Guten Tag liebes Forum,
ich habe mich gerade angemeldet. Nicht, um eine konkrete Hilfestellung zu ersuchen, sondern vielmehr in der Hoffnung, dass sich hier vielleicht jemand findet, der aus eigenen Erfahrungen heraus versteht, was ich nun versuche zu beschreiben. Wenn ich hier die Themen lese, habe ich fast Angst, dass mein Anliegen als Lappalie abgetan wird. Wenn dies jemand tut, der weitaus größere Probleme hat, würde ich das jedenfalls verstehen.
Kurz etwas zu mir: Ich bin 26 Jahre alt und "funktioniere" eigentlich ganz gut. Zur Zeit befinde ich mich in den letzten Zügen meines Studiums und werde dieses voraussichtlich noch dieses Jahr abschließen. Ich befinde mich aktuell in keiner Therapie. Ich wohne mit meiner Partnerin zusammen.
Mein Problem bezieht sich auf die Fähigkeit, mit Änderungen oder Unregelmäßigkeiten klar zukommen. Ein typisches Beispiel wäre eine Situation, in der meine Freundin nachhause kommt und ich große Schwierigkeiten habe, mich auf diese "neue" Situation einzustellen. Selbst wenn ich vorher noch "gut drauf" war, passiert es dann häufig, dass meine Laune spontan in den Keller geht und dies natürlich zu Problemen in der Beziehung führt. Dies liegt nun überhaupt nicht daran, dass ich meine Freundin nicht liebe, sondern daran, dass ich mit dieser "plötzlichen Klimaveränderung" in meiner "Blase" nicht zurecht komme. So, als wäre ich ein Fisch in einem Aquarium, dessen Wasserhärte sich durch einen externen Einfluss plötzlich ändert und ich mich nicht spontan "akklimatisieren" kann. Ich bin ein sehr reflektierter Mensch und denke in jeder freien Minute über mich und sämtliche Ursachen und Zusammenhänge nach aber hier steige ich einfach nicht dahinter. Dieses Problem besteht natürlich nicht nur bei meiner Freundin. Ich rede von spontanen Besuchen, Anrufen, oder Aufgaben- mögen sie noch so trivial sein. Ich bin hier meistens unfähig, umzuschalten und mich an die geänderten Umstände zu gewöhnen. Ich fühle mich nur wohl, wenn mein Tag durchgeplant ist und wenn dieser Plan auch aufgeht. Kleinste Änderungen bringen mich fast immer aus dem Gleichgewicht. Meine Freundin bezeichnet mich deshalb immer häufiger als übermäßig spießig und verkrampft. Logisch, wenn man das von außen betrachtet.
Weiterhin kann ich mich nicht über die "kleinen Dinge" freuen. Ich sehe immer das große Ganze und die Probleme, die damit in Verbindung stehen könnten, auch wenn sie noch so unwahrscheinlich sind.
Ich persönlich würde dies nicht als krankhaft bezeichnen, aber es hat natürlich viele (zwischenmenschliche) Probleme zur Folge.
Ich kann mir vorstellen, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin und vielleicht findet sich ja hier der ein oder andere, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Über einen Austausch würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße!
Stimmungsschwankungen im Alltag
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Ich kenne eine ähnliche Unflexibilität aus depressiven Zeiten. Da haben mich geringe Abweichungen vom von mir geplanten Tagesabläufen auch bereits überfordert, weil Sie meine Kraft überstiegen.
Besser wurde es mit nachlassen der Depression und darüber bin ich echt froh.
Besser wurde es mit nachlassen der Depression und darüber bin ich echt froh.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
Das mit der nicht ausreichenden Kraft ist ein guter Anhaltspunkt. Bei mir ist es schlimmer, je anstregender/fordernder die Uni oder sonstige Belastungen in der Zeit zuvor waren.
Das heißt, es war bei Ihnen mehr eine Nebenerscheinung der Depression? Ich stelle mir dann die Frage, ob das ganze bei mir mehr als Symptom aufzufassen ist. Ich dachte immer, wenn man unter eine Depression leidet, dann merkt man das schon..
Danke für Ihre Antwort!
Das heißt, es war bei Ihnen mehr eine Nebenerscheinung der Depression? Ich stelle mir dann die Frage, ob das ganze bei mir mehr als Symptom aufzufassen ist. Ich dachte immer, wenn man unter eine Depression leidet, dann merkt man das schon..
Danke für Ihre Antwort!
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Ja, es war bei mir ein Symptom der Depression. Die Depression raubt einem Menschen sehr viel Kraft, psychisch wie körperlich. Soviel das ein schwer depressiver Mensch mit dem gesamten Leben überfordert ist.
Wer schon sehr lange depressiv ist, für den ist das ein Normalzustand. Er merkt die Depression als solche nicht mehr.
Ob bei Ihnen eine leichtere bis mittelgradige Depression vorliegt, oder eine andere Störung, oder schlicht studienbedingt Überforderung, kann ich nicht beurteilen.
Ich weis nur, das eine solche Unflexibilität die zwischenmenschlichen Beziehung beruflich wie privat stark beeinträchtig und das hat Auswirkungen.
Wer schon sehr lange depressiv ist, für den ist das ein Normalzustand. Er merkt die Depression als solche nicht mehr.
Ob bei Ihnen eine leichtere bis mittelgradige Depression vorliegt, oder eine andere Störung, oder schlicht studienbedingt Überforderung, kann ich nicht beurteilen.
Ich weis nur, das eine solche Unflexibilität die zwischenmenschlichen Beziehung beruflich wie privat stark beeinträchtig und das hat Auswirkungen.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Vielen Dank für Ihre Antwort! Das hilft mir schon.
Liebe Grüße und alles Gute für Sie!
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