unheilbare Erkrankung?

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Roland150
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Beitrag Mi., 21.09.2016, 21:36

Warum werden SSRI oder SNRI bevorzugt verschrieben/verordnet, obwohl sie starke sexuelle Nebenwirkungen haben und warum muss ich so sehr auf alternativen Medikamente bestehen bzw. pochen? Warum verordnen Ärzte ungerne andere Antidepressiva, die keine/kaum sexuelle Nebenwirkungen haben?
LG
Roland

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Lockenkopf
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Beitrag Mi., 21.09.2016, 23:23

SSRI und SNRI sind die wirksamsten und verträglichsten AD.
Sieh zu, das Du möglichst schnell aus der Episode raus kommst, dann hast Du auch keine Probleme mehr mit der Libido.
Liebe Grüße
Lockenkopf


Widow
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Beitrag Do., 22.09.2016, 00:27

Kann's sein, dass Du da was verwechselst?
Soweit ich weiß, schwindet das sexuelle Empfinden während einer depressiven Episode mittelgradiger oder schwerer Art - also noch vor jeglicher Einnahme von Psychopharmaka - ohnehin massiv.

Antidepressiva sollen auch nur ab einer mittelgradigen bis schweren Depression geschluckt werden. Für alles darunter ist ausschließlich Psychotherapie empfohlen, erst 'ab da' beides.

Kurzum: Wenn Du noch sexuell unterwegs sein kannst, ist es gut möglich, dass niemand Dir je Antidepressiva verschreiben wird. Wenn Du allerdings keine sexuellen Empfindungen mehr hast, kann es sein, dass Deine Depression bereits 'von sich aus' so gravierend ist, dass es auf eine etwaige "sexuelle Funktionsstörung" durch die Einnahme eines ADs gar nicht mehr ankommt.

"Bedrückte Stimmung, chron. schlechte Laune und Motivationsproblem (im Studium)", von denen Du in Deinem Eingangsposting berichtet hast, sind übrigens noch keine Anzeichen für eine Depression, auch nicht für eine leichte. Diese drei von Dir genannten psychischen Phänomene gehören häufig zum Leben dazu und oft ganz speziell in diese Lebensphase hinein. Gleichwohl können sie sehr belastend sein. Da ist dann eine Psychotherapie durchaus hilfreich, oft reichen schon ein paar Stunden.
Warst Du schon bei Deiner psychologischen Studienberatung?

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Roland150
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Beiträge: 497

Beitrag Do., 22.09.2016, 09:10

Widow hat geschrieben:Kann's sein, dass Du da was verwechselst?
Soweit ich weiß, schwindet das sexuelle Empfinden während einer depressiven Episode mittelgradiger oder schwerer Art - also noch vor jeglicher Einnahme von Psychopharmaka - ohnehin massiv.

Antidepressiva sollen auch nur ab einer mittelgradigen bis schweren Depression geschluckt werden. Für alles darunter ist ausschließlich Psychotherapie empfohlen, erst 'ab da' beides.
Ich habe schon etliche Psychotherapien ohne Erfolg versucht. Der Libidoverlust ist im Rahmen einer schweren Depression mit echten Suizidgedanken aufgetreten und ist seit dem nicht mehr wegegangen. Auch jetzt habe ich immer noch mittelgradige Depression mit Unfähigkeit bei Anblick auf lustige Dinge oder beim Denken an lustige Dinge zu lächeln oder zu lachen. Das ich eine Depression habe, zeigte mir auch die Wirkung des Antidepressiva Tianeurax. Es hatte aber leider nur für eine bestimmte Zeit gewirkt und dann war die Wirkung wieder völlig verschwunden. Durch dieses Medikament konnte ich wieder richtig lachen und Freude empfinden. Wie gesagt, die Wirkung hat nachgelassen und ich musste das Medikament absetzten. Seit längere Zeit bleibe ich wieder völlig kalt bei lustigen Dingen. Das ist mir sehr unheimlich, da ich den Unterschied durch Medikamente inzwischen kenne.
LG
Roland
Zuletzt geändert von Elfchen am Do., 22.09.2016, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten, danke!

