Hallo,
mir ist in den letzten zwei Tage etwas passiert, was ich gerne loswerden möchte.
Ich habe vor 4 Jahren eine stationäre Psychotherapie gemacht, anschließend einen Ambulante weiterführend. Die Ambulante ist so gut wie vorüber, ich habe dort noch zwei Sitzungen jedoch überaus angenehmen Mail Kontakt zu meiner Therapeutin. Die Therapien waren sehr sehr gut, haben mir sehr weitergeholfen.
Ich lebte bis vor zwei Tagen einfach nur im Hier und Jetzt, habe soviel kleine Sachen die mir gut taten oder Spass machten einfach genossen und mich geliebt. Für all das musste ich lange und hart arbeiten.
Seit zwei Tagen ist alles wieder sinnlos was ich tue, alle Sachen die mir gut tun, Spass machen erscheinen mir so unwichtig, und immer ist der Gedanke "ja du willst es dir wohl schön machen und woanders auf dieser Welt verrecken Menschen" da.
Arbeit, Sport, Musik, Bücher, Spassabende mit Freunden, alles ist auf einmal so sinnlos und unwichtig. "Es gibt viel ernsthaftere wichtigere Dinge auf dieser Welt, und das sind nicht die Sachen die ich tue" sind meine Gedanken dauernd. Klar , bezogen auf die komplette Welt ist es ein "Nichts" und "Unwichtig". Aber auch für mich persönlich auf einmal. Das was ich jeden Tag genossen, glebebt habe ist sinnlos. Von heute auf morgen...
Sorry Leute, bin etwas verwirrt, schreibe normalerweise eindeutiger, aber heute ists mal in Ordnung, mir ist ganz komisch seit kurzer Zeit, wie beschrieben....
Wer Interesse hat, im alten Forum hatte ich schon mal über fast die gleiche Problematik geschrieben, ist 1,5 Jahre her, scheint sich zu wiederholen.
Antworten in welche Richtung auch immer wären schön!!
Danke
Von heute auf morgen wieder depressiv
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Lieber Ulf,
kann es vllt. sein, dass Dein Gedankenkreisen und die depressive Stimmung mit der Jahreszeit, bzw. mit Weihnachten zu tun hat??
Nur so ein Gedanke von mir...
Und: Vllt. kannst du die trüben Gedanken z.B. mit zum Joggen nehmen?? Und die unterwegs "Brotkrumenmäßig" aus der Hosentasche schmeißen? Manchmal hilft Imagination...
Lieben Gruß,
Lucinda
kann es vllt. sein, dass Dein Gedankenkreisen und die depressive Stimmung mit der Jahreszeit, bzw. mit Weihnachten zu tun hat??
Der Gedanke ist richtig, kannst Du versuchen ihn anzunehmen? Ihm aber gleichzeitig zu sagen, dass, um anderen zu helfen, Du erstmal wieder mit dir im Reinen sein musst?? Für Dich gut sorgen musst??und immer ist der Gedanke "ja du willst es dir wohl schön machen und woanders auf dieser Welt verrecken Menschen" da
Nur so ein Gedanke von mir...
Und: Vllt. kannst du die trüben Gedanken z.B. mit zum Joggen nehmen?? Und die unterwegs "Brotkrumenmäßig" aus der Hosentasche schmeißen? Manchmal hilft Imagination...
Lieben Gruß,
Lucinda
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.
Hallo Lucinda!
Die Leichtigkeit des Seins ist geschwunden. Aber ich arbeite daran....
Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht? Wie ist er wieder auf den richtigen Weg gekommen?
