder von ihr dass sie so ist, wie meine Mutter von mir verlangt hat zu sein. Es darf keinen Streit geben, immer zu allem Lächeln ja und Amen sagen, schweigen... entschuldigen, ich bin immer an allem Schuld und die anderen haben immer Recht. 'Disfunktional' bedeutet nicht, dass etwas nicht funktioniert (im therapeutischen Sinne), sondern dass das, was am Ende dabei herauskommt, niemandem etwas bringt, weder mir, noch ihr. Als Beispiel: Ich habe mit jemandem einen Konflikt weil er meinen Geburtstagstisch vergessen hat. Disfunktionales Verhalten wäre dann, wenn ich zu ihm hin gehe und sage: "Leck mich am Arsch!" und nie wieder mit ihm rede. Funktional wäre, wenn ich zu ihm hin gehe und sage: "Du, es hat mich verletzt, dass du mich vergessen hast." Dann kann man das klären und gut is. Ich meine also: Wenn ich meine Therapeutin für Dinge verantwortlich mache, die ich eigentlich meiner Mutter vorwerfe, dann bringt das weder mir etwas noch ihr. Wenn ich aber zu meiner Mutter hingehen würde, und eben SIE dafür verantwortlich machen, dann ist es funktional. Daran arbeite ich übrigens. Mich tatsächlich auf meine Mutter zu konzentrieren und darauf zu konzentrieren, das, was in mir passiert, dorthin zu stellen, wo es hingehört, und nicht woanders hin. Ich finde, meine Therapeutin kann mir dabei eine Hilfe sein. Es ist wie ein Geschenk, dass sie diese Gefühle in mir auslöst, denn anders könnte ich gar nicht daran arbeiten, sie aufzuarbeiten. Wenn ich an meine Mutter denke, kann ich nichts konkretes benennen wo der Haken ist, meine Therapeutin löst in mir die Dinge aus, sodass ich sie konkret benennen kann. Das meine ich mit: Therapie abbrechen ja/nein und stell ich mir mit einem Ja nicht vielleicht ein eigenes Bein? Wobei wie gesagt diese ganzen Sachen ja trotzdem passieren, auch wenn ich keine Gespräche mehr mit ihr habe, dadurch, dass sie hier arbeitet und ich hier wohne. Disfunktionale Gedanken wären dann zum Beispiel: keiner mag mich, immer bin ich schuld, das Leben ist scheiße... Funktionale Gedanken hingegen wären: das was ich fühle gehört zu meiner Mutter... oder: ich mache mir bewusst, wer mir in meinem Bekanntenkreis schon etwas geschenkt hat, weil er mich mag... oder ich sage mir: Schuld und Unschuld gibt es nicht, es gibt nur ein ANDERS... und klar haben negative Gedanken einen Grund, da hast du recht, es sind die Gedanken, die ich zu Hause hatte und jetzt wieder habe, weil sie nicht bearbeitet wurden. Sie wollen aber bearbeitet werden. Deshalb kommen sie ja immer wieder. Für mich ist die Frage, ob die Intension noch stimmt. Jemand hat zu mir gesagt, vielleicht geht es nur darum, dass die Therapeutin mir zuhört, für mich da ist, mir Sicherheit gibt usw.. All diese Dinge gehören, wie ich meine, zu einem Therapeuten. Aber wenn ich jetzt z.B. von meiner Therapeutin möchte, dass sie mir zuhört, weil meine Mutter mir nie zugehört hat, dann stimmt die Intension nicht mehr. Und da frage ich mich, ob es nicht disfunktional wird an diesem Punkt und wenn ich grad eben nicht anders kann, das ganze für eine Zeit abzubrechen, in der ich zu mir kommen möchte und an den Alltäglichen Begegnungen mit ihr kämpfen und lernen - was bleibt mir auch anderes übrig? Denn es fühlt sich für mich nicht mehr authentisch an. Ja du hast recht, negative Gefühle sind ein Idikator dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Aber im Endeffekt 'brauche' ich ja meine Therapeutin, dass sie diese Gefühle auslöst, damit ich die Auflösungshandlung überhaupt in Gang setzen kann! (ich hatte über Jahre immer wieder diese Probleme mit Therapeuten und dadurch dass ich nicht damit gearbeitet habe, ging es eben bei der nächsten Therapeutin wieder so weiter...) - Über die Jahre hinweg ein vorsichtiges Annähern an meine Mutter im Realen ist mein Ziel! Ich versuche auch, diese Gefühle nicht zu unterdrücken - und das macht es ja erst richtig schmerzhaft. Aber ich habe sie jahrelang unterdrückt und wenn ich das wieder tu wird es immer disfunktional bleiben...
... Ich verstehe auch nicht, was du mit deinem letzten Absatz meinst. Ich finde er wiederspricht sich. Und was meinst du mit 'Therapeutin in Frage stellen'? Dass nicht automatisch alles richtig ist, was sie tut und sagt? Glaube ich nicht! Oft ist es sogar ein sehr schwieriger Prozess für mich, ihr zu vergeben, auch wenn ich der Meinung bin, dass sie sich nicht toll verhalten hat. Aber wenn mit ihrer Handlung eine Handlung meiner Mutter voraussteht, dann vergebe ich in dem Moment auch meiner Mutter! Oder besser: eigentlich meiner Mutter - und garnicht meiner Therapeutin, denn ich fand ihre Handlung ja nur nicht in Ordnung, weil ich sie mit einer Handlung meiner Mutter verbinde... Ich habe das selbst erlebt in Beziehung zu meinem Vater, mit dem ich jetzt im Reinen bin. Da mussten dann diverse männliche Wesen herhalten aber ich habe es dankbar angenommen und so ein reines Herz zu meinem Vater herstellen können. Ihm hatte ich aber auch nicht so viel zu vergeben wie meiner Mutter... Meinst du ich sollte die Beziehung in Frage stellen weil ich die Beziehung zu meiner Mutter in Frage stellen sollte? Ich meine: die emotionale Abhängigkeit zu ihr. Eben meine Therapeutin zu Nutze nehmen und mich von ihr 'lösen' um mich von meiner Mutter zu 'lösen'? Ich hab deinen letzten Absatz nicht wirklich verstanden, sorry.
lG
Depi
lG
Depi
Erstmal fände ich es toll, wenn du Absätze einbaust- ich hatte ein bisschen Probleme das alles zu lesen.
Ich finde es schwierig, was du beschreibst. Allerdings ist eine Therapeutin eben dafür da, dass du dich und deine Muster erkennst. Deshalb brauchst du diesbezüglich nicht noch Schuldgefühle zu haben! Es ist ihr Job!
Ich finde es schwierig, was du beschreibst. Allerdings ist eine Therapeutin eben dafür da, dass du dich und deine Muster erkennst. Deshalb brauchst du diesbezüglich nicht noch Schuldgefühle zu haben! Es ist ihr Job!
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