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Eremit
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Beitrag Do., 22.09.2016, 12:36

Anmerkung (zum geschätzt fünften Mal), Roland150: Keine Fullquotes.
Roland150 hat geschrieben:Warum werden SSRI oder SNRI bevorzugt verschrieben/verordnet, obwohl sie starke sexuelle Nebenwirkungen haben und warum muss ich so sehr auf alternativen Medikamente bestehen bzw. pochen? […]
Es haben nicht alle ADs solche Nebenwirkungen, und selbst die, die solche haben, entfalten sie nicht einmal bei allen Patienten.

Hast Du eigentlich schon zugenommen? Untergewicht kann auch zu Depressionen und dem Verlust der Libido führen.

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Roland150
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Beitrag Do., 22.09.2016, 12:58

Ich habe massive Motivationsprobleme. Ich bekomme es nicht hin, etwas für mein Studium zu tun, weil das Gefühl "es wäre toll, dass Studium geschafft zu haben" fehlt. Dies führt zum Gefühl von Zwang im Bezug auf mein Studium. Auch das Abitur war deshalb mehr zwanghaft als motivierend. Nur in der Sekundarstufe 2 (7 bis 10 Klasse) hatte ich wegen fehlende Depression echte Motivation gehabt. So nach dem Motto: "Es wäre ganz toll eine 1 oder 2 zu bekommen!" Dies hat mir sehr viel Kraft beim Arbeiten gegeben. Ich wirke auf andere Menschen als "faul". Dies bezieht sich auch auf das Aufräumen meines Zimmers. Auch hier fehlt das antreibende Gefühl, dass es toll wäre, wenn das Zimmer ordentlich aussieht! Es BELASTET MICH SEHR und ich habe die ganzen Psychotherapeuten mit meinen Problemen nur überfordert. So kam es mir rüber, da sie mir nie geholfen haben. Wie löse ich die Motivationsprobleme?

Ich habe seit dem Auftreten der Depression immer wieder große Probleme, wenn ich merke, dass es nicht nach meinen Wünschen geht (mein weniger gutes Aussehen, keine Partnerin, Libidoverlust, Pflicht zum Studium oder Arbeit,...). Ich habe die Psychotherapeuten immer nur überfordert, obwohl ich nur mein Leiden beschrieben habe. Vor allem die erste Therapie war ganz schlimm. Da habe ich gebetsmühlenartig immer wieder gefragt: WIE kann ich akzeptieren, dass ich nicht gut aussehe und keine Freundin habe? Ich habe dies immer wiederholt, weil mich dies so gequält hat und er mir nicht helfen konnte. Damals war das Hauptthema meines Grübelns eben die fehlende Freundin. Jetzt ist das Hautpthema die Potenzstörung. Damit habe ich die Therapeuten bis jetzt auch nur überfordert. So laufen die Therapien ab, weil mich diese Zwangsgedanken und Bedrücktheit so oft quälen. Im Januar dieses Jahres kam ich dann endgültig zur Einsicht: ohne Medikamente wird es nicht. Man hat mir schon in der ersten Therapie Medikamente dringend empfohlen. Das war im Jahr 2010. Ich habe diese Medikament abgelehnt und die Therapie wurde zur großen Qual.
lg
Roland

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candle.
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Beitrag Do., 22.09.2016, 14:57

Ja, aber Roland: Soweit ich nun bei dir gelesen habe, hast du nie eine Therapie vollständig gemacht und nie auf lange Sicht Medikamente ausprobiert. Es wird alles nicht von heute auf morgen funktionieren wie du es gerne möchtest. Dazu müßtest du dich irgendwie auf den Weg machen. Als Student müßtest du ja in der Lage sein eine Therapie zu machen, denn du besitzt ja Fähigkeiten. Akzeptanz geht natürlich auch, aber ins Handeln zu kommen, sehe ich für dich eher als Weg. Nur: Was hält dich denn davon ab mal konsequent Therapie und Medikation durchzuziehen.

Lasse die Libido Libido sein, dein Aussehen dein Aussehen und kümmere dich lieber mehr um dein Innenleben soweit das möglich ist.

Zaubern kann eben keiner, aber für ganz kleine konsequente Schritte müßte es doch reichen?

LG candle
Now I know how the bunny runs! Bild


Eremit
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Beitrag Mi., 28.09.2016, 13:59

Roland150 hat geschrieben:[…] Im Januar dieses Jahres kam ich dann endgültig zur Einsicht: ohne Medikamente wird es nicht. […]
Aber die kannst Du ja nicht nehmen, weil Dir sonst Deine nicht vorhandene Libido abhanden kommt. Folglich gibt es keine Lösung für Deine Probleme.

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