Genau diese Sache weiss ich, ich muss es akzeptieren, weil ich es nicht ändern kann. Ich kann es "nur" mir gut gehen lassen und wenn das der Fall ist meinem Umfeld, Freunde, Familie, mehr steht jedoch nicht in meiner Macht. Ist logisch, vom Verstand her. Und ich weiss, dass ich mir das klar machen muss. Ich kann mir vorstellen, dass ich es mir unterbewusst nicht gönnen darf, mein Glück und Erfolg (was ich beides die letzte Zeit hatte und es immer mehr wurde) als Priorität zu sehen. Ich fühlte mich soo gut, ich denke das wurde meinem "Kritker" in mir (aus der Erziehung) zuviel und er musste mal kräftig dazwischen hauen, und das hat er geschafft!Der Gedanke ist richtig, kannst Du versuchen ihn anzunehmen? Ihm aber gleichzeitig zu sagen, dass, um anderen zu helfen, Du erstmal wieder mit dir im Reinen sein musst?? Für Dich gut sorgen musst??
Die Leichtigkeit des Seins ist geschwunden. Aber ich arbeite daran....
Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht? Wie ist er wieder auf den richtigen Weg gekommen?
Hallo Ulf,
ja, ich kenn das auch - habe Jahre hart gearbeitet an mir, kann jetzt endlich immer mehr Erfolge genießen, fühl mich selbstbestimmt, selbstverantwortlich, treffe Entscheidungen statt getrieben zu weden, nehme mich ganzheitlicher wahr etc... Mir gehts gut mit mir und meinem Leben. Es gibt gute und schlechte Tage, aber ich kann sie als das nehmen, was sie sind - eben Tage und nicht endlose schwarze Löcher...
Und manchmal kippt in mir was - und dann is da wieder so ein Loch und ich erschrecke und gerate in Panik, wie ein Ertrinkender, der um sich schlägt.... Und dann atme ich tief durch - und besinne mich wieder aufs Schwimmen - und dann sehr ich auch wieder: das Ufer is gar net so weit weg...
Was ich sagen will: da erinnert sich was in Dir an alte Zeiten (die Gewohnheit is auch eine nicht zu unterschätzende Macht und hat auch eine gewisse Behaglichkeit, auch im Leid) - aber die alten Zeiten sind vorbei, das ist Erinnerung, nicht mehr, nicht weniger.... Denk an das, was Du schon erreicht hast, erinner Dich an diese guten Gefühle, die Du bis vor Kurzem noch hattest - sie werden wieder kommen, ganz bestimmt.
Manchmal denk ich auch, dass das Alte nicht vergessen werden will, als Hinweis oder so, ich weiß auch noch nicht genau, warum... Dann schau ich direkt hin - aha, da bist du, ok - aber jetzt ist es anders...
Is alles ein bisserl wirr, sorry...
Was ich sagen will: ich glaub nicht, dass es wieder so is wie früher, weil Du mittlerweile ein anderer bist...
Vermutlich hats auch was mit dem drohenden Ende Deiner Therapie zu tun, da ist es ganz normal, dass alte Symptome etc. wieder auftauchen aus Angst "kann ich das auch alleine?". Du kannst.
lg
Tamara
ja, ich kenn das auch - habe Jahre hart gearbeitet an mir, kann jetzt endlich immer mehr Erfolge genießen, fühl mich selbstbestimmt, selbstverantwortlich, treffe Entscheidungen statt getrieben zu weden, nehme mich ganzheitlicher wahr etc... Mir gehts gut mit mir und meinem Leben. Es gibt gute und schlechte Tage, aber ich kann sie als das nehmen, was sie sind - eben Tage und nicht endlose schwarze Löcher...
Und manchmal kippt in mir was - und dann is da wieder so ein Loch und ich erschrecke und gerate in Panik, wie ein Ertrinkender, der um sich schlägt.... Und dann atme ich tief durch - und besinne mich wieder aufs Schwimmen - und dann sehr ich auch wieder: das Ufer is gar net so weit weg...
Was ich sagen will: da erinnert sich was in Dir an alte Zeiten (die Gewohnheit is auch eine nicht zu unterschätzende Macht und hat auch eine gewisse Behaglichkeit, auch im Leid) - aber die alten Zeiten sind vorbei, das ist Erinnerung, nicht mehr, nicht weniger.... Denk an das, was Du schon erreicht hast, erinner Dich an diese guten Gefühle, die Du bis vor Kurzem noch hattest - sie werden wieder kommen, ganz bestimmt.
