Hallo, erst einmal ganz kurz zu meiner Person: ich bin 27 Jahre alt, männlich und mache eine Ausbildung und melde mich zum ersten mal zu Wort
Solange ich denken kann hab ich mich schon immer so gefühlt als ob ich anders wäre, als ob irgendetwas nicht mit mir stimmt. Ich hatte von klein auf nie so den Wunsch irgendwie zu leben, ich weiß es klingt komisch.
Vor 1-2 Jahren hatte ich von meinem Arzt Imipramin verschrieben bekommen, jedoch nicht wegen Depressionen sondern weil ich es nie schaffe eine ganze Woche lang pünktlich oder regelmäßig in die Ausbildung zu gehen, worunter ich dann noch mehr leide. Das imipramin sollte mir helfen morgens aus dem Bett zu kommen, zwei wochen lang habe ich es benutzt ohne zu wissen dass es antidepressiva sind und habe am Wochenende auch noch ordentlich getrunken. Am nächsten tag ging es mir so schlecht, ich fühlte mich komplett neben der spur und hatte extreme zwangsgedanken, sowas ist mir noch nie passiert könnte das eine psychose sein ? Außerdem dachte ich die gäste lästern über mich wodurch ich es nicht mehr zu hause ausgehalten habe und rausgegangen bin. Hab mich mit meiner damaligen freundin getroffen und wir haben uns gestritten, normalerweise mangelte es mir an Einfühlungsvermögen wodurch ich das von ihr beklagte nie aufgenommen hatte, dieses mal war es anders sie hat mich in meine eigenen widersprüche eingekesselt so dass ich es selbst gemerkt habe und dann war es da ! Eine Art Ausbruch... ich hab mich so frei und so gut wie noch nie in meinem leben gefühlt, alles sah schöner aus, mein auto, meine freundin , die Umgebung. Die luft die ich einatmete war frischer...jede berührung und jedes wort meiner freundin war intensiver und alles schöne was ich ihr gesagt hatte kam aus meinem herzen. Ich habe mich in der Realität gefühlt und mir kam es so vor dass das das wahre leben sein muss (es war kein drogenartiger Rausch Zustand oder sonst was, das kann ich unterscheiden) es war einfach angenehm und normal. Leider hielt es auch nur für den rest diesen Tages. Vor kurzem bin ich zufällig auf neurotische/chronische Depressionen / dysthimie gestoßen und viele der symptome waren ziemlich zutreffend. Also bin ich zum Psychiater gegangen und habe ihn das erzählt, ohne weitere Fragen zu stellen oder eine Diagnostik zu erstellen hat er meine Diagnose angenommen. Mein Problem ist einfach diese gefühllosigkeit, sich nicht in der Realität zu fühlen, dementsprechend habe ich auch viele Fehler in meinem Leben begangen. Beziehungen sind auch die reinste Katastrophe mit mir. Ich habe gemerkt dass ich mein lebens lang irgendwie auf autopilot funktioniert habe, wie eine Art Roboter/Maschine. Ich nehme jetzt seit einer woche moclobemid wodurch es mir zwischen durch noch schlechter geht. Alles wirkt noch dunkler und einsamer als es schon vorher der Fall war. Aber ich werde es weiterhin einnehmen. Außerdem habe ich mich entschlossen eine analytische Psychotherapie zu machen, da ich der ursprung meines zustandes logischerweise in der kindheit vermute.
Meine Fragen an euch wäre, gibt es jemanden der irgendwie dasselbe oder ein ähnliches problem hat ? Erfahrungen. Wenn ja würde ich gerne mehr darüber wissen. Hab ich die Möglichkeit jemals irgendwie gesund und normal leben zu können ? Bringt mit eine Therapie was ? Was kann und soll ich tun ? Erfahrungen mit moclobemid ? Fragen über fragen ich bin wirklich verzweifelt und hoffnungslos. Ich danke in voraus für jede Antwort
Neurotische/Chronische Depression ?
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Geht mir so ähnlich, während der Therapie hat sich herausgestellt dass ich von der Kindheit an Dissoziert und Depressiv war aufgrund eines Traumas. Das Trauma habe ich auch erst in der Therapie so richtig aufgearbeitet, davor hatte ich nur immer eine merkwürdige Kindheitserinnerung die ich für nicht relevant hielt. Muss aber nicht heißen dass du auch ein Kindheitstrauma hast, will dich jetzt nicht verunsichern.Laolaf hat geschrieben:Langer Text
Diese form der Therapie kann ich dir jedenfalls empfehlen, ich hab sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen während meiner Therapie gemacht, leider hat sie mir im Endeffekt Garnichts gebracht außer dass ich jetzt weiß was mir in der Kindheit passiert ist und es alte Wunden aufgerissen hat, wissen ist eine Sache wirklich darüber hinweg zu kommen oder damit leben zu können eine ganz andere.
Überleg dir evtl ob du mit einem Mann oder einer Frau besser über deine Probleme reden kannst(evtl ist es dir auch egal), das macht einiges einfacher in der Therapie.
Und ein Tipp, lass die finger von Antidepressiva außer du bist echt in tiefster Verzweiflung. Ich hab sie ein Jahr lang genommen(Alkohol bis auf ein paar ausnahmen, auch nur in kleinen Mengen(Geburtstag,silvester etc.) getrunken) und kurz nachdem ich sie abgesetzt hatte habe ich eine Akute Pankreatitis (was neben Leberversagen und Krebs und andere Krankheiten im Beipackzettel als Nebenwirkungen gelistet werden) bekommen, ob es die Antidepressiva waren kann ich nicht sagen aber wenn man ein Jahr lang auf Alkohol so gut wie Komplett verzichtet, sogar anfängt Sport zu treiben und versucht sich gesund zu ernähren und man plötzlich eine Pankreatitis bekommt wird man etwas skeptisch. Versuch einfach deinen Alkoholkonsum auf ein Minimum zu reduzieren und deine Ernährung zu ändern und evtl. Sport zu treiben, oder öfters Rauszugehen, das kann in der Therapie schon hilfreich sein.
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