Guten Abend,
ich habe vor ein paar Wochen meine Diplomprüfung gemacht. Ich hatte mich 4 Monate lang darauf vorbereitet, es war mir ungeheuer wichtig, eine gute Note zu bekommen, und das war in der Zeit mein einziger Lebensinhalt. Ich habe die Prüfung mit Auszeichnung bestanden, es hätte wirklich nicht besser laufen können. Aber: Jetzt hat mich, zum ersten mal seit einem Jahr, eine richtig dicke Depression erwischt. Das,worauf ich so lange hingearbeitet habe, was mir so unendlich wichtig erschein, darüber kann ich mich so garnicht freuen. Ich stelle im Gegenteil die Wichtigkeit der Prüfung massiv in Frage...
Mich würde einfach mal interessieren ob es hier Leute mit Ähnlichen Erfahrungen gibt?!
Herzliche Grüße
Pluto
Depression nach bestandener Prüfung
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Hallo,
Nur ein paar Spekulationen/Ideen meinerseits - nicht mehr und nicht weniger:
- Angst wie es nun weiter geht (Jobsuche). Angst vor Zukunft?
- Du schriebst: "darauf vorbereitet, ...und das war in der Zeit mein einziger Lebensinhalt" => Hast du mittlerweile wieder einen anderen Lebensinhalt oder ist da jetzt eher eine Leere?
- Jetzt, wo der Stress abfällt spürst du Erschöpfung?
(Iss bei mir manchmal in verschiedenen Bereichen so: Wenn es darauf ankommt, kann ich nicht vorhanden geglaubte Kräfte mobilisieren, um [im wahren Sinne des Wortes] mein Letztes zu geben. Sprich: Ich bleibe trotz heftiger Überschreitung meiner mentalen, körperlichen und psychischen Grenzen "leistungs- bzw. funktionsfähig"... aber das bleibt i.d.R. nicht unbestraft und Körper/Psyche/Geist holen sich dann (z.B. in Form einer Erschöpfung) wieder, was sie brauchen... *grmpf*.
Liebe Grüsse
Nur ein paar Spekulationen/Ideen meinerseits - nicht mehr und nicht weniger:
Was glaubst du ist ursächlich für deine Depression:Das,worauf ich so lange hingearbeitet habe, was mir so unendlich wichtig erschein, darüber kann ich mich so garnicht freuen.
- Angst wie es nun weiter geht (Jobsuche). Angst vor Zukunft?
- Du schriebst: "darauf vorbereitet, ...und das war in der Zeit mein einziger Lebensinhalt" => Hast du mittlerweile wieder einen anderen Lebensinhalt oder ist da jetzt eher eine Leere?
- Jetzt, wo der Stress abfällt spürst du Erschöpfung?
(Iss bei mir manchmal in verschiedenen Bereichen so: Wenn es darauf ankommt, kann ich nicht vorhanden geglaubte Kräfte mobilisieren, um [im wahren Sinne des Wortes] mein Letztes zu geben. Sprich: Ich bleibe trotz heftiger Überschreitung meiner mentalen, körperlichen und psychischen Grenzen "leistungs- bzw. funktionsfähig"... aber das bleibt i.d.R. nicht unbestraft und Körper/Psyche/Geist holen sich dann (z.B. in Form einer Erschöpfung) wieder, was sie brauchen... *grmpf*.
Liebe Grüsse
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Das kenne ich insofern, als ich nach wichtigen Prüfungen auch immer einen Tag lang irre Kopfschmerzen hatte.
Und die Last, die von mir abfiel, nicht befreiend wirkte.
Alles, von dem ich mir während der Prüfungsvorbereitung vorstellte, dass es interessanter wäre, als die Prüfungsvorbereitung, erschien mir nun eigentlich auch nicht mehr interessant.
Aber:
Mit der Vokabel "schwere Depression" würde ich sehr behutsam umgehen.
Du hast vielleicht eine leichte depressive Verstimmung.
Eine schwere Depression ist was anderes. Sie braucht in der Regel Monate, um sich zu entwickeln.
Was will ich sagen: Ich habe ganz allgemein der Eindruck, dass mit der Vokabel Depression zu inflationär umgegangen wird.