Manchmal denk ich auch, dass das Alte nicht vergessen werden will, als Hinweis oder so, ich weiß auch noch nicht genau, warum... Dann schau ich direkt hin - aha, da bist du, ok - aber jetzt ist es anders...
Is alles ein bisserl wirr, sorry...
Was ich sagen will: ich glaub nicht, dass es wieder so is wie früher, weil Du mittlerweile ein anderer bist...
Vermutlich hats auch was mit dem drohenden Ende Deiner Therapie zu tun, da ist es ganz normal, dass alte Symptome etc. wieder auftauchen aus Angst "kann ich das auch alleine?". Du kannst.
lg
Tamara
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
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Ich gratuliere dir zu dem Erfolg.Ulf hat geschrieben:Ich lebte bis vor zwei Tagen einfach nur im Hier und Jetzt, habe soviel kleine Sachen die mir gut taten oder Spass machten einfach genossen und mich geliebt. Für all das musste ich lange und hart arbeiten.
Es ist nicht einfach, etwas dauerhaft sinnvolles zu finden. Immer nur Spass ist wohl auch nicht das Wahre. Wenn du Menschen helfen willst, die irgendwo auf der Welt verrecken, kann das sinnvoll sein. Aber es kann auch eine Überforderung sein. Überleg dir doch einmal ernsthaft, was du wirklich tun könntest und ob das realistisch ist. Naja, auch solche Überlegungen können einen schon überfordern, die Welt ist nicht so einfach. Vielleicht findest du jemanden, mit dem du das betreffende Thema besprechen kannst. Und vergiss den Spass daneben nicht.Ulf hat geschrieben:Arbeit, Sport, Musik, Bücher, Spassabende mit Freunden, alles ist auf einmal so sinnlos und unwichtig. "Es gibt viel ernsthaftere wichtigere Dinge auf dieser Welt, und das sind nicht die Sachen die ich tue" sind meine Gedanken dauernd. Klar , bezogen auf die komplette Welt ist es ein "Nichts" und "Unwichtig". Aber auch für mich persönlich auf einmal.
Danke Euch für die Antworten!
Mir geht es in diesen Stunden schon wieder etwas besser, ich bin schon oft nach meiner Therapie in ein Loch gefallen, und immer wieder herausgekommen.
Ich versuche mich an dem was ich habe und tue zu orientieren und da wieder den "Sinn" zu sehen. Oder gibt es eine andere Möglichkeit, mit der es mir gut geht, dann sagt es mir. Ich kenne keine. Es muss mir gut gehen, vorher kann ich ausserhalb sowieso nichts Gutes tun.
Deswegen denke ich an die nächsten Wochen, wo ich Urlaub habe, meine Familie und Freunde nach vielen Wochen mal wieder sehe (bin von Ihnen weit weg gezogen) und einfach nur genießen will / Spass haben will.
Ich versuche stetig dazuzulernen und fair gegenüber meinen Mitmenschen zu sein, Menschlichkeit zu zeigen, auf der anderen Seite jedoch auch das anprangern was falsch läuft, in meinen Augen, Leuten mal den Spiegel vorhalten und deutliche Worte wählen. Dadurch habe ich schon viel Streit gehabt, vor allem in der Familie, eben dadurch aber gegenüber mir selbst und einigen Freunden, die ich wirklich als solche bezeichnen kann, sehr viel Respekt und Achtung erarbeitet. Das macht mich wirklich sehr stolz.
Ich driffte ab....alles was ich sagen will: Ich muss im Hier und Jetzt leben, für mich Gutes tun so das es mir gut geht, ohne schelchtes Gewissen (was zur Zeit da ist) und nur so kann ich Gutes in meinem Umfeld tun. Und wenn das Gute nur ist, andere mit meinem Glück anzustecken, aber auch meine Ansicht zu vertreten, auch wenn sie für andere oft hart ist.
