ich weiß nicht, ob mein Post hier 100% an der richtigen Stelle ist. Da ich aber seit Jahren unter Depressionen u. a. leide, denke ich, bin ich hier schon nicht verkehrt.
Mein Hauptproblem ist eigentlich, dass ich meinen Glauben an das Gute - Selbstlose - im Menschen, demzufolge mein Vertrauen in meine Mitmenschen fast gänzlich verloren habe. Und ich frage mich:
wie um Himmels Willen kann ich dieses Urvertrauen wieder zurück gewinnen und aufbauen!?
Mir ist klar, dass das einfach seine Zeit braucht; doch dadurch habe ich natürlich enorme zwischenmenschliche Probleme. Emotionale Bindungen zu Menschen lasse ich gar nicht erst entstehen, und wenn, dann nur ja nicht zu tief.Der Hintergrund dazu stichpunktartig:
*Psychoterror in der Ehe über einige Jahre hinweg
*01/2000 Tod meiner Mutter - ich durfte nicht trauern, musste funktionieren
*02/2002 Trennung, nicht nur von meinem Mann, sondern auch meinen Kindern
*03/2002 Tod meines geliebten Hundes - er war wie mein drittes Kind - ich war von Sinnen.
*2003 Die Liebe meines Lebens "aufgegeben".
Obwohl er mich liebte wie ich ihn, hat er mich all die Zeit nur benutzt, belogen und betrogen, und schlussendlich 50.000€ zur Schuldentilgung vorgezogen. Mir brach schier das Herz in tausend Stücke Der Schmerz in mir war unerträglich. Da hätte ich mir sogar das Leben genommen, wenn meine Tochter nicht gekommen wäre - nur damit dieser Schmerz aufhört.
Zu jedem der genannten Ereignisse aber: ich war alleine! Man ließ mich alleine!! Freunde die sozusagen zur Familie gehörten über 15 Jahre lang, für die ich immer, zu jeder Tages- und Nachtzeit da war... weg. Meine Schwester hatte überwiegend, teils versteckte, Vorwürfe für mich. Sie war zwar da, irgendwie aber auch nicht, und eben auch die Vorwürfe. Am Abend als mein Hund starb, war der Mensch, der mich angeblich liebte, und der Einzige der mir hätte Trost spenden können... untergetaucht. Er rief nicht einmal an, geschweige denn meldete sich auf meinen "Hilferuf" per SMS hin. Und ich saß alleine im Dunkeln auf dem Boden und k... mir vor lauter Weinen die Seele aus dem Leib. Bis heute, auch jetzt, tauchen die Bilder dieses Abends wieder auf - ich suche verzweifelt meinen toten Hund, finde ihn nicht gleich, weil er bereits eingeschneit ist, und dann kann ich ihn nicht einmal hoch heben von der kalten Erde, weil er mir zu schwer ist Entschuldigung, ich bin etwas abgewichen. Zum Thema zurück: ich baute mir eine intensive Freundschaft auf, half ihr in ihrer schweren Zeit, ich war angeblich einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben... und wurde vor 2 Jahren gnadenlos ausgetauscht und auf nicht feine Art sprichwörtlich in den Allerwertesten getreten. Das war wieder ein Schlag mitten auf die 12 und ich brauchte entsprechend lange, um mich halbwegs davon zu erholen. Aber auch das schaffte ich, wenn es auch noch etwas nachwirkt.
Ich habe einen ungeheuren Überlebenswillen. Doch "fühle" ich mich mehr tot als lebendig. Ich habe einfach keine Kraft mehr bzw. nur noch ganz ganz wenig. Belastbar in jeglicher Hinsicht bin ich auch nicht mehr. Ich habe mich auch sehr von der Außenwelt zurückgezogen. Auch wenn ich mal weggehe, um laute Musik zu hören und vielleicht sogar zu tanzen, ich rede kaum mit meinen Mitmenschen. Meist mehr als oberflächliches "Hallo, wie ist das Wetter", "ja, toll" und "Tschüß" bringe ich nicht mehr wirklich zu Stande bei Bekannten. Was mir jedoch am meisten Angst bereitet, ist, wenn mir jemand sagt er/ sie liebe mich. Denn was mir vermeintliche Liebe von Menschen brachte, habe ich nur all zu deutlich zu spüren bekommen. Manchmal denke ich mir, vielleicht habe ich nur ein falsches Verständnis von Liebe und Freundschaft. Und ich werde im Laufe der Zeit immer kälter und kälter, zuweilen, wenn ich es zum Selbstschutz glaube zu benötigen, auch herzloser. Doch das kann es nicht sein, ich will es auch nicht. Deshalb meine Eingangsfrage: wie kann ich wieder vertrauen und glauben lernen? Das ich mich in einem Teufelskreislauf befinde ist mir mehr als klar, doch ich finde da einfach nicht raus. Und ich weiß nicht, ob das jemals wieder anders werden wird.
Lieben Dank für Eure Zeit.