Ich habe auch die Vermutung, das Dich die Sorge um Deine Zukunft umtreibt.
Weisst du schon, was Du mit Deinem Examen anfangen willst.
Wenn man z.B. trotz guten Examens über Monate und vieler Bewerbungen keinen Job findet, ist das durchaus eine Konstellation, bei der sensible Gemüter ernsthaft depressiv werden können...
Beste Wünsche
Pitt
Und die Last, die von mir abfiel, nicht befreiend wirkte.
Alles, von dem ich mir während der Prüfungsvorbereitung vorstellte, dass es interessanter wäre, als die Prüfungsvorbereitung, erschien mir nun eigentlich auch nicht mehr interessant.
Aber:
Mit der Vokabel "schwere Depression" würde ich sehr behutsam umgehen.
Du hast vielleicht eine leichte depressive Verstimmung.
Eine schwere Depression ist was anderes. Sie braucht in der Regel Monate, um sich zu entwickeln.
Was will ich sagen: Ich habe ganz allgemein der Eindruck, dass mit der Vokabel Depression zu inflationär umgegangen wird.
Ich habe auch die Vermutung, das Dich die Sorge um Deine Zukunft umtreibt.
Weisst du schon, was Du mit Deinem Examen anfangen willst.
Wenn man z.B. trotz guten Examens über Monate und vieler Bewerbungen keinen Job findet, ist das durchaus eine Konstellation, bei der sensible Gemüter ernsthaft depressiv werden können...
Beste Wünsche
Pitt
Hallo Stern, hallo Pitt,
herzlichen Dank für eure Antworten.
Beide Aspekte die Du genannt hast, Stern, spielen wohl eine Rolle:
-Zukunftsangst: Es schaffen nicht mal 1% der Absolventen meines Studiengangs, später mal davon zu leben. Die Prüfung musste deshalb so gut laufen, weil ich mir Rückhalt und Unterstützung bei der Bewerbung um Stipendien sichern wollte. Was mir auch gelungen ist. Nur: Damit sind bestenfalls erstmal die nächsten 12 Monate gesichert...
-Erschöpfung: Klar, ich habe wirklich alles gegeben und bin schlichtweg ausgelaugt. Nur leider bleibt die Zeit nicht stehen und die ganzen Anforderungen, die während der Vorbereitung Nebensache waren sind ja immer noch da! Zudem muß ich mir jetzt überlegen: Wo studiere ich weiter (es gibt noch einen höheren Abschluß), um welche Stipendien bewerbe ich mich, wie gestalte ich meine Bewerbung... Es wäre echt besser, ich hätte mal richtig Urlaub.Immerhin ist ja Weihnachten, wo ich immerhin mal 10 Tage Ruhe hab.
Ich werde auf weitere Fragen und Bemerkungen später / morgen eingehen. Muß erstmal essen und mich ausruhen!
HErzliche Grüße
Pluto
herzlichen Dank für eure Antworten.
Beide Aspekte die Du genannt hast, Stern, spielen wohl eine Rolle:
-Zukunftsangst: Es schaffen nicht mal 1% der Absolventen meines Studiengangs, später mal davon zu leben. Die Prüfung musste deshalb so gut laufen, weil ich mir Rückhalt und Unterstützung bei der Bewerbung um Stipendien sichern wollte. Was mir auch gelungen ist. Nur: Damit sind bestenfalls erstmal die nächsten 12 Monate gesichert...
-Erschöpfung: Klar, ich habe wirklich alles gegeben und bin schlichtweg ausgelaugt. Nur leider bleibt die Zeit nicht stehen und die ganzen Anforderungen, die während der Vorbereitung Nebensache waren sind ja immer noch da! Zudem muß ich mir jetzt überlegen: Wo studiere ich weiter (es gibt noch einen höheren Abschluß), um welche Stipendien bewerbe ich mich, wie gestalte ich meine Bewerbung... Es wäre echt besser, ich hätte mal richtig Urlaub.Immerhin ist ja Weihnachten, wo ich immerhin mal 10 Tage Ruhe hab.
Ich werde auf weitere Fragen und Bemerkungen später / morgen eingehen. Muß erstmal essen und mich ausruhen!
HErzliche Grüße
Pluto
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