Klingt das alles verwirrt? Mhh..
Grüße
Mir geht es in diesen Stunden schon wieder etwas besser, ich bin schon oft nach meiner Therapie in ein Loch gefallen, und immer wieder herausgekommen.
Ich versuche mich an dem was ich habe und tue zu orientieren und da wieder den "Sinn" zu sehen. Oder gibt es eine andere Möglichkeit, mit der es mir gut geht, dann sagt es mir. Ich kenne keine. Es muss mir gut gehen, vorher kann ich ausserhalb sowieso nichts Gutes tun.
Deswegen denke ich an die nächsten Wochen, wo ich Urlaub habe, meine Familie und Freunde nach vielen Wochen mal wieder sehe (bin von Ihnen weit weg gezogen) und einfach nur genießen will / Spass haben will.
Ich versuche stetig dazuzulernen und fair gegenüber meinen Mitmenschen zu sein, Menschlichkeit zu zeigen, auf der anderen Seite jedoch auch das anprangern was falsch läuft, in meinen Augen, Leuten mal den Spiegel vorhalten und deutliche Worte wählen. Dadurch habe ich schon viel Streit gehabt, vor allem in der Familie, eben dadurch aber gegenüber mir selbst und einigen Freunden, die ich wirklich als solche bezeichnen kann, sehr viel Respekt und Achtung erarbeitet. Das macht mich wirklich sehr stolz.
Ich driffte ab....alles was ich sagen will: Ich muss im Hier und Jetzt leben, für mich Gutes tun so das es mir gut geht, ohne schelchtes Gewissen (was zur Zeit da ist) und nur so kann ich Gutes in meinem Umfeld tun. Und wenn das Gute nur ist, andere mit meinem Glück anzustecken, aber auch meine Ansicht zu vertreten, auch wenn sie für andere oft hart ist.
Klingt das alles verwirrt? Mhh..
Grüße
-
- Forums-Insider
- , 39
- Beiträge: 299
Hallo Ulf!
LG, Nachtvogel
Weisst du, den geht es auch nicht besser, wenn du dir darüber unendlich Gedanken machst und deswegen dein eigenes Leben nicht mehr geniessen kannst. Gestehst du dir selbst keine Freude zu, hast du nur noch ein zusätzliches Leben zerstört, nämlich deins (mal ganz hart gesagt).und immer ist der Gedanke "ja du willst es dir wohl schön machen und woanders auf dieser Welt verrecken Menschen" da
Das ist schon eine bessere Einstellung. Und falls du etwas für die armen Menschen auf dieser Welt machen willst, kannst du z.B. etwas dem roten Kreuz, UNICEF oder einer anderen Hilfsorganisation spenden. Oder du machst irgendwann ein freiwilliges Jahr und fährst in so ein Gebiet, um mit den eigenen Händen zu helfen. Durch depressiv herumsitzen und sich selbst nichts gönnen, ist niemandem auf dieser Welt geholfen.Ich muss im Hier und Jetzt leben, für mich Gutes tun so das es mir gut geht, ohne schelchtes Gewissen (was zur Zeit da ist) und nur so kann ich Gutes in meinem Umfeld tun.
LG, Nachtvogel
Weisst du, den geht es auch nicht besser, wenn du dir darüber unendlich Gedanken machst und deswegen dein eigenes Leben nicht mehr geniessen kannst. Gestehst du dir selbst keine Freude zu, hast du nur noch ein zusätzliches Leben zerstört, nämlich deins (mal ganz hart gesagt).
Danke, Nachtvogel, für diesen Beitrag....ist ganz viel wahres drin, ich werd mir das mal genauer vor Augen halten...Durch depressiv herumsitzen und sich selbst nichts gönnen, ist niemandem auf dieser Welt geholfen.
Muss was los werden....habe das Gefühl es geht langsam wieder aufwärts und es scheint etwas Licht am Ende des Tunnels zu sein..
Danke :D
Danke :D
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